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können, daß die Reichstagsauflösung beschlossen sei. Man steche vor dem heftigsten Wahlkampf in der deutschen Geschichte- Das Ergebnis werde ein Anwachsen der nationalsozialistischen Partei sein. Er rechne damit, daß die Sozialdemokalen wie bei den Preußenwahlen gegen 6^ v. H. verlieren würden. Die Sozialdemokraten würden unter keinen Umständen mit den Kommunisten in den Wahlkampf gehen. Die Sozialdemokraten ständen Zum ersten Mal seit Monaten parteipolitisch frei und würden diese Sachlage bis zum äußersten ausnutzen. Auf die Frage des Blattes, ob diese Regierung zu einer Regierung Hitler sichren werde, antwortete Breitscheid, er glaube nicht daran. Schleicher sei der Mann, der die Läge beherrsche, der Vertreter der Reichswehrpolitik, bei der die Absicht bestände, jetzt zu einem entscheidenden politischen Machtfaktor in Deutsch land zu werden. Schleicher wolle Hitler nicht zur Regierung kommen lassen. Beide hätten wohl miteinander verhandelt, aber er, Breitscheid, sei sicher, daß sie einander zum Narren gehalten hätten. Es könne aber leichter zu einer Präsidenten- krise kommen, da Hindenburg verfassungstreu sei und wahr scheinlich fordern werde, daß die neue Regierung das Ver trauen des neugewählten Reichstages besitze. Breitscheid schloß: Wie die Dinge liegen, muß ich als Führer der Sozialdemo- kratrie eine offene Regierung Hitler wünschen. * Ser gewerbliche Mittelstand md dar neue Kabinett. DaS Handwerk zur Kabinettsumbildung. Der Reichsverband des deutschen Hand werks hat ein Telegramm an den Reichspräsidenten gesandt, in dem ausgesprochen wird, die Absicht des Reichspräsidenten, die ungeheuren Schwierigkeiten der deutschen Wirtschaft durch die Bildung eines Konzen- irationskabinetts zu meistern, finde volles Ver ständnis beim Handwerk. Dabei dürfe aber das Hand werk nicht wie bisher ausgeschaltet oder zurückgesetzt werden. Deshalb fordere das deutsche Handwerk, gestützt auf die Notwendigkeit der Umbildung zum Klein- und Mittelbetrieb, daß neben Vertretern der Großwirt schaft und der Landwirtschaft auch Vertreter desgewerb- lichen Mittel st andes an entscheidender Stelle im Neichskabinett Aufnahme finden. * Reichskanzler von Papen an Prälat Kaas. Reichskanzler von Papen hat an den Vorsitzenden der Deutschen Zentrumspartei, Prälat Dr. Kaas, einen Brief gerichtet, der als Antwort auf die ablehnende Haltung der Zentrumspartei gegenüber dem Kabinett von Papen an zusehen ist. In dem Schreiben heißt es: „Nicht als Parteimann, sondern als Deutscher bin ich — gewiß nicht leichten Herzens — dem Ruf des Mannes gefolgt, dem die Nation soeben einen überwältigenden Be weis ihres Vertrauens erteilt hat, und dessen wahrhaft historische Persönlichkeit auch in den schwersten StundendeutscherGeschichtenie etwas anderes erstrebte, als die Zusammenfassung aller dieser Kräfte zum Wohle des Landes. Ein solcher Schritt kann nicht im Widerspruch stehen zu der unermüdlichen, planvollen und fachlichen Arbeit des Kanzler Dr. Brüning, deren Würdi gung einer andere« Gelegenheit Vorbehalten bleibt. Auch die Deutsche Zentrumspariei und der in ihr politisch organisierte Katholizismus werden sich der Erkenntnis nicht verschließen können, daß das neue Deutschland nur auf der Grundlage der Kräfte ausgebaut werden kann, die die geistige Wende unserer Tage zur Hossnung der jungen Generation gemacht hat. Wenn mich infolge der Erklärung der Deutschen Zen trumspartei der Weg heute leider von Ihnen trennt, so lebe ich in der Hoffnung, daß nicht nur die sachliche Arbeit, die das Land heute von uns fordert, uns bald wieder ver einigen wird. Mehr noch ist es die unerschütterliche Über zeugung. daß die Voraussetzung jeder Wiedergenesung der Nation die rücksichtslose Geltendmachung der unveränder lichen Grundsätze unserer christlichen Weltanschauung sein muß. Ich bleibe, sehr verehrter Herr Prälat, in auf richtiger Verehrung Ihr Ergebener gez. von Papen.* von Papen aus dem Auffichtsrat der Germania ausgeschieden. Berkin, 2. Juni. Die „Germania" meldet: „Herr von Papen hat infolge feiner Ernennung zum Reichskanzler sein Mandat als Aufsichtsrat der Germania A.-G. und damit den Vorsitz im Aufsichtsrat niedergelegt. Die Leitung des Aufsichtsrates der „Germania" über nimmt nunmehr Dr. h. c. Florian Klöckner, der gleichfalls Hauptaktionär dieses Unternehmens ist. . Reichskanzler von Papen hat der Parteileitung des Zentrums von seinem Ausscheiden aus dem Auffichtsrat' der „Germania" Mitteilung gemacht und es als eine selbstver ständliche Pflicht der Loyalität gegenüber der Deutschen Zentrumspartei bezeichnet, daß er sich jeder Einflußnahme auf die Zeitung enthalten wird." Oer neue Reichskanzler empfängt die presse. Reichskanzler von Papen empfing am Donnerstag nm 49.25 Uhr die Vertreter, der Presse. In einer kurzen Aus sprache gab er zunächst der Genugtuung darüber Ausdruck, einige Worte an die Presse richten zu können, um dann sortzufahren: „Sie werden von mir in dieser Stunde keine programmatischen Erklärungen erwarten. Aber ich möchte zu Ihnen ein paar Worte als Mensch zu Menschen sprechen. Es liegt mir besonders am Herzen, Ihnen zu sagen, daß ich dieses Amt in einer Stunde sehr ernster vaterländischer Not übernommen habe, entsprechend dem Appell, den der Herr Reichspräsident an mich gerichtet hat.* Nachdem der Reichskanzler in überaus anerkennenden Worten der Ar beit des Kabinetts Brüning gedacht hatte, schloß er: „Wir sehen es als unsere Aufgabe an, die Lasten und Opfer, die in dieser Zeit von Deutschland gefordert werden, da durch noch tragbar zu machen, daß man die seelische Fun dierung findet, die allein das Tragen dieser Lasten er möglicht, das heißt, die Zusammenfassung aller nationalen Kräfte, gleich aus welchem Lager sie kommen mögen. Eine so gewaltige Kraftanstrengung, die von dem deutschen Volk in der nächsten Zukunft erwartet werden muß, kann nur geleistet werden, wenn alle geistigen und seelischen Potenzen, die überhaupt nur irgendwie erreichbar sind, erfäßt'werden. MS"MrS'Sse'Aufffave"8er RWöküEzÄv. Ich möchte mich in dieser ernsten Stunde darauf beschrän ken, um Ihre Mitarbeit an diesem Werk zu bitten. Wenn uns auch politische Gegensätze trennen^ Das Werk bleibt für uns alle das gleiche!* ' °. Gras von Kalckreuth über die neue Wirtschaftspolitik. Graf von Kalckreuth hat einem Mitarbeiter der Kopenhagener „Berlinske Tidende" eine längere Unter redung gewährt. Graf von Kalckreuth äußerte sich hierin über die Wirtschaftspolitik der neuen Reichsregierung und sagt dazu u. a. folgendes: Die Regierung repräsentiere eine weit größere Volksstimmung, als man in der Vergangen heit sich bisher klar gemacht habe. Brünings Zeit war abgelaufen. Seine historische Aufgabe sei es gewesen, die Kreditinflation zu beenden, aber er war nicht der Mann positiver Aufbauarbeit, seine Deflationspolitik habe viel mehr die Gefahr einer neuen Inflation heraufbeschworen. Wäre Brüning im Amte geblieben, so würden die Städte sich genötigt gesehen haben, Notgeld auszustellen. Er sei sich völlig klar darüber, daß die große Hausse an den Börsen in den letzten Tagen aus dem Gerücht entsprungen sei, das über eine neue Inflation verbreitet worden sei. Sechs Millionen Arbeitslose kosteten Deutschland jährlich etwa vier Milliarden Mark. Diese ungeheure brachliegende Arbeitskraft müsse wieder in Gang gebracht werden. Wir müßten durch Arbeitslosenarbeit ein neues Kapital schaffen, und er meine, daß wir genötigt sein würden, dieses Zulunftskapital in gewissem Umfange zu diskontieren. Das habe mit Inflation aber nichts zu tun. Graf Kalckreuth glaubt, daß Freiherr von Braun, der als Landwirtschaftsminister in das Kabinett eintritt, mit seinen Ansichten im wesentlichen übereinstimme. Eine neue handelspolitische Orientierung müsse kommen. Er sei Anhänger des Kontingentierungssystems, und zwar wolle er eine die ganze Welt umfassende Kontingentierung der verschiedenen Warengruppen sowie Abbau der allge meinen Meistbegünstigung und und der Zollbinduugen. Die Arbeitslöhne müßten nicht auf der ganzen Linie gesenkt, aber elastischer gestaltet werden. Dadurch würden mehr Betriebe in Arbeit kommen, und die gesamten Arbeitseinnahmen würden größer werden. Auf die Frage, ob die neue Regierung die Goldparität aufgeben werde, antwortete er: Nein, das glaube er nicht. Deutschland werde sähig sein, die Mark zu verteidigen. Sitzung -es Reichsrais. Änderung der Schußwaffenvestimmungen. Der Reichsrat stimmte einer Verordnung zur Ände rung der Ausführungsverordnung zum Gesetz über Schuß waffen und Munition zu. Diese Änderung ist getroffen worden mit Rücksicht darauf, daß sich die Waffenindustrte und der Waffenhandel zur Zeit in besonders schwerer Not lage befinden. Diese Notlage nach Möglichkeit zu mildern, werden nünmehr für den Erwerb ohne Wafsenerwerbsscheine diejenigen Waffe« sreigegeben, die ihrer Natur nach und erfahrungsgemäß bei Verbrechen und bei gewaltsamen politischen Auseinandersetzungen keine Rolle spielen. Es handelt sich dabei um hoch wertige Jagdgewehre, schwere und unhandliche Scheibenbüchsen und Luxusfeuer Waffen von mindestens einem Meter Länge. Amerika lehnt Lausanne ab. Washington bevorzugt die „Depressionskonferenz". - Trotz der Bemühungen der europäischen Nattonen werden, wie bereits öfter bestätigt worden ist, die Ver einigten Staaten an der Lausanner Konferenz nicht teil nehmen. Verhandlungen über den Haushaltsausgleich und die allgemeine Haltung des Kongresses lassen sine Teilnahme an der Tributkonferenz nicht für ratsam er scheinen. Deswegen bevorzugt die Regierung der Ver einigten Staaten die Depressionskonferenz (die auf Grund englisch-amerikanischer Verhandlungen an geregte Weltwirtschaftskonserenz), die möglichst Ende des Jahres stattfinden soll, damit sie nicht als Schlagwort für dis Präsidentschaftswahlkämpfe benutzt werden und da durch im voraus in Mißkredit geraten kann. Außerdem wünscht die Regierung der Vereinigten Staaten die Hinzuziehung verschiedener in Lausanne nicht vertretener Länder, insbesondere Argentiniens und Spaniens. Das amerikanische Schatzamt steht die Aus sichten für dis diesjährigen Kriegsschuldenzahlungen als gering an. Owen Young Führer Ver amerikanischen Abordnung? Die Gerüchte verstärken sich, daß O w e n B o u n g die Führung der amerikanischen Abordnung für dis Welt krisenkonferenz übernehmev wiH, Amerika für baldmögliche Einberufung der Depressionskonferenz London, 2. Juni. In den amtlichen diplomatischen Kreisen Londons herrschte während Les Donnerstag völlige Unsicherheit über Lie amerikanischen Absichten hinsichtlich des Tagungsortes der Depressionskvnserenz. Erst in den späten Abendstunden klärte sich Lie Läge dahin, daß die amerikanische Negierung Lausanne ablehnt und an London festhält. Ferner wird es für sehr unwahrscheinlich gehalten, daß sich diese Konferenz an Lausanne anschließen wird. Die amtlichen Kreise Londons geben vielmehr unumwunden zu, baß eine derartig gewaltige Konferenz eingehender Vorbereitungen bedarf. An dererseits steht schon fest, daß die Frage der Tribute und Kriegsschulden von Ler Depressionskonferenz getrennt werden muß. Aus diesem Grunde hält Lie englische Diplomatie Laran fest, daß die Lausanner Konferenz zur Erörterung Ler Tri bute planmäßig am 16. Juni zusammentreten soll. Washington, 2. Juni. Nach Len neuesten Gerüchten wird wahrscheinlich Mellon oder Norman Davis zum Führer der amerikanischen Abordnung auf der DepresswnskonferenZ ernannt werden. Starke Kräfte des Repräsentantenhauses werden bei Präsident Hoover vorstellig, Laß auf der Konfe renz die Silberfrage besprochen und eine Festlegung des Sil berpreises angestrebt werden soll. 1932. 3"* 21" 1875: Der Dichter Eduard Mörike gest. Städtisches Luft- und Schwimmbad Wasserwärme 19"« Eine sehr große Freude wurde dem aus dem Amte geschie benen Oberlehrer Alfred Hillig noch dadurch bereitet, daß in seiner Wohnung eine Großmutter, eine Mutter und eine Enkelin als Gratulanten erschienen. In sinniger Weise vertraten Frau Schuhmachermeister Richter, Frau Tischlervbermeister Geißler und Schülerin Irmgard Geißler die drei Ge nerationen, die in Wilsdruff bei Herrn Hillig Unterricht genossen haben. Ihren 75. Geburtstag begeht morgen in erfreulicher Rüstig keit die Mutter Reger aus der Regermühle. Man sieht ihr das Dreivierteljahrhundert Wegstrecke, was sie nun zurückgelegt hat, nicht an. Möge ihr auch weiterhin ein freundlicher, son niger Feierabend beschieden sein! W-m gehört das Herrenfahrrad? Dasselbe hat gestern den ganzen Tag über von vormittags 6 bis abends 1V Uhr an dein Eisenmast bei Fleischermeister Johne gestanden und ist als ge funden auf der Polizeiwache abgegeben worden, wo sich der Eigentümer melden kann. Das Rad ist bereits Ater, hat schwarzen Rahmen, hochgebogene Lenkstange, Kindersattel ohne Federn, leere Satteltasche. Aap vordere Schutzblech ist gelb, das Hintere schwarz. Vretterdiebstchl. In der Zeit vom Montag Lis zum Mittwoch sind auf dem Schützenplatze von den dort liegenden Tribünenbänken acht Sitzbretter (4^ Meter lang, 25 Zentime ter breit und 33 Millimeter stark), sowie 28 Stück Bankfüßs (24 Millimeter stark, 50 Zentimeter lang und 25 Zentimeter breit) von noch unbekannten Personen gestohlen worden. Dis Stirnseiten der Bankseiten sind abgeschrägt. Sachdienliche Wahrnehmungen wolle man der hiesigen Polizeistelle umgehend mitteilen. Der Turnverein DT. ladet seine Mitglieder für morgen abend nach der Tonhalle zur Versammlung ein, in der besonders über die Frühjahrspattie beschlossen werden soll. Die Wande rung nach Moritzburg findet bekanntlich Liesen Sonntag statt. Die Verpflegung erfolgt nur aus dem Rucksack. Abmarsch 7 Uhr Markt. Wanderfreunde zur Beteiligung aufgefordert. Vor 350 Jahren. „Den 3. Juni 1582, am Pfingstdienstag, sind Lie Gewässer jählings ausgelaufen und hat sonderlich die Elbe sich trefflich ergossen, viel Menschen und Vieh ersäuft und überaus großen Schaden getan." (Möller, Freiberger Annalen.) Begin» der Erdbeerernte in der Lößnitz. Wie aus den Kreisen der Erdbeerzüchter berichtet wird, hat die Ernte der Erdbeeren in Kötzschenbrvda nunmehr eingesetzt. Am Freitag sind die ersten Bergbeeren gepflückt worden. Sie sollen unter der anhaltenden Trockenheit und Hitze im Anfang des Monats stark gelitten haben. Am Sonntag wurden in den Erdbeerplan tagen des Tales die ersten Gattenerdbeeren, Deutsch-Evern, ge erntet, vorläufig nur kleine Quantitäten. Der Fruchtansatz in den Plantagen ist sehr reich und vielversprechend. Ungünstig hat das Regenwetter auf die Spargekernte eingewirkt, die fast zum Stillstand gekommen war. Das wirkte sich auch in den Handelspreisen aus, die in den letzten Tagen stark in die Höhs gingen. — Eine außerordentlich reiche Spargelernte soll in der Braunschweig-Aerbster Gegend gewesen und dort Lie Preiss deinzusolge sehr gedrückt sein. * Mai auf dem Friedhof. Auch den Friedhof hat der Mai nicht vergessen. Auch hier blüht um die Ruhestätten der Toten in ewiger Beständigkeit Lis Natur. Wohl kein Grab gibt es, auf dessen Hügel nicht Früh lingsblumen stünden. Wohl kein Kreuz ragt, zu dessen Arm nicht jubelnder Vogelsang hinschwebt. Im Maiensonnenschein leuchten die goldnen Inschriften der Steine und die Gesichter der trauernden Figuren auf manchem Grabmal, das Antlitz deÄ holzgeschnihten Gekreuzigten selbst: wenn ein Strahl der Son- ne sie trifft, so ist es, als sei die Miene der Trauer etwas auf gehellt, als wolle Las Leben Len Schmerz m trostvolle Ergeben heit mildern. Der Friede, der hier wellt, ist verschönt durch das reine, anmutige Walten des Natürlichen, das, unbekümmert ob der Gräber, wie jedes Jahr sprießt und blüht und grünt. Wohin auch das Auge schweift, predigen ihm Lie Hügel vom Sterben alles Irdischen, so kündet ihm die Natur rundum vom Wieder auferstehen. Und das Grab, das im Herbst und Winter den Stempel der Verlassenheit trug, das seine Besucher so oft mit schweren Gedanken entließ, umhüllt sich mit der Lieblichkeit deS Maien und macht die Stätte schön und friedlich. Ist nicht man cher Mensch an so einem, mit blühendem Gesträuch und mit leuchtenden Blumen verklärten Grab vorübergegangen und hat dabei gedacht, daß da unten zu schlafen auch einmal sein Wunsch wäre? Wilsdruff, am 3. Juni Merkblatt für den 4. Juni. 1875: der Dichter Eduard Möricke gest. Sonnenaufgang 3"! Mondaufgang Sonnenuntergang 20'" j Monduntergang I amerikanische Regierung tritt für eine möglichst bal" I dige Einberufung der Konferenz ein. ZuHkhans für die Nlmüs beanttogt Berlin. Der Oberstaatsanwalt beantragte gegen die Brüder Willi und Leo Sklaret wegen fortgesetzten Betrugs zum Schaden der Berliner Sladtbauk, zum Teil in Tateinheit mit schwerer öffentlicher ÜÄundensälfchung, wegen Betruges zum Schaden der Dresdner Bant und der Ostbant, wegen Kon kursverbrechen in Tateinheit mit Kvnkursvergehen und wegen fortgesetzter aktiver Bestechung 6 Jahre Zuchthaus und 10 Jahre Ehrenrechtsverlust. Gegen den Stadtbankdirektor Schmidt beantragte der Oberstaatsanwalt wegen fortgesetzter passiver Bestechung 2 Jahre 6 Monate Gefängnis, gegen Stadt- bankdirektor Hofmann 2 Jahre Gefängnis, gegen Bürgermeister Schneider 1 Jahr 9 Monate Gejängnis, gegen Stadtrat Gäbel 1 Jahr 8 Monate, gegen Bürgermeister Kohl 1 Jahr 6 Mo nate, gegen Siadtrat Degener 9 Monate Gefängnis. Gegen den Buchhalter Lehmann wurde vom Oberstaatsanwalt wegen Beihilfe zum Betrug 2 Jahre Gefängnis, gegen Buchhalter Zug 1 Jahr Gefängnis, gegen Diplomlaufmann Ludi 1 Jahr 3 Mo nate Gefängnis beantragt. Zum Schlüsse wurde von Ober staatsanwalt Frhr. v. Steinacker der Antrag gestellt, gegen die Brüder Sklaret sofort vollstreckbaren Haftbefehl zu erlassen. Aus unsere^ Mimst