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nicht mehr leisten kann. Die Lohn frage, bei der sich der Minister für Aufrechterhaltung des staatlichen Lohn schutzes einsetzt, wobei aber der Zwangsschiedsspruch künftig mehr in den Hintergrund treten muß. Zu den Kernfragen der deutschen Gesamtpolitik ge hört noch fürJahrehinausdieArbeirslosen- frage. Sie wächst sich neben der Außenpolitik immer mehr zu der deutschen Frage aus. Die zwei größten Mittel, die bisher genannt wurden, sind 1. die Arbeitsbeschaffung großen Stils durch die öffentliche Hand vermittels Kredit schöpfung. Dafür sind für den Fall, daß man nicht bewußt die Inflation will, verhältnismäßig enge Grenzen ge zogen; 2. eine andereVerteilung dervorhan- denen Arbeit durch gesetzlich verkürzte Arbeitszeit. Das Jahr 1932 ist ein Entscheidungsjahr allerersten Ranges. Entweder wir überstehen es durch gegenseitiges Stützen und Helfen, oder aber das deutsche Volk bringt sich selbst um seine Zukunft für Jahrzehnte. Vorschläge für eine gesetzliche Verkürzung -er Arbeitszeit. Die Vorschläge des Neichsarbeitsministers Stegerwald, die im Sinne einer anderen Verteilung der vorhandenen Arbeit durch eine gesetzlich verkürzte Arbeitzeit vorliegen, sind folgende: ») es möge von einer gesetzlichen Verkürzung der Arbeits- zeit abgesehen werden, bis wenigstens die Lausanner Konferenz zu Ende und übersehbar sei, wie sich die Weltlage und damit die deutscheLage für die nächsten Monate ge stalte; d) unterdessen könnten die Geschäftsausschüsse bei den Landesarbeitsämtern in Verbindung mit den Gewerbeinspek toren überprüsen, in welchem Ausmaß noch Arbeitszettverkür- zung in den einzelnen Bezirken und Industrien möglich sei und dabei aus weitere freiwillige Verkürzung der Ar beitszeit hinwtrken; o) es sei die Frage zu prüfen, ob nicht die Werke, die noch doll beschäftigt seien, zu höheren Beitragsleistungen Inder Arbeitslosenhilfe herangezogen werden könn ten als die Werke und Industrien, die bereits wesentlich ver kürzt arbeiteten; ä) cs solle mit einer gesetzlichen Verkürzung der Arbeits zeit in einigen Industrien der Anfang gemacht werden zur Sammlung der notwendigen Erfahrungen, um diese dann nach einer Übergangszeit entsprechend allgemein verwerten zu können; s) die 40stündige Arbeitswoche müsse generell eingesührt Werden mit entsprechendem Einstellungszwang neuer Arbeiter. k) eine weitere Anregung gehe dahin, daß, um in der Tat eine größere Einstellung von Arbeitslosen zu ermöglichen, selbst vor der 36- oder Mstündigen Arbeitswoche nicht zurück geschreckt werden dürfe. g) weitgehende Einführung des KrümpersystemS. Sstmelch muß M selbst helfen. Die Regierungserklärung vor dem Österreichischen Nationalrar. Vor vollbesetztem Hause gab der Bundeskanzler Dr. Dollfuß im Nationalrat die Regierungserklärung ab. Zur Außenpolitik erklärte der Bundeskanzler, alle Welt werde und müsse verstehen, daß Österreich als selbständiger deutscher Staat — bedingt durch das Blut, die Geschichte und die geographische Lage — der engsten Verbundenheit und Freundschast mit dem Deutschen Reiche sich bewußt sei, einer Freundschaft, die berechtigt und verpflichtet. Von besonderer außenpolitischer Bedeutung scheinen die Erklärungen zur Handelspolitik zu sein. Uber die Präferenzen im mitteleuropäischen Naum machte der Bundeskanzler Ausführungen, die einer grundsätzlichen Ablehnung des Tardieuplanes in seiner bisherigen Form gleichkommen. Was die Aus landsschulden angebt, so wies der Bundeskanzler darauf hin, daß Österreich in diesen Tagen vor der Entscheidung über die Devisensperre für Auslandsschulden stehe. Die Regierung müßte in kürzester Zeit einschneidende Selbsthilsemaßnahmen treffen. Im weiteren Verlauf seiner Ausführungen spielte der Bundeskanzler auf die Möglichkeit einer Umwand lung der kurzfristigen Kredite in langfristige an. Feste Währungspolitik, vereinfachter Staatshaushalt, Ausgleich der Handelsbilanz und Bereinigung der Kredit anstaltsfrage sind das Programm. Die A r b e i t s l o s i g« k e i t soll u. a. durch Einführung einer freiwilligen Ar beitsdienstpflicht nach den in Deutschland gemachten Er fahrungen bekämpft werden. In der Aussprache über die Regierungserklärung im Nationalrat erklärte der Abgeordnete Dr. Bauer im Namen der Sozialdemokraten, daß die Regierung nur eine Mehrheit von einer Stimme habe. Er brachte einen Miß- trauensantrag gegen die Negierung ein. Die Abstimmung über den Mißtrauensantrag der Sozialdemokraten wird wahrscheinlich am nächsten Diens tag erfolgen. l » Französische Sperre gegen deutsches Vieh. Das französische Landwirtschaftsministerium hat das Zurückgenommene Einfuhrverbot für deutsche Rinderund Schafe wieder in Kraft gesetzt. Da in Journal officiel- veröffentlichten Verordnung keine Gründe für diese Maßnahme angegeben sind, wird ihre Beurteilung erst nach näheren amtlichen Erkun digungen möglich sei«. Das Saargebiet ist von dieser Sperre nicht betrofseil. " s RaMderfall aus einen SeldbriefirSger. t Der Briefträger schwer verwundet. JnFrankfurta. M. wurde der Operpostschaffner Georg Mohr, als er als Geldbriefträger das Hinterhaus Sandweg 27 betrat, von einem Unbekannten, der gleich nach ihm das Haus betreten hatte, überfallen. Der Geld briesträger, der mit einem stumpfen Instrument mehrere Schläge über den Kopf erhielt, brach zusammen, worauf der Täter die Geldtasche des Beamten an sich riß. Als jedoch eine Frau aus dem Nachbarhause, die den Vorgang beobachtet hatte, laut um Hilfe rief, warf der Räuber die soeben erbeutete schwere Tasche über eine Mauer und ergriff die Flucht. Der schwer verwundete Geldbriefträger wurde dem Noten Kreuz zugeführt, wo er sofort operiert werden mußte. Der Täter hatte sein Vorhaben offenbar vor langer Zeit vorbereitet, denn er überfiel den Geldbriesträger fast gleich zu Beginn seines Bestellganges, in der Hoffnung, eine größere Beute zu machen. Der Beamte hatte 1500 Mark bet sich. Der ItäüMehe Hausbaltplan sul aas kechnungsjabl» IHZ2. In der letzten Stadtverordnetensitzung wurde der Haus haltplan für das Rechnungsjahr 1932 ohne große Debatte ver abschiedet. Was hätte eine solche auch nach den eingehenden Beratungen in den verschiedenen Ausschüssen sür Zweck gehabt? Die Ausgaben sind im Großen und Ganzen nur noch zwangs läufig bedingt und an den Einnahmen, da läßt sich gleich gar- nicht rütteln. .Was die strittigen Positionen anlangt, die die Vertreter der Linken glaubten ablehnen zu müssen, so waren lediglich parteipolitische Motive bestimmend für die Ableh nung einiger Entschädigungen. Mehr demonstrativen Charakter hatte die Ablehnung des größten Teils der Wohlfahrts- und Fürsorgemittel, weil sie als zu gering erachtet wurden. Wir sind genau derselben Meinung und wissen uns dabei eins mit der Stadtverwaltung u. allen anderen Einwohnern. Aber wenn die Stadt nun gar keine Verfügungsfreiheit in der Beziehung mehr hat und wenn man dazu noch befürchten muß, daß bei einer Höhersetzung des Etats auch die letzten freiwilligen Hilfs mittel noch von der Oberbehörde gestrichen werden, dann muß einem schou der Sperling in der Hand lieber sein, als die Tau be auf dem Dache. Wie katastrophal die Ablehnung der Für- sorgemittel ins Gegenteil umschlagen konnte, spll nur angedeu- tet werden. Wenn nämlich die bürgerlichen Fraktionen dem Beispiel folgten und die Mittel ebenfalls ablehnten, dann konn te gestern das Fürsorgeamt nicht einmal die aus den abgelehn ten Kapiteln stammenden Unterstützungen auszahlen. Das konn te doch gleich garnicht gehen. Wir find eben dazu verurteilt, den Becher der Not bis zur Neige auszukosten. An ber Reichs regierung und am Reichstag liegt es wesentlich, baß die Ver hältnisse bessere wenden. Die Schwierigkeiten der städtischen Finanzen finden km Haushaltplane ihren Niederschlag. Der Fehlbetrag steht mit 154000 Mk. zu Buche. Zu berücksichtigen ist dabei allerdings, daß darin ein Be-irksumlagenrückstand aus den Vorjahren in Höhe von 75 480 Mk. enthalten ist. Im einzelnen sind folgende Zahlen erwähnenswert: Der Haushaltplan ist diesmal kn 7 Abschnitte gegliedert. 1. Allgemeine Verwaltung. Einer Einnahme von 36 900 Mk. stehen hi^r 69 740 Mk. gegen über. In der Ausgabe ist die Besoldung der Beamten, An wärter und Angestellten mit 35 644 Mk. angegeben. Die Bei träge an den Ruhegehaltsverband betragen 11000 Mk. Außer dem sind 7986 Mk. Ruhegehälter zu zahlen, die aber rücker- stattet werden. Für den persönlichen Aufwand überhaupt sind 55170 Mk. nötig, für den in Einnahme 24 400 Mk. verbucht stehen. Der Sachaufwand erfordert bei einer Einnahme von 8010 Mk. einen Betrag von 10 710 Mk- Für Aufwandsent schädigungen sür Rat und Stadtverordnete sind 1500 Mark eingesetzt. 2. Polizeiverwaltung. Einnahme 2230 Mk., Ausgabe 14 030 Mr. — Für die Besol dung der Beamten der Ordnungs- und Verkehrspolizei werden 10 981 Mk. ausgegeben. An Strafgeldern und Gebühren sol len 1000 Mk. einlommen. Für Bauordnung und Bebauungs plan sind wieder 500 Mk. eingesetzt. Für die Gesundheits- und Wohlfahrtspolizei werden 1180 Mk. benötigt, während 530 Mk. einkvmmen. § , 3. Bauverwaltung. Einnahme 5370 Mk., Ausgabe 23 990 Mk. —- In der Ein nahme find enthalten 500 Mk. Anschlaggebühren, 2940 Mk. Bezirkswegebaubeihilfen, 500 Mk. Obsterträge. Für Reinigung und Unterhaltung der Straßen, Plätze, Brücken und Schleusen einschließlich der Bauarbeiten in der Meißner Straße sind 6000 Mk. eingesetzt, für die Beschotterung des Hühndorfer Weges 4200 Mk. Für die Unterhaltung der Park- usw. Anlagen wer den 300 Mk. ausgegeben. Der Straßenbeleuchtungswert ist mit 6000 Mk. in Ausgabe gestellt. 4. Unternehmungen. Einnahme 44 380, Ausgabe 37 940 Mk — An Wassergeld sol len einkommen von den angeschlossenen Grundstücken 19 000 Mk., von den nicht angeschlossenen Ennchstücken 100 und sür Feuerlöschzwecke 100 Mk. 1000 Mk. kostet die Instandhaltung des Wasserleitungsnetzes, 2600 Mk. der Kraftstrom für das Wasserhebewerk, 120Y Mk. smd für den Einkauf neuer Wasscr- messer und 3000 Mk. für Rücklagen vorgesehen. 4000 Mk. muß die Wasserwerkkasse an Besoldungs- und Nuhegehaltsbeiträgen ausbringen. Der Pacht für das «Äädtische Schwimmbad beträgt nach Vertrag 3000 Mk. An Zuwendungen fürs Bad sind außer dem 3M) Mk. zu erwarten. Der Schuidendienst beträgt dem gegenüber fürs Schwimmbad 10 235 Mk., der Pacht an den Naturheilverein 450 Mk. und Kosten für Instandsetzung 515 Mk. Das Städtische Wannenbad bringt an Miete und Pacht 3490 Mk. und erfordert 1900 Mk. Ausgaben. Für das Feuer löschwesen ist noch ein Kassenbestand von 5050 Mk. aus dem Vorjahre vorhanden. Dazu stimmen 1600 Mk. von Brand- und Mobiliarversicherung. 1050 Mk. find für Löschgeräteunterhal tung und -erneuerung vorgesehen. 2000 Mk. als Rücklagen für ein neues Steigerhaus, 660 Mk. werden Gerätehausmiete be zahlt. Der Kinderhort hat eine Einnahme von 1440 Mk. und eine Ausgabe von 3590 Mk. 5. Volksbildung. Einnahme 8100 Mk., Ausgabe 24 740 Mk. — Die Volksschule hat einen Bedarf von 16 600 Mk., davon erfordern die Unter haltung des Grundstückes 2800, Heizung, Beleuchtung und Reinigung 3000 Mk. Der Berufsschulverband zahlt außer son stigen anteiligen Beträgen für Miete 4149 Mk. An den Vs- rufsschulverband müssen 4400 Mk. aufgebracht werben. Die Volksbücherei erfordert 790 Mk. Zuschuß, das Turnwesen 1080 Mk. ' 6. Wohlfahrtspflege. Einnahme —, Ausgabe 201 880 Mk. — An Bezirksumlage sind an den Bezirksverband Meißen zu entrichten 79 850 Mk. Dazu kommt ein Umlagerückstand aus den Vorjahren in Höhe von 75 480 Mk. In der allgemeinen Fürsorge sind 2000 Mk. für Barunterstützungen und Naturalien, 1000 Mk. für Kran kenhauspflege und Heilmittel, 520 Mk. für Wandererfürsorge, 120 Mk. für Bestattungskosten eingesetzt. Die gehobene Für sorge erfordert 1750 Mk„ die Krisenfürsorge und Wohlfahrts- erwerbslvse 39 720 Mk-, die Jugendfürsorge 780 Mk., die Ge sundheits- und Krankenfürsorge 270 Mk. und die Kriegersür- sorge 130 Mk. 7. Finanzverwaltung. Einnahme 168 960 Mk., Ausgabe 47 590 Mk. — In der Ver mögens- und Schuldcnverwaltung bringen die Zinsen von an gelegten Kassenbeständen 500 Mk-, die Erstattung^des Schul dendienstes von Betrieben und Verwaltungen 24 755 Mk. Für die Aufwertungsverpflichtungen in Höhe von 81476 Mk. und Anleihen und Hypotheken in Höhe von 497 347 Mk.' sind für Tilgung, Zinsen und Kosten 33 790 Mk. aüfzubringen. Bebaute Md unbebaute Grundstücke bringen einschließlich der Platzgelder an Jahrmärkten, der Händler- und Tankstellen- gebükr 25 280 Mk. Säe erfordern dagegen an Unterhaltung, Schrckdendienst usw. 13 800 Mk. Für Steuereinhebung und an Erinnerungs- und Vollstrek- kungsgebühren fließen der StaLtkafle 3150 Mk. zu. Die An teile an der Einkommensteuer betragen 10 900 Mk., an der Körperschastssteuer 100 Mk., an der Umsatzsteuer 17 700 Mk. Md an der Grunderwerbssteuer 3000 Mk. Die Gemeindezu schläge zur Grunderwerbssteuer sotten 2000 Mk. erbringen, die zur Grundsteuer (150N) 19 400 Mk., die zur Gewerbesteuer (150A) 9000 Mk. An Erstattungen für Realsteuersenkung sind 3500 Mk., an Aufwertungssteuer für Finanzbedarf 7800 Mk. eingesetzt. Von den Gemeindesteuern sollen erbringen die Bürger steuer (3002L) 20000 Mk., die Biersteuer 12 000 Mk., die Hundesteuer 2000 Mk., die Wertzuwachssteuer 2000 Mk., dis Vergnügungssteuer 3200 Mk. und die Musikinstrumentensteuer 2600 Mk-, zusammen 41 800 Mk. Hur unlrrrr Heimat Wilsdruff, am 28. Mai 1932. Merkblatt für den 34. und 25. Mai. Sonnenausgang 3« 3» I Mondaufgang 1» 1« Sonnenuntergang 20" 20" j Monduntergang 13" 15" 29. Mat 18 8 0: der Philosoph Oswald Spengler geb. 30. Mai 162L; der italienische Dichter Dante Ali ghieri geb. — Wie wird das Welter? Die Gewitterregen, die um^ie vorige Wochen wende einsetzten, führten bereits am Sonntag zu einem voll kommenen Wetterumschlag. Die Hitzeperiode fand, bis auf den Osten, ihren Abschluß. Die Temperaturen sanken um mehr als 10 Grad Celsius. Mehrere Tiefdruckwirbel, die über Mitteleuropa hinwegzogen, brachten erneut starke Regenfälle, die sich schließlich auch auf den Osten ausdehnten. Außerordentlich starke Regengüsse gingen über Sachsen nieder. Allmählich trat zwar eine vorüber gehende Beruhigung ein, doch dürfte sie nur von kurzer Dauer fein, da westlich von den britischen Inseln und auf dem Mittelmeer bereits neue Tiefdruckwirbel auf getaucht sind, die auch unser Gebiet sehr bald wieder erreichen dürften. Infolgedessen ist mit einem Ende des unbeständigen Wetters i« den nächsten Tagen kaum zu rechnen. * Armes Schwalbenkind! Tiefe Stille ringsum! Am Gebälk, wo kein Sonnenstrahl hinkommt, klebt ein Schwalbennest. Große, weiße Spinngewebe wehen hin und her, auf dem Boden spielen Sonnenstrahlen, zum Dachfenster rankt sich ber Weinstock herein. Frau Schwalbe und der Schwälberich sind in die sonnige Welt geflogen. Klein- Schwälhchen sitzt im warmen Nest. Es hört noch immer die Stimme: „Bist noch zu klein, mußt noch im Nestchen sein!" — Warum? — Ach wie schön, so herumzufliegen, weit, weit! Dort über die fernen Berge, über den blauen See. Das kleine Herzchen pocht ganz laut unter Lem Federkleid vor Sehnsucht. Doch höhnisch klingt und singt es: ,,Bist noch zu klein, mußt noch im Nestchen sein! — Da hebt es trotzig die Flügel, steigt unsicher zum Nestrand; taumelt hin, taumelt her und iubelt: ,,Ich kann fliegen! Kann stiegen über die weite Welt!" — Plötzlich — ein angstvolles Piepen — ein leises Klatschen; auf Lem Boden liegt ein kleines graues Häufchen. — Um Lie Ecke schleicht ein schwarzes, weißgeflecktes „Etwas". Die Augen funkeln, aus den samtnen Pfoten zucken spitze Kral len. Ein Sprung — ein letztes Pieps. Ueber den sonnenüber- slüteten Hof schwebt eine kleine, graue Feder, L. L. * StWtisches Luft- und Schwimmbad. Wasserwärme 19°. Aerztlicher Sonntagsdienst (nur dringende Fälle) Sonntag, Len 29. Mai: Dr. Ziem-Wilsdruff und Dr. Wollburg- Seeligstadt. Marktkonzert ber Städtischen Orchesterschule am Sonntag, den 28. Mai, vorm. 11—12 Uhr. Vortragsfolge: 1. Ernst- August-Marsch von H. L. Blankenburg. — 2. „Amazonenritt", Konzert Ouvertüre von F. Hegel. — 3. ,,Am Meer", Lieb von F. Schubert. — 4. Triumpf-Marsch von C. Eberle. — 5. „An naliese", Walzer-Intermezzo von H- Bohne. — 6. „Der Rose Hochzeitszug", Charakterstück von L. Jessel. — 7. „Glück auf!", Marsch von G. Klepper. Botanische Wanderung. Der Verein für Natur- und Hei matkunde veranstaltet morgen unter der Leitung von Ober lehrer M i ß b a ch - Dresden eine botanische Wanderung ins Tal her Großen Triebisch. Die Abfahrt mit Postauto ab Wilsdruff erfolgt bereits 8.12 Uhr, nicht erst 9.34, wie gestern in der Anzeige bekanntgegeben wurde. Die Rückfahrt wird ab Nothschönberger Weg 13.W Uhr angetreten. Das Reit- und Fahrturnier Les Neitvereins Oberwartha wird am morgigen Tage viele auswärtige Reiter und noch mehr Besucher in unsere Stadt führen. An unsere Einwohner schaft ergeht deshalb Lie Bitte, ihnen allen Lurch Heraushän gen der Fahnen ein freundliches Willkommen M bieten. Die Polizeistunde ist wegen Ler vielen Gäste bis morgens 2 Uhr verlängert worden. Auf das Turnier selbst haben wir gestern bereits ausführlich hingewiesen. Hoffentlich ist auch der Wet- tergott der Veranstaltung hold. 25 Jahre im Dienste der Tharandter Fleischerinnung. Zum 317. Geburtstag der Tharandter Fleischerinming war es Mu sikdirektor E. Philipp vergönnt, zum 25. Male zum Iahres- quartak Ler Innung aufzuspielen. Der Obermeister würdigte dieses Gedenken in gebührenden Worten. Der Deutsche ReichskriegerbmH „Kyffhäuser", der in rb. 30 000 Vereinen mehr als 3 Millionen zählt, hat für Len 2. und