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Zur Frage -es ReiKSlommiffanalS. Sachsen wartet die Entscheidung des Staatsgerichtshofes ab Zur Haltung Sachsens in der Reichsratssitzung vom 2. August erfahren wir auf Anfrage: Die sächsische Re- aiernng vertritt nach wie vor den Standpunkt, daß die Frage der Rechtmäßigkeit des Neichskommissars für Preußen und damit auch die Frage der Instruktion der preußischen Reichsratsstimmen lediglich vom Staats- aerichtshof zu entscheiden ist. Diese Stellung war bekannt und deshalb ist sie im Reichsrat nicht wiederholt worden. Sie erübrigt sich auch um deswillen, weil der Reichsrat zu der Frage der Beschlußfähigkeit nicht Stellung ge nommen hat, vielmehr haben sich sämtliche außerpreußi schen Länder im Ergebnis auf den gleichen Standpunkt wie Sachsen dadurch gestellt, daß sie sich nur auf eine sachliche Beratung der Tagesordnung eingelassen haben. SArse AnM Mes gegen Pipe», Wl und MU. Berlin, 3. August. Im preußischen Pressedienst der NSDAP, nimmt der Fraktionsvorsitzende der nationalsozialisti schen preußischen Landtagsfraktion in äußerst kritischer und scharfer Weise zur gegenwärtigen innerpolitischen Lage sowie zur Neichsregierung von Papen Stellung. Unter 'der Ueber- schrift „Der nationalsozialistische Sieg" sagt er u. a., daß der Reichstagswahlkampf die schwerste Belastungsprobe gewesen sei, die die nationalsozialistische Partei bisher habe auf sich nehmen müssen. Nachdem der Reichspräsident von Hindenburg Herrn Brüning und feine Regierung nach Hause geschickt habe, habe er den Zentrumskanzler von Papen sowie den Deutschnationa len Freiherr von Eayl in die Regierung berufen, und nun be gann man mit einer neuen Methode, den Siegeszug des Natio nalsozialismus zu sabotieren. Herr von Papen habe dem Mar xismus 'durch seine Notverordnung und durch das weite Hin- ausschiebcn des Wahltermins zwei bis drei Millionen Stimmen gerettet. Ungehindert von der Reichsregierung hätten dis schwarzroten Parteien in ungehemmter Demagogie gegen den Nationalsozialismus Hetzen können. Das Verhalten des Reichs- tommissars Dr. Bracht zeige, daß 'dieser Zentrumsmann den Nationalsozialisten gegenüber die Rolle des Herrn von Kahr zu spielen bereit sei. Der einzige Mann im Reich und in Preußen, der an dem Spiel der getarnten Zentrumsmänner nicht beteiligt sei, sei Reichswehrminister von Schleicher. „Wir Nationalsozi alisten haben gar keinen Anlaß, im Reich oder in Preußen auf die Herren von Papen, Dr. Bracht und Freiherrn von Gayl irgendwelche Rücksicht zu nehmen. Ich brauche nicht darauf hin zuweisen, daß wir Nationalsozialisten Vorkommnisse wie in Kö nigsberg scharf verurteilen und ablehnen. Wir bedürfen auch keiner Belehrung durch Herrn Dr. Bracht, über das, was Dis ziplin ist, und über 'das, was die Staatsnotwendigkeiten ver langen. Wir sind durch die preußischen Innenminister seit dem November 1918 daran gewöhnt, daß sie am lautesten nach dieser Staatsdisziplin rufen, 'die in ihrer privatpolitischen Auf fassung von dieser Staatsdisziplin erheblich weniger erkennen lassen als wir. Die Neichstagswahlen werden mit ihrem unge heuren Sieg der NSDAP, nicht nur die Neuordnung der Din ge im Reich herbeiführen müssen, son'dern auch die endgültige Regelung der preußischen Staatsangelegenheiten bringen. Wir Nationalsozialisten in Preußen lehnen eine Staathalterherr- schast getarnter Zentrumsleute in dem Staate Friedrichs des Großen ab. Wir Preußen sind gewohnt, uns selbst zu regieren. Auch die getarnten Zentrumsleute wollen davon Notiz neh men, daß wir nicht darum ein Jahrzehnt un'd länger im härte sten Kampfe gestanden haben, damit als Endergebnis ein Ka binett angeblich neutraler Verwaltungsaristokraten das Steuer ruder des Reiches in die Hän'de nimmt. Der „Erfolg" der Her ren von Papen und Dr. Bracht in Preußen ist lediglich die Zu nahme der kommunistischen Partei seit den Preußenwahlen um 729 060 Stimmen. Die fast 14 Millionen, die am 31. Juli sich zum Hakenkreuzbanner bekannt, fordern nunmehr die Ueber- nahme der Staatsgewalt durch den Nationalsozialismus. Wo bürgerlich regiert wird, triumphiert der Marxismus." Schwierige Bergungsarbeiten an -er „Äiobe". Noch drei Wochen soll die Arbeit dauern. über die schwierigen Bergungsarbeiten bei dem Wrack der „Niobe" wird folgendes mitgeteilt: Der über der Unfallstelle verankerte „Berger I" ist damit beschäftigt, die Masten aus dem gesunkenen Schiffe herauszunehmen und Segel und Rahen zu bergen. Während dieser Arbeiten, die noch einige Tage in Anspruch nehmen werden, sollen Stahltrossen um den gesunkenen Schiffskörper gelegt wer den. Dann wird das Hebeschiff „Hiev" über der „Niobe" verankert und voll Wasser gepumpt, da- mit es sich soweit senke, daß die Troffen an ihm befestigt werden können. Hierauf wird das Hebeschiff wieder leer gepumpt. Mit dem dadurch erzielten Auftrieb wird auch die an den Trossen befestigte „Niobe" angezogen werden. In diesem Zustande wird das Wrack dann aus dem Fehmarn-Belt in das ruhige Wasser der Kieler Förde geschleppt werden, wo die eigentlichen Aufrichtungsarbeiten ihren Anfang nehmen. Die gesamten Bergungs- und Hebearbeiten werden noch mindestens zweibisdreiWochenin Anspruch nehmen. Oie Gröniand-Sireiifrage. De« norwegische Antrag vom Haager Gerichtshof avgelehnt. Der Ständige Internationale Gerichtshof hat den norwegischen Antrag auf Maßnahmen zum Schutzs norwegischer Staatsangehöriger und Rechte in dem von Norwegen besetzten Gebiet Südost-Grönlands abgelehnt. Der Gerichtshof behält sich jedoch das Recht vor, später Erwägungen darüber anzustellen, ob die Verhältnisse vor läufige Maßnahmen notwendig machen. Kreugers iraurige Erbschaft. Die Kreuger-Untersuchung bringt täglich aufsehenerregende Neuigkeiten. Außer der Anfechtungsklage, die gegen zwei Mit glieder der Familie Kreuger wegen des Aktienbesitzes von Svenska Dagbladet" angestrengt worden ist, sind mehrere An fechtungsklagen zu erwarten, bet denen es sich um Millionen beträge handelt. Der Staatsanwalt hat ein Verfahren gegen die acht Direk- tiynsmitglieder vorr Kreuger^ und Toll wegen ,H.i n t Daß man auf Wettervoraussagen auf lange Zeit vorher nichts geben darf, dafür ist der gegenwärtige, offen gesagt, ver regnete Sommer ein drastiges Beispiel.. Als es nicht Frühling! werden wollte und der Mai bis auf die acht Tage der Pfingst woche kühl und naß blieb, da wußten soviele „Wettermacher" vorauszusagcn, daß wir einen trockenen, heißen Sommer be kommen würden. Schon sind wir im August, aber von Hitze haben wir, einzelne Tage ausgenommen, noch nichts verspürt und regnen tuts fast immer. Nein, dieser Sommer ist alles an dere als trocken und heiß. Fabrikbesitzer Hermann Schmitz f. Jäh Hal der Tod einen schasfensfreudigen Mann abberufen, einen Mann, der noch in der Blüte seines Lebens stan'd: Fabrikbesitzer Hermann Schmitz. Gestern abend noch war er in Dresden mit Bekann ten zusammen, ohne daß denselben oder ihm selbst bewußt ge worden wäre, wie nahe er vor seinem Ende stand. Ein Herz schlag setzte seinem Leben ein plötzliches Ziel. Die Todesnach richt wir'd bei unseren Lesern zweifellos mit aufrichtiger Teil nahme ausgenommen, da Fabrikbesitzer Schmitz, trotzdem er in Dresden dauernd Wohnung genommen hatte, in unserer Stadt eine allgemein beliebte Persönlichkeit war. Im Jahre 1907 kam er nach Wilsdruff und kaufte die Möbelfabrik Eger ö: Koch an der Wielan'dstrahe. Er baute sie mit der Zeit aus zu einem Musterbetriebe, bis die wirtschaftlichen Nöte auch seine Kräfte überstiegen. Ausgestattet mit einem tiefgründigen, reichen Mis sen, begeistert für alles Schöne und Große nahm er regsten An teil an allen Ereignissen der Zeit und des Lebens. Seinem Be triebe war er ein rechter Vater; er hatte ein Herz für seine Ar beiter, die ihn liebten und verehrten, und er wußte auch die Arbeit Anderer zu schätzen. Sein Andenken wird in Wilsdruff nicht so bald verblassen. Er ruhe in Frieden! Das nächste Sängerbundesfest. Die Nachricht, daß Leipzig als Feststadt für das nächste (12.) Deutsche Sängerbun'desfest gewählt worden sei, ist verfrüht. Wohl hofft man, daß Leipzig gewählt werden wird, doch haben sich auch noch andere Städte zur Uebernahme bereiterklärt. Die Entscheidung fällt erst auf dem nächsten Sängertag (Abgeordnetenversammlung), die im Frühjahr 1933 in Dortmund stattfindet. Vor der Hundertjahrfeier des Gustav-Adolf-Vereins. In der Zeit vom 18. bis zum 20. September findet in Leipzig die 77. Hauptversammlung des Evangelischen Vereins der Gustav- Adols-Stiftung im Rahmen der Hundertjahrfeier des Gustav- A'dolf-Vereins statt. Schon einige Tage vorher sind im Zu sammenhang damit Veranstaltungen vorgesehen, so am 15. September eine Freizeit für Diaspora-Pfarrer, wissenschaftliche Vorträge und Besprechungen über allgemeine theologische und diasporakundliche Gegenstände. Am 17. September hält der Zentralvorstand Sitzungen ab, abends Empfang 'des Zentral- Wilsdruff, am 4. August 1932. Merkblatt für den 5. August. Sonnenaufgang 4?" I Mondaufgang Sonnenuntergang 19" j Monduntergang 20^ 1772: Erste Teilung Polens. Von der Reise zurück. In einem großen Teil Deutschlands kehren in diesen Tagen die Urlauber und die Ferienreisenden zum „stillen Herd" zurück: die Schulferien sind für viele Provinzen zu Ende, und mit ihnen meist auch die Ferien der Großen, die mit und in ihrer Freizeit von der Freizeit der Kinder abhängig sind. Mit einer gewissen Wehmut und mit einer nur halb zerdrückten Träne im Auge hat man Abschied genommen vom Strand und von der gelben Düne und den bunt bewimpelten Sandburgen, hat man Abschied genommen von dem Schnee auf den Bergen und von den Juhuschreien und der imitierten Berglertracht, hat man Abschied genommen von der blühenden Heide und der fremden Stadt, in der es so viel Herrliches zu sehen gab, und muß nun wieder hinein in das alte Joch, das man wieder ein ganzes Jahr minus vier oder fünf Ferien wochen zu schleppen hat. Ach, es ist schwer, sehr schwer sogar! Aber das nützt nun alles nichts: was sein muß, muß sein! Ein paar Tage, ein paar Wochen lang kann man ja vielleicht noch von schönen oder „süßen" Erinnerungen zehren und sich noch nachträglich in eine Art Ferien zustand oder Ferienrausch zurückdcnken. Aber schließlich hat auch das ein Ende, denn die neue Arbeit wartet, und im Dämmerzustand läßt sich schwer was Ordentliches schaffen. Eines ist sicher: die Erwachsenen leiden mehr als die Kinder unter den Feriennachwehen, zumal wenn sie ein bißchen träumerisch veranlagt sind und nicht sofort wieder hinaus müssen aus dem Hause. Die Kinder sind vielleicht noch am letzten Ferientage und ein Stückchen darüber hinaus ein klein wenig verstimmt und verheult, aber bald haben sie sich mit ihresgleichen wieder zurecht- und zurückgefunden, und es geht sofort an eine große Berichterstattung über all die Erlebnisse und Abenteuer und Wunder der Ferientage, die geradezu unerhört und vorher noch nie dagewesen waren. Und diese phantasie volle Erzählerei wird meist auch noch in den ersten Schul tag mit übernommen, und der Herr Lehrer und das Fräulein machen gern mit, indem sie fragen und selbst er zählen und bewundernd und staunend die Berichte der Jugend anhören. Aber dann natürlich ist auch das einmal aus, und das Schreibheft und das Einmaleins und, wenn es noch höher kommt, die lateinische Grammatik treten wieder in ihre behördlich festgelegten Rechte. Auch die Großen sollten und müssen sich stWehlich trösten. „Es kann ja nicht immer so bleiben , , ." Usw. Wie gesagt, Arbeit findet man ja ohnehin in Menge« vor, ganz gleich, ob man ein Mann oder eine Frau ist, und ob es sich um Haus- oder Berufsarbeit handelt. Und dann, gestehen wir uns das ruhig ein: zu Hause ist es schließlich doch ani schönsten und am besten, und man hat alle Be quemlichkeiten, die man sich wünscht, und braucht nicht erst in die Ferne zu schweifen, wo doch das Gute so nahe liegt. Das hat sogar schon der Geheime Nat von Goethe, den wir in diesem Jahre mit Recht so feiern, gewußt! Und Wenn mal eine Reichstagswahl in die Ferien fällt, ist es vielleicht auch besser und sicherer, daß man sie zu Hauss feiert, weil das in der Fremde immerhin einige Störung in die Ferienruhe bringt. Also freuen wir uns, daß Wiik Wieder da sind, grübeln wir nicht allzulange über Ver gangenes, mag es auch noch so schön gewesen sein. Denken wir lieber an die Zukunft, und wie wir sie uns gestalten wollen, und gehen wir frisch an die Arbeit. Und im übriaen gibt es ja wieder mal Ferien ! zlequna von Stem pergevnyrcn erngererrer. M Erwerb der Aktien der nordschwcdischen Goldgrube Boliden Da das Objekt sehr großen Wert hat, und die hinterzogenen Stempelgebühren sehr bedeutend. Hm September wird die ganze Direktion von Kreuger u n d Tollauf Grund ihrer Verantwortlichkeit bei den Manipulationen zur Rechenschaft gezogen werden. Professor Pickard über seine Vläne. Er will über 16 000 Meter hoch steigen. Professor Piccard ist mit seinem Begleiter und seiner Ballongondel in Zürich eingetroffen. Auf Befragen er klärte er, daß er während feines Fluges in die Strato sphäre nur sehr wenig funkentelegraphische Nachrichten geben werde, da er dazu kaum Zeit habe. Sein Begleiter und er würden mit wissenschaftlichen Versuchen sehr stark beschäftigt sein.. Er habe außerdem nicht die Absicht, fernen ceyien Hvysnreroro zu uoeroielen. VS fei mogucy, daß er über 16 OVO Meter steigen werde; es sei aber auch nicht ausgeschlossen, daß er sich unter dieser Grenze halten werde. Es liege ihm weniger an der Erreichung einer möglichst großen Höhe als an der Durchführung der von ihm geplanten Versuche. Großangriff der bolivianischen Truppen. Protest schritt der amerikanischen Repu- b l i k e n. Die bolivianischen Truppen haben einen Großangriff aus Puerto Casado, einem wichtigen strategischen Punkt am Paraguayfluß, unternommen. Von Asuncion sind weitere Truppen nach der Grenze abmarschiert, denen von der Menge ein begeisterter Abschied bereitet wurde. Die paraguayanische Regierung hat die Mobil machung sämtlicher Männer zwischen 22 und 29 und sämtlicher Offiziere zwischen 20 und 50 Jahren an geordnet. Die Kriegsbegeisterung ist überall sehr groß. Redner fordern das Volk auf, die heilige Sache Paraguays zu verteidigen, und sprechen von einem „gerechten Krieg". In Konzeption haben die Frauen sich bereit erklärt, ein Amazonenbataillon zu bilden. — Das paraguayanische Oberkommando bestätigt die Räumung von Fort Bou- queron durch die paragnayanischen Truppen, gibt jedoch die Verluste der Bolivianer aus 60 Mann an. Die diplomatischen Vertreter der amerikanischen Republiken haben in La Paz eine Note an die bolivianische Regierung gerichtet, in der sie Einstellung der Feindselig keiten und Wiederherstellung des vor dem Angriff ge wesenen Zustandes im Gran Chaco fordern. Unter Führung der ABC.-Staaten (Argentinien, Brasilien, Chile) wird auch die Ausübung noch stärkeren Drucks durch die feierliche Erklärung erwogen, keine territorialen Änderungen im Chaco-Gebiet anzuerkennen, die gewalt sam herbeigeführt sind. Zum Krieg zwischen Bolivien und Paraguay. Soldaten in den Straßen der Hauptstadt Paraguays. Bedrohliche Lage im Kernen Osten. Vor neuen japanischen Angriffen. Wie aus Tokio mitgeteilt wird, haben etwa 1000 chinesische Freischärler die japanische Garnison in der mandschurischen Hafenstadt Inkan in der Liautungbucht angegriffen und in Bedrängnis gebracht. Ein japanischer Kreuzer und drei Zerstörer landeten daraufhin See soldaten und Matrosen, die in den Kampf eingriffen. Chinesische Freischärler haben gleichzeitig die japanischen Streitkräfte in den mandschurischen Städten Tschangtschun, Liautschang, Mulden und Inkan überraschend angegriffen und Erfolge erzielt. Die Lage an den Grenzen der Provinz Jehol wird ständig be drohlicher. Nach einer halbamtlichen chinesischen Mel dung haben die Japaner größere Truppenmaffen ge landet und beabsichtigen, die ganze Provinz Jehol zu besetzen, als Vorbereitung für den Angriff auf Tientsin und Peking. Im Hinblick auf die gefährdete politische Lage beabsichtigt die'chinesische Zentralregierung, eine besondere Tagung nach Peking einznberufen. Marschall Tschanghsueliang hat Peking ver lassen. Wie es heißt, beabsichtigt er, den General Jen- hstschan zu veranlassen, seine Truppen für die Abwehr des erwarteten japanischen Vormarsches auf Peking zur Verfügung zu stellen. Amerika vermittelt Mischen Bolivien und Paraguay. Nach einer Meldung aus Washington haben von 19 amerikanischen Staaten 15 ihre diplomatischen Ver treter in Washington angewiesen, Noten zu unterzeichnen, in denen Bolivien und Paraguay zur sofortigen Einstel lung der Feindseligkeiten aufgefordert werden. Man er wartet, daß die übrigen amerikanischen Staaten sich dem Schritt anfchließen werden. Der Präsident des Völkerbundsrates hat der boli vianischen Negierung eine Beschwerdenote der Regierung von Paraguay übermittelt, in der erklärt wird, daß das Vorgehen Boliviens einen Bruch der Verpflichtung des Völkerbundsabkommens bedeute, Paraguay fei jedoch be reit, eine Schiedsgerichtsentscheidung anzunehmen. In einer Begleitnote ersucht der Natspräsident Bolivien um Mitteilung, welche friedlichen Mittel zur Beilegung des Streites es Vorschläge.