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Wilsdruffer Tageblatt : 13.05.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-05-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193205136
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19320513
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19320513
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1932
-
Monat
1932-05
- Tag 1932-05-13
-
Monat
1932-05
-
Jahr
1932
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 13.05.1932
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SitzungsSerrchi. <84. Sitzung.) OS. Berlin, 12. Mai. Aus der Tagesordnung steht zunächst die zweite Beratung des von der Zcnrrumsfraktion emgebrachten Gesetzentwurfes über die Nechtstellung der weiblichen Beamten. Der Entwurs siebt in der jetzigem Fassung vor, daß verheiratete weibliche Reichsbeamte jederzeit aus ihren Antrag aus dem Beamleuverhältnis zu entlassen sind, und die vorgesetzte Dienstbehörde die Entlassung auch ohne diesen Antrag ver fügen kann, wenn die wirtschaftliche Versorgung des weiblichen Beamten nach der Höhe des Familieneinkommens dauernd ge sichert erscheint. Ob die Voraussetzung hierfür vorliegt, dar über Hai die vorgesetzte Dienstbehörde die Entscheidung einer nach besonderen Vorschriften zu bildenden Schicdsstelle ein zuholen. Eine Entscheidung der Schicdsstelle ist nicht ersorder- lich, wenn der Ehemann unkündbarer Beamter ist. Die aus Grund dieses Gesetzes ausscheidenden weiblichen Beamten haben Anspruch aus eine Absindung, die sich nach der Zahl der Dtenstjahre richtet. Das Gesetz wird in zweiter und gleich daraus auch tn dritter Lesung mit 460 gegen 73 Stimmen der Kommunisten, also mit der sür Verfassungsänderungen erforderlichen Zwei- drittelmehrheit angenommen. Das Schuldentilgungsgesetz wird in dritter Lesung mit 287 gegen 260 Stimmen angenommen. Ein Zwischenfall. Präsident Loebe teilt daraus mit, daß im Reichstags- restauraut ein als Gast anwesender Journalist von Ab geordneten und Nichtabgcordnclen (große Unruhe im Hause) überfallen und geschlagen worden sei. Er habe Anweisung gegeben, daß die Kriminalpolizei die zu ermittelnden Täter, ganz gleich, ob sie dem Hause angehören oder nicht, sestnimmt. Bei dieser Mitteilung entsteht im ganzen Hause große Unruhe. Von den Sozialdemokraten werden lärmende Zurufe gegen die Nationalsozialisten gerichtet. Präsident Löbe unterbricht die Sitzung aus eine halbe Stunde. Nach dreiviertelstündiger Unterbrechung wird die Sitzung wieder eröffnet. Präsident Löbe teilte mit, daß die Vorkommnisse, die be dauerlicherweise zur Unterbrechung der Sitzung gesührt hätten. Gegenstand einer Beratung im Ältestenrat gewesen seien. Der Ältestenrat habe sich dahin geeinigt, daß die an dem Zwischenfall Beteiligten im Rcichstagsgebäude zwecks Fest stellung des Tatbestandes vernommen werden sollen. An gesichts der erregten Stimmung im Saale bittet der Präsident die Abgeordneten, die Ruhe zu bewahren, um die weiteren Verhandlungen zu ermöglichen. Daraus nehmen die Abstimmungen ihren Fortgang. Zur Abstimmung über die Mißtrauensamräge erklärt Abg. Dingeldrn <D. Pp.>, daß seine Fraktion dem Miß- frauensantrag gegen die Neichsregierung zustimmen wird Sie könne allerdings nicht dem Mißtrauensantrag gegen den Außenminister ihre Zustimmung geben. Er erklärt weiter, daß seine Fraktion auch dem Antrag aus Aushebung des SA.-Per- bots zustimmen wird: werde dieser Antrag angenommen, so werde seine Fraktion auch das Verbot des Reichsbanners ab- lehnen, weil dann eine gleiche Behandlung aller Verbände durch die übrigbleibende Notverordnung ermöglicht werde Sonst würde die Deutsche Volkspartei dem Antrag aus Aus lösung des Reichsbanners zustimmen. Abg. Dr. Breitscheid (Soz.) erklärt, daß seine Freunde sämtliche Mißtrauensantraae ablehnen würden, und zwar (Zurufe rechts: aus Angst!) deshalb, weil durch den Sturz der Regierung Brüning einer Partei der Weg zur Macht ge- öffnet würde, die politisch und moralisch die Voraussetzungen dafür nicht habe. lBeisall bei den Soz., Lachen bei den Nat.-Soz.) Das Haus nimmt dann zunächst die Abstimmung über die von. Nationalsozialisten, Deulschnationaleu und Kommu nisten eingebrachten MißtrauensantrSge gegen die Neichsregierung vor. Es stimmen dafür außer den Antragstellern auch die Deutsche Bollspartei und das Landvolk. Die Anträge werden mit 287 gegen 257 Stimmen oo- gelehnt. Darauf beantragt Abg. Dittmann lSoz.), die Sitzung auf eine Stunde zu unterbrechen, damit die Fraktionen zu den Vorfällen, die sich im Reichstag ereignet haben, Stellung nehmen können. Abg. Dr. Frick (Nat.-Soz.) erklärt, daß dazu gar kein Grund vorliege. Nach dem Beschluß des Ältestenrats nehme die Untersuchung ihren Fortgang. Abg. Torgler (Komm.) ist mit der Vertagung um eine Stunde einverstanden, bezeichnet aber das jetzige Verhalten der Sozialdemokraten als charakteristisch. Als bei früheren Ge legenheiten kommunistische Abgeordnete mit Polizeigcwalt ans dem Reichstag gebracht worden seien, hätten die Sozialdemo, traten dagegen nichts einzuwcndcn gehabt. Die Sozialdemo kraten säßen jetzt hier wie die geprügelten Hunde. Die Mehrheit beschließt die Unterbrechung der Sitzung. NSOAP.-Abgeordneter im Reichstag verhaftet. Bei der Wiedereröffnung der Sitzung teilt Präsident Loebe mit, daß er seine Strafbefugnisse der Polizei übertragen habe und alle Maßnahmen habe treffen lassen, um eine Wiederholung zu verhüten. Weiter teilt der Präsident mit, daß bei der Frau des Journalisten Klotz telephonisch angeruscn und ihr mitgeteilt worden sei, daß ihr Mann sich im Reichs tage ungebührlich benommen habe, er dafür zusammen- geschlagen worden sei und sie sich seine Knochen vom Reichstage abholen möchte. (Stürmische Pfui Rufe im Zentrum und bei den Sozialdemokraten.) Nach den bisherigen Ermittlungen seien, wie der Präsident weiter mitteilt, die nationalsozialisti schen Abgeordneten Heines, Weitzel, Stegmann und Krause- Ostpreußen an den Strastatcn beteiligt gewesen. Er schließe diese Abgeordneten wegen gröblicher Verletzung der Ordnung des Hauses sür 30 Tage von den Sitzungen des Reichstages aus. (Beifall bei den Sozialdemokraten.) Der Aufforderung, den Saal zu verlassen, kommen die gemaßregelten Abgeordneten nicht nach. Daraus erklärt Präsi dent Loebe die Sitzung für unterbrochen. Er werde mitteilen, auf wann er die nächste Sitzung des Reichstages einberufe. (Händeklatschen bei den Sozialdemokraten.) Nach Aufhebung der Reichslagssitzung kam es aus den Tribünen zu Kundgebungen. Die Tribünen wurden daraufhin geräumt. Im Saale herrschte eine außerordentliche Erregung. Plötzlich erschienen durch den sür die Minister be- stimmten Eingang etwa 20 uniformierte Polizei- beamte im Saale. Sic sprangen über die MinisteroSnke hinweg in die Reihen der Nationalsozialisten. Auch der PolizeivizeprSsidcnt Weiß erschien und gab seinen Beamten An weisung, die vier ausgewiesenen nationalsozialistischen Ab geordneten abzuführcn. Unter unbeschreiblicher Erregung ver netzen dann die Polizeibcamtcn mit den icßacnoun.icnen Nationalsozialisten den Sitzungssaal. * Reichstag voraussichtlich am 6. Zum. Der Ältestenrat zu den Zwischenfällen. — Polizei wartet vor dem Sitzungssaal auf Gregor Strasser. Die Verhandlungen des Ältestenrates des Reichstages über die Zwischenfälle und die Frage des Wieder- znsammentritts des Reichstages nahmen über drei Stunden in Anspruch. Während der Beratungen wurde bekannt, daß ei.n lomlMniMchZL^mLaliü dis Aussage gemacht habe, Gregor Strasser habe sich gleichfalls an der Schlägerei beteiligt, und die Polizei sei bestrebt, eine Zeugenaussage Strassers herbeizuführen. Da der Abgeordnete Straffer an der Sitzung des Ältestenrates teilnahm, fanden sich mehrere Kriminal beamte vor dem Bcratungszimmcr ein und warteten mit zahlreichen Journalisten auf das Ende der Sitzung. Nach Beendigung der Verhandlungen konnte jedoch Straffer, da ihn die Beamten offenbar nicht erkannten, den Sitzungs saal ungehindert verlassen. Die Beratungen des Ältestenrates galten vor allem der Frage, ob der Reichstagspräsident berechtigt sei, Ord- nungmaßnahmen auch für Vorgänge zu verhängen, die sich außerhalb des Vollsitzungssaales ereigneten. Eine Einigung konnte nicht herbeigesührt werden, über die Zu ständigkeiten des Reichstagspräsidenten zu beschließen, ist Sache der Vollversammlung. In der Frage der Wieder einberufung des Reichstages wurde der Reichstagspräsi dent ermächtigt, den Zeitpunkt im Einverständnis mit dem Ältestenrat und der Regierung zu bestimmen. Es verlautet, daß die nächste Vollsitzung des Reichstages am 6. Juni stattfinden werde. Die Nationalsozialisten und Teutschnationalen waren für die kommunistischen Anträge eingetreten, das Plenum bereits am morgigen Freitag oder am 19. Mai tagen zu lassen. Diese kommunistischen Anträge wurden jedoch abgelehnt, ebenso auch ein nationalsozialistischer Antrag, den Reichstag auf den 14. Mai einzuberufen. Tie Opposition kündigte daraus an, daß sie unter Bezugnahme auf eine Entscheidung des Staatsgerichtshofes dennoch die frühere Einberufung des Reichstages durchsetzen werde. Weiter wurde bekannt, daß von den Nationalsoziali sten ein Strafantrag gegen den Berliner Polizeivize- präsidew"" 'n erwarten sei. * 223a SGB. Tie Verhandlung - gen die vier natronals.'ziü^c schen Abgeordneten fir vor dem Schnellrichler statt. Die Anklage soll, wie amtlk mitgeteilt wird, laut K 223a des Strafgesetzbuches erhoben werden. Tiefer Paragraph lautet: „Ist die Körperverletzung mittels einer Waffe oder mittels eines hinterlistigen Überfalles oder von mehreren gemeinschaftlich erfolgt, so tritt Gefängnisstrafe nicht unter zwei Monaten ein. (Schwere Körperverletzung)." Der Abg-ordnete Krause-Ostpreußen wieder freigelaffen. Ter nationalsozialistische Abgeordnete Krause-Ost preußen, der im Zusammenhang mit den Vorgängen im Reichstagsgebäude verhaftet worben war, wurde in zwischen wieder freigelassen. * Die unerledigten Anträge im Reiamaa. Ter unerwartete Abbruch der Tonnerstagsitzung des Reichstages Hal zur Folge gehabt, daß eine Reihe von Mißtrauensantrügen gegen einzelne Minister nicht mehr zur Abstimmung gebracht werden konnten. Im Gegensatz zum Preußischen Landtag, wo Mißtrauensanträge inner halb von 14 Tagen erledigt sein müssen, ist im Reichstag hierfür keine Frist gesetzt. Es sind dies je zwei Mißtrauens- anträge gegen Reichsfinanzminister Dietrich, Neichsinnen Minister Groener und ReichsarbeitsmiVister Stegcrwaid sowie je ein Mißtrauensantrag gegeU den Außen minister Brüning und die Reichsminister Schiele und Schlange. Außerdem sind noch unerledigt die Anträge auf Auslösung des Reichstages und Aushebung der letzten Not verordnungen, insbesondere des SA.-VerboleS. Ferner liegen Anträge aus Auflösung des Reichsbanners, auf Ver bot der sozialdemokratischen Freidenkerverbände und aus Einsetzung von Untersuchungsausschüssen über die Hin denburg-Propaganda und über das Zustandekommen des Kreuger-Zündholzmonopols vor. pfingstsen'en der Müstungslenserenz. Sämtliche Ausschüsse der Abrüstungskonferenz haben ihre Arbeiten bis Dienstag nach Pfingsten unterbrochen. Die meisten Vertreter haben bereits am Donnerstag Genf verlassen. Die Ausschußarbeiten werden am Dienstag nach Pfingsten in vollem Umfang wiederaufgenommen werb t. Dar LMM-Md lat anNun den. Neu york, 12. Mai. Nach jetzt aus Trenton im Staat New Jersey eingetroffenen Meldungen ist die Leiche des Lind bergh-Babys in Hopewell in der Nähe der Villa Lindbergh aufgefunden worden. Die Leiche wurde von, einem Neger entdeckt. Als er auf seinem Lastwagen auf der Straße entlangfuhr, bemerkte er et wa drei Kilometer vom Hause Lindberghs entfernt am Etta- ßenrand einen Kinderfuß aus einem Blätterhaufen heraus ragen. Er benachrichtigte sofort die Polizei, die die stark in Verwesung übergegangene Leiche an den Resten der Kleidung als die des Lindbergh-Babys feststellte. Die Leiche wurde zur Untersuchung nach Trenton überführt. Hus unserer steimat Wilsdruff, am 13. Mai 1932. Merkblatt für den 14. Mai. Sonnenaufgang 4" I Mondaufgang 12<° Sonnenuntergang 19'- j Monduntergang 1" 1752: Albrecht Thaer, der Begründer der rationellen Land wirtschaft, geboren. Wanderunsitien. Der preußische Kultusminister ersucht in einem Runderlaß die Regierungen und Provinzialschulkollegien, die Lehrkräfte erneut aufzufordern, im naturgeschichtlichen Unterricht, auf Schulwanderungen, Elternabenden und bei sonst sich bietenden Gelegenheiten der Bekämpfung der Wanderunsitten ihre Aufmerksamkeit zuzuwenden. Es gilt, der Schuljugend immer wieder vor Augen zu führen, daß das Abreißen von Laub und Zweigen an Baum und Strauch, das mutwillige Beschädigen von Baumstämmen, das Pflücken und Ausgraben von Pflanzen geschützter Arten, sowie das Zusammenraffen von Blumensträußen ohne Maß und Ziel als Frevel an Natur und Heimat zu verabscheuen ist. Das gleiche^Ut Mr das FsnLW^Quälen uns mmwmige Töten der Tiere, vor allem der Vögel mlt ihren Nestern und Gelegen, der Schlangen, Eidechsen, Fische, Schmetterlinge und Käser. Außerdem gilt es, die Ehrfurcht vor der Heimatland schaft in ihrer Gesamtheit zu Wecken und wachzuhalten. Hier muß das Verunreinigen der Wälder, Fluren und Uferzonen durch Überreste von Mahlzeiten, durch Papier, Flaschen usw., immer wieder als unwürdig gebrandmarkt werden. Die Pfingstkollekte. Wie alljährlich, soll auch in diesem Jahre wieder an den beiden Pfingstfeiertagen eine Kollekte für den „Allgemeinen Kirchenfonds" gesammelt werben. Dieser im Jahre 1876 gegründete Fonds hat den Zweck, den Inter essen der evangelisch-lutherischen Kirche des Landes in solchen Fällen zu bienen, wo die beschränkten Mittel der Landeskirche nicht ausreichen, um dringliche und unabweisbare Bedürfnisse der Landeskirche und ihrer Gemeinden zu befriedigen. Mit dem Währungsverfall ist ein großer Teil bes Vermögens oes Fonds verlorengegangen; er kann infolgedessen seinen Zweck nur noch in vereinzelten Fällen erfüllen. Seine Wiederansamm- lung ist daher um so notwendiger, als die Zahl der bedürfti gen Kirchgemeinden heute, wie allgemein bekannt, immer mehr gestiegen ist und die einzelnen Gemeinden in weit stärkerem Maße der Unterstützung bedürftig sind als früher, während ihre Aufgaben in zunehmendem Maße gewachsen sind. Es sei nur an die notwendigen Ausgaben erinnert, die der unmittelbaren Hebung des inneren kirchlichen Lebens dienen sollen, sowie an die Pf'icht zur Erhaltung der vom Verfall bedrohten kirchlichen Bauwerke, die nicht festen Denkmäler von hohem Kunstwert ober hervorragender heimatkundlicher Bedeutung sind. Aber auch Neubauten sind trotz allen durch die Not der Zeit gebo tenen Einschränkungen nicht ganz zu vermeiden, und vor allem find es gerade die ärmsten Gemeinden, in denen das kirchliche Leben durch den Mangel an kirchlichen Versammlungsräumen schwer leidet Den meisten Kirchgemeinden ist es aber nicht möglich, die nötigen Mittel hierfür auftubringen. Hier zu hel fen, ist eine Ehrenpflicht, die alle angebt. Es eracht daher an alle Glieder der ev.-luth. Landeskirche die herzliche Bitte, an den beiden Pfinastfciertaqen opferwillig und reichlich Gaben dem Allgemeinen Kirchen^onds zuzuführen. 9-Ahr-Lodmfchluß am PsinEonvnbcnd. Wir werden ge beten, nochmals darauf binzuweilen, daß der Ladenschluß am Pfingstsonnabend bis 9 Ahr abends freigegeben ist. Der Verkebrsousschuß Wilsdruff hatte die berechtigten Klagen der Reisenden wegen des schlechten Wagenmaterials aus den hiesigen Eisenbahnlinien zum Gegenstand einer Ein gabe an die Reichsbahndirektion Dresden gemacht und um In dienststellung neuer Wagen auf den hiesigen Strecken gebeten. Dem Verlangen kommt die Direktion jetzt nach Möglichkeit nach, indem sie einige neuere Wagen 3. Klasse mit großen Fenstern auf hiesigem Bahnhofe stationiert, damit sie den Zü gen eingereiht werden können. Am den Sonntagsnachmittags verkehr nach Herzogswalde - Landberg usw. mehr zu beleben, war gewünscht worden, den Zug nachm. 2.23 Ahr Sonntags bis nach Mohorn weiterzuführen. Der Wunsch ist für diesen Som mer abgelehnt worden, weil sich bei dem eingleisigen Betrieb der Strecke eine größere Verschiebung der Fahrzeiten nötig macht. Die DHV-Ortsgruppe Wilsdruff kam gestern in „Stadt Drec-den" zu einem Vortragsabend zusammen. Nach der De- kamitaabe verschiedener Elnaänäe gab Kollege Schnabel bekannt, daß bei den Berufswettkämpfen in Dresden drei hie- siqe Iunakollegen für gute Leistungen je ein Diplom «-usgchän- digt erhielten. Dann hielt der Vorsitzende einen Vortrag über das Thema: „Warum sich der DHV. für die Arbeitsdienst« Pflicht interessiert." Ausgehend von der allgemeinen Arbeitslo sigkeit, welche auch die kaufmännichen Angestellten in starkem Maße ergriffen hat, erklärte er. daß der DHV. für den frei- williaen Arbeitsdienst eintritt, weil er weiß, daß die besten Kräfte der arbeitslosen Volksgenossen sich nutzlos im Grübeln, in seelischen Kämpfen oder im Gleich-Migsein verbrauchen. Er ist für die Arbeitsdienstpflicht, weil er weiß,, baß durch dir- sePe gleichzeitig Kräfte geweckt werden, die für den Aufstieg des deutschen Volkes von großer Bedeutung sind. Nähere Er läuterungen über das Wie fanden das Interesse der Zuhörer. Nach kurzer Aussprache wurden interne Vereinsangeleqen- heiten erledigt. , „ ^9- Führertagung der christlichen Eltern. Am Himmelfahctstag fand im Pfarrhaussaal zu Meißen-Zscheila eine aus dem gan zen Bezirk außerordentlich stark besuchte Führertagung der christlichen Elternvereine und Llternräte statt. Der Vorsitzende des Beziksverbandes, Otto B e u ch l e r-Weistwpp leitete die Tagung und begrüßte den Vorsitzenden des Landesverbandes, Herrn Oberlandesgerichtsrat Dr. Hering mit herzlichen Worten. Dieser gab einen eingehenden Bericht über die schul politische Lage im Reich und in Sachen und über die Tätig keit des Landesverbandes. Eine sehr rege Aussprache brachte die drückende kulturelle Not der evangelischen Bevölkerung zum beredten Ausdruck. 4^ Millionen Evangelische Sachsens sind seit länger als 12 Jahren ohne Schulen ihres Glaubens. Einzig und allein in Sachsen sind dem evangelischen Volksteil seine Schulen, die er 400 Jahre ungestört besessen hatte, ge nommen worden. Die Wiedererrichtung evangelischer Schulen in Sachsen ist ein dringendes Gebot, nicht nur der Gerechtig keit, sondern auch des Staatsinteresses. Die heutigen Schulen welche dem längst veralteten und durch die tatsächlichen Ver hältnisse überholten Aebergangsschulgesetz vom 22. Juli 1919 entsprechend eingerichtet worden find, find nicht geeignet, die Bedürfnisse der evangelischen Bevölkerung Sachsens auch nur annähernd zu befriedigen. Zahlreiche Klagen wurden aus der Mitte der Versammlung vorgebracht und sprachen eine beredte Sprache für die von Tag zu Tag unerträglicher empfundene Lage. Blankenstein. Triebischtalbad. Im herrlich gelege nen Triebischtal in Blankenstein eröffnet das Bad zu Pfing sten seine Pforten. In unermüdlich schwerer Arbeit hat man das Bad weiter ausgebaut; es ist eine Zierde des Tales ge worden. Eine große Halle der Hygiene-Ausstellung Dresden hat man erworben. Sie soll freudige Menschen aufnehmen, um ihnen ihr schweres Dasein zu erleichtern. Die aufblühende herr liche Umgebung mit ihrem wechselnden Grün, ihren Schluch ten und Höhen und dem dazwischen liegenden Bad gibt dem Ganzen ein farbenfreudiges Bild höchster Vollendung. Zur Ausübung von Sport aller Art bietei der anschließende Sport- . platz von mehreren 10ON Quadratmeter Land Gelegenheit, ein echter Tummelplatz in frischer Waldesluft. Dazwischen erklin gen die wuchtigen Akkorde eines Großlautsprechers: „Der Lenz ist da!" Gauernitz. Vom Verkehrsverein Linkes Wuser. Die Mai- Versammlung wurde im Bergrestaurant Cossebaude abgehal-
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