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Wilsdruffer Tageblatt 2. Blatt Nr. 189 — Sonnabend, den 13. August 1932 Tagesspruch. Nichts schlägt dem Herzen tiefre Wunden Die schmerzvoll brennt un'd sich nicht schließen will. Als wenn ein hartes Wort aus liebem Munde, Das wie ein Reif auf junge Blüten fiel. Chemnitzer Brief. 83 Millionen für den Wohnungsbau. Das Chemnitzer Wohnungsamt hat von Monat zu Monat seinen Beamtenapparat verkleinert, und wenn es die gesetz lichen Bestimmungen erst einmal gestatten, dann wird Chem nitz die erste Stadt sein, die das Wohnungsamt überhaupt ab schafft. Die ganze Vermittlungstätigkeit lohnt sich ja längst nicht mehr, weil man zu großen Wohnungen hie Vermittlung des Wohnungsamtes nicht braucht und Kleinwohnungen, nach de nen noch dauernde Nachfrage ist, in Chemnitz ja doch nicht mehr vorhanden sind. Der Tag ist also nicht mehr ferne, da der Begriff des Wohnungsamtes, in dem ein erheblicher Teil der Tragödie unseres Volkes inbegriffen ist, der Vergangenheit an gehört, und das wird vom psychologischen Standpunkte aus nicht unangebracht sein. Zwar hat es schon zu Friedenszeiten in Chemnitz ein Wohnungsamt gegeben. Im Jahre 1908 ward es geschaffen, aber es hatte nur die Aufgaben einer Wohnungs inspektion, und die dürfte man wahrscheinlich, wenn es zur Auf lösung des Wohnungsamtes kommt, dem Wohlfahrtsamte übertragen. klebrig bliebe bann nur der zweite Teil des Wohn- und Siedlungsamtes, das eigentliche Siedlungsamt, das den be scheidenen Namen einer Kreditstelle für Neubauten führt, und Vie Bedeutung dieser „Stelle" — warüm man ihr die Bezeich nung „Amt" vorenthalten hat, bleibt bei ihrer Bedeutung un erfindlich — ist bisher viel zu sehr übersehen worden. Sie hat seit 1919 den Wobnungsbedarf in Chemnitz zu decken gehabt und hat ein gigantisches Stück Arbeit geleistet. Nicht weniger als 12 190 Nachkriegswohnungen sind unter seiner Betreuung erbaut worden, von denen 12-6 dem Zuge der Zeit folgend in Gestalt von Einfamilienhäusern erbaut wurden. Das dürf ten immerhin schätzungsweise 15,25-6 aller Wohnungen sein, die wir heute in Chemnitz haben. Die Geschickte ist ein bewegliches Stück Nachkriegsgeschichte des deutschen Volkes überhaupt. Mit den ersten Siedlunggesell- schaften hatte man den Wohnungsbau gerade in ganz erfreu lichen Schwung gebracht, als die Inflationszeit kam und das ganze Werk abdrosselte. Erst nach der Stabilisierung konnte man den Wohnungsbau wieder ankurbeln, und das war nicht so einfach, da effektiv kein Geld dazu da war. Man schuf die Woh nungsbauabgabe und dann die Mietzinssteuer, und sie war es, die Jahre lang das alleinige Baukapital bildete. Man mußte städtischerseits so hohe Anteile für jede einzelne Wohnung ge- den, daß der Bauherr nur das Grundstück und ein geringes Eigcnkapital benötigte, bis sich dann der dem deutschen Volke angeborene Eparbetrieb im Laufe der Zeit wieder bemerkbar machte und die Sparkassen als Geldgeberin der 1. Hypothek auf den Plan traten Dadurch gelang es, die Bauzuschüsse erheb lich zu ermäßigen. Bald aber schwoll der Schrei nach Wohnun gen so an daß man mit den Mictzinssteuermitteln in Chemnitz nicht mehr auskam: infolge der Struktur der Chemnitzer Be völkerung war der Kieinwohnungstyp vorherrschend und des halb auch das Mietzinssleuerauskommcn erheblich geringer als Z D in Dresden und Leipzig, und es half nichts, man mußte 1928 die Zuschüsse auf die Hälfte herabsetzen. Dafür wurde noch «ine zweite Hypothek eingeschaltet, die man aus teueren An- König ülsssUkä k o k-1 kt vo» k K k di »rouknkoo!--'ur<;scxurr ouae» VLA.KS oriox» neiLisn «dväv SL. (60. Fortsetzung.) .Herr Heyden/ sagte er bewegt, „wie soll ich Ihnen danken?" „Sie mir, Herr von Siechem?" fragte Willmar erstaunt. .Jal Ich . . . habe durch Zufall die Unterredung, die meine Frau mit Ihnen hatte, angehört. Ich danke Ihnen für Ihre Worte. Wenn meine Ehe doch glücklich werden sollte, dann ist es Ihr Verdienst. Ich werde immer in Ihrer Schuld stehen und den herrlichen, den großen Menschen Heyden dankbar bewundern, denn... ich liebe meine Frau. Verstehen Sie micy? Ich bin nicht überschwänglich, ich bin «in ganz nüchterner, unbedeutender Mensch, aber ... ich liebe meine Frau." „Ich wünsche Ihnen das Beste, Herr von Siechem. Das SchAal liebt wunderliche Kurven." „Ich hoffe jetztl" sagte der Reichsgraf. „Ich hoffe, und das danke ich Ihnen. Wenn ich nur wüßte, wie ich meine Schuld obtragen könnte?" "Sie haben keine Schuld an mich. Lieben Sie Renate, sie ist im Grunde Ihres Herzens gewiß gut, und . . . wenn sich in Ihrer Familie einmal ein kleines liebes Kerlchen einstellt, dann ... Herr von Siechem, dann möchte ich Taufpate sein." „Jal Das sollen Sie, Herr Heyden I" sagte der Reichsgraf mit strahlenden Augen. 1«. Als Heyden in Uelzen ausstieg, empfing ihn der alte Hanus. Er hatte eine so bittere Miene aufgesetzt, daß Heyden erschrak. „Tag och, Herr Heyden!" „Guten Tag, Hanus! Sie holen mich ab? Was gibt es denn?" „De Mutter Roland'n is' krank geworden, Herr Heyden." „Wie ist das möglich? Vorgestern, als ich verreiste, war sie so wohl und munter." Der Schäfer nickte und fuhr fort: „Dat is woll wahr! Da hat sich gestern wat Schlimmes ereignet. Ich will's Ihnen erzählen, damit Sie es gleich wissen. Sie dürfen keene Angst haben um Elschen. Nee, nee, dat Goldkind ts fix und munter." -. Heyden zog den Schäfer in das Bahnhofsrestaurant und leihegekdern nahm. 35 Millionen wurden auf diesem Wege all mählich aufgebraucht. Dazu kamen rund 37,5 Millionen RM aus städtischen Mietzinssteuermitteln bis Ende 1931 und 10,5 Mill. RM. aus Bürgschaften, die die Stadt hatte übernehmen müssen. Bürgschaften, die an sich kein Bargeld darstelltcn, aber doch ziemlich drückend wirken bei der Neubejchaffung weiterer Anleihemittel, so daß insgesamt rund 83 Mill. RM. seitens der Stadt in dem Chemnitzer Nachkriegswohnungsbau investiert find. Man wird zugeben müssen: eine gewaltige Leistung, zu der als neueste Aufgabe jetzt die Betreuung der Stadtrandsied lungen kommen. Zwar hat die sächsische Regierung der Stadt den bereits zugesagten zweiten Bauabschnitt mit weiteren 300 Siedlerstellen wieder streitig gemacht, aber die Stadt will sich damit nicht abfindcn. Chemnitz hat den Mut aufgebracht, das anfänglich sehr fragwürdige Problem der Stadtrandsiedlung durchzuführen und hat Erfolg damit gehabt. Man empfindet es in Chemnitz als eine seltsame Belohnung für unseren Taten mut, daß man uns in Anerkennung dafür, daß wir etwas ge schafft haben, nun die zweite Baurate entziehen will, und die Siedler stehen geschlossen hinter der Stadt in ihrem Streben, die Regierung umzustimmen. Lohengrin. Oie sächsische Sparverordnung rechtsgültig. Das sächsische Oberverwaltungsgericht hat bezüglich der sächsischen Sparverordnung vom 21. September 1931 eine wichtige Entscheidung gefällt. Es wies die Klage einer Beamtin zurück, die die Rechtsgültigkeit der Spar verordnung bestritten hatte, und stellte damit grundsätz lich die rechtliche Anerkennung der Sparverordnung fest. Der Beamtin war gekündigt worden, bevor die Spar- vcrordnung veröffentlicht war. In der Klagebegründnng war gesagt, daß die Sparverordnung sich nicht durch den Hinweis auf die „Wiederherstellung von Ordnung und Sicherheit" rechtfertigen lasse, und daß nach Artikel 48 der Reichsverfassnng gewisse Maßnahmen nur für eine vorübergehende Zeit, nicht aber für die Dauer getroffen würden. Außerdem könne eine solche Bestimmung gegen die Gemeindebeamtcn nicht in einem Lande allein erlassen werden, während sie in anderen Ländern keine Geltung haben. In der Begründung seiner Entscheidung sagt das sächsische Oberverwaltungsgericht, daß eine wesentliche Stütze der öffentlichen Ordnung und Sicherheit eine geordnete Finanzverwaltung sei. Der Erlaß der notwendigen Maßnahmen sei eine Ermes sensfrage der zuständigen Behörden. Eine Danerregelung sei nicht beabsichtigt gewesen. Im übrigen handele es sich um eine Frage des Verfahrens, insofern nämlich, als geprüft werde, ob Gemcindebeamte gewiße Rechte im Rechtsmittelwege vor den Vcrwaltungsgcrichten verfolgen könnten. In dieser Beziehung seien den Ländern durch die Reichsverfassung keine Schranken gezogen. Hoovers große programmrede. Auf keinen Fall Schulden st reichung. Der amerikanische Präsident Hoover hielt anläßlich der offiziellen Wiederaufnahme der Präsidentschaftskandi- vatur für die Republikaner eine vielbeachtete Rede, in der er sich eingehend über die Lösung der Kriegsschuldcnfrage äußerte. Hoover gab hierbei der Hoffnung Ausdruck, daß Fortschritte in der Abrüstung die Steuerzahler in den Schuldnerländcrn entlasten und ihnen helfen würden, die Schulden au Amerika zu bezahlen. Er glaube, daß das amerikanische Volk eine Herabsetzung der Schulden er wägen würde, falls ihm an Stelle einer bestimmten Jahreszahlung eine angemessene Entschädigung in Form von Absatzkonzessioneu hauptsächlich für landwirtschaftliche Erzeugnisse gewährt würde. Auf keinen Fall komme eine Streichung bestellte zwei straffe Grogs. „Erzählen Sie, Hanus. Was ist geschehen?" „De Mutter Roland'n hat wieder gutgesagt, und setzt, wo der Ian Willem, dat is ihr Stiefneffe, der verfluchte Kerl, dat Geld nich hat, da soll Mutter Roland den ganzen Kram bezahlen. Sagen Sie, Herr Heyden, is denn dat möglich, daß en Mensch für seine Gutmütigkeit so bestraft wird? Dat will mir nich in Kopp!" „Um wieviel handelt es sich, Hanus?" „Um wieviel? Dat is so ne Sache. Damals is der Ian Willem gekommen und hat gesagt, es handelt sich um vier hundert Märkersch, un de gute Mutter Roland hat gedacht: dat kann den Kragen nich kosten. Se hat ihren juten ehr lich n Nam' auf das Papierchen geschrieben .. „Auf das Papier . . . Handelt es sich um einen Wechsel?" „Jawoll, um einen Wechsel, so wird woll dat Teubelzeug genannt. Und Mutter Roland'n hat also unterschrieben. Stand ke-ne Summe auf dem Wechsel. Der Ian Willem hat ihr damals gesagt, dat er den Wechsel durch een, der es ver steht, ausfüllen lassen will. Jawoll, dat hat er so gesagt. Un nu is der Wechsel gekommen. De sute Mutter Roland'n guck's an und denkt, der Schlag müßte se treffen. Wat steht da für en Betrag auf dat Teubelszeug? Fünftausend Mark. Fünftausend Mark, Herr Heyden! Dat is doch . . . Soviel Geld gibt es doch gar nicht. Dat hat keener in der ganzen Gegend " Willmar war bei der Nennung der Summe erschrocken. Fünftausend Mark. Unwillkürlich überschlug er sein kleines Vermögen. Es waren wohl noch etwa 1400 Mark. „Gute Mutter Roland," dachte er, „da haben sie deine Gut mütigkeit schwer ausgenutzt." Laut sprach er dann zu dem Schäfer: „Jetzt heißt es, die Ohren steif halten, Hanus. Wir vom Rolandshof lassen uns nicht bieten, daß man mit Mutter Roland so Schindluder treibt. Morgen übergeben wir die Sache dem Staatsanwalt!" Ueber Hanus Gesicht glitt es wie Freude. „Se mein', Herr Heyden, den Rolandshof, den . . » den könn se nich antasten?" „Nein! Ich vermute, hier steckt eine ganz hundsföttige Schufterei dahinter. Man will Mutter Roland mit aller Ge walt um ihren Hof bringen. Im Guten ging es nicht, nun wird es im Schlechten versucht. Donner und Doria, die Burschen sollen uns kennenlernen!" Heydens Worte versetzten den Schäfer kn Begeisterung. In seinem gutmütigen Münnergesicht war mit einem Male alle Sorge gewichen. Herr Heyden, ja, der würde es schon machen. - * der Schulden ober eine Abwälzung Süf vre amerikänischet Steuerzahler in Betracht. Hoover befürwortete dann, daß Armee und Marine stark genug seien, um einen fremden Einfall zu verhindern« Ihre Verteidigungsstärke müsse der anderer Nationen angemessen sein, und die Abrüstung dürfe nur unter Bei behaltung dieses angemessenen Verhältnisses erfolgen. Außerdem sprach er sich für eine stark verminderte Ein wanderung aus. Weiter besprach Hoover Transport- und Elektrizitäts- fragen. Er forderte ein strengeres Bankgcsetz gegen Spekulation und einen besseren Schutz des Publikums gegen Aus beuterei. Vor Ausländsanleihen für unproduktive Zwecke warnte er eindringlich. Er forderte einen Ausgleich des Haushaltes und eine Revision der Steuern mit etwaigen Steuererleichterungen, falls die Industrie überlastet ist. Außerdem verurteilte er die gelegentlichen langen Spar erklärungen der Kongretzopposition, die in den letzten Monaten sür unzweckmäßige öffentliche Arbeiten drei Mil liarden Dollar gefordert habe. Im weiteren Verlauf streifte er den Kellogg-Pakt so wie das Ergebnis von Genf und erinnerte an die Durch führung des Londoner Flottenvertrages nnd an die Auf rechterhaltung des Friedens durch die „Hoover-Doktrin". Dann ging er auf die Währungsfrage ein und betonte, er habe die wilden Jnflationspläne der Kongreßopposition verhindert. Den Beitritt Amerikas zum Haager Schiedsgerichtshof unter Wahrung der ameri kanischen Handlungsfreiheit befürwortete er. Zum Schluß bekannte er sich zu einer Beibehaltung der Prohibition, befürwortete aber in Übereinstimmung mit dem Cyikagoer Parteiprogramm eine Abstimmung in den Einzelstaaten. Hohe amtliche Kreise in Washington lesen aus der Programmrede Hoovers, daß endgültig der Weg für Schuldenverhandlungen nach der Präsidentschaftswahl eröffnet sei, vorausgesetzt, daß die europäischen Nationen grcisbare Vorschläge machten, die sowohl den Vereinigten Staaten als auch den Schuldnern selbst nützten. Zum erstenmal hätten die Vereinigten Staaten amtlich den Zusammenhang zwischen Schulden und Abrüstung an erkannt. Oie Attentate. Drei neue Anschläge. In Slsnitz wurden ans einen SA.-Führer nacht-, als er sich auf dem Heimwege von seiner Arbeitsstätte be fand, Schüsse abgegeben. Außerdem wurde gegen ihn eine mit Schwarzpulver und Spreng stücken ge füllte Flasche geworfen, die explodierte. Der über fallene blieb unverletzt. Der Täter entkam unerkannt. In Cuxhaven wurde gegen ein Verkehrslokal der Nationalsozialisten eine mitSprengstofsgefüllte Seltersflasche geworfen. Personen sind nicht ver letzt worden. Am Tatort sand man nur noch ein Stück der Zündschnur sowie einige Glasscherben. Auf das Finanzamt in Groß-Strehlitz wurden etwa sieben Schüsse abgegeben. Ein Schuß drang durch die Balkontür der Wohnung des Finanzamts vorstehers. Etwa um die gleiche Zeit wurden Schüsse auf die Wohnung eines Baumeisters und eines Amtsgehilsen abgegeben. Die Täter sind unerkannt entkommen. In Kiel wurde unter dem dringenden Verdacht, an den Anschlägen auf das Karstadt-Warenhaus und aus die Synagoge sührend beteiligt gewesen zu sein, ein Mann festgenommen. Gemmere Auskünfte werden von der Polizei im Interesse der weiteren Untersuchung nicht ge geben. Der Braune war heute sehr gut auf den Beinen. Er letzte den größten Teil des Weges in einem flotten Trab zurück, und bereits nach etwa anderthalb Stunden kam das kleine Heidedorf, zu dem auch der abseits liegende Rolandsh^ ge hörte, in Sicht. „Heut is in der Schänke Licht," sagte Hanus und sah Heyden an. „Seltsam, heute am Donnerstag! Was ist denn kn dks Heidebauern gefahren?" „Mir is dat klar, Herr Heyden." ' „Erklären Sie, Hanus. Ich begreife das nicht/ Hanus räusvert sich und Hub an: „Ich mein... es ks en Festtag für die Bauern. Se denken doch, dat Mutter Roland'n jetzt den Hof hergeben muß. Dann könn se für dat Sündengeld verkaufen. Dat is es, Herr Heyden, dat «n nicht anderes." Heyden hatte begriffen und ein heftiger Zorn befiel ihn. Er überlegte kurz, dachte an Spranger und wußte, das der ihm helfen würde. Heute noch wollte er an ihn schreiben und ihm alles schildern. Zunächst mußten einmal die fünf tausend Mark beschafft werden, damit man nicht plötzlich auf den Rolandshof Beschlag legen konnte. „Hanus!" sagte er plötzlich zu dem Schäfer. „Wir wollen nach dem Wirtshaus fahren. Ich will einen Brief schreiben an einen guten Freund, der mir die fünftausend Mark vor strecken wird. Ich will das Geld bei Gericht deponieren, da mit man nicht an das Eigentum von Mutter Roland heran kann, bis der Staatsanwalt sein Wort gesprochen hat. Aber der Brief muß heute noch nach Uelzen." „Dat besorge Ich, Herr Heyden. Ich lauf nach de Stadt, Nee, sagen Se nichts dawider. Das macht mir nichts aus« Un es is doch für unsere jute Mutter Roland'n. Der Braune, der hat heut schon schwer rangemußt, der muß in den Stall." Sie fuhren nach der Schänke. Als sie die Gaststube, einen niedrigen, kleinen Raum be traten, brach das laute Reden, das wüste Geschrei mit einem Male ab. Alle Augen wandten fich den beiden Neu angekommenen zu. Sie sahen, wie der alte Hanus steif nnd gravitätisch «ke immer dem Gast der Mutter Roland folgte, und wie beide ruhig an dem großen runden Tisch Platz nahmen. Heyden und Hanus grüßten. Die Bauern dankten verlegen. Der Wirt, ein langer, hagerer Mann, der kn seinem Aeußeren eine große Aehnlichkekt mit dem Schafer hatte, fragte nach ihren Wünschen. Heyden bat um zwei Glas Wer und ersuchte de« M«t, als er das Verlangte gebracht hatte, um Papier und Feder. KorHstzung folgt.!.