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Wilsdruffer Tageblatt : 19.05.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-05-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193205190
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19320519
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19320519
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1932
-
Monat
1932-05
- Tag 1932-05-19
-
Monat
1932-05
-
Jahr
1932
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 19.05.1932
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lung genommen und die Unüberbrückbarkeit der Gegensätze in sämtlichen Abrüstungssragen gezeigt. Zum erstenmal ist jetzt offen von französischer und belgischer Seite die Gleichberechtigung Deutschlands in schroffer Weise ab gelehnt worden. Die auch von deutscher Seite teilweise gehegte Hoffnung, daß ein gewisses Verständnis für den grundsätzlichen deutschen Standpunkt in der Abrüstungs- frage vorhanden sei, hat sich damit als völlig unbegründet erwiesen. Gedrosselte Ausfuhr. Wieder Steigerung der Lebensmitteleinfuhr. Der Ausfuhrüberschuß im deutschen Außen handel ist von 152 Mill. Mark im März auf 45 Mill. Mark im April zurückgegangen, und zwar sowohl infolge Steigerung der Einfuhr einerseits und eines Rückganges der Ausfuhr andererseits. Erstere stieg von 363,6 auf 427,3 Mill. Mark. Ihre Erhöhung ent fällt im wesentlichen auf die Gruppen Lebensmittel und Rohstoffe, die um 30 bezw. 32 Mill. Mark höher ausgewiesen sind. Die Ausfuhr ging zurück von 516 Mill. Mark auf 472,2 Mill. Mark. Der Rückgang entfällt lediglich auf die Gruppe f e r t i g e W a r e n. Er ist zu einem kleinen Teil durch weitere Senkung der Preise zu erklären. Die Re parationssachlieferungen betrugen im April 9,1 Mill. Mark gegen 11 Mill. Mark im März. Einschließ lich der Reparationssachlieferungen belief sich demnach der Ausfuhrüberschuß auf 54 Mill. Mark. Beisehung -es Geheimrats Kahl. Auf dem Jerusamer Friedhof in Berlin sand die Bei setzung des verstorbenen volksparteilichen Reichstagsabgeord neten Geheimrats Pros. Dr. Kahl statt. Trotz des Wunsches des Verstorbenen, daß die Beisetzung nur in engstem Kreise stattfinden solle, halten sich um den mit Flieder geschmückten, unter einem großen Kastanienbaum aufgebahrten Sarg außer der hochbetaglen Witwe, den Kindern und Enkelkindern zahl reiche Freunde und Mitarbeiter und die Führer der ihm nahe stehenden Organisationen und Verbände gruppiert Die Trauerrede hielt Konsistorialrat Dr. Alsreo Fischer. In tiefempfundenen Worten gab der Geistliche einen Überblick über das Leben des Verstorbenen; Kahl sei von der Universität Bonn aus 1870 auf die französischen Schlachtfelder gezogen, er war dabei, als das deutsche Kaiserreich in Versailles aus- gerufen wurde. Er würdigte seine Mitarbeit an der Ver- sassung der Evangelischen Landeskirche sowie feine großen Verdienste an dem Werk des deutschen StrafrechtL * Das älteste Mitglied des Reichstages ist nach dem Ableben von Prof. Dr. Kahl nunmehr der deutschnationale Abgeordnete Kammerherr von Oldenburg- Janu schau, der 77 Jahre alt ist. Amerika hält am Goldstandard fest. Der Gouverneur der Bundesreserve Bank, Meyer, erklärte vor dem Banlenausschutz des Senats, es bestehe nicht der geringste Zweifel an der Fähigkeit und der Ab sicht der Bereinigten Staaten, den Goldstandard ausrecht zuerhalten. Kein Land habe jemals den Goldstandard frei willig aufgcgcben. Kein Land, das die Wechselfälle einer Inflation erlebt habe, werde jemals beabsichtigen, dauernd vom Goldstandard abzugehen. Meyer lehnte offensichtlich die Goldsborough-Borlage ab und verteidigte die Politik des Federal-Reserve-Board. llWMte Laut ia 3«M. Tokio, 18. Mai. General Misaki, der stellvertretende Chef des Generalstabes, hat es abgelehnt, den 'Posten des Kriegsministers zu übernehmen, er sei dafür, baß Araki Kriegsminister bleibe. Die gesamte japanische Presse ist der Ansicht, daß Araki weiter im Amt bleiben werde. Der frühere Marineminister Admiral Kato veröffentlicht in der Zeitung „Hotschi Schimbun" eine Erklärung, in der es heißt, daß bie Politik bes Kabinetts Inukai ein Fehlschlag ge wesen sei. Das Kabinett habe keine einzige Frage zu lösen verstanden. Das neue Kabinett müsse vor allem national sein. Seine Politik müsse zur Festigung der Stellung Japans füh ren. Er, Kato, begrüße deshalb die Bildung eines überpar teilichen Kabinetts, in dem bie Militärkreise Mitarbeiten müßten. Mach einer Pressemeldung haben die Oppositionsparteien beschlossen, sich an der Bildung einer nationalen Regierung zu beteiligen. * Sie russisch-japanische Kriegsgefahr. Lier Jahrgänge in Rußland etnberufen. Die Forderung der japanischen Militär- -artei nach einer nationalistischen Regierung, die die bisherige Verständigungspolitik des ermordeten Minister- -räsidcnten Inukai nicht mehr fortseyt, und die damit verbundene Gefahr eines schärferen Vordringens Japans ruf dem astatischen Kontinent hat anscheinend die Sow - etrcgierung außerordentlich nervös gemacht. So wurde durch Rundfunk der Befehl des revolutionären Kriegsrates bckanntgegebcn, daß an den diesjährigen Manövern die Jahrgänge 1909, 1910, 1911 und die vom Heeresdienst wegen wichtiger Betriebsarbciten zeitweilig Befreiten des Jahrganges 1912 teilzunehmen haben. Da sonst immer nur ein Jahrgang Reserve zu den Manövern eingezogen wurde, bedeutet dieses Vorgehen zum mindesten eine drohende Geste der russischen Wehr bereitschaft gegenüber einer Kriegsgefa h r, die Ruß land nur in der Mandschurei durch Japan erblicken kann Nach Meldungen aus englischer Quelle soll die Annexion der Mandschurei durch Japan bevorstehen. Dort hat sich so viel Zündstoff angehäuft, daß ein Zusammenstoß bei dort operierenden chinesischen, mandschuri schen, japanischen, weißrussischen und s o w j e t r n s s i s ch e n Truppen von unabsehbarer Trag weite werden könnte. Oer Präsidentenmörder unzurechnungsfähig? Die Voruntersuchung gegen Gorgulow vor dem Abschluß. Die Voruntersuchung gegen Gorgulow ist nach langen Verhören fast abgeschlossen. Der Mörder gebärdet sich fort gesetzt als religiöser Patriot, der sein Verbrechen aus Liebe zu Rußland beging. Nach dem medizinischen Gutachten scheint es festzustehen, daß Gorgulow bereits seit 15 Jah ren an Lues leidet. Die Abendpresse weist daher auf die Möglichkeit hin, daß die medizinischen Sachverständigen den Mörder für unzurechnungsfähig erklären. Das ent scheidende Gesamtgutachten sei nicht vor 14 Tagen bis drei Wochen zu erwarten. Streiszug -m- die sächsische Politik. Es ist sehr rasch wieder ruhig geworden um die Frage dei Regierungsumbildung in Sachsen. Der Mißerfolg, der ja wirklich nicht schwer vorauszusagen war, ist eingetreten. Und nun, da man so weit ist, tun die Beteiligten so, als hätten sie ernstlich überhaupt nichts vorgehabt, als handele es sich in der Hauptsache nur um Erfindungen ihrer Gegner. Jedenfalls ist »Iso wieder Ruhe um die „große Politik" in Sachsen. Die Re gierung Schieck steht unerschüttert wie je, und der Landtag be gnügt sich damit, Reden zu halten und Beschlüsse zu fassen, von senen einige durchgeführt werden und andere wieder nicht. Aber antätig ist er nicht. Es soll wenigstens so aussehen, als sei er noch frisch und munter . . . Das hat er jüngst wieder bei der Debatte u ick die Polizei und die Polizeioffiziere im be sonderen gezeigt. Wieder brachte die Linke ihre altbekannten Klagen und Beschwerden vor, und es genierte sie so wenig wie srüher, daß für ihre Behauptungen nur recht wenig Tatsachen material vorhanden war. Nun, man hat einen Unter- snchungsausschuß eingesetzt, der scststellen soll, was denn nun eigentlich „im Argen liegt". Daß aus der Arbeit solcher parlamentarischer Untersuchungsausschüsse fast niemals etwas herauskommt, das weiß man ja; viel Wert wird man also auch oer Tätigkeit dieses Ausschusses nicht beimessen. Dagegen muß man aber doch Einspruch erheben: daß er seine Beratungen für vertraulich erklärt hat. Man hat sich nicht gescheut, die Be hauptungen in aller Öffentlichkeit, im Landtagsplenum, vorzu tragen: die Polizei hat das Recht dazu, zu verlangen, daß eben so öffentlich die Untersuchung geführt wird. Im übrigen ist so gar nach der Landesverfassung die Öffentlichkeit bei den Ver handlungen der Untersuchungsausschüsse die Regel. Wozu also diese Geheimniskrämerei? Jetzt hat derLandtag seine Pfingstferien. Aber sie sollen nur kurz sein, schon in der nächsten Woche sollen die Verhand lungen wieder ausgenommen werden. Noch immer wartet matt auf die Hauptarbeit: auf den Staatshaushaltplan. Dieser kann aber erst abgeschlossen werden, wenn der Reichsetat vorliegt. Lange soll das ja nicht mehr dauern, und so ist anzunehmen, daß noch im Mai die Beratung auch des sächsischen Etats be gonnen wird. Viel Zweck hat freilich auch diese Arbeit nicht. Der Landtag kann noch so viele Beschlüsse fassen — die Durch führungsmöglichkeiten sind derart begrenzt, daß die Regierung schließlich doch nur das tun wird und kann, was sie schon bei der Vorlegung ihres Etatsentwurfes will. Ein gewisses fatales Gefühl wird man deshalb nicht loswerden, wenn alle die vielen Reden in den Etatberatungen gehalten werden: Zwecklos und Zeitvergeudung ist es doch in der Hauptsache, was man hier treibt . . . Hoffentlich gilt dieser Satz nicht auch für die Verhand lungen, die der Ministerpräsident jetzt in Ber lin ausgenommen hat und die nun durch die sächsische Vertretung weitergeführt werden. Die Verhandlungen, die das Ziel verfolgen, endlich eine fühlbare Reichshtlse für Sachsen zu erlangen! Hier in Sachsen ist es wahrlich nicht mehr nötig, die Notwendigkeit eines solchen Eingreifens des Reiches nachzu- weisen, wir alle sehen sie ja jeden Tag und bei jeder Gelegen heit. Sollten nicht allein die Zahlen der Arbeitslosigkeit, die nach wie vor sehr hoch über dem Reichsdurchschnitt liegen, ge nügen, um auch der Reichsregierung zu sagen, daß nicht länger gezögert werden darf? Wilsdruff, am 19. Mai 1932. Merkblatt für den 20. Mai. Sonnenaufgang 4" ! Mondaufgang 21°' Sonnenuntergang 19" j Monduntergäng 3'° 1664: Der Architekt Andreas Schlüter geb. Die Sonne bringt es an den Tag. Ein paar sonnige Pfingsttage haben genügt, um eine große Anzahl unserer Freunde und Freundinnen, unserer Lands- und Zeitgenossen nicht nur innerlich, sondern auch äußerlich völlig umzugestalten. Innerlich wurden sie froh und überselig, nach außen hin aber wirken sie durch eine auf künstliche Weise erlangte Hautfarbe, die sich in ihren Schattierungen von der der Rothäute und der Neger kaum noch wesentlich unterscheidet, „Braungebrannt" nennt man das, und jeder, der es ist — besonders aber jede! — ist außerordentlich stolz darauf. Wenn man aber Blaß gesichter von gestern plötzlich mit feuriger Glatze, mit rot zeschwollenem Nacken, mit kupferroter Nasenspitze, mit „ge schälten" Armen und Beinen herumstolzieren sieht, so wirkt oas nicht immer schön. Ganz abgesehen davon, daß es Pein schafft und nicht immer so glatt verläuft, wie man sich das in den Anfängen des „Sonnenbrandes" gedacht haben mag. Luft-, Licht- und Sonnenbäder haben bestimmt ihren Nutzen und spielen in der Heilkunde heute eine nicht un wichtige Rolle, aber man darf das nicht übertreiben und sollte vor allem nicht planlos drauflos wirtschaften. Den meisten aber, die sich an glühend heißen Tagen in die „pralle" Sonne, in brennenden Sand legen, am liebsten nach einem Wasserbade und gänzlich „ungetrocknet", kommt es wohl weniger auf medizinische Wirkungen als aus das Verbranntsein an sich an. Wie soll denn die gute Freundin und der noch bessere Freund erkennen, daß man verreist gewesen ist, wenn man nicht hochsommerlich ver brannt zurückkehrt von der See, vom Strandbad oder von irgendeinem Weiher, an dessen Ufern man sich von der - durchbraten lassen! über Geschmäcke läßt sich nicht streiten, aber mit der Gesundheit brauchte man darum noch lange nicht leichtsinnig zu verfahren. Ein solches Sonnenbad auf der grünen Wiese, am Rande irgendeines Wassers oder auf dem Paddelboot kann leicht mit einem Sonnenstich enden! Man sollte daher mindestens d<e Haut, die man sich braun oder rot oder schwarzbraun brennen lassen möchte, vorher mit irgendeinem Fett oder irgendeiner Salbe „ein fetten", um sie geschmeidiger zu machen. Und dann sollte man nicht vergessen, die verbrannte Haut, die rissig oder wund zu werden droht, wieder vorsichtig mit Fetten oder Pudern zu behandeln. Wenn die verbrannte Haut sich zu schälen beginnt wie „eine Pelle", oder wenn sie schorfig wird und „wie Borke" aussiehl, soll man den Heilungsprozeß nicht beschleunigen wollen, indem man ungeduldig nachhilft und die „Schale" abreißt, was natür lich nicht ohne Schmerzen abgehl. Man wird schon noch früh genug aus der Haut fahren! Wie dem auch sein mag: die an sich berechtigte Sehn sucht nach Sonne nicht nur im Herzen, sondern nach Sonne auch anderswo, also z. B. auf dem Kopfe oder auf dem Rücken, braucht nicht so weit zu gehen, daß die Gesundheit darunter leidet. Einen so übertriebenen Sonnenkult braucht niemand zu treiben. Städtisches Luft- und Schwimmbad. Wasserwärme 21". Lange Abende beschert uns die Natur zurzeit. Mit je dem Tage weilt das lebenspendende Gestirn, die Sonne, jetzt länger am Himmel. Nichts ist schöner und der Gesundheit zu träglicher, als an diesen schönen Maienabenden sich vor dem Schlafengehen noch einmal ausgiebig in Gottes freier Natur zu bewegen. Aus allen Vorgärten steigt der Duft Hunderter von Frühlingsblumen, auf den Feldern wächst und grünt alles, daß es eine Freude ist. Mancher, der mit griesgrämigen Ge danken das Haus verließ, lehrt frisch, fröhlich und seelisch ge stärkt und beruhigt wieder heim. Aber auch körperlich ist ein solcher Wendspaziergang von großem gesundheitlichen Nutzen, denn mit frischer, staubfreier, reiner Abendluft gestillte Lungs gewährleistet unbedingt einen beschwerdelosen, ruhigen und tie fen Schlaf, aus dem man am nächsten Morgen doppelt gekräftigt erwacht. Besichtigungsfahrt. Der Präsident der Reichsbahndirektion Dresden, Dr. Domsch, befuhr heute vormittag in der neun ten Stunde in Begleitung mehrerer Oberräte mittels Sonder zuges die Strecke Freital—.Wilsdruff, besichtigte dann die hie sigen Bahnhöfsanlagen und fuhr anschließend zu gleichem Zwecke auf der Strecke nach Meißen über Garsebach nach Gär titz weiter. lieber die Entrichtung der vierteljährlichen Vermögensteuer- Vorauszahlungen befindet sich im heutigen amtlichen Teile dieses Blattes eine ermahnende Bekanntmachung des Finanzamts Nossen. Für die Steuerpflichtigen ist es ratsam, sich mit dem Inhalt der Bekanntmachung vertraut zu machen. Die diesjährigen öffentlichen Impfungen finden Freitag, den 27. Mai für Erstimpslinge und Freitag, den 3, Juni für Wie- derimpflinge statt. Näheres besagt die amtliche Bekanntmachung in der vorliegenden Nummer. Schützenhaus-Lichtspiele. Sexualmord. An einem fünfjäh rigen Mädchen . . . Eintausend Mark Belohnung . . . Jeder kennt das an den Anschlagsäulen „rote Plakat" und hat es öfter gelesen. Sexualmorde an Kindern, wohl mit das Scheuß lichste, was vorkommt; unfaßbar für die große Masse. Vieles im Leben ist verständlich, manches verzeihlich — aber solche Tat vergibt die Masse niemals! Auch harte Menschen werden ergriffen, wenn es sich um Kinder handelt. Hier sind sich alle einig, gleich welcher Richtung sie angehören oder welche Welt anschauung sie haben. In neuerer Zeit wurde das Urteil gefällt über Peter Kürten in Düsseldorf. Neun Morde gab er zu, neun Morde sah das Gericht als nachgewiesen an. Eine erschütternde Zusammenstellung. Wie mancher mag darüber hinweglesen; vielleicht aus Gleichgültigkeit, vielleicht mit Absicht. Beides ist gleich schädlich. Denn sonst wär es gar nicht möglich, daß solch ein Mensch wie Kürten die Masse solange in seinem Banne halten konnte. FaZt roie eine Psychose greift es un* si«6. bei nahe ansteckend wie eine Krankheit, bis bann ber Mörder rin neues Opfer gewählt — und auch gesunden hat. Wer wird Her nächste sein? — Eine bange Frage, es kann jeden treffen. Keiner weiß, ob die Mörderhand schon nach ihm greift — oder ob das eigene Kind vielleicht schon unter den Stichen des Mor- ders verblutet! — And warum das? Muß das so bleiben? Es läßt sich vieles ändern und bessern. In erster Linie tut Auf klärung not. Jeder kann mitwirken, jeder soll und muß wissen, wo Gefahren drohen und wie man ihnen ausweicht. Das wist der Film zeigen, der Freitag und Sonnabend in den Schützen haus-Lichtspielen läuft. Die Gewerbesteuer für das Rechnungsjahr 1932. Das Ge samtministerium veröffentlicht im Sächsischen Gesetzblatt Nr. 14 vom 17 Mai auf Grund der Reichsverorbnung vom 19. März 1932 folgende Verordnung: „Die Gewerbesteuer für das Rech nungsjahr 1932 wird — wie die Gewerbesteuer für das Rech nungsjahr 1931 — um 20 Prozent gesenkt und mit dem gesenk ten Betrag erhoben. Für die Zuschlagssteuer der Gemeinden (Bezirksverbände) ist die gesenkte Gewerbesteuer als veran lagte Gewerbesteuer im Sinne des 8 30 des Gewerbesteuer- gesetzes maßgebend." Schont die Wiesen! Jetzt, wo die Wiesen bald das zum Mähen reife Gras tragen, sieht man vielfach Spaziergänger kreuz und quer auf denselben umherstelzen, um einen Feld blumenstrauß zu pflücken, den sie bann nach kurzer Zeit weg werfen öder vertrocknen lassen. Die. welche so sorglos in dem Grafe umherlaufen, haben keine Ahnung davon, wievur Ar beit und Mühe erforderlich war, um dem Wiesenboden einen gu ten Ertrag abzugewinnen! Das niedergetretene Gras ist ver loren, und es entsteht ein empfindlicher Schaden für den betref fenden Besitzer. Demgegenüber sei darauf aufmerksam gemacht, daß 8 368, 9 des Strafgesetzbuches mit Geldstrafe bis zu sech zig Mark oder Haft bis zu vierzehn Tagen demjenigen droht, der unbefugterweise vor beendeter Ernte über Wiesen und un bestellte Aecker usw. geht. In der Schule schon sei daraus auf merksam gemacht! Denn gerade Kinder betrachten die Wiesen ost als Tummelplätze und denken selten an den Schaden, der durch entsteht. Feriensonderzugkarten. Neben den Sommerurlaubskarten, die bei dem erholungsreisenden Publikum sich großen Inter esses erfreuen, bleiben die Feriensonderzugkarten bestehen. Die letzteren gelten auf der Hinfahrt nach wie vor nur für Ferien- sonderzüge, die in Kürze allgemein bekanntgegeben werden und im allgemeinen nur noch zu Ferienbeginn verkehren. Zu Be ginn der Ferien fetzt in dicht besiedelten Feriengebieten ein außer ordentlich starker Abreiseverkehr ein. Viele und namentlich zu sammengehörende Kreise von Reisenden (Familien) werden sich gern der Vorteile, die die Feriensvnderzüge bieten, bedienen- Auf Grund der Feriensonderzugkarte wird den Reisenden im Feriensonderzug ein Platz gesichert, zufammengehörende Rei sende können im allgemeinen damit rechnen, zusammen in einem! Abteil untergebracht zu werden. Auf Fährten über weite Strecken wirb dem Reisenden das lästige Amsteigen und Warten auf Anschlüsse erspart. Die Reisenden werden im Feriensvn- derzug mit der Reisedauer von Schnellzügen befördert und sind von der Zahlung von Eil- oder Schnellzugszuschlägen befreit- Die Rückfahrt kann innerhalb der Geltungsdauer der Ferien sonderzugkarte jederzeit angetreten wenden. Die Feriensonder zugkarten gestatten vielfach den Reiseüben außerhalb der Fahrt im Ferienfonderzuge — namentlich auf der Rückreise — ver-
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