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Rösselsprung da» bens mei b« mei soll grü und schwe und tut h- sroh und sind nem aus schein om i>« ad d«- >» che weht sicht blatt vor «in das blatt se» p» ft« bla« «in st« l«i grün wuu ver im mei mein sen gut komm mir grü weht du st« mci Herz ft> s- bkatt nem ft« an uem 2!MS ist den der sige Geld- Noch im Winterschlafe Der Wind weht kalt vom Norden, es deckt der Schnee den Baum, Der Wald ist tief versunken in seinem Wintertraum. Warum will's denn nicht lenzen, wie lange währt es noch, — Ach, immer mit dem Glanze die Sonne uns betrog. Was alles unterm Eise der Auferstehung harrt, Das hat das Gold der Sonne mit seinem Schein genarrt. Es muß doch Frühling werden, was immer auch^ge- Bal- glänzt die Knosp' am Strauche, bald tönt der Vöglein Lied! Jeder Zeile ist ein Wort zu entnehmen. Aneinander gereiht ergeben die Wörter rin bekanntes Sprichwort. vag man nicyr Lage unv Wvcyen um oer Mindelsee lebt. Einst wußte man noch Lusthäuschen zu er richten, um den Glanz der Erde zu fasten. Sie sind zerfallen, und die Tannenwipfel überwuchern sie. Kaum findet man dev Weg hinunter zum Bodenwald, zur Ruine Altbodman überrn Ueberlingersee und nach dem Dorfe Bodman. Roch träumt auf dem Bodanrück der unbekannte See. Unsere Rätselecke 10 harzreiches Holz, 12 Stadt in Italien, 14 Stadt in Italien, 16 See in Zentralasien, 1S Zeitrechnung, 22 Glücksspiel, 24 Vermächtnis, 26 Faserpflanze, 27 Schusterwerkzeug, 28 norddeutscher Dichter, 29 Fluß Ku Harz, 30 Ackergerät; d) von oben nach unten: 1 Stadt in Estland, 2 Zahl, 3 indischer Büßer, 6 Mauer, 6 weiblicher Vorname, 7 Befangenheit, 11 Nachtvogel, 13 Groß- kampfwasse, 15 Nebenfluß der Donau, 17 Nebenfluß des Rheins, 18 Zeitabschnitt, 20 re§ »ahluna, 21 geschnittener Stein, 23 Wild, 28 Stadt in der Provinz Sachsen. Bedeutung der einzelnen Wörter. H von links nach rechts: 1 Schmuckstück, 4 Teil des Baumes, 8 Verwandter, S Nebenfluß des Rheins, Der Wiesenstrank. Erzählung von Hans Gäfgen. Ein lichter Sonntag stand über Schwaben. Die Schwalben zogen ihre Kreise über Schloß Solitude, durch besten weit und Prächtig sich dehnende Gärten der Garteninspektor Johann Kaspar Schiller in rechtem beiertags behagen schritt. Da und dort schnitt er eine Blume, eine Nelke, ein wenig Flieder, eine frühe Rose, so daß er bald einen Strauß, wie ein buntes Fähnlein, in der Rechten trug. Für Frau Elisabeth waren die Blumen bestimmt. Sic sollte eine Freude haben, wenn sie spät am Abend aus Stutt gart zurückkehrte, wohin sie in dieser frühen Morgenstunde Unterwegs war, wieder einmal den Sohn zu besuchen, der iw strengen Gebundensein der Akademie des Herzogs lebte. Frisch und rüstig ging sie des Weges, und ihr Mutterherz sang in der Vorfreude auf das Wiedersehen mit dem Kinde um die Wette mit den Lerchen, die aus den Feldern aufstiegeu und zahllos am Himmel hingen, wie ein Glockenspiel, an geschlagen zu Gottes Ehre. Fast unbewußt tat Frau Elisabeth das Gleiche was droben im Park zu Solitude der Herr In spektor in oieser. Stunde tat: Sie pflückte Blumen: alle die Karten Gebilde, die auf deutschen Wiesen wachsen und blühen, wenn es Frühling ist und leuchtende Zeit. Bei jeder Blume, die sich dem Strauße zugesellte, dachte sie an den Sohn. Mit jeder Blüte verband sich eine Bitte -für sein Wohlergehen. Der Weg erschien ihr noch nie so kurz wie heute, und so erschrak sie fast, als sie plötzlich vor der Akademie stand und die Wache nach ihrem Begehr fragte. „Zu meinem Sohn möchte ich, Herr Soldat", sagte die stille Frau in unverfälschtem Schwäbisch, „zum KarlsfchAei Johann Christoph Friedrich Schiller." Da trat der Posten zur Seite und ließ sie ein. Sie schritt Das ist hundert Jahre und länger her. Jene Preußen- ührer von einst schlafen längst in stiller Gruft, doch Preußen ebt noch; ihr Prc»ißen, um dessentwillen sie jeder Ver uchung, -— ^tzterr. Preußen - Herz Deutschlands in steht Frankreich Wiedel Tand ist auf den Straßen, Jede Geburt kostet tausend Mark Strafe. Daß wir armen Sterblichen seit Adams Sündenfall mil )er Erbsünde belastet sind, wenn wir in diesem Jammertal rscheinen, an diesen Gedanken haben wir uns gewöhnt. Viel weniger einleuchtend dürfte die Maßnahme sein, die der hoch- vohlweise Nat von Chicago über seine soeben das Licht der Belt erblickenden Bürger verhängt hat. Durch seine jüngste» Zteuerverordnungen belastet er nämlich das Leben jedes dieser Neuankömmlinge mit einer „Hypothek" von tausend Mark. Ind diese Summe soll gar noch verdoppelt werden, wenn sich aie Wirtschaftslage der Stadt weiter verschlechtert. Die Schuld tragen natürlich die Erwachsenen, die ihre Steuern nicht zahlen. Aber die armen Säuglinge können sich eben nicht wehren. Nicht einmal Parteien können sie gründen. zu hören. Dann aber riß sie sich zusammen. Sie war ja eine tapfere Frau, die das Leid zu bannen wußte: „Wie geht's Fritz? Bist gesund und wohlauf? Tust allerwege Deine Pflicht und ver gißt auch nicht den Großen, Ewigen droben?" Schiller stand immer noch schweigend. Sollte er der Mutter erneut sagen, was er ihr so ost schon anvertraut hatte, Daß er unglücklich war, daß er sich nach Freiheit sehnte, um die Flügel regen zu können, hinaus in Täler und Wälder, weit, weit vom grauen, lastenden Gemäuer der Karlsschule, die ihm Den Atem benahm, die ihn ersticken ließ, ihn und seine leise sich regende Kunst? Nein, nein, er wollte schweigen, er freute sich ja, daß st gekommen war. Und da erzählt sie auch schon von zu Hause Vom Schloß, vom Garten und von den Hunden. Sie packte ans was sie ihm mitgebracht: ein paar Leckereien, eine Flasch Wein... Und ganz zuletzt hielt sie ihm den Strauß hin, den bunte» Wiesenstrauß. „Lerchenlieder sind drin und dunkler, warme» Amselklang, und noch etwas habe ich hineingewunden, viele viele, gute Wünsche für Dich von Deiner Mutter. Und wem der Dust der Blumen um Dich ist, dann werde ich bei Di: sein und Dich stark machen und froh." In ein Wasserglas stellten sie den Wiesenstrauß; dam saßen Mutter und Sohn auf den Schemeln der Kammer uni hielten innige Zwiesprache. — Trommelwirbel. Die Wache trat unter's Gewehr. Schwer, Schritte durchdröhnten die Gänge. Eine rechte Laune des Herzogs, am Sonntagnachmittm Vorzufahren und die Akademie zu visitieren, nachzuschauen, ol keiner der Zöglinge unerlaubten Besuch habe, ein sogenanntet Fräulein Kusine und dergleichen. Die Tür ward aufgerissen. Mutter und Sohn spränge» auf und neigten sich tief. Karl Eugen stand vor ihnen: „Verzeihung, ich wollt, wicht stören; es ist aut..." Da fiel sein Blick auf die Blumen durch die hallenden, nüchternen Gänge zur Kammer, wo der Sohn mit Kameraden hauste, die heute auf Urlaub waren. Mutter und Sohn umarmten sich schweigend. Sie waren Frau Elisabeth mochte auch ns sie den Sohn in der Uni- rdem Eigennutz und jeder Zaghaftigkeit troi ebt noch — und doch steht es heute als icuept Todeskampf; diesmal getarnt, ziel, eine Vernichtungsschlingen; fremder Tand ist auf d mdeutsche Melodien gellen, und Heinrich Scharnhorst, de» zesse, hat viele Ebenbilder des Eigennutzes irn Voll. Dürfen wir zweifeln, müssen wir nicht Gerhard Scharn horsts Worten folgen, uns selbst überprüfen? Das Volk er neuern, Lehrer werden in jener tiefsten preußischen Pflicht chule König Friedrichs... und Vorbilder sein. Preuße, ist schmucklos. 'Düster hat er den Kopf in die Händ^ gestützt. Er sieht nur Schmach, Elend, Erniedrigung — der andere Lorbeer, Sonne und Zukunft. Und der andere hat Er barmen: „Gerd! Preußen ist hin, ein Schuttplatz Europas, ei« Waffenübungsplatz der Welt, ein Werbebüro für die Völker — wie seit jeher. Komm zu uns, geh über zum Glückhaften, zum Ruhm, zum Erfolg, wähle den Lorbeer und nicht die Schande, Der Kaiser wird Dich — wie uns Hessen — ehren." Es ist still im Zimmer. Von draußen klingt der Jubel der bechernden Franzosen. Draußen glühen an den Fenstern Lichter, die Preußens Einwohner in Sklavensinn dem Korse« zu Ehren brennen. Draußen erklingt Frankreichs Musik. Da richtet Gerhard Scharnhorst sich auf. Wie Stahl ist seine Stimme: „Ich bin kein Landsknecht. Ich bin kein Söldner, der Ehre und Blut dem verkauft, der ihn ersteigert. Preußen ist kein Schachbrett, auf dem ein Fremdling dort Ge borene wie Holzfiguren schiebt. Ich bin nicht Sachse oder Han noveraner, bin Hesse nicht — noch Württemberger. Bin Deut scher nur. Und ohne Preußen sehe ich Deutschland sterben. Wenn's sein muß, will ich lieber im letzten Preußengrab ver modern als den Feinden meines Volkes dienen." Wieder ist es totenstill; die alte Uhr im Zimmer schlägt hart, da zwei Brüder als Feinde scheiden. Sechs Marterjahre sino wie Wetterstürme über Preußen gerauscht, haben blinkende Aeußerlichkeiten weggewischt und das Können wieder zum Werten gebracht — wie einst König Friedrich es als Maßstab kannte. Im Berliner Schloß stehen drei Männer. Der König, Stein und Scharnhorst. Stein hat gesprochen. Der neue Erlaß zu neuem Volkstum liegt auf dem Marmortisch. Wie ein Echo klingen Steins Worte nach: „Majestät! Nur ein freies Volk vermag Freiheit zu werten. Geben Sie Ihren Untertane» gleiche Rechte und gleiche Pflichten, geben Sie ihnen freie, gelöste Kraft... und ein solches Volk bricht jede Kette." Friedrich Wilhelm starrt zum Fenster hinaus, sieht drunien Preußenmädchen Arm in Arm mit Franzcher ipazieren, hört nebenan vom Platz herüber das Gekreisch einet Kapelle, sinnverwirrende, zersetzende Rhythmen des Auslandes girren... Und hart wendet er sich um: „Stein! Solches Volk soll Ketten brechen können?" Stein schweigt, hochroten Kopfes w« em gereizter Löwe, den man peitscht, empfindet er das Un- oemsche jener Verirrten da unten. Doch Scharnhorst tritt vor: „Majestät! Ist Ihr Volk nicht durch schlechte Vorbilder seiner Führer verwirrt? Ward nicht tets das Schicksal eines Landes nur von wenigen, von de» süchtigsten entschieden? Beginnen wir doch mit neuer Schu- ung eines neuen Volkes! Seien wir Lehrer und Schirmey laüben wir an unsere Sendung! Dem Zweifler half noch nü üe Vorsehung, der Zaghafte entschied noch nie eine Schlacht licht Gold und Versprechungen, nicht Verordnungen oder Er. ässe, nicht Sklavensinn wird Preußen aufwärts führen, andern nur Vorbild, Glaube, Opfer und Mut." Friedrich Wilhelm III. schreibt mit harter Feder seine« 'kamen unter die Reformpläne seiner Getreuesten. — Silbenrätsel dsvb — baba — e — ei — elms — er — ksl — kev — ge — gu — ia — ju — KLa — l? — me — mu» — asi — neu — ai — o — pe — rav — rub — »oööo — »oküt — sell — »sack — »i — »tel — tau — ts — ter — ti — trio — tro — trow — t> — um — re — re — ri Aus vorstehenden 41 Silben sind 13 Wörter zu bilden, deren Anfangs- und Endbuchstaben, beide von oben nach unten gelesen, ein Wort von Schiller ergeben. Bedeutung der einzelnen Wörter: 1. Rosenmonat, 2. Verkehrsmittel, 3. Musikinstrument, 4. Schmetter ling, 8. Gewaltherrschaft, 6. Teil der Mathematik, 7. vertrauter Freund, 8. zierlicher Vogel, 9. Feld blume, 10. Aufenthalt der Seligen, 11. Sternbild des Tierkreis«», 12. Beuteltier, 13. Naturerscheinung. Wt« ganz still vor Freude, und in st wieder der Schmerz aufkeimen, als sie den Sohn ... form der Akademie vor sich stehen sah, der Schmerz darüber, Saß sie ihren Herzenswunsch hatte begraben müssen, den Sohn einmal als Geistlichen auf einer schwäbischen Kanzel predigen ferne Augen verfinsterten sich: „Was soll das. Schiller? Wers Er nicht, daß ich solchen Tand in meiner Akademie nicht dulde solchen Weiberkram, der sich für zarte Madernoiselles schickt aber nicht für Männer?" Und schon schritt der Herzog auf den Strauß zu, ihn zr ergreifen und durchs frühlingsoffene Fenster hinauszu- werfen. Da trat Frau Elisabeth ruhig auf Karl Eugen zu: „Ver zeihung, Durchlaucht, ich habe die Blumen gebracht; sie sollte» meinem Sohn ein wenig Kraft und Freude geben in diesen kalten Raume, in diesem harten Leben..." „Was untersteht Sie sich zu sagen, mir, dem Herzog?* „Nur das, Durchlaucht, was mir mein Mutterherz zr sagen gebietet, und das kann Wohl kein Unrecht sein..." „Sie ist eine tapfere Frau", sagte der Herzog leise nack einer Weile des Besinnens. „Bin's nur nicht gewohnt, das man mir sagt, was man denkt. Stände besser um mich wenn's alle so hielten, wie Sie. Bringe Sie Ihrem Sohn« Blumen, wann es Ihr beliebt! Sie hat Recht, ein wenig Dusi und Sonne kann diesen kalten Mauern nicht schaden. Leb' Sn wohl, leb' Er wohl, Schiller, kann stolz sein auf Seine Muttey hat gewagt, dem Herzog die Wahrheit zu sagen. Das wird der Herzog nicht vergessen." Der schwere Schritt auf dem Gang verhallte. Arm ir Arm standen Mutter und Sohn. Im Glase dufteten du Wiesenblumen süß und schwer und sahen im Schein der golden hereinflutenden Abendsonne aus wie ein köstlicher, bunte: Edelstein, im Grunde der deutschen Heimat gewachsen. Auflösung aus voriger Nummer: Kreuzworträtsel: s)1 Areal, 5 Mulde, 9 Nek«^ 10 Odeon, 11 Taffo, 13 Ehe, 15 Rat, 16 Ale, 17 Leim, 19 Esel, 20 Gellert, 21 Beet, 23 Zelt, 26 Air, 28 Inn^ 29 Rio, 30 Anden, 32 Keule, 33 Rotte, 34 Elias, 35 Otterj — b) 1 Angel, 2 Reihe, 3 Akt, 4 Lear, 5 Most, 6 Udo, 7 Dohle, 8 Enkel, 12 Samland, 14 Eiger, 16 Aster, 18 Met, 19 Erz, 21 Barke, 22 Eifel, 24 Liste, 25 Tower, 27 Ine», 28 Nero, 30 Ala. 31 Rot. Rösselsprung: Fern eine Drehorgell Sie stimmt mich weich. Erinn'rung kommt. Was ist das ganze Leben? Ein Schattenspiel? Ein Traum? Ein Narrenstreich? Da steht der Tod, wir muffen uns ergeben. Die neunte Symphonie! Das Himmelreich. Horch auf, mein Herz: e» schweigen Streit und Streben, Es hebt, es reißt dich hoch, dem Phönix gleich, Bald wirst du nicht mehr an der Erde kleben. (Liliencron.) Silbenrätsel: Die Zeit tut nichts zur Sache. — 1. Droschke, 2. Irrwisch, 3. Eroika, 4. Zerevis, 5. Epiku* 6. Impromptu, 7. Toleranz, 8. Taugenichts, 9. Universität, lü. Tschardasch, 11. Nörgelei. Modern: Note — Eton. ArcheRoah: Eber, Ur, Affe, Schwein, Elster, KaN» Sufl. Igel, Lamm, Maus, Otter, Adler, Reiher, Amsel, Wal, Ziege, Reh, Tiger, Esel, Elch, Schaf, Rabe, Ente, Leu, Pute, Emu, Ochse, Rind, Nerz, Stay, Sau, Taub«, Hua-, Lorr» Zwei Brüder. Historische Skizze von Gerhard v. Gottberg. Sie haben einer Mutter Blut, sie haben zusammen gespieli und getobt. Der Vater war ein Veteran der großen Kriege. Niedersächsische Scholle umwehte mit ihrem Dunst der Knabe» Gerhard und Heinrich Jugend. Und dann ist das Leben gekommen, das wirrende, Fäden schlingende. Da verloren sie sich aus den Augen. Und dann kam ein Krieg, der die Karte Mitteleuropas zu einem Fetzenhemd bunter Flecken und Flicken machte. Drüben Bonaparte... und ihm gegenüber nur die Ueberlieferung und der Zopf einer Vergangenheit. Drüben die Jugendkraft und der Wille... hier falsch verstandenes Vergreisen in den Aeußerlichkeiten des Zeit alters König Friedrichs. Und die Welt erbrauste, der Donner von Völkerschicksalen tobte auf; ein Glaube zerbrach in Deutschland, eine Armee verlor ihre Ehre, ein Preußen begann im Verzweiflungs kampf zu erwachen. Jena... es zerbrach äußerlichen Götzen dienst und doch nichts vom Unsterblichen Friedrichs. Da ist Gerhard Scharnhorst mitgerittem da stand er neben dem Haudegen Blücher, kämpfte in Lübeck mit dem Säbel in der Faust. Er ward aus der Gefangenschaft ausgetauscht, uw Zeuge tiefster preußischer Schmach zu werden. Nun rst der 13. Juli 1807 da, das Ende des Widerstandes. Die Schmach des zähneknirschenden Besiegten lastet aus Preußenherzen als em Erwecker. Zum Bettler ist Preußens Soldat geworden, zum Bettler um das winzig bleibende Preutzenslämmchen kargen Lebens. Nahe der Mollener Mühle hat der Korse die Siegesparadc seiner Truppen befohlen, ein Wunsch von ihm, daß der besiegte Preutzensürst und Zar Alexander mit ihm zur Besichtigung reiten. Kreischend jauchzen Frankreichs Hörner, dröhnend Wuchtet das „Vive l'empereur" der Garden und (Frenad.ere, der Kürassiere und Pioniere. Ein wildes, schier endlos glitzerndes, farbensprühendes Bild. Napoleon reitet seinen Berberschimmel, neoen ihm der Zar, ein wenig zurück Friedrich Wilhelm III. Und dann eine Unzahl von Federbüschen, glitzernden Uniformen, blinkenden OrdenZsternen französischer Generale und Adjutanten. Zwei Schritt hinter ihnen des Preußenkönigs Gefolge, zusammengepreßte Lippen, karge, ab genutzte, ordcnslose Monturen, blasse Gesichter. Kleist und Grolman voran. Tiefsinnig, die Stirn zerfurcht, folgt ihnen Gerhard Scharnhorst. Er steht kaum auf die präsentierenden Linien der Sklavenkontingente. Da — ein Ruf. Die Hessen sind's, die mit gellendem Gruß Napoleon ehren. Vor ihrer Front ein Oberst- leutnant mit dem Kreuz der Ehrenlegion, ein Nicken, ein kurzer Zuruf. Gerhard Scharnhorst läßt Heinrich, den Bruder, zurück. — In Tilsit treffen sie sick> am Abend. Lachend und lebens froh in goloblinkender Uniform tritt der hessische Oberst leutnant Heinrich Scharnhorst ins Zimmer. Sem Bruder, der