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zuführen bereit sei. Dann werde sich auch zeigen, ob Deutsch land der englischen Einladung zum Beitritt solgen tonne oder nicht. — Die „Germania" schreibt, wenn dieser Pakt zu Zweien in der Tat eine Einladung an die übrigen europäischen Mächte darstcllen solle und wenn er hinsichtlich der Abrüstung der eng lisch-französischen Handelspolitik und der amerikanischen Schul denfrage keine neuen Hemmungen schaffe, so könnte man ihn begrüben. Andererseits wäre er noch weit bedenklicher als das englisch-französische Rüstungsabommen vom Jahre 1S28. — Der „Tag" betont, daß erst alle Zweideutigeiten in dem Ab kommen von London geklärt werden müßten, ehe Deutschland einer ernstlichen Prüfung der neugeschaffenen Lage näher treten könne. Lausanne vor der NMcil Kammer. Brüssel, 13. Juli. In der belgischen Kammer fand am Mittwoch die Aussprache zur Regierungserklärung über die Lausanner Konferenz statt. Der Ministerpräsident Renkins er klärte unter anderem, er habe sich bemühen müssen, die Sonder interessen Belgiens auf der Konferenz zu wahren. Das sei voll kommen gelungen. Die Vereinbarungen von Lausanne berühr ten in keiner Weise das deutsch-belgische Markabkommen, dessen besonderer und unantastbarer Charakter bestätigt worden sei. Dieses Markabkommen habe eine Handelsschuld geschaffen, die von den Vereinbarungen über die Reparationen unberührt bleibe, in gleicher Weise wie der Zinsendienst der Dawes- und Boung-Anleihe. Belgien werde aus diesem Abkommen Mittel erhalten, die den bestehenden Vereinbarungen entsprechen. Deutschland habe sich übrigens auch bereit erklärt, mit Belgien in Verhandlungen einzutreten, die eine Verbesserung der Han delsbeziehungen zwischen den beiden Ländern erstreben. Es sei zu hoffen, daß man zu einer Regelung komme, die den Vor kriegszustand wiederherstellten. Belgien habe aufrichtig an einer Lösung auf der Grundlage internationaler Zusammenarbeit mitgewirkt. MsMttMeitMenslgestaltetlver-en? Das Reichskabinett befaßte sich im Rahmen der Be ratungen über das Aufbauprögramm der Reichsregierung erneut mit der Arbeitsdien st Pflicht. Zu den zahlreichen Stimmen, die zu dem Plan eines Arbeitsdienstes bisher laut wurden, kommt jetzt aus den Kreisen von Handel und Industrie eine Stellungnahme. Die Industrie- und Handelskammern Bochum, Dortmund, Essen und Münster haben zur Frage der Arbeitsdienstpflicht folgende Entschließung angenommen: Die Einführung einer Arbeitsdienstpflicht in Deutschland erscheint uns angesichts der verheerenden seelischen und materiellen Auswirkungen der Arbeitslosigkeit auf unsere Jugend ein Ziel zu sein, dessen Verwirklichung mit allen Kräften zu erstreben i st. Die Schwierigkeiten der Finanzierung brauchen irotz unserer verzweifelten finanziellen Lage nicht unüber windlich zu sein. Unter allen Umständen dürfen nur Arbeiten in Angriff genommen werden, die diePrivat - Wirtschaft nicht würde übernehmen können. Eine weitere Voraussetzung zum Gelingen des Ganzen scheint uns zu sem, vast das Ganze schrittweise aus dem frei willigen Arbeitsdienst entwickelt wird. Von den vielen geistigen, politischen und wirtschaftspolitischen Rich tungen her wird zur Zeit an der Verwirklichung der Idee derÄrbeltsdienstpflicht gearbeitet. Es besteht die Gefahr, daß sie sich gegenseitig zum Schaden der Sache den Rangabzulaufensuchen. Wir richten deshalb an alle diese Stellen den dringenden Appell, sich bald zu gemeinsamer Arbeit zusammenzuschließen, damit aus der Fülle der zum Teil sehr guten Ideen sich bald ein Plan herausschält, dessen Verwirklichung Deutschland vor wärtsbringt. * Freiwilliger Arbeitsdienst beschlossen. Amtlich wird mitgeteilt: DaS Reichskabinett verab schiedete in seiner Sitzung am Mittwoch nach Vortrag des Neichsarbeitsmlnisters eine Verordnung über den freiwill igen Arbeitsdienst. Die Verordnung wird veröffentlicht werden, nachdem sie dem Reichsrat zur Kenntnis gebracht worden ist. * Was bringt der freiwillige Arbeitsdienst? über den Entwurf der Reichsregierung über einen frei willigen Arbeitsdienst weiß die Kreuzzeitung aus offen bar gutunterrichteter Quelle folgendes zu melden: In Frage kommt lediglich die Ernennung des Staals- kommissars für den freiwilligen Arbeitsdienst, der dem Kreise des Reichswehrministeriums entnommen werden wird, aber die Garantie bieten soll, daß der Arbeitsdienst in seiner obersten Spitze jedem parteipolitischen Einfluß entzogen bleibt. Außerdem wird ein bewährter Fachmann auf organisatorischem Gebiete aus unbedingt überparteilichen Kreisen als Stabschef oder dergleichen eingesetzt werden. Daneben besteht die Absicht, ein Reichsamt für geistige und körperliche Ertüchtigung ver Jugend in unmittelbarer Anlehnung an das Reichswehr ministerium zu schassen. Girre eiskalte Angelegenheit. Der Streit um die grönländischen Eiswüstcn. In diesen Tagen tropischer Hitze beschäftigt man sich nicht ungern mit Angelegenheiten, die eine Atmosphäre von Eis und Schnee um sich verbreiten. Aus sommerlichen Temperaturen führt der dänisch norwegische Streit um die grönländischen Eis wüsten in Regionen, deren Thermometerstände wir als angenehme Erfrischung begrüßen würden. Das Gerücht über die Besitzergreifung der Südostküste Grönlands vom 60. bis 63,4. Grad durch die norwegische Re gierung wird nunmehr durch eine amtliche Kundgebung des norwegischen Kabinetts bestätigt. Die Polizeigewalt für Norwegen wurde dem Amtmann Devold übertragen. Ein Konflikt mit Dänemark wird unver meidbar, da der Grönlandfahrer Knut Rasmussen und Dr. Laube-Koch, die mit Expeditionen nach diesem Gebiet unterwegs sind, seitens Dänemarks die Regierungs- gewalt ausüben sollen. .Es handelt sich bei diesem Streit darum, wer die Staatsoberhoheit über das bisher herrenlose Land aus üben soll. Dort gibt es gute Häfen, die als Basis für den Walfischfang und die Seefischerei dienen können. Da Dänemark angeblich beabsichtigt, diese Häfen für fremde Schiffe zu sperren, will Norwegen durch ihre Be sitzergreifung sie für seine Walfischfäger und Fischer und die anderen Länder freihalten. AM Imsoim-MsffiW der Kolumnen. Unhaltbare Auswirkungen der Notverordnung. In der letzten Sitzung des Gesamtrates zu Dresden wurde festgestellt, daß durch die letzte Notverordnung des Reiches die Bezüge in der.Arbeitslosen- und Krisenunter stützung so gekürzt worden sind, daß sie teilweise unter die Richtsätze der Wohkfahrtserwerbslvscn- unterstützung heruntergehen. Da die Empfänger von Arbeitslosenunter stützung und Krissnfürsorge grundsätzlich nicht der Für sorge des Bezirkssürsorgeverbandes Dresden unterstehen, ist eine laufende zusätzliche Unterstützung aus Mitteln des Äezirksverbandes allgemein nicht zulässig. Um aber bei dringender Not helfen zu können, soll in den Fällen, in denen die vom Arbeitsamt gewährte Unterstützung 85 Prozent des Richtsatzes der Wohlfahrtserwerbslosen fürsorge nicht erreicht, den Betreffenden eine Unterstützung soweit gewährt werden können, daß der Gesamtbezug 85 Prozent des Richtsatzes erreicht. Durch die letzte Not verordnung des Reiches ist weiterhin eine Rentenkürzung bei Kriegs- und Sozialrenten in einer Höhe eingetreten, welche diese Bezüge zum Teil unter die Sätze der ge hobenen Fürsorge herabdrückt. Werden durch diese Kürzun gen die Bezüge in einzelnen Fällen unter die Sätze der gehobenen Fürsorge gesenkt, so sollen diese Bezüge bis zur Erreichung des Richtsatzes aufgefüllt werden. Die ge hobene Fürsorge soll grundsätzlich aufrechterhalten werden. Ser neue Kurs in Mecklenburg-Schwerin. Rein nationalsozialistisch. Der neue Landtag wählte den nationalsozialistischen Ab geordneten Krüger zum Präsidenten des Hauses. Stell vertretender Vorsitzender wurde ebenfalls ein Nationalsozialist, Abgeordneter Dr. Schumann. Bei der Wahl des zweiten stellvertretenden Vorsitzenden lag nur ein Vorschlag vor: der Nationalsozialist Engel wurde gewählt. Als Schristführer schlugen die Nationalsozialisten ihre Abgeordneten Bürger, Brüning, Braun, Regener, Mattis und Buse vor, die ge wählt wurden. Das Präsidium des Landtages von Mecklen burg-Schwerin ist also rein nationalsozialistisch. Der Vorsitzende Krüger verlas hierauf ein Schreiben der bisherigen Staatsregierung Eschenburg-Haack-Schlesinger, die hierin ihren Rücktritt erklärte. Hierauf erfolgte die Wahl des Ministerprä sidenten. Der Nationalsozialist Granzow wurde mit 35 Stimmen der Nationalsozialisten und der Deutschnationalen gewählt. Auf den Vorschlag der Nationalsozialisten — ein weiterer Vorschlag lag nicht vor — wurde Amtshauptmann Dr. Scharf-Güstrow, der nicht Mitglied des Mecklenburg- Schwerinschen Landtages ist, zum zweiten Staats- min ist er gewählt. Am Donnerstag wird die Regierungserklärung verlesen. Verschärfung der Lage im Fernen Osten. Neuer ernster xussisch-japanischer Streitfall. Vertreter der mandschurischen Negierung haben in Begleitung japanischer Ratgeber dem Leiter der Umschlagstelle deS Hafens von Chardin, die der chine sischen Ostbahn gehört, mitgeteilt, daß sie die sofortige Übergabe der Schlüssel der Lagerhäuser ver- langten. Der Leiter der Hafcnumschlagstelle erklärte dem japanischen Vertreter, daß er die Schlüssel ohne Erlaubnis des Leiters der chinesischen Ostbahn nicht ausliefern könne. Nach dieser Absage besetzten die Japaner mit Hilse der mandschurischen Polizei sämtliche Lagerhäuser und alle Schiffe, die der chinesischen Ostbahn gehören. Der sowjetrussische Botschafter in Tokio hatte mit dem stellvertretenden japanischen Außenminister eine Unterredung, in der er darauf hinwies, daß die Besetzung einen Bruch des russisch-chinesischen Vertrages bedeute, wodurch eine weitere Verschärfung der Lage im Fernen Osten herbeigeführt werde. Von mandschurischer amtlicher Stelle wird er klärt, daß die Beschlagnahme der Umschlagstelle in Chardin auf Grund eines Beschlusses der mandschurischen Regie rung erfolgt sei, die sich genötigt sehe, den Schiffsverkehr auf dem Sungarifluß zu kontrollieren, um dadurch den japanischen Truppen zu helfen, die Aufstand s- bewegung, die besonders in Sachaljan im Gange sei, niederzuschlagen. Die mandschurische Negierung erklärte weiter, daß die Beschlagnahme trotz aller russi schen Proteste nicht aufgehoben werden würde. MrM dekdWMWn Beziehungen Wischen llmnay und ArmMen. Buenos Aires, 13. Juli Die Regierung von Uru guay hat die diplomatischen Beziehungen zu Argentinien abge brochen und dem argentinischen Botschafter die Pässe ausge- händigt. Schwere Unwetterln Frankreich. Paris, 13. Juli. Aus zahlreichen französischen Provin zen werden große Unwelterschäden gemeldet, die durch die letz te« Wolkenbrucharligen Regenfälle hervorgerusen wurden. Die Flüsse sind zum Teil aus den Ufern getreten und haben die Ernte vollkommen vernichtet. Vor allem in der Gegend von Toulouse wurde unermeßlicher Schaden angerichtet. Zahlreiches Vieh ertrank in den Fluten. In Tülle glichen die Hauptstraßen am Dienstag reißenden Gebirgsbächen. Der Sachschaden be läuft sich auf mehrere Millionen Franken. Die Garonne ist in erschreckendem Maße gestiegen, und man befürchtet weitere lleberschwemmungeir. Für die Bevölkerung sind bereits alle er denklichen Hilfsmaßnahmen getroffen worden. GMener in Mey Irland. Neuyork, 13. Juli. In Coney Island, dem berühmten Neuyorker Vergnügungsviertel, ist am Mittwoch nachmittag ein Feuer ausgebrochen, das in kurzer Zeit Riesenausmaße an nahm und das ganze Viertel zu gefährden droht. Das Feuer entstand in einer Badeanstalt und verbreitete sich in Windes eile über zehn Häuserblocks. Auf den höchsten Feueralarm hin rückten sämtliche Feuerwehren des Millionenstadlteils Brocklyn herbei und versuchten, den Brand zu lokalisieren. An der höl zernen geteerten Strandpromenade sowie an den Schaubuden des Vergnügungsparks fand das Feuer jedoch reiche Nahrung. Der Seewind trieb die Flammen gegen die Stadt. Hundert tausende von Neugierigen erschwerten die Arbeit der Wehren. Fünf Polizeislugzeuge versuchten, die Löscha^—en zu 7-m. Trotz aller Anstrengungen erreichte das Feuer alsbald die Hauptgejchästsstraßen. Zahlreiche Privat- und Ge'chäftshäujer sielen den Flammen zum Opfer. Auch das St. John-Waisen haus wurde in Mitleidenschast gezogen, sodaß die dort unter- gebrachten 500 Waisenkinder in höchste Gesahr gerieten. In zwischen mußten die Feuerwehren auch anderer Stadtteile Neu yorks alarmiert werden, sodaß schließlich 1700 Feuerwehrleute den Brand bekämpften. Die allgemeine Verwirrung wurde durch die Riesenmengen der Slrandbesucher noch vergrößert: Tausende von Kraftwagen Neugieriger blockierten die Zufahrts straßen. Menschenverluste sind bisher noch nicht gemeldet wor den. Der Sachschaden geht in die Millionen. 2V Kinder verbrannt. London. Nach hier eingctrofsenen Meldungen ereignete sich in dem chilenischen Hasen Talcahuano ein furchtbares Brandunglück. In einem Lichtspieltheater brach während der Vorstellung Feuer aus. 20 Kinder verbrannten, 40 wurden verletzt. Wilsdruff, am 14. Juli 1932. Merkblatt für den 15. Juli. Sonnenaufgang 4°" I Mondaufgang 18" Sonnenuntergang 20" j Monduntergang 0" , 1862: Der Dichter Ludwig Fulda geb. Eiszeit. Gemeint ist natürlich die Speiseelszeki, denn die Eiszeit der Erde haben wir wohl einstweilen glücklich überwunden. Will man aber jeden Irrtum vermeiden, so sagt man „Gefrorenes". Das Gefrorene ist, weil es abkühlend wirkt, eine Begleiterscheinung der heißen Jahreszeit. Viele aber essen Eis das ganze Jahr hindurch und lassen sich auch durch den kältesten Winter nicht ab kühlen. Man braucht nur daran zu denken, daß das Ge frorene bei großen Essen vielfach den Abschluß der Speisen folge bildet. Warum das wohl? Hier haben die Arzte das Wort. Die Ärzte meinen, daß es durchaus richtig sei, ein reichliches Essen mit Speiseeis zu beschließen: das Eis reguliere die Verdauung und vermindere das Unbehagen, das sich auch nach dem besten Essen einzustellen pflege. Außerdem aber enthalte das Gefrorene einige nicht vn- wichtige Nährstoffe: Sahne, Zucker, Eiweiß, Fruchtsä^, und in all dem steckten Vitamine genug. Und sobald „Vitamine" gesagt wird, fügt sich jeder, denn man weiß, was Vitamine für die Gesundheit bedeuten, oder; man hat es wenigstens irgendeinmal gehört. Wie ist das nun aber mit dem Speiseeis im Sommer, das nicht hinter üppigen Diners, sondern ganz für sich allein, sozusagen als „Ding an sich", genossen wird? Man springt rasch mal in eine Konditorei hinein und bestellt sich „ein Ei s", und dann gibt es noch in vicklen Orten die Eisdielen und die Eisbars und auf den Straßen die«Eis- wagen — natürlich sind auch hier die Speiseeiswagen ge meint, nicht die, die die großen Eisblöcke herumfahren —, die vielen transportablen Eisläden, um welche oft ganze Schulklassen herumstehen, um zu schleckern. Eiswaffeln sind da und der „kalte Kuß" und der „Eskimo schmatz", und wer amerikanisch empfindet, kauft sich Eiskrem. Die Frage ist: Ist auch dieses ganz zusammen hanglos genossene Eis gesund und zu empfehlen? Die Frage ist so brennend wie die Sonne, in der sie gestellt wird, und sie ist zu bejahen. Allerdings mit einigen Ein schränkungen. Zunächst einmal — und das ist eigentlich selbstverständlich, sollte es mindestens sein — muß auch das Speiseeis, wie alle guten Dinge in diesem Leben, vernünftig und mit Maß genossen werden. Übermaß schadet unbedingt. Dann aber können leider Wirklich nicht alle Menschen Eis essen: Menschen, die magen- und darmkrank sind, vor allem aber solche, die es irgendwie mit der Galle zu tun haben, sollten weit weg bleiben vom Speiseeis. Was aber von ganz besonderer Wichtigkeit ist, und woraus man trotzdem nicht immer achten kann, ist das, daß das Eis einwandfrei sein muß, wenn es nicht die Gesundheit ernstlich gefährden soll. Gesundheitswidrig ist das Speiseeis, wenn die ver wendeten Rohstoffe verdorben waren, die Milch, der Fruchtsaft oder sonst etwas. In solchem Falle kann leicht eine Vergiftung durch Fäulnisstosse entstehen. Aber allzu häufig dürfte das nicht vorkommen, und außerdem können, zumal im Sommer, solche Vergiftungen auch durch jedes andere Nahrungsmittel verursacht werden. Im übrigen braucht nicht jedes Speiseeis in der Hauptsache aus Sahne zu bestehen, denn es gibt außer dem Milchgefrorenen auch Wassergefrorenes, das ebenso gut sein kann. Es gibt aber bestimmte Eisarten, sür welche die Milch Vorschrift ist, und wer klug ist, ver gewissert sich, ob das Vanillegefrorene, das ihm im Munde zusammenläuft, auf der Grundlage von Sahne und Ei gelb. aufgebaut ist. Nebenbei bemerkt: es gibt auch Eis fälschungen mit Stärkemehl, Gelatine, Gummi und so. Aber darum sollen wir uns den Appetit doch nicht ver derben lassen und uns — je nachdem wir bei Kasse sind — eine halbe oder eine ganze Portion Eis bestellen. Di« Auswahl ist groß! * 10 Jahre Landwirtschaftliche Schule für Mädchen in Wilsdruff. Ende des vorigen Monats vollendeten sich 10 Jahre, daß seitens der Landwirtschaftskammer und »der Landwirte des Wils druffer Bezirks die Landwirtschaftliche Schule für Mädchen ge gründet wurde und den Unterricht in den Räumen des Wils druffer Schlosses aufnahm. Das war Anlaß zu einer schlichten Festfeier, die gestern nachmittag im „Adler" stattfand und durch die Teilnahme vieler ehem. Schülerinnen aus nah und fern zu einer schönen Wiedersehensseier wurde, die lange noch nach klingen wird. Fräulein Rohns, die verdiente Leiterin der Schule, eröffnete nach 3 Uhr die Kaffeetafel im Adlersaale mit herzlicher Begrüßung der Erschienenen. Sie gab ihrer Freude über die zahlreiche Anteilnahme Ausdruck und wünschte allen recht frohe Stunden. Vermißt wurden allgemein die eingelade nen Vertreter der landwirtschaftlichen Organisationen, wie auch die der Stadt. Nachdem die vorzüglichen Backerzeugnisse der landwirtschaftlichen Schülerinnen ihrer Bestimmung zugeführt und allgemeines Lob erfahren hatten, gab Fräulein Rohns einen Rückblick auf die Gründung, die 10 Jahre Bestehen und den gegenwärtigen Stand der Schule. Sie wurde im Jahre