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Erdbebenkaiastrophe in Mexiko. Bisher schon Hunderte von Todesopfern. Das Erdbeben, das am Freitag Mexiko heimsuchte, scheint, wie erst jetzt bekannt wird, verheerende Folgen gehabt zu haben. So wird die Zahl der Toten in Mexiko-Stadt aus 4VV geschätzt. In Guadalajara, der Hauptstadt des Staates Jalisco, sollen 300 Menschen getötet bzw. verwundet sein. Die Unglücksbotschaften laufen mit Verspätung ein, da die Telegraphenverbindungen durch das Erdbeben unter brochen worden sind. i Neue» aur «Ner well I Dornier und Christiansen beim Reichspräsidenten. Der Reichspräsident empfing den Konstrukteur des Flug schiffes „Do. X", Dr. Dornier, und den Flugkapitän Christiansen und ließ sich von ihnen über die Einrichtung und den Flug der „Do. X" berichten. Der Reichspräsident sprach den,Herren seine Anerkennung für ihre hervor ragenden Leistungen aus und bat sie, der Besatzung des Flugschiffes und der Belegschaft der Dornier-Werke seine herzlichen Grüße zu übermitteln. Wegen Sabotage an Luftschiffmotorcn verurteilt. Das Amtsgericht Tettnang verurteilte einen Monteur der Firma Maybach Motorenbau in Friedrichshafen zu vier Wochen Gefängnis, weil er Sabotageakte im Betriebe be gangen hatte An einem Luftschisfmotor hatte er mehrere Male Beschädigungen vorgenommen. In der Verhand lung führte der Angeklagte an, daß er sich durch sofortiges Erkennen der Beschädigungen bei seinen Vorgesetzten habe hervortun wollen. Verhaftung eines Raubmörders. Am 24. Mai wurde in Breslau die 59 Jahre alte Frau des Oberpostschaffners und Hausbesitzers Paul Schubert in ihrer Wohnung mit einer schweren Kopfverletzung tot aufgefunden. Es lag augenscheinlich Raubmord vor. Die Breslauer Kriminal polizei hat jetzt den 26 Jahre alten Installateur Fritz Reinert aus Breslau unter dem dringenden Verdacht, den Mord an der Frau Schubert begangen zu haben, fest genommen. Reinert hat bereits ein Teilgeständnis ab gelegt. Unter dem Verdacht der Mittäterschaft sind ein 2ljähriger Schlosser und ein gleichaltriger Arbeiter fest genommen worden. Obsternte durch Hagelschlag vernichtet. Von einem schweren Hagelschlag wurde der Südhang des Solling heimgesucht. Hagel von Taubeneigröße vernichtete in Uslar und i^r näheren Umgebung die ganze Obsternte. Fensterscheiben wurden zerschlagen und Telegraphen- und Telephonleitungen zerrissen. Große Rogenmengen er gossen sich in die Keller der niedriger gelegenen Häuser, die von der Feuerwehr ausgepumpt werden mutzten. Sechs Hochzeitsgäste bei einem Automobilunfall ver lebt. Ein schweres Auwmobilunglück ereignete sich in der Nähe von Schiefbahn. Auf der Chaussee am Nordkanal kam ein holländisches Privatautomobil, das Hochzeits gäste aus Düsseldorf abgeholt hatte, ins Schleudern und wurde gegen einen Baum geworfen. Vier von den sechs Insassen wurden schwer verletzt, zwei kamen mit leichteren Verletzungen davon. Zwei Frauen vom Blitz erschlagen. Bei einem schweren Unwetter schlug der Blitz in Kirchberg in Hessen in einen Baum, unter dem mehrere Frauen, die bei Feld arbeiten von dem Gewitter überrascht worden waren, Schutz gesucht hatten. Vier Frauen wurden zu Boden ge schleudert. Zwei waren sofort tot, während die beiden anderen erhebliche Verletzungen erlitten. Explosion auf einem amerikanischen Kriegsschiff Einer russischen Meldung aus Schanghai zufvlge kam es aus bisher noch nicht aufgeklärter Ursache auf einem vor Schanghai liegenden amerikanischen Kriegsschiff zu einer Explosion. Ein Soldat wurde getötet, zwölf wurden schwer verletzt VeWes Sie das Wilsdruffer TageMt IMWMWWM f^oman von 6sk"t kolkdeng Oop^rigllt b^ Martin keucbtwsngsr, Ualls (Laals) s1ö Eine klare, leiddurchtränkte Mädchenstimme klang aus dem Dunkel heraus: „Oh, Vater, darum sorge dich nicht I Friedrich Keller weiß, was er will. Er hat mich einige Tage vor Edel gards Hochzeit um feine Freiheit gebeten. Er will sich mit der Tochter seines Chefs verheiraten. Wir dürfen ihm nicht böse sein. Er konnte ja nicht ahnen, daß John Korne inzwischen zu uns gehörte." „Sibylle, meine arme, liebe Sibylle!" Die Mutter hatte es gesagt, und im Dunkeln tastete sie sich zu der Tochter hin. Herr Mahlow schwieg noch immer. Man hörte nur seine keuchenden Atemzüge. Dann fiel polternd ein Stuhl um. Herr Mahlow war aufgestanden. Seine Hand tastete nach dem Schalter. Das Licht flammte auf. „Sibylle, Friedrich Keller ist ein Lump!" „Nein, Vater! Er war nur des Kampfes müde. Wir wollen ihn nicht schmähen. Er ist tot für mich, und Tote schmäht man nicht." Da wandte sich Herr Mahlow ab und ging hinaus. Die Mutter aber sagte nichts mehr. Sie strich nur mit linder Hand über die Stirn der Tochter. Immer wieder! Und da kamen endlich die Tränen. Sie linderten, schwemmten ein unsagbares Leid hinweg. Sibylle hob den Kopf. „Ich werde meine Liebe nur noch kranken Menschen schenken. Die Weiße Haube der Schwestern von Sankt Barbara soll meine Myrte sein." Da schrie die Mutter auf: „Sibylle!" Der Wein blüht. Kleine Geschichte von Hermann Ler. Im Gasthaus des kleinen Winzerdorses sangen die späten Zecher. Von überall hatte sie der Rhein- und Weinzauber hergeführt. Trotz vielerlei Zungen klang es fröhlich in den Abend hinaus: „Nur am Rhein..." Die Winzer standen am Türpförtchen ihrer Höfe, ihre Frauen saßen auf den breiten Steintreppen, und ihr Herz sang Sen Frohsinn mit, der sich aus den weinfeuchten Kehlen in die schwüle Dämmerung schwang. Berühmte Männer waren in dem weitbekannten Gast haus versammelt. Aber heute war jeder nur Mensch und duzte den Nachbarn; die Hände schlangen sich immer wieder ineinander, als sollte es ein ewiger Bund ^werden. Der Wirt schmunzelte. Sein Töchterlein konnte den'Herren nicht schnell zenug die Becher füllen. „Silentium!" Der fünfundachtzigjährige Altwinzer Jakob hatte es gerufen. Er war aufgesprungen. Sein Weißes Haupt ragte über alle Zecher empor. Vorgensigt blickte er durch die geöffneten Fenster zu den Bergen hinaus. Im violetten Dunkel lag die Ferne. Auf den Rhein wiesen brauten die Nebel. Die Linden vor dem Hause flüsterten im fächelnden Nachtwind. Die alte Kirchenuhr hob rasselnd zum Schlage an. Zehnmal klang es metallen in die schweigende Stunde. Und noch immer stand der Alte und lauschte, und der Kreis rundum schwieg. Wie von Schritten, schweren Stiefeln, mit Nägeln be schlagen, im eilenden Lauf kam es die Gasse herunter, kletterte an dem Fenster des Gasthauses empor, steckte den Flachskopf in die Stube und rief mit knabenfrischer Stimme: „Großohm, Rroßohm, der Wein blüht, im Herrgottswingert hängt das ranze Geschein' schon voll. Großohm, Gutnacht, Großohm!" Und lief schnell nach Hause. Das war des Altwinzers Jakob Urenkel gewesen. Ueber )en Greis kam es wie über einen Propheten des Herrn. Er hob sein Glas: „Der Wein blüht! Der Wein blüht! Riecht Fhr's noch nicht, .Ihr Herren?" Er sog den süßen Duft ein, and alle atmeten mit. „Wie Weihrauch, wie Linden, wie Ros- narin, wie das Rheinwasser, wie der Erdboden. Das alles äugt die Rebe in sich, heute nacht den Dunst, den die Erde iraut, morgen das Gold, das die Sonn' schickt." Er hob das Ilas. Die andern taten's ihm nach. „Himmel und Erd', hier kommt's zusammen" — er deutete auf den perlenden Wein im Glase — „Himmel und Erd', ich trink's in mich hinein." Und leerte das Glas in einem Zug. Ehe die Zecher alles recht begriffen hatten und eben das „Hoch, Hoch, Hoch!" rufen wollten, war der Greis über den Tisch gesprungen. Er ergriff des Wirtes Tochter, schwenkte sie siebenmal im Tanze, und hob das flinke, leichte Ding in die Höhe: „Der Wein blüht, juchhe, der Wein blüht. In dem Keller rumort 's, in den Bergen duftet 's, im Herz jauchzt 's. Es lebe der junge Wein! Juchhe!" Stehend stimmten alle ein, das Mädchen goß ein Glas des Edelsten ein und brachte es dem Alten: „Und der alte Wein auch!" Das Singen und Klingen aus der nächtigen Stube hob sich über die neigenden Wipfel der Linden, streichelte flüsternd Vie spitzen, mondscheingebleichten Giebel der Winzerhäuser und vermählte sich im blühenden Gescheine mit dem Duft der Blütenglocken. Ein süßes Erschauern ging über die Reben in all den Bergen, die Wurzeln saugten tief aus der Finsternis der Erde, was sie ihnen gab: Kraft, Herbe, Stärke. Aus den Blättern träufelten des Tages Sonnengold und Sonnensüße in die neue Nebe, der Nachtwind gab seine Milde, die Sterne schenkten ihre Lieblichkeit, und der Rhein lieh seine Zauberkraft. Drunten im Gasthaus aber sprach der Altwinzer Jakob, der soeben erzählt hatte, wie der Herrgott die Rebe geschaffen: „So etwas Edles ist der Wein. Wer sich daran erhebt, dem glänzt er noch schöner, reiner; wer sich damit beschmutzt, macht das Edle gemein." „Die Buchen sollst öu suchen .. „Vor den Eichen sollst du weichen, doch die Buchen sollst du suchen", heißt es in einer alten Bauernregel, die sich mit der Blitzgefahr, der Gefahr des Einschlagens bei Gewitter in etwas summarischer Weise beschäftigt. Man ist unterwegs, wird im Walde oder in einer Allee von einem mit heftigem Platzregen verbundenen Gewitter überrascht und sucht nun rasch Schutz unter einem Baum, Und Sibylles stilles, blasses Gesicht bestätigte es ihr, daß dieser Entschluß unumstößlich sei. Da schlangen sich der Mutter Hände um diejenigen der Tochter. „Dann gehe deinen Weg mit Gott, Sibylle!" Nun war es wenigstens einmal gesagt! Sibylle war froh darum. Immer wieder hatte sie es verschoben. Immer wieder. Weil sie gewußt hatte, wie es sie treffen würde! Die Eltern, die doch auch so fest an Friedrich Kellers Heimkehr geglaubt hatten. Es war gut so, daß sie es nun wußten. Sibylle sagte sich, daß es noch einen schweren Kamps kosten würde, ehe der Vater seine Einwilligung zu dem Beruf gab, den sie sich nun erwählt hatte. Aber wenn sic fest blieb, wenn er einsah, daß es ihr heiligster Ernst war, dann würde er schon nachgeben. Wenn er vielleicht auch heimlich dabei die Hoffnung nährte, daß sie eines Tages zurückkam! Doch sie würde nie, nie zurückkommen. Denn sie würde Friedrich Keller nie vergessen! * * * „Ich streike! Ich kann nicht mehr. So viele Kleider kann man ja niemals abtragen." Edelgard, schön, rosig, mit großen, glücklichen Augen, lehnte sich zurück. John Korne winkte. Der elegante Vertreter des berühmten Modenhauses verschwand mit seinem Stab, der aus elf jungen Mädchen bestand. „Aber John", meinte die junge Frau vorwurfsvoll, „wie kannst du denn nur solch eine Verschwendung mit mir treiben?" „Für meine Königin ist nichts kostbar genug!" ver sicherte er in größtem Ernst. Dann küßte er sie plötzlich stürmisch. „Du mein Glück!" Edelgard lag still an seiner Brust. Ließ sich küssen und liebkosen. Und küßte wieder. was unter keinen Umständen zu empfehlen ist, Wenn man das aber schon tut, soll man sich — so meint die alte Bauernregel — unter eine Buche stellen, weil man dort viel sicherer sei als unter anderen Bäumen, vor allem als unter der Eiche. Aber diese Bauernregel ist, wie der Ham burger Physiker Walter ermittelt hat, genau so unsicher wie die meisten anderen. Wie mögen Wohl die Buchen zu ihrem guten und die Eichen zu ihrem schlechten Ruf gekommen sein? Auch das hat Walter festgestellt. Schuld an der verkehrten Bauern regel hat die Blitzstatistik, die jeden festgestellten Einschlag eines Blitzes genau registriert, wohlverstanden: nur jeden festgestellten! Es gibt aber natürlich viel mehr Blitzetn- schläge, als festgestellt werden können, und das gilt vor allem für Einschläge in Bäume. Nun lassen sich aber die Einschläge in Eichen meist viel leichter feststellen als die Einschläge in Buchen. Die Buchen haben eine glatte Rinde und nehmen infolgedessen bei Blitzeinschlägen viel weniger Schaden als die Eichen mit ihrer rauhen, rissigen Rinde, an der man einen Einschlag sofort feststellen kann. Das mag zu dem Glauben geführt haben, daß die Eiche dem Blitze mehr ausgesetzt sei als die Buche, bei der man die Spuren des Einschlages nicht so leicht erkennen kann. Im Grunde ist es sicher so, daß der Blitz beim Einschlag keine Auswahl trifft, so daß wir die Buche genau so zu furchten haben wie die Eiche oder irgendeinen anderen Baum VM gleicher Höhe; denn die Höhe eines Baumes spielt schön eher eine Rolle beim Blitzeinschlag. Sommersprossen. Sobald der Sommer kommt und die SonnL mehr Kraft kriegt, werden junge Damen mit besonders zartem Teint sehr besorgt, weil sie in Gefahr geraten, Sommer sprossen zu bekommen. Viele sehen ja auch mit Sommer sprossen reizend ans, aber viele andere fühlen sich tief unglücklich und betrachten die Sommersprossen als eine Art Schmach, die ihrer Haut angetan wird, und dann werden Ärzte und Briefkastenredakteure gefragt: „Was soll ich tun?" Die wissenschaftliche Definition der Sommersprossen oder Sommerslecken ist sehr einfach: es sind kleine gelbliche oder bräunliche Flecken, die, wie gesagt, bei Personen mit zarter Haut — also durchaus nicht nur bei jungen Damen, da es auch Männer mit zarter Haut gibt —, blonden oder rötlichen Haaren und sehr weißem Teint auf den von den Kleidern nicht bedeckten Körperteilen (im Gesicht, auf den Händen und Armen) erscheinen, Daß eine oder einer am ganzen Körper mit Sommersprossen besät ist, kommt wohl kaum vor. Die Disposition für Sommersprossen ist auch bei den zarthäutigen Menschen verschieden: während einige tagelang in der Sonne herumlaufen können, ohne auch nur mit einer einzigen Sommersprosse behaftet zu werden, bekommen andere sozusagen schon durch eine» einzigen Sonnenstrahl braune Fleckchen auf der Haut. Die Sommersprossen sind eine Aufhäufung von Farbstoff (Pigment) in der Haut, und es ist nicht leicht, sie wieder wegzukriegen, wenn sie einmal da sind. In der kälteren Jahreszeit, in der Jahreszeit ohne brennende Sonne, blassen sie ab oder verschwinden auch wohl von selbst, so daß die jungen Damen wenigstens im Winter mit ihrem unverfälschten Teint sich zeigen können. Künstlich und ärztlich kann man die Sommersprossen nur schwer und nur unvollkommen entfernen, aber wir können im Vertrauen verraten, daß sich mit guten Schminken und Pudern der Unterschied zwischen normaler und sommersprossiger Haut erheblich ausgleichen läßt. Das beste ist allerdings, daß man die Sommersprossen nicht erst aufkommen läßt. Wer „an Sommersprossen leidet", soll sich so wenig wie möglich der unmittelbaren Einwirkung der Sonnenstrahlen aussetzen. Zu empfehlen wäre das Tragen roter, gelber oder brauner Schleier. Auch Hüte mit breiten Rändern leisten gute Dienste — aber das sage einmal jemand den Damen von heute, die für die schiefsitzenden kleinen Clownhütchen schwärmen! Aber auf die Gefahr hin, noch mehr anzustoßen: auch das Tragen von sehr tief ausgeschnittenen Blusen ist zu vermeiden! Und wenn man dann trotzdem noch Sommer sprossen bekommt — nun, so wappne man sich eben mit Geduld und warte, bis sie verschwinden. Viel bessere Mittel kann auch der Arzt und der Briefkastenredakteur nicht angeben. Aber vann hob sie den Kopf. „John, wir sind beide so glücklich — und die arme Sibylle... !" „Traurig ist das, ich gebe es zu. Aber meinst du nicht, Edel, daß Sibylle an ihm nichts verloren hat? Ein solcher Charakter macht sich eben doch auf irgendeine Weise ein mal bemerkbar. Es wird gut gewesen sein, daß Sibylle beizeiten erfuhr, daß dieser Mann sie doch nicht so liebte, wie sie auf Grund ihrer eigenen großen Liebe von ihm erwarten durfte. Meinst du nicht auch?" Sie lehnte den Kopf an seine Schulter. „Gewiß hast du recht — aber daß sie nun gerade diesen Beruf für sich wählen will, ist mir unfaßbar." John Korne sagte nachdenklich: „Und doch ist dieser Beruf am ehesten geeignet, einer Frau das seelische Gleichgewicht wiederzugeben." Ein Weilchen schwiegen sie; dann sagte Edelgard: „Mama schrieb mir einen ganz verzagten Brief. Und sie hat im stillen gehofft, Papa würde seine Einwilligung verweigern. Wider Erwarten hat er sie jedoch gegeben. Nun wird eben alles seinen Gang gehen." „Wir können vorläufig daran nichts ändern. Aber vielleicht kehrt Sibylle doch eines Tages nach Mahlow zurück?" Edelgard schüttelte entschieden den schönen, dunklen Kopf; dann sagte sie: „Nein! Sibylle tut nie etwas nur halb. Wenn sie sich diesen Beruf erwählt hat, dann wird es für immer sein." Korne drückte sein junges Weib fest an sich. „Dann soll man einen in sich gefestigten Menschen auch nicht quälen, indem man ihm zuredet, den einmal gefaßten Entschluß zu ändern. Schrieb Mama übrigens, wann Sibylle ihren neuen Beruf ausüben wird?" „Sie bleibt da, bis Horst heimkommt. Mama schreibt, vielleicht würde es ihm gelingen, Sibylle anderen Sinnes zu machen." „Ich glaube nicht, daß Horst sich da einmischt", meinte Korne. (Fortsetzung folgt.)