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Wilsdruffer Tageblatt : 19.07.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-07-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193207196
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19320719
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19320719
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1932
-
Monat
1932-07
- Tag 1932-07-19
-
Monat
1932-07
-
Jahr
1932
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 19.07.1932
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Österreichische Fahrtvergünstigungen bei der Reichs- tagswahl. Die österreichischen Bundesbahnen gewähren den m Österreich zur Erholung weilenden Reichsdeutschen für die -z-ahrt zum nächsten deutschen Grenzorte zur Aus- Mung des Wahlrechtes zur Reichstagswahl am 31. Juli dieses wahres eine 50prozentige Fahrpreisermäßigung auf Grund der von der Abstimmungsbehörde auszuftel- kestden Bescheinigung über die erfolgte Stimmabgabe. Die Wahlbehörden in den Grenzorten wurden von dem Reichsinnenministerium bereits angewiesen, diese Be scheinigungen auszustellen. Die Hinfahrt kann bereits am 29. Juli angetreten werden. Für das allenfalls auf den Linien der Deutschen Reichsbahn zurückzulegende Stück bis zur nächsten deutschen Wahlbehörde gewähren auch die deutschen Reichsbahnen eine 50prozentige Ermäßigung. Gemeinsame „Wandcrfahrschcinc" für Reichspost und KVG. Anläßlich der Sommerschau im Hygiene-Museum in Dresden „Ferien zu Hause" haben die Oberpostdirektion Dresden und die KVG. eine Anzahl sehr schöner Fahrten mit dazwischenliegender Wanderung zusammengestellt, bei denen die Hin- und Rückfahrt wahlweise auf einer Kraft- post- oder staatlichen Kraftwagcnlinie erfolgen kann. Hier- sür werden Nückfahrscheine mit einer Gültigkeit von vier Tagen ausgeschrieben. Die Preise sind den Zeitverhält nissen angepaßt; bei gleichzeitiger Lösung von fünf uni mehr Scheinen der gleichen Fahrt wird ein Nachlaß ge währt, wodurch sich die Wanderfahrten für Familien Klubs usw. weiter verbilliaen. Grumbach. Goldenes Schuljubiläum — Schul fest. Anläßlich des 50 jährigen Bestehens der neuen Schule sand am Sonntag ein Schulfest statt. Bereits am Sonnabend 8 Uhr wurde die Festlichkeit durch einen sehr stark besuchten Theaterabend der Kinder in Bohrs Gasthof eingeleitet. Schul leiter Oberlehrer Göckritz hieß die so zahlreich erschienenen Gäste auf das herzlichste willkommen. In seiner weiteren An sprache schilderte er kurz die Geschichte der neuen Schule. Den hauptsächlichsten Anlaß zum Bau derselben bildete das dama lige Hochwasser, bei welchem auch die -alte Schule über 1 Me ter unter Wasser stand. Im Orte waren eine große Anzahl Gegner vorhanden, aber da waren es vor allem Erbgerichtsbe sitzer Ludewig und Pfarrer Ulbricht, die sich da mit ihrer gan gen Kraft für den Bau einsetzten und auch die größten Schwie rigkeiten überwanden und so das Werk vollenden konnten. Mit nur kurzen Worten und einem Gebet wurde sie im Dezember 1882 durch Pfarrer Ulbricht eingeweiht. Im Läufe der 5V Iah- re des Bestehens der neuen Schule wurden 1803 Kinder aus genommen. Einschließlich der Lehrerinnen waren zirka 35 Lehr kräfte an der Schule tätig. Anschließend sprach Oberlehrer Göckritz allen Spendern und Helfern warme Worte des Dankes aus. Sodann schritt man zur Theaterausführung. Im ersten Teil konnte man die Schulkinder im täglichen Leben bei Spielen usw. beobachten. Die Natürlichkeit, mit welcher unsere Schuljugend die ihnen .zugedachten Nollen ausführten, löste große Freude und Heiterkeit unter den Besuchern aus. Vor jedem Teil erschien eine bunt zusammengestellte Ansagergruppe die den Zuschauern das zu bietende kund tat. Der zweite Teil brachte einen Zirkus, in welchem der große Zauberer Saba tini, die zusammengewachsenen Töchter, der Kamelführer Sa- haratino mit dem größten Wunder Zentraläfrikas, seinem Ka- mel-Kamuffo und der stärkste Mann der Welt, die beiden ul kigen Auguste, die ihre Sache ausgezeichnet verstanden, nicht zu vergeßen, austraten und eine 10 Mann starke Negergruppe ihren Menschenfressertanz ausführte. Der dritte Teil zeigte eine Schulwanderung. Mit frohem Gesang gings in die Weite. Nach einem lustigen Picknick im Walde erfreuten sich die Kin der gegenseitig mit Volkstänzen und Darstellung der Schildbür ger und der Sieben Schwaben. Alle Stücke wurden von den Kindern vortrefflich ausgeführt, was ihnen auch der reiche Beifall dankte. Zum Schluß dankte der Obmann des Eltern- rates Gutsbesitzer A. Pfützner, allen Helfern, vor allem der Lehrerschaft für die aufgewendete Mühe und Sorgfalt, mit welcher sie den harmonischen Abend ausgestaltet hatten. Kom menden Mittwoch abends 7 Uhr findet die Wiederholung des Abends statt. Ein Besuch ist nur zu empfehlen, auch auswärtige Kinder und Eltern find herzlichst willkommen. — Am Sonntag nachmittag nahm das Fest seinen Fortgang. Der sehr schone Feftzug, der viel Zuschauer angelockt hatte, setzte sich gegen t Uhr von der Schule -aus durch den reichgeschmückten Ort, un ter Marschmusik des hiesigen Posauncnchores, in Bewegung. Den ABC-Schützen von Einst und Jetzt folgte eine Gruppe Jungen und Mädels auf Luntgeschmückten Fahrrädern. Hinter diesen die Kapelle. Eine Wagenreihe den Werdegang des täg lichen Brotes darstellend, vom pflügenden Bauern bis zum Bäcker und den Verbrauchern schloß sich an. Jede Gruppe führ te ein Reiter mit einem Erkennungsschild. Auf einem Festwagen nahmen die Kleinen und Kleinsten am Festzug teil. Den Schluß bildeten Gruppen aus dem Theaterabend vom Sonnabend (Fahrendes Volk, Schildbürger). Edle Spender hatten für Er frischungen verschiedener Art während des Festzuges gesorgt. Gegen 3 -Uhr traf man auf dem Festplatze ein. Hier war für Belustigungen aller Art gesorgt. Ein Kindergarten nahm die Kleinen und Kleinsten auf. Beim Hindernislaüf, Schubkarren- sahren, Tauziehen usw. winkten wertvolle Preise in Gestalt von Schulmaterial. Zwischendurch erhielten die Kinder den ver dienten Kaffee und Kuchen. Die Größeren warteten noch mit Freiübungen und Spielen auf. Ein Kasperle - Theater, Luft schaukel und »Karussell sorgtm für die nötige Abwechslung. Viel Zu schnell war der Nachmittag bei schönem Wetter, ein Zeichen, daß der Wettergott auch noch ein Herz für Kinder hat, denn Segen Mittag sah es einige Zeit nicht erfreulich aus, für die Teilnehmer vergangen. Gegen Abend wurden dann Würstchen verabreicht. Nach Dunkelwerden fand dann als Abschluß ein F°ckelzug nach der alten und zurück zur neuen Schule statt, verschiedene Einwohner halfen den Zug noch durch Buntfeuer und Fensterbeleuchtung verschönen. Am Schulhaus angekom- sprach Bürgermeister Umla u f t nochmals herzliche Dan- kesworte an alle Mithelfer und Spender. Besonderen Dank zollte er der Lehrerschaft und dem Festausschuß, welche durch unermüdliche Arbeiten den schönen Verlauf des Festes gewähr- '^stet haben. Oberlehrer Göckritz ermahnte in seinen an- ^ließenden Worten vor allem zur Einigkeit, denn nur in der Ewigkeit sei etwas Ganzes zu fchaffen, was das heutige Fest auch wieder bewiesen habe. Mit dem gemeinsamen Absingen des 3., Verses vom Deutschlandlied „Einigkeit und Recht und »reihest" fand das 50jährige Schuljubiläum sein Ende. X Unkersdorf. Schulfest. Sonnabend, 23. Juli, feiert hie- stge Schule nach vierjähriger Pause wieder ein Schulfest. Große Opfer an Geld, Zeit und Arbeit sind gebracht worden, und so verspricht das Fest ein recht schönes zu werden. Recht fröhlich e- kein, unsere Kinder, damit später, wenn sie erwachsen und, -der Tag, die Schule, die Heimat licht und liebevoll vor lyrer Seele stehen. Der Festzug stellt mittags 12 Uhr in Unkers dorf und bewegt sich über Roitzsch nach Steinbach zum dor tigen Festplatze. Der Tag wird reichlich aus-gefüllt durch Deklw mationen, Sing- und Kreisspiele sowie durch turnerische Uebun- gen des 1.—8. Schuljahres und sportliche Vorführungen. Vogelschießen, das Kasperletheater des Herrn Prof. Dr. Paul- Dresden sowie sonstige Belustigungen werden den Kindern viel Freude bereiten. Der Zug marschiert abends im Büntfeuer durch Steinbach und löst sich an der Steinbacher Armensäule auf. Recht schön soll's werden. Wie aber denkt der Wettergott? Nöhrsdorf. Schadenfeuer Gestern in der 3. Nach- mittagsstunde brach in Johns Hausgrundstück auf dem Boden, vermutlich durch einen Essendefekt, Feuer aus. Durch schnell heibeigeeilte Nachbarn und Einwohner war es möglich, das Feuer noch vor Eintreffen der Spritze durch herbeigetragene große Wassermassen mittels Eimer auf seinen Entstehungsherd zu beschränken, so daß von dem gefräßigen Element nur der Dachstuhl und ein Giebel stark angekohlt wurden. Allerdings haben durch die Wassermengen die unteren Räume ebenfalls Schaden erlitten. Seit beinahe 20 Jahren ist hier im Ort ke'n Brandschaden vorgek-ommen. * Blankenstein. Schulfest. Nach langjähriger Pause wur de in unserer Gemeinde am Sonntag wieder ein Schulfest ab gehalten. In den frühen Nachmittagsstunden zogen die Kinder durch den mit Ranken und Ehrenpforten reich geschmückten Ort, um den „König", der sie mit Kasfee und Küchen bewir tete, abzuholen. Später entwickelte sich auf dem Schulgarten ein buntes Treiben. Die Kinder schossen nach Vögeln, machten Kreisspiele, turnten, führten Reigen -auf usw. Den Abschluß des schönen Festes bildete ein Lampionzug nach Anbruch der Dunkelheit. Blankenstein. Diebstahl. Am 14. 7. 1932 zwischen 5 und 7 Uhr nachm. ist einem im Triebischtalbäd badenden Lehr ling aus Deutschenbora im Umkleideraum aus der Hose eine silberne Herren-Nem.-Taschenuhr mit goldenem Rand, römi schen Zahlen, -aufgedruckter 24-SLundenzeit, auf der Innenseite des Deckels der Rückseite befindet sich der Name „M. Heinrich" gestohlen -worden. Es sollen zu der Zeit mehrere junge Bur schen aus Wilsdruff und Rothschvnberg dort gewesen jein, die verschwunden waren, als der Diebstahl der Uhr bemerkt wurde. Vor Ankauf der Uhr wird gewarnt. Sachdienliche An gaben wolle man der nächsten Polizeibehörde, bez. dem Een- darmerieposten Wilsdruff 1, Löbtauer Straße, melden. Ge heimhaltung des Namen wird zugesichert. Neukirchen. Die Königswürde bei dem -am Sonntag hier vom Militärverein Neukirchen und Umgegend unter reger An teilnahme der Einwohnerschaft mit Armbrüsten veranstalteten Vogelschießen ging von Kamerad Gutsbesitzer Paul Oehmichen aus Kam. Gutsbesitzer Oswin Lucius, beide -aus Neukirchen, über. Vereinskalcnder. Verein ehem. landw. Schülerinnen. 20. Juli Grabentour 10.50 Uhr Abfahrt. Landwirtschaftlicher Verein. Mittwoch, 20. Juli, Ver sammlung. Wetterbericht. Vorhersage der Sächsischen Landeswetterwarle für den 20. Juli: Meist schwache Winde aus westlich«// Richtungen. Be wölkungsgrad ziemlich wechselnd, aber im ganzen langsam ab nehmend. Oertlich Nebel, tagsüber etwas wärmer, keine erheb lichen Niederschläge. Innenminister Richter im Llnwettergediet. Innenminister Richter besuchte die in der vorige, Woche vom Unwetter schwer hcimgesnchten Gebiete de: sächsischen Lausitz. Die Arbeit der Teno. Die eingesetzten Bereitschaftstrupps der Teno sind nack wie vor im Unwettergebiet tätig, um die wichtigsten Not standsarbeiten durchzuführen. Bereits konnten sachgemäß ausgeführte Notbrücken der Bevölkerung für Fuß- und Fährverkehr nach vorheriger Belastungsprobe übergeben werden. Sobald nach der ministeriellen Besichtigungsfahrt die entsprechenden Entschließungen bett. Einsatz von Er werbslosen getroffen sind, ist die den Nothelfern gestellte Aufgabe, in freiwilligem, unbezahltem Schaffen ihren Mitmenschen aus erster Not zu Helsen, erfüllt. Für die Lausitzer UuwcttcrgcschAdigtcn. Auch die deutschnationale Landtagsfraktion stellt einen Antrag, in dem sie fordert, das vom Unwetter heimge suchte Gebiet zum Notstandsgebiet zu erklären und den Betroffenen weitgehenden Steuererlaß zu gewähren, sowie ihnen auch sonst jede nur mögliche Hilfe unverzüglich zu teil werden zu lassen; die Regulierungsarbeiten unver züglich auf dem Wege des freiwilligen Arbeitsdienstes in Angriff zu nehmen. Ministerpräsident Schieck wurde um Beschleunigung der Angelegenheit gebeten, da der Land tag erst im Herbst wieder zusammentritt. Dresden. Schiffer ertrunken. Beim Manö vrieren eines Elbkahnes rutschten zwei Schiffer ab und stürzten in die Elbe. Während einer schwimmend das Land erreichte, konnte der andere, der Bootsmann Endert, erst nach acht Minuten geborgen werden. Dreistündige Wiederbelebungsversuche blieben erfolglos. Zittau. Ein lokalhistorisches Theater- st ü ck. Die volktümliche Erzählung „Der PascherfricdeO von Boden ist durch Otto Schmidt (Zittau) dramatisier worden und wird demnächst in Großschönau seine Ur aufführuug erleben. Das Stück behandelt das Grenzlebei im Jahre 1835 und spielt in den Orten Leutersdorf Warnsdorf und Seifhennersdorf. Oybin bei Zittau. Die Humboldt-Buche ge fällt. Die bekannte Humboldt-Buche auf dem Berge Oybin ist der Axt zum Opfer gefallen. Die über 200 Jahre alte Bnche wurde 1882 vom hiesigen Gebirgsverein dem Naturforscher Alexander von Humboldt geweiht. Der Durchmesser des Baumriesen betrug am Stamm einen Meter, der Mitteldurchschnitt drei Viertel Meter, die Höhe dreißig Meter. Stolpen. Führerlose Fahrt. In Hohburkers dorf kam es zu einem eigenartigen Motorradunfall. Der Fahrer hate die Gewalt über die Maschine verloren und fuhr ans eine Wiese. Hierbei streifte er einen Baum und würde vom Rade geschleudert, wobei er ernstliche Ver letzungen erlitt. Die führerlose Maschine mit Beiwagen fuhr über zwanzig Meter zwischen den Bäumen hindurch und landete schließlich mit der im Beiwagen sitzenden Ehefrau des Fahrers im Dorftcich. Hilfsbereite Anliegcc bekreiten die Frau aus ihrer gefährlichen Lage. Schönau a. d. Elbe. Auf dem Führersitz g e - storbe n. Der in Begleitung seines elfjährigen Jungen mit seinem Auto auf der Fahrt begriffene Gutsbesitzer Tempel wurde am Steuer seines Wagens plötzlich unwohl. Der Knabe hatte die Geistesgegenwart, das Gas abzu stellen und die Bremse zu ziehen, so daß ein Unglück verhütet wurde. Tempel starb innerhalb weniger Minuten an den Folgen eines Herzschlages. Chemnitz, 18. Juli. Am Montag abend gegen 11 Uhr wurden auf dem Schillerplatz von einem Kommunisten sechs bis sieben Schüsse abgegeben, durch die ein SA -Mann sowie ein vorübergehender Straßenpassant verletzt wurden. Letzterer mußte ins Krankenhaus gebracht werden. Wie wir weiter er- sahren, wurde gegen Mitternacht in der K'önigstroße ein SA.- Mann von einem Kommunisten überfallen und niedergeschlagen. Er wurde schwer verletzt und mußte ebenfalls dem Kranken haus zugeführt werden. Eine Person wurde verhaftet. Chemnitz. S ch a r f c S chüss e. Hier kam es anläß lich eines roten Sportlerfestes zu einer ganzen Reihe von kommunistischen Überfällen auf Andersdenkende, wobei auch wiederholt scharf geschossen wurde. Zwei National sozialisten wurden schwer verletzt. Raschau. K o m m u n i st e n ü b e r f a l l. Vierzehn meist jüngere Nationalsozialisten wurden im Restaurant „Georgenburg" von etwa zwanzig Kommunisten über fallen. Tie Kommunisten schlugen mit mitgebrachten Knüppeln und den in der Gaststube stehenden Stühlen ruf die Nationalsozialisten ein, von denen einige verletzt wurden. In der Gaststube wurde erheblicher Sachschaden rngerichtet. Einige Täter wurden festgestellt. Schneeberg. Vereinigung von Schneeberg und Neustädtel. Die Kreishauptmannschaft Zwickau ist vom Innenministerium angewiesen worden, die Ver einigung der beiden Städte Schneeberg und Neustädtel herbeizuführen, und zwar mit der Maßgabe, den Zu- sammenschluß vorerst auf der Grundlage der Freiwilligkeit zu versuchen. Sollte dies nicht gelingen, so müsse bis zum l. Januar 1933 die Vereinigung zwangsweise erfolgen Wie verlautet, hat das Schneeberger Stadtverordneten- kossegium unter gewissen Bedingungen dem Plane zuge- stimmt, während man sich in Neustädtel noch ablehnend verhält. Waldenburg. Wiederwahl. In der Stadt verordnetensitzung wurde Bürgermeister Dr. Bulling gegen eine kommunistische Stimme auf 6 Jahre wiedergewählt. Hohenstein-Ernstthal. Opfer der Tr unken- h e i t. Auf dem hiesigen Bahnhof wurde vor einigen Tagen die von einem Zuge zerstückelte Leiche eines jungen Men schen gefunden. Die ursprüngliche Annahme, daß es sich um einen Selbstmord handele, hat sich nicht bestätigt, es steht vielmehr fest, daß der junge Mann an einer Zecherei teilgcnommcn hat und im Zustande des Betrunkenseins überfahren worden ist. Glauchau. Schließung des Säuglings- h e i m s. Der Rat beschloß, das städtische Säuglingsheim zu schließen, da es bei der geringen Belegung mit nur noch sieben Kindern nicht zu verantworten war, einen Zu schuß von rund 12 250 Mark zu gewähren. — Inzwischen ist auch der Fehlbetrag für das Rechnungsjahr 1931 mit 113 069 Mark endgültig errechnet worden. 1932 dürfte diese Summe noch weit überschritten werden. Netzschkau. Austritt aus der SPD. Bürger meister Hunger, der die Wahl zum Bürgermeister von Groitzsch nicht angenommen hat, ist aus der Sozialdemo kratischen Partei ausgetreten. Er erklärte in der letzten Stadtverordnetensitzung, daß er sich als über den Par teien stehend betrachte. Frohburg. „Sichere" Kapitalsanlage. Ein älterer Einwohner eines benachbarten Dorfes hatte kürz lich seine gesamten Ersparnisse in Höhe von einigen 1000 Mark von der Sparkasse abgehoben und zn Hause aufbewahrt. Jetzt ist ihm nun seine ganze Habe gestohlen worden. Plauen. Wieder Nonncnplage. In dem Staatssorstrevier Mittelhöhe bei Pausa ist die Beob achtung gemacht worden, daß die gefräßige Nonnen- ranpe wieder ihr Vcrn-chtungswerk ausgenommen hat. Obwohl das Auftreten nicht so stark ist wie im Vorjahre, wurde doch mit Hilfe eines Motorzerstäubers ein Arsen- praparat in den in Frage kommenden Waldungen verstäubt. Klingenthal. Festtage im M n s i k w i n k e l. Zu siner großen Kundgebung für die deutsche Volksmusik, ne im Grenzgebiet des Vogtlandes mit den Musikstädtcn Markneukirchen und Klingenthal eine besondere Pflege- kätte gefunden hat, vereinigen sich am 6. und 7. August üwa 600 Orchestermustkanten aus dem Obervogtland und ?em benachbarten böhmischen Grenzbezirk in Klingenthal. Ls wird mit einem großen Zustrom von Gästen gerechnet. Der Gau Westsachsen des ADAC, veranstaltet am gleichen Tage eine Plakettenfahrt nach Klingenthal. Groitzsch. A bgelehnte Wah l. Ter kürzlich mit den Stimmen der SPD. gewählte Bürgermeister Hunger aus Netzschkau hat seine Wahl zum Bürgermeister von Groitzsch abgelehnt. Tctschcn. Gegen die tschechische Willkür Die Stadtvertretung hielt eine Sitzung ab, in der st gegen das Vorgehen der Tetschener Gendarmerie bei do Versammlung der Deutschen am Dienstag abend Stellun« nahm. Man beschloß, dieses Vorgehen entschieden zurück zuweisen und forderte in einer Entschließung, daß die Bo amten und Behörden zur Verantwortung gezogen werden die entgegen den Bestimmungen der Verfassung jedwed« freie Meinungsäußerung durch Auflösung von Versamm lungen und Beschlagnahme von Zeitungen unterdrücken wenn diese Meinung zum Nutzen des deutschen Volkei geäußert wird, und unzulässigerweise Gewalt anwenden Verlehrsunsälle ln Sachsen- Mittelbach bei Chemnitz. Auf der Hofer Straße geriet der Arbeiter Dietze aus Wüstenbrand, der auf einer neuer geborgten Maschine fuhr, wohl infolge zu schneller Tempos, ans der Fahrbahn und prallte gegen einer Straßenbaum. Er erlitt so schwere Verletzungen, daß ei auf der Stelle starb.
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