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Wilsdruffer Tageblatt : 27.06.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-06-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193206271
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19320627
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19320627
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1932
-
Monat
1932-06
- Tag 1932-06-27
-
Monat
1932-06
-
Jahr
1932
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 27.06.1932
- Autor
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Stürmen der Zeit zu trotzen und sich aufrecht zu erhalten. Um sein Teil dazu beizutragen, erfreute der MTV. „Sängerkranz" gestern vormittag die Anwohner am Ehrenfriedhofe und die dec Wieland-, Bismarck- und Meitzner Straße mit dem Gesang einiger Volkslieder. Möchten ihre Klänge recht viele der Hörer dazu ermahnt haben, über allem Beruflichen und Sportlichen die Wege des Liedes zur seelischen Erbauung nicht zu vergessen. Auch das ist Dienst am Volke und Vaterland! 8ü Jahre alt. Am morgigen 28. Juni ist es einem geschätzten Mitbürger unserer Stadt, Kaffenvorsteher i. R. Oskar Rühle, vergönnt, sein 80. Lebensjahr zu vollenden. Er besuchte in sei ner Jugend die hier bestehende Lorenz'fche Privatschule und später die Annenschule in Dresden, um 1872 bei der ehemaligen Leipzig—Dresdner Privat-Eisenbahn.auf dem Leipziger Bahn hof in Dresden-N. in Dienst zu treten. 1879 wurde er nach Eger (Döhmen), 1885 nach Schwarzenberg und 1890 nach Klingenthal versetzt, Als großer Naturfreund war er daselbst aktiv im dortigen Gebirgsverein tätig, dessen Vorsteher er auch 2 Jahre war. 1895 erfolgte seine Versetzung nach Adorf und 1901 nach Plauen i. V-, wo er bis 1919 verbliä>- Hier er kürte ihn der Verband Vvgtländischer Gebirgsvereine als Lberwegemeister, als der er in ehrenamtlicher Tätigkeit als Hauptaufgabe sich die Markierung des Kammweges Wart burg—Riesengebirge innerhalb seines Verbandsgebietes sehr angelegen sein lieh. Nach seiner 1919 erfolgten Versetzung in den Ruhestand siedelte das Geburtstagskind in feine Geburts stadt Wilsdruff über, wo er wiederum sich in den Dienst von Heimatkunde und Verkehr stellte. ft. a. markierte er den Weg durchs Saubachtal vom Bahnhof Wilsdruff bis zur Dampf- fchiffhaltestelle Gauernitz und veranlahte die Ausstellung der Orientierungssäule auf dem Marktplatze. Seine Verbunden heit mit der Natur veranlaßt ihn heute noch zu weiten Reisen und Spaziergängen. Niemand sieht ihm seine 80 Jahre an. Körperlich und geistig ist er mit einer Rüstigkeit begnadet, die staunenswert ist. Möchte sie ihm noch lange, lange erhalten bleiben und viel Sonne seinen Lebensabend verschönen. Glück auf! Motorrad gestohlen. Gestern abend wurde in der Zeit von 10.45 bis 11.15 Uhr ein vor dem „Lindenschlößchen" stehendes Motorrad Marke Ov. mit dem Kennzeichen II 81903 gestohlen. Es hatte schwarzen Rahmen und blau weiß gesternten Benzintank. Der Motor hatte die Nummer 501875 und das Fahrgestell Nr. 11276. In Verdacht kom men zwei Männer, die mit dem Rade in Richtung Grum- bach—Kesselsdorf— Dresden davongefahren sind. Auf der Straße zwischen Grumbach und Kesselsdorf sind sie be obachtet worden, wie sie an dem Rade montiert haben. Wer darüber Angaben machen oder sonst etwas zur Sache an geben kann, wird gebeten, das sofort beim Gendarmerie posten Wilsdruff Ü, Landbergweg zu machen. „Nationalsozialistische Wirtschaftspolitik." Ueber dieses The ma sprach am Sonnabend in einer von der Ortsgruppe Wils druff der NSDAP, veranstalteten Versammlung im „Adler" Pg. Jacke, ein Wirtschaftspolitiker aus Magdeburg. Er wies einleitend auf die bevorstehenden Reichstagswahlen hin und erläuterte in den Erundzügen die Maßnahmen, die die Natio nalsozialisten ergriffen, wenn sie zur Macht gelangen. Die Auf gabe, Deutschland wieder hoch zu bringen, sei eine ungeheuerlich schwere, aber nachdem Hitler den Lebenswillen des deutschen Volkes wieder erweckte, werde sie gelingen. Eine nationalsoziali stische Regierung würde sofort daran gehen, den ungeheuren Mühlstein der Verschuldung des deutschen Volkes — 88 Milli arden ohne den Poungplan — von seinen Schultern abzuwälzen. Sie würde, wie es der private Geschäftsmann in solchen Fällen tut, sich sür konkursreif erklären und die Gläubiger zwingen, selbst etwas zu tun, um ihre Kapitalien, mit denen sie lange genug gewuchert haben, wenigstens teilweise zu retten. Mit einem Moratorium von sechs Monaten sei da nichts getan; es müsse sich schon um ein solches von fünf- bis zehnjähriger Dauer handeln, um Streichung der 116 Poung-Milliarden und Herab setzung der Zinsen für das übrige auf ein oder zwei Prozent. Dieses Moratorium sei die Voraussetzung für die Wiedergesun- dung Deutschlands, für die Senkung der ungeheuren Steuerlast von jetzt 28 Milliarden bei zusammengebrochener Wirtschaft ge gen 7,2 Milliarden der Vorkriegszeit bei blühender Wirtschaft. Neben den zwei Milliarden der Tribute und den vielen Milli arden der wucherischen Zinsen müßte dann vor allem die gran diose Verschwendung der öffentlichen Hand verschwinden. Daß dies keine Phrase sei, hätte der Nationalsozialismus überall dort, wo er zur Macht gelangte, durch die Herabsetzung der Ministergehälter bewiesen, was die schwarz-rote Koalition trotz aller Beteuerungen von Sozialismus nicht fertiggebracht habe- Drei wesentliche Grundzüge für eine nationalsozialistische Re gierung stellt der Redner sodann heraus: 1- eine Reihe von Steuer-Ueberleitungsgesetzen (u. a. Zuleitung von zwei Drit tel der Hauszinssteuer, deren völlige Beseitigung anzustreben fei, an den Hausbesitz zur Verwendung für Reparaturen). 2. Schutz der deutschen Produktion durch Drosselung der Einfuhr entbehr licher ausländischer Produkte — können wir Butter, Käse, Eier, Schmalz, sür die im Jahre 1928 vier Milliarden ins Ausland gingen, nicht bei uns erzeugen? Ein Außenhandelsamt müsse den gesamten Import kontrollieren. Unsere ganze Wirtschafts politik müsse auf Stärkung der Kaufkraft, aus Hebung des Binnenmarktes abgestellt sein, was das liberalistische Wirt- fchaftsdenken bisher versäumt habe. Ebensogut wie man die Löhne, die Gehälter und Preise gesetzlich senkte, könne man auch den Trusts der Banken das Wuchern verbieten und die Zin sen senken. Zulässig dürfe nur ein Zinssatz von 5 Prozent sein einschließlich ein Prozent Amortisation. Die Svziallasten ließen sich gewiß senken durch eine Sichtung in den Reihen der 280 000 Parteibuchbeamten, unter denen sich gewiß manche sinken wür den, die ihr hohes Gehalt nicht verdienen. Die soziale Frage solle erhalten bleiben. Mit dem Problem der Volksvermehrung kommt der Redner zum dritten Hauptpunkte des nat.-soz. Pro gramms, zu der beabsichtigten großzügigen Siedlungspolitik im Osten, den zu besiedeln die früheren Generationen besser getan hätten, als durch schrankenlose Expansion der Industrie uns einen zuverlässigen Bundesgenoffen (England) zu entfremden und schließlich zum Feinde zu machen. Eine Million Siedler bedeute eine Verminderung des Arbeitslosenheeres um drei Millionen. Vier Millionen Hektar Urland ständen zur Sied lung zur Verfügung, und mit der Vermehrung der landwirt- scbaftlichen Produktion wachse gleichzeitig unsere Nahrungsfrei heit. Ebenso wichtig sei die Wiedererlangung unserer Finanz- Hoheit, in welcher Hinsicht der Redner einen großzügigen Plan entwickelt — Angliederung einer Bau- und Wirtschaftsbank an die Reichsbank zur Schaffung von Heimstätten, durch welche ohne Anleihen, gestützt auf die eigene Arbeitskraft, aus dem Proletariat ein neues, national denkendes Arbeitertum geschaf fen werden soll. Im Schlußworte betonte der Redner baß im nationalsozialistischen Staat« ade» «richt nur der Arbeiter, son dern auch der Mittelstand zu seinem Rechte kommen werde. Warenhäuser, Konsumvereine und Filialen würden bald vor der Steuer die Segel streichen, die von mittelständlerischen Existen zen neu aufgerichtet würden. Der Staat mache die Politik, die Wirtschaft schaffe das Brot, alles geschehe für das Gemein wohl. — Die von großer Sachkenntnis zeugenden Ausführun gen des Redners wurden sehr beifällig auft kommen. Die Evangelisch-Lutherische Landessynode wird zu ihrer Tagung in diesem Jahre voraussichtlich in der zweiten Hälfte des September einberufen werden. Grumbach. Vor25 Jahren, am 28. Juni 1907, fielen die Scheune und das angebaute Seitengebäude des Gutsbesitzers Eckelt einem nachts gegen elf Uhr ausgebrochenen Schaden feuer zum Opfer. Grumbach. Tagesordnung fürdie öffentliche Sitzung der Gemeindeverordneten heute abend 7 Uhr im Rathaussitzungssaal. 1. Kenntnisnahme: a) von der Wegebaubeihilfe, b) vom Stande der Erwerbslosigkeit, e) von der Bauänderung Schanz, d) von der Verbandsversammlung des Kaffenprüfungsverbandes und e) von der Ordnung für die Girokasse vom 16- 6. 1932. 2. Schaffung eines Teiches in Obergrumbach für Feuerlöschzwecke. 3. Befreiung der Woh nungen über 100 RM. Friedensmiete von der Zwangswirt schaft. 4. Antrag der SPD.-Fraktion Randsiedlung betreffend. Hierauf geheime Sitzung. X Nöhrsdorf. NSDAP. In einer öffentlichen Versammlung, die am Sonnabend im Gasthof „Deutsches Haus" von der Ortsgruppe Naustadt - Scharfenberg abgehaltcn wurde, refe rierte Pg. Grebe l-Meißen über das Thema: „Warum Na tionalsozialismus". Seine Gedankengänge zeichneten insbeson dere ein Bild von den verheerenden Auswirkungen Brüning scher Notverordnungsposttik auf der ganzen Linie. Mit einem erwartungsvollen Aufatmen habe man dann das Eingreifen unseres verehrten Reichspräsidenten Hindenburgs begrüßt, der endlich das Kabinett Brüning zur Auflösung brachte. Redner erklärte weiter die grundverkehrte Politik, die seit dem Umsturz getrieben wurde. Adolf Hitler, der hoffentlich am 31. Juli der führende Mann Deutschlands wird, hat vor, die zerschlagene Privatwirtschaft auf allen Gebieten wieder neu zu beleben. Bei ihm wird sich kein großjüdisches Warenhaus oder sonstiger eingewanderter vstgalizischer Jude in Deutschland mehr wohl fühlen können. Ihnen werde man durch entsprechende Steuern zu Leibe rücken, ebenso allen denen in Regierungsstellen, die unser Vaterland in dieses Unglück stürzten. Auch habe Adolf Hitler vor, durch eine wohlgeordnete Arbeitsdienstpflicht wie der deutsche Männer zu erziehen, wie es früher der Militaris mus vermochte. An Beispielen des Nationalsozialistischen Staates Oldenburg zeigte Erebel, wie bereits dort nach dem Programm der NSDAP, gewirtschaftet wird. Dort habe man die Ministergehälter auf 12 000 RM. ohne Pension herabge setzt, auch sei man dort den Warenhäusern zu Leibe gerückt. Unter dem Programm Adolf Hitlers werde es ein Aufblühen der deutschen Wirtschaft auf allen Gebieten wieder geben, die Erwerbslvsenzahlen werden zusammenschrumpfen, wenn am 31. Juli jeder sein deutsches Vaterland liebende Wähler mit dem Stimmzettel der NSDAP, fein Vertrauen schenkt. Mit einem dreifachen „Kampf Heil" wurde nach dein Schlußwort des Re ferenten die Versammlung geschloffen. * Wetterbericht. Vorhersage der Sächsischen Landeswetterwarte für den 28. Juni: Meist schwache Winde aus wechselnder Richtung. Heiter, warm. Kirchennachrichtcn. Wilsdruff. Dienstag: Abends ^9—10 Uhr Iungfrauen- verein. Giebenschläferlag. Wann es nur auf den Regen ankäme, brauchten wir in diesem Jahre auf den Siebenschläfertag erst gar nicht hinzuweisen, denn an Regen haben wir im bisherigen Juni gerade genug gehabt — auch ohne die Siebenschläfer. Aber es muß trotzdem und leider daran erinnert werden, daß er bevorsteht, und daß wir uns mit dem 27. Juni irgendwie abfinden müssen. Ist doch in weitesten Volks kreisen noch immer der Glaube verbreitet, daß, wenn es am 27. Juni, dem Tage der Siebenschläfer, auch nur ein bißchen regnet, der Regen dann ganze sieben Wochen lang nicht aufhöre: eine Kleinigkeit Regen gebe es dann an jedem der 49 Tage, und wäre es auch nur ein bißchen Tröpfeln. Zur Beruhigung allzu ängstlicher Gemüter sei aber gleich mitgeteilt, daß man sich in Frankreich auf vier Wochen Regen als Folge eines verregneten Sieben- schläfertages geeinigt hat, womit bewiesen ist, daß es mit den sieben Wochen vielleicht doch nicht so ganz stimmt. Aber ob vier, ob sieben Wochen — es stimmt meist überhaupt nicht, denn sonst gäbe es eigentlich nur noch verregnete Sommer, während wir so wenigstens hin und wieder mal einen Sommer ohne allzu ausgiebigen Regen genießen dürfen. Nebenbei erwähnt: zwei Tage nach dem Siebenschläfertage, am 29. Juni, feiern wir den Peter- Paulstag, und der hat es als regenverkündender Lostag auch in sich. Man könnte sich also aus Dauerregen bis tief in den Winter hinein einrichten, wenn man alles so genau nähme mit den beiden, so dicht beieinanderliegen den Gefahrtagen. Aber sie sind wirklich nicht so gefährlich, wie sie in den Bauernregeln geschildert werden, und es hat wahrscheinlich noch nie einen Tag gegeben, der das Wetter auf so lange Zeit hin beeinflussen könnte. Ein mal kommt der Tag, an dem das Wetter sogar bei uns schön werden kann! Wenn man sich die harmlosen Siebenschläfer näher ansieht, weiß man wirklich nicht, wie gerade sie in den Verdacht geraten konnten, schlechtes Wetter auf lange Sicht zu machen. Die Siebenschläfer waren sieben Jüng lings mit stark lateinischen oder griechischen Namen, die sich im dritten Jahrhundert n. Ehr. während einer Christenverfolgung in einer noch jetzt gezeigten Höhle bei Ephesus verborgen hatten, daselbst einschliefen und ver mauert wurden und erst 200 Jahre später nach zufälliger Wiedereröffnung der Höhle wieder aufwachten, um jedoch bald darauf, vom Glorienscheine der Heiligkeit umgeben, zu sterben. Wie gesagt: bei Ephesus war das. Aber es gibt alte Chronisten,^ie die Siebenschläfer nach — Deutsch land verlegen! Ein triftiger Grund, die sieben Jünglinge als Schlechtweitermacher in Verruf zu bringen, ist jedoch wie wir meinen, auch darin nicht zu finden. Wir wollen also dem Siebenschläfertage allen Bauernregeln zum Trotz mit Ruhe entgegensehen und uns unseren Glauben an einen schönen, wenigstens nicht ganz verr-gneten Sommer auch durch den ominösen 27. Juni nicht rauben ch44444444444444444444444444444444444444444444444444444444444444444444444»4»444» i Sachsen una Nachbarschaft! Dar AlksSesehm LmdWMMng für Ollig erklärt. Dresden. Das Oberverwaltungsgericht verkündet auf Grund der Verhandlung am Montag über den nationalsoziali stischen Einspruch gegen das Ergebnis des Volksentscheides „Landtagsouflösung" vom 17. April 1932 folgendes Urteil: Die Abstimmung vom 17. April 1932 über das Volksbe gehren „Landlagsauflösung" vom 17. April 1932 ist gültig. An der Abstimmung hat sich nicht die Mehrheit der Stimmbe rechtigten beteiligt. Meißen. Schloß Siebeneichen als inter nationale Akademie. In diesem Herbst soll auf Schloß Siebeneichen eine Akademie deutschen Charakters für Studierende verschiedener Nationalitäten eröffnet werden. Die neue Akademie will nicht international im Sinne von antinational sein und nicht auf kollektivistischer Grundlage arbeiten, sondern der internationalen kultu rellen Verständigung dienen. Freiherr und Freifrau von Miltitz haben einen Teil des Schlosses zur Verfügung gestellt. Frau von Miltitz wird selbst den Vorsitz an dem Institut übernehmen. Dresden. In den Ruhestand. Am 30. Juni tritt der Geheime Justizrat Walde, Ministerialrat im Justizministerium, in den Ruhestand. Walde ist geborener Kamenzer und war in verschiedenen sächsischen Städten, wie Dippoldiswalde, Meißen, Königstein und schließlich Dresden, tätig. Freiberg. Ungetreuer Bürgermeister. Der seit eineinhalb Jahren in Niederschöna tätige Bürger meister Schubert hat als Leiter der Girokasse die Gemeinde durch größere Unterschlagungen — man spricht von 13 bis 20 000 Mark — sehr geschädigt. Er wurde seines Postens enthoben. Gegen ihn sind auch noch Ermittlungen in anderer Hinsicht im Gange. Kohren. Beim Heuabladen tödlich ver unglückt. Infolge eines Fehltrittes stürzte in Linda der Gutsbesitzer Ackermann von einem Heufuder auf den Hof und fiel so unglücklich, daß er kurz darauf starb. Falkenstein. Baron von Trützschler auf freiem Fuß. Baron Robert von Trützschler, der unter dem Verdacht, gegen die Bestimmungen des Devisengesetzes usw. verstoßen zu haben, am 14. Juni in Haft genommen worden war, ist gegen Stellung einer hohen Sicherheits leistung wieder freigelassen worden. Die Inhaftnahme war seinerzeit wegen Fluchtverdachtes erfolat. Zwei Kinder unter dem D-Zug. Bei Jessen (Bezirk Meißen) krochen ein siebenjähriger Knabe und ein fünfjähriges Mädchen aus Jessen unter der geschloffenen Bahnschranke der Strecke Dresden—Leip zig hindurch. Die Kinder glaubten Wohl, daß die Strecke frei sei, weil eben erst ein Güterzug vobeigefahren war. Sie wurden jedoch von einem aus der entgegengesetzten Richtung kommenden Schnellzug überfahren. Der Junge war sofort tot, das Mädchen wurde schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht. Turnen — Sport — Spiel Fußball D. T. Wilsdruff 1. — Tv. Brand-Erbisdorf 1. (OsterzgeGrgs. meister) 1:3 (1:1). Die Anstoßzeiten mußten leider in letzter Minute aus technischen Gründen abgeändert werden, weshalb vor ollem das zahlende Publikum um Entschuldigung gebeten wird. In nächster Zeit wird jede nötige Programmänderunq am Tor zum Sportplatz aushängen. Trotz 'des Schützenfes es waren zahlreiche Zuschauer erschienen. Wilsdruff verlor inso fern unglücklich, als ein Handelfer (von Vogel verschuldet) so wie ein ganz unnötiges Eigentor von Günzel dem Gegner auf 3:1 half. Allerdings darf nicht vergeßen werden, daß die Gäste verdient gewannen, da sie das bessere Zusammenspiel hatten und in Bezug Technik und Schnelligkeit einiges voraus waren. Im Allgemeinen erreichte dieses Spiel das Niveau des ersten Treffens in Brand nicht. Kurz nach Anstoß Ecke für Wilsdruff. Märker tritt, der Ball wird abgewehrt, von Leib- ger Nachschuß, wird wieder abgewehrt, landet bei Fuchs, Bom be von ihm in die rechte obere Ecke. 1:0. Leider sollte es der einzige Erfolg bleiben- Brand-Erbisdorf spielt die ganze erste Halbzeit überlegen, es „riecht" öfters nach Tor, einmal rettet Petzschke auf der Linie. Die wenigen Chancen, die Wilsdruff hat, werden durch allzu langes Tändeln verkorkst. Gut gemein ter Bombenschuß von Wugk streicht das Tor entlang. Dann der Handelfmeter, unhaltbar. 1:1. Pause. Nach dem Wechsel anfangs der Meister aus dem Nachbargau überlegen. Wils druffs Verteidiger laffen den Innensturm ungedeckt. 1:2. Nicht lange danach Eigentor von Günzel, der aus dem herausgelau fenen Richter vorbei auf das leere Tor zurückschiebt. Der Halbrechte des Gegners lenkte vollends ein. Jetzt wird der Platzbesitzer lebendig und spielt überlegen, ohne jedoch etwas Zählbares zu erreichen. Dem Unparteiischen von Grund-Mo horn fehlte noch die nötige Erfahrung. Vor allem ist es zuviel, drei Spiele hintereinander zu pfeifen. Wilsdruff 2. — Brand - Erbisdorf Reserve 1:8. Sier spielten die um eine Klasse besseren Gäste wie sie wollten. Wilsdruffs zweite Mannschaft hat,sehr nachgelassen. Minde- stens vier Tore waren von der unsicheren und nervösen Hin termannschaft zu vermeiden. Im Sturm wurde viel zu viel gefunckt. Die Läuferreihe im Zuspiel und Abwehr bis auf we nige Fälle mangelhaft. Beim Stand von 0:8 schoß der Rechts außen Bormann das Ehrentor. Wilsdruff 3. — Brand-Erbisdorf 3. 0:6. Auch in diesem Spiel mußten sich die Wilsdruffer vor der beßeren Mannschaft beugen. An und für sich stand dieses Spiel auf keiner beson ders hohen Stufe. Wilsdruff Jugend — Branb-Erbisdorf Jugend 3:0. Den einzigen Sieg für Wilsdruff landete die Iugettdmannschaft. Sie zeigte endlich ein etwas besseres Spiel wie sonst. Torschützen Johne 2, Fuchs 1. Handball Wilsdruff 1. — Turnerfchaft 1877 Dresden- Reserve ausgefallen, da der festverpslichtete Gegner unbegreif- Mei. Keife Nicht antrat.
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