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Wilsdruffer Tageblatt : 23.07.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-07-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193207233
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19320723
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19320723
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1932
-
Monat
1932-07
- Tag 1932-07-23
-
Monat
1932-07
-
Jahr
1932
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 23.07.1932
- Autor
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Die Obsternte hat dies Hahr bisher einigermaßen enttäuscht. Die alte Beobachtung, daß nach einem sehr guten Obstjahr eine schlechte oder wenigstens eine kaum den Durchschnitt erreichen de Obsternte folgt, scheint sich auch diesmal wieder zu bestätigen. Die Kirschenernte blieb überall hinter den Erwartungen zurück. Besser war dagegen der Ertrag der Erdbeerkulturen. Bei der Pflaumen-, Birnen- und Apselernte wird zwar noch viel von der kommenden Witterung abhängen, eine große Ernte ist je doch bei allen diesen drei Obstsorten, von Ausnahmen abgesehen, auf keinen Fall zu erwarten. Bei Pflaumen wird man zufrieden fein müssen, wenn sie die Größe der Kirschenernte erreicht; Apfel- und Birnbäume dagegen werden voraussichtlich noch ge ringere Erträge liefern. Weide BirÜmhain. Am Donnerstag, dem 20. Juli, wurde das gesamte Vieh der Weide Birkenhain wie alljähr lich einer Zwischenwägung unterzogen, um einesteils die bis herige Zunahme festzustellen und gleichzeitig die einzelnen Tiere nochmals eingehend auf ihren Gesundheitszustand zu prüfen. Der Gesundheitszustand war im allgemeinen ein guter und auch die Zunahme recht zufriedenstellend. Die Zunahme der Rinder war im Durchschnitt pro Tier etwa 157 Pfund und der Fohlen 140 Pfund. Die Höchstzunahme eines Rindes war 240 Pfund und die höchste Zunahme eines Fohlens sogar 318 Pfd. Zunahmen von 200 Pfund und weit darüber keine Seltenheit. Diese Zahlen beweisen aber, daß es nicht an der Weide liegt, wenn jemand über geringe Zunahmen klagt, sondern darin, daß die Betreffenden ihre Tiere nicht gut zur Weide vorbereiten. Schon seit Jahrzehnten ist vom Vorstand empfohlen, die Tiere im Winter nicht zu warm zu halten, beizeiten an Luft und Sonne wieder gewöhnen und nicht fett füttern. Die Tiere sollen nicht abnehmen während des Winters, können aber das im Sommer angesammelte Weidefett im Winter ruhig in Fleisch und Knochen umsetzen und sollen im Frühjahr mager auf die Weide kommen. Die reichlichere Zunahme lohnt die richtige Be handlung der Jungtiere. Die Kraftfutterzugaben nach Weih nachten sind Verschwendung. Rüben, Stroh und etwas Heu ge nügt. — Gleichzeitig konnte an dem Tage dem altverdienten Weidemeister Heinrich Käthnerund seiner Frau, der seit fünf undzwanzig Jahren die Weide betreut hat, zu seiner silber nen Hochzeit die herzlichsten Glückwünsche ausgesprochen werden. Das Fallobst sollte nie unter den Bäumen liegen bleiben, sondern jeden Morgen aufgehoben werben, damit die darin befindlichen Maden vernichtet werden. Die im Innern der Früchte sich aufhaltenden Insektenlarven kriechen bald nach dem Abfallen der Früchte aus und verpuppen sich in der Erde- Dort überwintern sie und beginnen im kommenden Frühjahr mit vermehrter Nachkommenschaft von neuem ihr Zerstörungs werk. Deshalb sollte an alle Tage Nachsehen, die Bäume leicht schütteln, und das befallene und kranke Obst wird abfallen. Von Fallobst läßt sich Obstessig bereiten. Selbsttätiges Blumengießen. Wer niemanden hat, der die Blumen während der Sommerrelse - Abwesenheit pflegt, kann sich helfen, indem er ein großes Gefäß mit Master füllt und die Blumentöpfe im Kreis rundherum gruppiert. Das Gefäß muß erhöht stehen, was durch Unterlegen von ein paar Holz- klößchcn leicht zu erreichen ist. Dann, legt man soyjel Paum- wollbänders wie Äsumentöpse vorhanden sind, in das Master und führt die anderen Enden der Bänder in die Erde der Töpfe. Die Erde wird durch die absteigende Flüssigkeit solange feucht gehalten werden, als noch Master im Gefäß ist. Man mache zweckmäßigerweise vorher einen Versuch, wieviel Master in einem Tag verbraucht wird. Die Renten der Schwerkriegsbeschädigten. Die Reichs regierung wendet sich gegen den Mißbrauch, der mit den Schwerkriegsbeschädigten in der parteipolitischen Agitation ge trieben werde. Wenn immer behauptet werde, daß die Schwer kriegsbeschädigten in ihren Renten gekürzt worden seien, so kön ne das nicht scharf genug zurückgewiesen werden..Tatsächlich sei für die Schwerkriegsbeschädigten eine Einschränkung nur insofern eingetreten, als die Zulagen für die jugendlichen. An gehörigen der Schwerkriegsbeschädigten im Alter von 15 bis 21 Jahren nur weiter bezahlt werden, wenn die Kinder in der Berufsausbildung stehen oder gebrechlich sind. Wieviel Zeitungen bestehen in Deutschland? Nach einer Denkschrift des Reichswirtschaftsministeriums betrug die Zahl der Zeitungen rm Deutschen Reiche 1930 schätzungsweise rund 4000. Davon waren 3300 Hauptausgaben und 700 Nebenaus gaben oder Kopfblätter. Die Zahl der Zeitschriften wird aus ungefähr 8000 geschätzt; davon sind 8000 Fachzeitschriften. Bei der Betriebszählung vom Jahre 1935 wurden 3081 gewerb liche Niederlastungen im Zeitungswesen einschließlich Drucke reien und Zeitungsexpeditionen mit 98 578 Beschäftigten ge zählt. Der Verbrauch des Zeitungsgewerbes an Druckpapier wurde für 1930 auf rund 37 000 Tonnen im Werte von 100 Millionen RM. geschäht. Gebührensenkung und Zahlungserleichterung für Patente, Muster, und Warenzeichen. Die im Reichsgesetzblatt Nummer 35/1932 veröffentlichte Notverordnung über den gewerblichen Rechtsschutz, bringt Schutzinhabern wesentliche Erleichterung auf dem Gebiete der Gebührenzahlung und Kosten. So werden die in ber Zeit vom 1. Juli 1932 bis 30. Juni 1934 fälligen Iahresgebühren für das 10. Patentjahr um NM. 50.—, für das 11. Patentjahr um RM. 1O0--, für das 12. Patentjahr um RM. 150.— und für das 13. bis 18. Patentjahr um je MO-— gesenkt. Unter gewissen Voraussetzungen und un- bestimmter Formalitäten kann bei nachgewiesener Bedürftigkeit >die Stundung der Patent-Musterschutz- und Wa- renzeichengebuhren stattfinden. Auch sind Teilzahlungen gestat- tet. Mit ausführlicher kostenloser Auskunft steht das Patent büro O. Kruger k Co. jederzeit gern zur Verfügung. Extrabeilage. Der Gesamtauflage der heutigen Nummer unseres Blattes liegt eine Wahlbeilage „Der Kampf -er Deut- fchcn Volkspartel" bei. Buvkhardswalde. S e lt e n e s W e i dm a nn sh e il. Auf dem hiesigen, von Gutsbesitzer Obendorfer betreuten Jagdreviere wurde ein Kreuzbock erlegt. Rehböcke, deren Gehörne durch gleichhohen Ansatz der Aug- und ber Rücksproste Kreuzform ha ben, sind sehr selten. Normalerweise sitzt die Augsprosse tiefer als die Rücksproste. Neukirchen. W a h le r v er s a m m l u n g e n veranstalte- ten im hiesigen Orte die Kommunisten und Sozialdemokraten, erstere mit Genosten Anton, Brand-Erbisdorf, letztere mit Ge? nossen Schleinitz, Freital, M. b. L. Doch konnten beide Veran stalter nur je drei Orlseinwohner als Interessenten begrüßen. Bester besucht war die Versammlung der Deutschnationalen Volkspartel mit Major a. D. Wilkens, Dresden, als Redner. Taubenheim. B ez i r k s o b st b a u v e r e in. Gestern Abend hielt der Verein seine Mitgliederversammlung im Ver einslokale ab, zu ber als Vortragender Gartenbaumspektor Jae- nichen-Meißen anwesend war. Der Vorsitzende, Wirtschaftsbe sitzer Adolf Wolf-Ullendorf, begrüßte die Erschienenen und gab hierauf die Tagesordnung bekannt. Zunächst wurde der ein stimmige Beschluß gefaßt, eine preisgünstige Karrenspritze zur Schädlingsbekämpfung anzuschaffen und mit der Ausführung und Wartung das Mitglied Alfred Pappritz-Röhrsdorf zu be trauen. Alsdann wurde Gartenbaumspektor Iaenichen das Wort erteilt. Sein Thema lautete: „Die handelspolitische Läge im Obstbau". Dabei führte er durch Beweismatcrial aus, daß der Reichsbahntarif hierbei eine gemässe Nolle mit spiele. Ebenso sei eine deutliche Sonderstellung in Bezug auf Devisenmaß- nahmen zu erkennen. Aus der Preisberichtsstelle beim deutschen Landwirtschaftsrat gehe hervor, daß in der Zeit vom 10. bis 17. Juli d. I. aus Italien zur Einfuhr an Obst und Gemüse ge langt sind (in Doppelzentner): Kirschen 2500, Pfirsiche 24500, Aprikosen 9000, Birnen 3500, Pflaumen 5000, Tomaten 38000, Zwiebeln 2800 und Gurken 10 000. Hier hinzu käme dann noch der heimische Ertrag. Daß dann die Preise gedrückt sein müß ten, sei selbstverständlich. Vor allem soll versucht werden, für die zeitigen deutschen Kirschen einen Preisschutz zu erreichen. Die Erdbeeranbaufläche habe sich seit 1927 bis 1932 verdoppelt. Des weiteren erklärte der Redner, wie man durch Früchteaus dünnen bessere Qualität bei Massenträgern, wie beim gelben Edelapfel, Iakob Bebel usw. erreichen kann. Durch eine Spri tzung im August sei der Schorfbefall, der oft das Obst noch auf dem Lager befällt, wirksam zu bekämpfen. Ganz besonders wies der Vortragende auf den in manchen Bezirken erheblichen Madenbefall der Kirschen hin; auch hier sei durch Spritzen des Schädlings, der Kirschfruchtfliege, wie aus Versuchen her vorgeht, beizukommen. Eine tschechoslowakische Birnensortenliste, auf der die erprobtestenSorten verzeichnet waren, war wegen un serer nahen Konkurrenz von ganz besonderem Intereste. Die diesjährigen Ernteaussichten in allem Obst sind, wie aus allen Landesberichten hervorgeht, im allgemeinen mittel. Zum Schluß streifte der Vortragende noch die Kirschplantagenbesichtigung, lobte das bekundete Interesse der Besitzer und Teilnehmer und berichtete des Näheren von der Kirschenschau am 1. bis 3. Juli in Meißen. Im Beisein des besten Kirschenkenners Deutsch lands, Obergartenmeister Heymann-Diemitz habe man ein Kir schensortiment von wenigeren Sorten für die hiesigen Lagen aufgestellt. Der Vorsitzende dankte dem Vortragenden für seine vielseitigen Ausführungen. Nachdem noch verschiedene Anfragen geklärt waren, wurde die Versammlung mit Dank geschlossen- — Die nächste Versammlung wird im Gasthof zum Erbgericht Nöhrsdorf abgehalten. Mohorn. In der letzten öffentlichen Sitzung der Gemeinde verordneten wurde Kenntnis genommen, daß am 1. 7. 1932 ge zählt wurden 10 Arbeitslosen- (11 im Vormonat), 30 Krisen- (32), 69 Wohlfahrtserwerbslosen- (73) mit zusammen 147 (150) Zuschlagsunterstützungsempfängern. Die Kirschenverpachtung hat 154 RM. Ertrag gebracht. Weiter erfolgt Kenntnisnahme vom Iubiläumsbericht ber Meidegenostenschast Mohorn und von der Festsetzung der Schularztvergütung. Für die Reichstaqswahl am 31. 7. werben zwei Wahlbezirke mit den bisherigen Wahllokalen Gasthof Mohorn und Gasthof Grund und die Wahlvorstände bestimmt. Als Elternvertreter in den Berufsschulverbandsaus schuß wird Herr Arthur Dürfet Und als Vertreter in den Heb- ammeyvechand Herr Willy Diersche und Herr Kurt Wolf ge wählt. Von der Erhöhung der Grund- und Gewerbesteuer auf 135 Prozent durch Verfügung 'der Amtshauptmannschast wurde berichtet, sowie von den vergeblichen Versuchen, die bereits früher verfügte Bürgersteuererhöhung rückgängig zu machen. Der Ee- meinderat wurde beauftragt, weitere Schritte zur Abwendung der Steuerdiktate zu unternehmen. Die vom Bädeausschuß aus gestellte Badeordnung für das neue Freibad sowie festgesetzten Badepreise werden genehmigt, mit der Maßgabe jedoch, daß der Eintrittspreis für hiesige Erwerbslose auf 15 Pfg. ermäßigt wird. Vom erfolgten Ankauf einer Motorspritze wurde Kenntnis genommen. Zur Beschaffung eines Mannschaftswagens be schließt man, auf Grund sachkundiger Empfehlungen einen ge brauchten Mercedes-Benz-Personenwagen anzukaufen. Wegen Errichtung eines Spritzenhauses mit Obdachlosenheim und Sa- nitäterraum soll zunächst die Finanzierungsfrage noch weiter ge prüft werden. Vereinskalender. Gewerbeverein. 36. Juli Versammlung Wetterbericht. Vorhersage der Sächsischen Landeswelterwarte für den 24. Juli: Meist schwache Winde aus westlichen Richtungen, im allgemeinen stark bewölkt, vielfach Nebel, Temperaturverhältiste nicht wesentlich verändert, Gewitterneigung, zeitweise Niedere schläge. Sie Srwcrbslofenzahl steigt wieder! Der Arbeitsmarkt in Sachsen. Die sommerliche Entlastung des sächsischen Arbeits marktes hat bereits im Laufe der ersten Julihälfte ihr Ende erreicht. Die Arbeitsuchendenkurve ist wiederum in eine steigende Bewegung umgeschlagen. Lediglich die saisonbedingte Belebung des Jnlandabsatzes vermochte in einigen Zweigen des Spinnstoffgcwerbes, vorwiegend in westsächsischen Kammgarnwebereien und Seidenstoff webereien, eine Hebung des Beschäftigungsgrades her vorzurufen. Im ganzen stieg die Zahl der Arbeitsuchenden von 694 601 auf 697 951, nachdem die gesamte sommerliche Entlastung seit dem Höchststände der winterlichen Arbeits losigkeit am 15. März bis zum 30. Juni nur rund 30 800 betragen hatte. Vergleicht man die diesjährige Arbeits losigkeit nach dem Stand vom 30. Juni 1932 mit dem Stand zur gleichen Zeit des Vorjahres, so ergibt sich eine Unterschiedsspanne von rund 185 000 zuungunsten des diesjährigen Standes. Während im Deutschen Reiche auf 1000 Einwohner am 30. Juni 1932 87,7 Arbeitslose entfielen, betrug dieser Tausendsatz in Sachsen 137,5, wodurch sämtliche anderen Landesarbeitsamtsbezirke übertroffen werden. * Sächsische Zuristen im StaaiSaerlchlshof. Der Staatsgerichtshof, der sich mit der Klage der ehemaligen preußischen Minister gegen die Maßnahmen der Reichsregierung in Preußen befaßt, setzt sich wie folgt zusammen: Reichsgerichtspräsident Bumke, die Reichs gerichtsräte Triebel, Schmitz und Dr. Schwalbe und Ober- vcrwaltungsgerichtsräte Dr. von Müller (Berlin), Dr. Gümbel (Münchens und Dr. Striegler in Dresden. Ministerpräsident Schleck unleMW seinen NIE Ministerpräsident Schieck wird seinen Urlaub, den er in Süddeutschland verbringt, unterbrechen, um an der Stuttgarter Konferenz der Ministerpräsidenten der Länder mit dem Reichskanzler teilzunehmen. Von Dresdett aus begibt sich Ministerialrat Wilisch von der Staatskanzlei nach Stuttgart. Erste gemeinsame Sitzung des KrelSauSschuffe- Vresden-dautzen. Im Gebäude der Kreishauptmannschaft Dresden fand die erste Sitzung des Kreisausschusses Dresden-Bautzen nach der Vereinigung der früheren Kreishaupimannschaf- ren Dresden und Bautzen statt. Kreishauplmann Buck be grüßte zu Beginn der Sitzung die zum ersten Male an dieser Stelle weilenden Vertreter des ehemaligen Kreis ausschusses Bautzen. * Dresden. Die Stadl erbt 7500 Mark. Die Schwestern Margaretha Klara und Johanne Friederike Schmidt, die 1929 bzw. Anfang 1932 gestorben sind, haben der Stadt ihr Nachlatzvermögen im Betrage von rund 7500 Mark vermacht mit der Bestimmung, das Geld zur Verschönerung der Stadt Dresden zu verwenden. Bautzen. Einbrecher fest genommen. Nach zwölfwöchigen Erörterungen ist es jetzt der Zusammen arbeit der Staatsanwaltschaft Bautzen mit der Kriminal polizei in Bautzen und Schweidnitz gelungen, den in der Nacht zum 1. Mai d. I. in ein hiesiges Uhrengeschäft ver übten Einbruchsdiebstahl, bei dem für 5000 Mark Waren gestohlen worden sind, restlos aufzuklären. Als Täter wurde der Zimmermann Zieschang aus Bautzen fest genommen. Zittau. Die steigende Wirtschaftskrise. Die Beschäftigungszifser der Obcrlausitzer Textilindustrie ist im ersten Halbjahr 1932 weiter zurückgegangen und hat gegenwärtig einen Tiefstand erreicht, wie er überhaupt noch nicht zu verzeichnen gewesen ist. Den Höhepunkt hat die Krise im Juni erklommen, wo nicht einmal ein Viertel der normalen Beschäftigung erreicht worden ist. Eppendorf. Brandstifter aus Leiden schaft. Vor kurzem brannte eine größere Scheune des! Gutsbesitzers Raumann nieder. Nunmehr ist es gelungen,' als Täter den Glasbrenner Bernhard aus Freiberg zu ermitteln. Bernhard hat ein volles Geständnis ab-! gelegt und angegeben, daß er die Scheune deshalb iw Brand gesetzt habe, weil er Freude am Feuer hatte. Bern-i hard ist bereits wegen vorsätzlicher Brandstiftung vor-j bestraft. Er wurde in Hast genommen. Limbach. Fischvergiftung. Nach dem Genutz von geräuchertem Lachs, der auf dem Wochenmarkt ge kauft worden war, erkrankten eine hiesige Frau und ihrs Tochter. Wie sich herausstellte, hatte sich der Fisch nichts mehr in genutzfähigem Zustand befunden. Hohenstein-Ernstthal. Kühe auf der Weidq beschossen. Groben Unfug verübten mehrere hiesig« Schulknaben, indem sie mit Teschings und Luftgewehren! nach Sperlingen und sogar nach Singvögeln schossen. Dew Gipfelpunkt der Unbesonnenheit erreichten sie, als sie auch einige weidende Kühe als Zielscheibe benutzten. Leides wurde dabei eine Kuh nicht unerheblich am Euter ver-( letzt. Den Burschen wäre eine Zuwendung ungebrannter! Holzasche sicherlich sehr dienlich. Zwickau. Kommunisten-Verhastungew Von der hiesigen Polizei wurden in Lichtentanne Haus-l suchungen bei einer Anzahl Kommunisten vorgenommew Mehrere Personen, darunter der Vorsitzende der kommu nistischen Gemeindeverordnetenfraktion, Leistner, wurden sestgenommen. — In Zwickau wurden nachts zwei junge Kommunisten von einer Polizeistreife überrascht, als sie Plakate an ein Transformatorenhaus geklebt hatten. Dis beiden Festgenommenen waren bewaffnet. Pleißa. Verdächtige Krankheitserschei-i nun gen. In einem hiesigen Gutshaushalt erkrankten sechs Personen, die sogen. Dampfnudeln gegessen hatten) unter Vergiftungserscheinungen und wurden in das Krankenhaus gebracht, wohin später noch zwei weiters Personen unter ähnlichen Anzeichen eingeliefert wurden) Die Untersuchung wird zu ergeben haben, ob etwa Para typhus in Frage kommt oder ob die Dampfnudeln aus irgendeinem Grunde Vergiftungserscheinungen hervorge-l rufen haben. Pilsen (Böhmen). 101 Jahr alt geworden/ Hier starb der älteste Bürger der Stadt, der Mühlen) besitzer Kussi, der Großvater des Dichters Frapz Werfels im Alter von 101 Jahren. * Oie Oberlausitz in -er Geschichte. Eröffnung der Ausstellung in Schirgiswalde. In Schirgiswalde wurde die Jubiläumsausstellung des nunmehr zehn Jahre bestehenden Zweigvereins Schirm giswalde der Gesellschaft für Geschichte und Vorgeschichte! der Oberlausitz mit einer kleinen Feier eröffnet. Die Aus-s stellung enthält Material aus Archiven und Museen und! zahlreiche Stücke aus privaten Sammlungen und aus Schlössern und Kirchen. Großes Interesse beansprucht neben der Schau kirchlicher Altertümer das Münzkabinett) in dem fast alles Geld, das in Beziehung zur Lausm stand oder steht, zu sehen ist. Umfangreich und mit schönens Stücken beschickt sind auch die Abteilungen für Siegel, Porzellan, Stammbäume, Handwerk und Tier- uns Pflanzenkunde der Oberlausitz. Gelegentlich der Eröffnungsfeier hielt nach eine« kurzen Dankansprache des Lehrers Steude, des Vorsitzenden des Schirgiswalder Geschichtsvereins, an alle, die an der Vorbereitung der Ausstellung beteiligt sind, Dr. von Schlieben (Taubenheim) einen Vortrag über die Entwick lung des nationalen Gedankens in der Oberlausitz. Dr. W. Frenzel (Bautzen) gab im Namen der Gesellschaft für Geschichte und Vorgeschichte der Oberlausitz die Er-i nennung des Landesältesten, Kammerherrn von Nostiz-t Wallwitz, zum Ehrenförderer der Gesellschaft bekannt.) Ferner hielten Ansprachen die Vertreter des Bautzneft Domkapitels, der Staatsregierung und des Volksbildnngs-t Ministeriums und Bürgermeister Vogt (Schirgiswalde). Die heutige Nummer umfaßt 16 Seiten einschließlich Sonntagsbeilage und Heimatbeilage sowie „Illustrierte" Wockenbeilage. Verlag und Druck: Buchdruckerei Arthur Zschunke, ! Verlagsleilung: PouIKumberg, s Verantwortlich sür die Schristleitung: Hermann Lässig, für Anzeigen und Reklamen: A. Römer, sämtlich in Wilsdruff,
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