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Kutter Erde, der Urgrund alles Lebens. Grundzüge der Agrarpolitik der Reichsregicrung. Auf der Vollversammlung des Deutschen Landwirt schaftsrats entwickelte der Reichsminister für Er- nährungundLandwirtschaftFreiherrvon Braun die Grundzüge der künftigen Agrarpolitik der Reichsregierung. Einleitend betonte er, daß die ganze Schwere der Verantwortung seines Amtes ihm durch das Bewußtsein erleichtert werde, daß sämtliche Mit glieder des Reichskabinetts mit ihm die gleiche Ein stellung der deutschen Landwirtschaft gegenüber hätten, übergehend auf die Lage der Landwirtschaft und die sich daraus ergebenden Notwendigkeiten führte der Minister u. a. aus: Die Notlage in der Landwirtschaft sei allgemein. Seit zwei Jahren sei zu beobachten, daß i» Westdeutschland, wo die bäuerliche Struktur durch weg vorherrscht, die Verschuldung schneller zunimmt als im Osten. Nach den neuesten Buchführungsergebnissen des Deutschen Landwirtschaftsrats sei nur noch etwa ein Drittel aller landwirtschaftlichen Betriebe in der Lage, die Zinsen aus den Reinerträgen zu bezahlen. In allen anderen Fällen würden die Zinszahlungen auf Kosten der Substanz vorgenommen. — Wesentlich für die Ursachen der Verlust- Wirtschaft in der ganzen Nachkriegszeit sei die klaffende Preisschere, das Mißverhältnis zwischen den Erzeugungs kosten und den Einnahmen. Eines der Ziele der Agrarpolltil müsse demnach die Schließung dieser Preisschere sein. Mit speziellen Agrarmaßnahmen allein sei das nicht möglich. Auf den Märkten für die landwirtschaftlichen Erzeugnisse mache sich durchweg die Verarmung unserer Bevölkerung bemerkbar. Beim Fleisch konnte ein Konsumrückgang nur durch den ungeheuren Tiefstand der Fleischprcise vermieden werden. Somit werde das Arbeitslosenproblem in hohem Maße auch ein agrarisches Problem. Städtischer Konsument und landwirtschaftlicher Produzent bildeten eine Interessengemeinschaft aus Gedeih und Verderb. Der Minister ging sodann auf das Problem der Autarkie ein und erklärte, daß selbstverständlich keine Rede davon sein könne, uns völlig von der Welt loszulösen. Die Verhältnisse hätten sich aber gegenüber der Vorkriegszeit grundlegend ver schoben. Früher sei der deutsche Export, der unsern Import finanzieren mußte, gern und willig in allen Ländern der Welt ausgenommen worden. Stattdessen fänden wir heute überall Autarkietendenzen, die Betonung des eigenen Bin nenmarktes. Dieser Entwicklung könne sich auch Deutsch land nicht entziehen. Die Autarkie in diesem Sinne ist kein Ziel, sie ist Schicksal. Aber sie ist nicht ein Schicksal, das wir still und gefaßt hin nehmen müssen, sondern das wir zu meistern haben. Für die Landwirtschaft bedeute diese Entwicklung die Verpflichtung, das ihrige zu tun, um die Ernährung des deutschen Volkes aus ihren eigenen Leistungen zu ermöglichen, da die immer knapper werdenden Devisen in erster Linie für die Einfuhr von Rohstoffen gebraucht würden. Nach diesen grundsätzlichen Ausführungen skizzierte der Minister die Probleme, die besonders vordringlich behandelt werden müssen. Auf dem Gctreidegebiet müsse für eins auskömmliche Verwertung der kommenden Ge treideernte durch das Zusammenwirken von handelspolitischen und finanzpolitischen Maßnahmen gesorgt werden. In aller Kürze werde er auf diesem Gebiet die nötige Klarheit schassen. Auf den Märkten der Vcrcdelungsprodukte sei die Lage katastrophal. Hierauf beruhe in erster Linie das Überpreisen der Krise auf die bäuerlichen Wirtschaften, das sich in den letzten beiden Jahren vollzogen habe. Die Reichsregicrung müsse daher der gesamten Veredelungspro duktion lhr besonderes Augenmerk schenken, da es sich hier um eine Existenzfrage für den deutschen Bauer handelt. In der Kartoffelfrage wird der erhöhten technischen Ver wertung, wobei der Minister auch die Treibstofsrage erwähnte, besondere Aufmerksamkeit zuzuwenden sein. Beim Zucker müsse wenigstens dem verminderten Rübenanbau ein an gemessener Preis gesichert bleiben. Auf dem Gebiete des Ge müse-, Obst- und Weinbaues sei eine Besserung der Lage nur durch Änderung der bisherigen Handelsvertrags- Politik und von der Einsicht der Verbraucher zu erwarten, die endlich einmal deutschen Erzeugnissen den Vorzug geben sollten. Schwerste Sorge bereite der Reichsregicrung die Lage der deutschen Forst- und Holzwirtschaft. Eine aus zollpolitischem Gebiet liegende Maßnahme werde in den aller nächsten Tagen veröffentlicht werden; weitere Maßnahmen mußten in Bälde folgen. — Hinsichtlich der , Regelung der Absatzfrage bezeichnete der Minister im Zusammenhang mit der Standardi sierung, der Anpassung an die Veränderungen des städtischen Maßnahmen für denkbar, die den Absatz landwirt- schaftltcher Produkte starker zusammenfaßten. .Zn der Z inskrag e habe er bereits vor Jahren auf die Gleichberechtigung dieser Frage mit der Frage der Preise für landwirtschaftliche Erzeugnisse hingewiesen. Mit der Lösung nur einer dieser beiden Probleme sei der Landwirtschaft nickt geholfen. Im Rahmen dieser allgemeinen Maßnahmen wiü> die Hilfsaktion für den Oste« ln beschleunigtem Tempo fortgesetzt werden. > Bezüglich der Siedlung erklärte der Minister, daß er die Ansiedlung deutscher Bauern im Osten aus nationalpoli- tischen, wirtschaftlichen und menschlichen Gründen als eine der dringendsten Aufgaben von Reich und Staat ansehe. Voraus setzung sei aber, daß richtig gesiedelt werde. Abschließend bemerkte der Minister, daß Agrarfragen nicht allein mit dem Verstände bearbeltpt werden könnten. Sie find eine Sache der gefühlsmäßigen Einstellung des Menschen zum Grund und Boden. Dieses Gefühl kann man nicht lernen, man kann es auch nicht beschreiben, man kann rS nur haben oder nicht haben. Ich gehöre zu denen, die in der Mutter Erde den Urgrund alles Werdens erblicken, den der Mensch z» veMren hat. Sie süddeutschen Staats- und ZWister- Präsidenten bei Hindenburg. Amtlich wird mitgeteitt: Reichspräsident von Hin- dcnburg empfing am Sonntag in Gegenwart des Reichskanzlers von Papen den bayerischen Mi nisterpräsidenten Dr. Held, den württembergischeu Staatspräsidenten Dr. Bolz und den badische« Staats präsidenten Dr. Schmitt zn einer eingehenden gemein samen Besprechung der politischen Lage. Die Aussprache berührte das Verhältnis des Reiches z« den Ländern, den Finanzausgleich, die Wirtschaftspolitik und eine Reihe von innenpolitischen Fragen. Oie amtliche Mitteilung über die Sitzung der Reichsratsausschüsse. Amtlich wird mitgeteitt: Die Reichsregierung gab in der Sitzuckg der Vereinigten Ausschüsse des Reichsrats Auskunft über den H a u s h a l t s p l a n des Reiches und über die Grundzüge der von ihr geplanten Notverord- j nungen zur Sicherstellung der Finanzen Von Reich, Ländern und Gemeinden sowie zur Rettung derSo- zialversicherung. Der Reichsminister der Finanzen und der Reichs arbeitsminister erläuterten und begründeten die Absichten der Reichsregierung. Im Anschluß an diese Ausführungen fand eine ein gehende Aussprache statt, in der die Vertreter der Länder ihre Stellungnahme darlegten. Sächsische Erklärung. Von der sächsischen Vertretung in Berlin wurde über die Sonnabenbsitzung solgender offiziöser Bericht ausgegeben: „Ministerpräsident Schieck hat heute in der Sitzung der vereinigten Ausschüsse des Reichsrates zum Ausdruck gebracht, daß der Gedanke der Schicksalsverbuwdenheit von Reich, Län dern und Gemeinden, dessen Verwirklichung die Einladung ver heißen habe, in den der Versammlung mitgeteilten Plänen der Reichsregierung nicht hinreichend zum Ausdrucke komme. Das müsse aber bei der Etats- und Kassenlage Sachsens unbedingt verlangt werden. Durch die Pläne der Reichsregierung werde den Ländern, denen das Reich die volle Bewegungsfreiheit und damit die Möglichkeit der Selbsthilfe genommen habe, bei wei tem nicht ausreichend geholfen sein. Dabei lasse der bisher vorgelegte Neichsekat erkennen, daß int Reiche doch bei weitem nicht genug gespart werde. Die Län der hielten es für geboten, darauf Bedacht zu nehmen, dali das Mögliche geschehe, um aus dem Fehlkreislauf herauszu kommen: Neue Steuern — Schrumpfung der Kaufkraft — Er höhung der ErwerLslosenzahl — Sinken des Steuerertrages. Die Beitragspflicht der Beamten zur Arbeitslosenhilfe lei nichts anderes als eine neue Gehaltskürzung und stehe deshalb mit den der Beamtenschaft früher gegebenen Zusicherungen im Widerspruch. Sie tresfe die sächsische Beamtenschaft besonders empfindlich, weil ihre Bezüge zum Teil durch Herabsetzung der Eehaltsstaffeln schon unter die der Neichsbeamten gesenkt wor den seien. Die Reichshilfe für die Wohlfahrtserwerbslosen müsse mehr noch als bisher an solche Stellen geleitet werden, wo dis Not am größten sei. Eine weitere Senkung der Sätze der Wohl fahrtserwerbslosenunterstützung sei für Sachsen nach der hier Unternommenen Kürzung ganz ausgeschlossen. Der Ministerpräsident schloß mit dem nachdrücklichen Hin weis, daß die neuen schweren Lasten, die die Bevölkerung jetzt nach den Plänen der Reichsregierung auf sich nehmen sollte, leichter getragen würden, wenn das deutsche Volk das Ziel sei ner wirtschaftlichen und politischen Freiheit in greisbarer Nähe sehen könne." RWettGeMng durch Steuer«. Berlin, 13. Juni. De neue Notverordnung, durch dis der 400 Millionen Reichsmark-Fehlbetrag im Reichshaushalt gedeckt werden soll, wird, wie der Berliner Montag meldet, ähnliche Steuern bringen, wie sie das Kabinett Brüning vor gesehen hatte. Bei der Krisensteuer werde eine Neuregelung eintreten durch Streichung eines Teiles der Steuer und Ein führung einer Abgabe für Arbeitslosenhilfe, die mit anderthalb vom Hundert des Einkommens beginne und einen steigenden Tarif haben soll. Die Beamten würden zu einer gleichmäßigen Abgabe in Höhe von anderthalb vom Hundert herangezogen werden. Bei der Umsatzsteuer werbe vielleicht die Freigrenze von 5000 Reichsmark aufgehoben werden, weil die seinerzeit dafür aufgenommene Voraussetzung einer Schaffung der Land wirtschaftlichen Einheitssteuer sich nicht bewahrheitet habe. Die Verlängerung der Bürgersteuer werde sich kaum vermeiden las sen. Man spreche außerdem von der Einführung einer Salz- steuer. Die Vertreter der Länder hätten sogar von der Regie rung Vollmachten für die Gemeinden zu einer noch weiteren Erhöhung der Bürgersteuer verlangt, was aber die Reichs regierung abgelehnt habe. Die Kürzung der Renten, die sich aus der Lage der Arbeitslosen ergebe, werde in abgeminderter Form gegenüber den Absichten des Kabinetts Brüning durch- gesührt werden, Keine Pläne gegen die Länder. SA. und SS. künftig ohne militSrähnlichen Charakter. Zu dem Empfang der süddeutschen Staats- und Mi nisterpräsidenten beim Reichspräsidenten von Hindenburg verlautet von gut unterrichteter Seite ergänzend noch fol gendes: Die Besprechungen, die bereits am Sonnabend zwischen dem Reichskanzler und den süddeutschen Staats- und Ministerpräsidenten geführt worden sind, dürften wohl im wesentlichen schon Klarheit darüber geschaffen haben, daß die Reichsregierung keinerlei Plane gegen die verfassungsmäßige Selbständigkeit der Länder hat. Auch die Bedenken der süddeutschen Staats- und Ministerpräsi denten gegen die Aufhebung des SA.- und SS.-Verbotes dürften im wesentlichen zerstreut worden sein, da die Ver bände künftig keinen militärähnlichen Charakter mehr haben sollen, und außerdem eine fortlaufende Über wachung durch das zuständige Ministerium geplant ist. Nach Lage der Dinge dürften demnach die geplanten Maß nahmen der Reichsregierung durch den Besuch der süd deutschen Staats- und Ministerpräsidenten eine grundsätz liche Änderung nicht erfahren. Die Besprechung ging im übrigen in durchaus freundschaftlicher Form vor sich. Man trennte sich in z i e ml i ch e m Einverständnis. m Hitler lm hessischen Wahlkampf. Adolf Hitler sprach in einer Kundgebung der NSDAP, in Worms. Wenn man auf die vergangenen 13 Jahre zu rückblicke, so führte er unter anderem aus, müsse man sagen, daß entweder die Ideen falsch oder die Führer Menschen von ungenügendem Format gewesen seien. So lange durch das alte Deutschland die Regelung der Grund lage gegeben war, waren wir groß als Staat. Als aber durch programmatische Gegensätze der Zwiespalt aufge rissen wurde,verloren sich diese Kräfte. In dieser Erkennt nis müsse die Millionenarmee der deutschen Arbeiter und Bauern zusammengeschweißt werden. Wesentlich sei dabei, daß sich deutsche Menschen aus allen Konfessionen, allen deutschen Stämmen und Ländern zusammenfinden, uni das Land wieder deutsch zu machen. Die nationalsoziali stische Bewegung habe wieder Selbstvertrauen gegeben. Die Hessenwahl sei ein Teilausschnitt and am Montag nach der Wahl würde die Bewegung Weiterarbeiten, bis sie das große Ziel erreicht habe. Siegerwald über Ke prMfche Lage. Auf einer Versammlung der Offenbacher Ae«* trumspartei hielt aus Aulaß der bevorstehenden hessischen Landtagswahlen der frühere Reichsarbeits minister Dr. Stegerwald eine längere Rede, in der er die gegenwärtige außen- und innenpolitische Lage um riß und u. a. zusammenfassend ausführte: Die bisherige Regierung habe erreichen wollen, daß die ungeheure Welt wirtschaftskrise, in deren Mittelpunkt Deutschland steht, nicht mit einer dauernden Knechtschaft des deutschen Volkes unter fremdländischer Herrschaft endigte. Sie habe sich bemüht, die zur überdauerung der Weltwirtschaftskrise unvermeidbaren Opfer so gerecht als möglich zu verteilen, sie sei eingetreten für die unbedingte Sicherung der Wäh rung. Die Arbeitslosenfrage sollte nach Erledigung der Banken- und Kreditkrise immer mehr zum Mittelpunkt der deutschen Politik gemacht werden. Was die neue Regierung wolle, sei sehr wenig klar und durchsichtig. Sie habe bis jetzt eine große Verwirrung in der übrigen Welt hervorgerufen. Während das Kabinett Brüning amtierte, haben sich England, Amerika und Italien immer mehr dem deutschen Standpunkt an genähert. Das Kabinett von Papen habe in wenigen Tagen die Weltkonstellation umzukehren vermocht; bisher steigende Isolierung Frankreichs — jetzt Isolierung Deutschlands. Gegen Aufhebung der Wohnungszwangswirtschaft. In zwei Telegrammen an den Reichspräsidenten und an die zuständigen Reichsministerien weist der Bund Deutscher Mietervereine (Sitz Dresden) darauf hin, daß die angekündigten Lockerungsmaßnahmen in der Woh nungswirtschaft einen unvereinbaren Widerspruch mit dem Heimstättenversprechen des Reichspräsidenten an die Kriegsteilnehmer darstsllen würden. Der Bund bittet, vor Durchführung neuer Maßnahmen gehört und empfangen zu werden. OaS rheinische Zentrum warnt vor Aufhebung des SA -Verbotes. Die rheinische Zentrumspariei hat an den Reichs präsidenten und den Reichsinnenminister ein Telegramm gesandt, in dem es u. a. heißt: Die angekündigte Auf hebung der SS.- un» SA.-Verbote wecken im dichtbevöl kerten Westen die Befürchtung, daß dadurch innenpoli tische Spannungen bis zur Siedehitze gesteigert werden. Wiedererstehen uniformierter Verbände der NSDAP, wird andere Bevölkerungskreise veranlassen, ihrerseits Schutz- und Adwehrsormationen zu schassen oder zu stärken. Eise «e«e Partei der Mitte? Berlin, 13. Juni. Am Dienstag findet nach einer Mel dung des Montag-Morgen die entscheidende Sitzung über die Frage der Bildung einer neuen deutschen Partei der Mitte statt. An dieser Sitzung sollen Vertreter der Wirtschastspartei, der Volkspartei, der Staatspartei und der Abgeordnete Lind- einer-Wildau beteiligen. Der Hansa-Bund habe sich in letzter Zeit sehr bemüht, eine Einigung der bürgerlichen Splittergrup pen zu erreichen. Man hoffe, wenn es zu einer Einigung torn» me, als Führer der Partei Dr. Hug» Eckener gewinnen zu kön nen, um damit zugleich der Partei eine Persönlichkeit mit einem populären Namen geben zu können. Zu den leitenden Geistern, die an Dr. Eckener herangetreten seien, gehört der Stuttgarter Industrielle Dr, Robert Bosch. SMsliM Haaraer lebead sebargc« Acht Tage auf dem Meere umhsrgetrieben. London. Der englische Oeltankdampser Circe hat den seit einer Woche vermißten Ozeanflieger Hausner 500 See meilen westlich von Oporto lebend geborgen. Hausner teilte nach seiner Rettung mit, daß er bereits am Freitag vergange ner Woche, am gleichen Tage also, an dem er von dem Flug platz in Neujersey gestartet war, auf das Meer niedergehen mußte, und zwar während der Nacht. Er trieb somit acht Tage mit seiner Beüancomaschine auf dem Meere umher, bevor er gerettet wurde. Seine Nahrung bestand aus wenigen Butter broten. Das Wasser des Kühlers schützte ihn vor dem Ver dursten. Er ist unverletzt, aber so erschöpft, daß er noch nicht in der Lage ist, einen zusammenhängenden Bericht seines furcht baren Erlebnisses abzugeben. Wegen der großen Dunkelheit konnte der Kapitän der Circe das Flugzeug nicht an Bord nehmen, das in südöstlicher Richtung weiterlrieb. Da dis Ma schine sich noch in gutem Zustande befinden soll, wurde eins drahtlose Botschaft an alle in der Nähe befindlichen Schiffe ausgesandt, beim Passieren des Flugzeuges dieses zu bergen. ! Äus unserer Mimst Wilsdruff, am 13. Juni 19ZL. Merkblatt für den 14. Juni. Sonnenaufgang 3" Mondaufgang N" Sonnenuntergang 20" Monduntergang 0" 1931: Untergang des Damp ers „Saint Wilbert* mit über SOO Personen. , Ehrenrettung des Iunk. So unangenehm es auch sein mag, man muß doch noch einmal vom Wetter sprechen. Ein besonders geist reiches Gesprächsthema ist das nicht, das wissen wir ganz genau, aber es handelt sich hier um eine Ehrenrettung des in diesem Jahre viel verlästerten Monats Juni, und da können wir nicht umhin. Daß der diesjährige Juni im ersten Drittel seines Seins oder, um das wtssenichastlich zu sagen, in der ersten Dekade nicht besonders amüsant war, darüber sind wir uns alle eimg: er war kühl, er war kalt, er war verregnet, und man war durchaus entschlossen, ihm den Charakter eines Sommermonates völlig abzu sprechen. Nur die „Fachleute" wunderten sich nicht über ihn, denn ihrren war, lv-e sich jetzt herausstellt, durchaus bekannt, warum er so sein mutzte, und was er trn Schilde führte! Zu unserem eigenen Besten war er so, wie er war! Man mutz in diesem Zusammenhänge immer wieder darauf Hinweisen, daß uns für dieses Jahr ein heißer Sommer, also ein richtiger Hochsommer, vor ausgesagt worden ist. Wenn nun diese Prophezeiung ein- tressen soll — la. wie Last man das nm? Allo die Wetter-