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Kurze politische Nachrichten. Anläßlich des Attentats von Schanghai hat der Chef der deutschen obersten Heeresleitung, General der Infanterie Freiherr von Hammerstein, den kaiserlich japanischen Militärattache in Berlin gebeten, der japanischen Armee das Mitgefühl des deutschen Reichsheeres zum Ausdruck zu bringen. Der Militär attache übermittelte den Tank der japanischen Armee bei einem persönlichen Besuch bei General von Hammerstein. * Der Führer der nationalsozialistischen Reichstags fraktion, Staatsminister a. D. Dr. Frick, hat für den Tag des Wiederzusammentritts des Reichstages, den 9. Mai, eine Fraktionssitzung der nationalsozialistischen Reichstagsfraktion im Reichstag angesetzt. * Forderungen für den Mittelstand. Der Hansa - Bund für Gewerbe, Handel und In dustrie hat aus einer Ta ag in Berlin folgende Forde rungen zum Schutz des elstandes aufgestellt: Die Gesamtbelastung eines gewerblichen Unter nehmers aus Einkommen Besitz- und Verkehrssteuern (einschließlich Gewerbe- und Grundvermögenssteuern) soll bei einem Brutto-Jahre Lrlös bis zu 2400 Reichsmark die Höchstgrenze von 15 Prozent nicht übersteigen. Jede steuerliche Bevorzugung von öffentlichen oder gemischt wirtschaftlichen Betrieben, Genossenschaften, Konsum-Ver einen und dergl. soll unterbleiben. Die Arbeitgeber-An teile an den Beiträgen zur Sozialversicherung sollen bei Unternehmern mit einem Bruttoverdienst von weniger als 4800 Reichsmark jährlich die Höchstgrenze von 5 Prozent nicht übersteigen. Gesetzgeberische Eingriffe in private wirtschaftsrechtliche Beziehungen sollen auch in Notzeiten nur auf dem Wege der ordentlichen Reichs gesetzgebung mit Zustimmung einer Zweidrittelmehrheit des Reichstages möglich sein, ebenso die Erweiterung der wirtschaftlichen Betätigung des Staates. Auch die Be willigung von Subventionen soll an die Zu stimmung des Reichstages gebunden sein. Zur Arbeits beschaffung schlägt der Hansabund vor, auf jede Politik des Reglementierens zu verzichten, die Hauszins steuer völlig aufzuheben, Tarif- und Schlichtungswesen, ebenso die Sozialversicherung zu reformieren, die öffent lichen Aufgaben und Ausgaben weiter einzuschränken, die Staatsschulden durch Veräußerung von Staatsvermögen abzudecken und den Steuerdruck gan^ allgemein zu min dern. preußischer Staatsrat. Der Preußische Staatsrat ist gegenwärtig zu einer Tagung versammelt, die sich bis Mittwoch erstrecken soll. In der Eröffnungssitzung wurden lediglich kleine Vorlagen erledigt. In der nächsten Sitzung, die am Diens tag nachmittag stattfindet, will sich der Staatsrat u. a. mit der Verordnung über die staatliche Sicherheitsleistung für die rheinischeLandesbank beschäMgen. * psatzverieilung im preußischen Landtag. Im neuen Preußischen Landtag erheben die Teutfchnationalen, wie schon bei früheren Gelegenheiten, An spruch auf die Plätze auf der äußersten Nechten, die »e im alten Landtag eingenommen haben. Gegen diesen Anspruch wurde aber mit Unterstützung der Sozialdemokraten, des Zentrums und der Kommunisten der nationalsozialistischen Forderung zugestimmt, wonach den Nationalsozialisten die Plätze aus der Rechten eingeräumt werden. Der Vertreter der Deutschnationalen, Abg. Borck, erklärte dagegen, daß nach Pro gramm und Haltung der beiden in Frage stehenden Parteien die Deutschnatioale Volkspartei daraus bestehen müsse, als die Partei der äußersten Rechten angesehen zu werden. — Da die starke Fraktion der Nationalsozialisten den größten Teil der Plätze auf der Rechten einnimmt, sitzen die Deutschnationalen schon säst in der Witte. Die Fraktionslosen sind im Hinteren Lell des Saales zwischen den Fraktionen ünierge- bracht. Die Vorderplätze im Sitzungssaal sind sämtlich den fünf Fraktionen, die es jetzt allein noch gibt, zu gestanden worden. Fünf von diesen Plätzen nehmen die Na tionalsozialisten ein, je zwei das Zentrum, die Sozialdemo, kraten und die Kommunisten und einen die Deutschnationalen. Oie Kammerwahlen in Frankreich. Ein kleiner Linksruck. Der erste Wahltag, der über die künftige Zusammen setzung der Kammer in Frankreich entscheiden sollte, hat der bürgerlichen Linken, deren Führer Herriot ist, zunächst einen kleinen Wahlerfolg gebracht. Ob dieser Erfolg dazu ausreichcn wird, die jetzige von Tardieu geführte Rcchts- rcgicrung etwa zu stürzen, wird erst der kommende Sonn tag lehren, da erst dann ein völliger überblick über die genaue Zusammensetzung der Kammer zu haben fein wird. Denn der erste Wahltag hat in Frankreich nur End ergebnisse in 244 Wahlkreisen gebracht, während noch in 359 Wahlkreisen am kommenden Sonntag eine Stich wahl stattsinden muß. Diese Stichwahl ist überall da notwendig, wo kein Kandidat die absolute Mehrheit im Wahlkreis erhalten hat. * Das amiliche französische Wahlergebnis. Nach dem amtlichen Gesamtergebnis für die 605 Wahlkreise in Frankreich und Algerien sind 248 Abgeord nete gewählt, während 357 Sitze durch die Stichwahl be setzt werden müssen. Nach der endgültigen Berechnung erhöht sich die Zahl der gewählten Konservativen von 2 auf 3, die der Links-Republikaner (Tardieu-Gruppe) von 35 auf 37, die der R a d i k a l e n L i n k e n von 24 auf 25 und die der Unabhängigen Kommunisten von 2 aus 3. Konkursverfahren gegen Kreuger. Kreuger erschoß sich am Tage vor einer Konferenz schwedischer Großbanken. Direktor Gabrielsson von der Gothenburger Automobilfabrik Volve ist zum vorläufigen Leiter des schwedischen Zündholztrusts ernannt worden. Gegen Kreuger und Toll wird wahrscheinlich am 10. Mai ein Kon kursverfahren beantragt werden. Man erwartet in den nächsten Tagen die Verhaftung des Hauptbuchhalters und gleichzeitigen Revisors bei Kreuger und Toll, Henning. Er befindet sich bereits seit Sonntag im Verhör bei der Kriminalpolizei, die ihm das Verlassen des Polizeige bäudes untersagt hat. Kreuger hat sich am Tage vor einer Zusammenkunft mit Vertretern der schwedischen Großbanken in Berlin das Leben genommen. Die schwedischen Banken hatten von ihm die Offenlegung des Materials des Konzerns ge fordert. Feuerlamps zwischen einem Mörder und Landjägern. Selbstmord des Täters. In Hassenbüttel bei Wesselburen im Dittmarschen erschoß ein polnischer Knecht, der bei der Hofbesitzerin Kruse beschäftigt und dem zum 1 Mai gekündigt worden war, aus Wut über die Kündigung seine Arbeitgeberin, verbarrikadierte sich dann auf dem Hausboden und gab auf die anrückenden Landjägereibeamten etwa 100 Schüsse aus einem Militärgewehr, einer Jagdflinte und einer Pistole ab; die Schüsse gingen jedoch fehl. Die Land jägereibeamten erwiderten das Feuer. Als endlich ein Überfallkommando aus Schleswig-Holstein eintraf, ver übte der Täter Selbstmord, indem er sich eine Kugel in die Schläfe schoß. Der Rauh Kes Rigaer Oomes. Die deutsche Domgemeinde vertrieben. Im RigaerDomprozeß wurde das Urteil vcr-' kündet. Danach müssen die deutsche Domgemeinde und deren Amtspersonen alle Wohnungen und Räume zwangsweise verlassen. Das Urteil ist noch be sonders dadurch verschärft worden, daß die sofortige Zwangsvollstreckbarkeit angeordnet wurde. Der Rechts vertreter der deutschen Domgemeinde hat sofort Berufung eingelegt. Kleine Nachrichten Graf von Westphalen gestorben. das höchste Amt r Obersten Be- jür Hindernisrennen in Karlshorst i llnionklubs. Seit einem Jahre bellet, im deutschen Rennsport, das Präsidu Hörde für Vollblutzucht und -rennen. Berlin. Der bedeutendste Führer im deutschen Rennsport ist nach längerem Krankenlager in Berlin an einem Herzleiden gestorben: Graf Lubert von Westphalen. Nach dem Tode Majors von Goßler wurde Westphalen Präsident des Vereins " ' " ' 1930 Präsident des Reue japanWe Trupykniar - ln Schanghai. Schanghai. Das geheimnisvolle Verschwinden zweier japanischer Seesoldaten hat die japanische Regierung zum Anlaß genommen, einen neuen starken japanischen Truppen oerband in Schanghai zu landen. In der Stadt ist darüber eine allgemeine große Aufregung entstanden. Aollanvung mitten in Berlin. Der aus dem Weltkriege und durch seine Teilnahme am Europarundflug bekannte Pour-le-merite-Flieger Osterkamp erlitt während eines Fluges über die Innenstadt Berlins einen Motorschaden. Da er das Flug- zeug nicht mehr bis zum Flughafen Tempelhof steuern konnte, ging er im Gleitflug nieder und landete auf demKasernenhofder ehemaligen Franzerkaserne in der Blücherstraße. Das Flugzeug wurde nur geringfügig beschädigt. Osterkamp und die auf dem Hof anwesenden Menschen kamen mit dem Schrecken davon. Selbstmord eines Geschäftsführers der Webwareneinkaufsgesellschaft. Hamburg. Wie erst jetzt bekannt wird, hat sich der zweite Geschäftsführer der Hamburger Webwareneinkaufsgesellschaft Koß am Dienstag voriger Woche erschossen. Von zuständiger Stelle erfahren wir dazu, daß vor etwa acht Tagen bei der Gesellschaft durch den ersten Geschäftsführer eine Revision stait- gefunden hat, bei der Unregelmäßigkeiten in der Kasse fest gestellt worden waren. Als Kotz davor hörte, beging er Selbst mord. Man glaubt, daß eine veruntreute Summe von etwa 10 000 Mark in Frage komme. Gerüsteinsturz an einem Neubau. Olmütz. Beim Neubau der Schule im Domtnikanerinnen- kloster in Olmütz brach aus unbekannter Ursache das ganze Gerüst ein und begrub alle aus ihm arbeitenden Leute unter sich, die erst nach langen Arbeiten aus ihrer gefährlichen Lage befreit werden konnten. Drei Schwerverletzte und sieben Leicht verwundete wurden ins Krankenhaus gebracht. Dieser Unfall ist bereits der dritte bei demselben Neubau. Kommunistenunruhcn in Spanien. ... Madrid. In 'der Ortschaft Bonillo (Provinz AUacete) überfiel die von Kommunisten geführte Einwohnerschaft die dortige Polizeiwache und entwaffnete sie. Von den an wesenden vier Beamten wmrde einer getötet und zwei schwer verletzt. Wettere Zusammenstöße' zwischen Kommunisten und Polizei ereigneten sich in den Provinzen Burgos und Badajoz, wobei es insgesamt drei Tote und zahl reiche Verletzte gab. Feuerwehrspritzen gegen Kommunisten. Ontario. Anläßlich der Maifeier kam es in Hamilton (Kanada) zu Ausschreitungen. Polizei und Feuerwehr kämps- ten drei Stunden lang-gegen 10 (M Kommunisten, die trotz Verbotes eine Kundgebung veranstalteten. Die Meng« zer streute sich erst, als die Feuerwehr Me Spritzen mit Hochdruck gegen sie einsetzte. NS UrllsIrsr-R-vektLsetmtr äured Verlas OskLr 8s> (8, Fortsetzung.) „Du willst sagen, sie ist es ja noch nicht. Lieber Alter, was spielen zweimal vierundzwanzig Stunden für eine Rolle? — Keine! Das mußt du doch wahr sein lassen." Günther stöhnte auf und zog die Wölfin, welche sich unter das Bett gekrochen hatte, unsanft an dem Fell hervor, daß sie heulend aufwinselte. „Laß das Tier," tadelte der Kranke. „Es handelt instinkt gemäß, ich möchte dich bitten " Er unterbrach den Satz, denn Günther war nach der Türe geschritten, an welcher der Hindu flüsternd stand und Zeitungen und Briefe aus einer Mappe nahm. Sie waren von einem Boten gebracht worden, der die Post von Benares nach Dardschiling auf kürzestem Wege zu befördern pflegte. Es war auch ein Briefumschlag mit Hans Peters Adresse dabei, sowie ein Zweiter, dessen Handschrift Günther unbe kannt war. Er legte sie ihm beide auf die Bettdecke, sah ihn fragend an, schnitt auf dessen Nicken die Hülle mit einem Messer entzwei und faltete die Bogen auseinander. Der eine derselben war eng beschrieben und trug am Rande noch eine Querzeile. Die Buchstaben des anderen füllten, trotz ihrer Höhe und Steilheit, nur eine einzige Seite aus. „Bon ihr!^ Hans Peter lehnte den Kopf zurück. „Die erste, direkte Nachricht seit dreieinhalb Jahren! — Jetzt knapp vor dem Sterben!" Günther strich ihm beruhigend über den Arm und gab seinem Rücken eine bequemere Lage, während die Augen des Kranken über das Geschriebene hinweghasteten. Dann ein Auflachen, so bitter und qualerfüllt, wie Günther von Anstetten es noch nie gehört zu haben glaubte! — Und noch einmal! — , „Alter!" — Eine dunkle Röte Blutes gab Hans Peters Ge- sicht ein vollkommen verändertes Aussehen. „Alter! — — Ein Todesurteil von oben und eins von ihr! Zwei Ulti matums auf einmal. Das von meinem Herrgott mit zweimal vierundzwanzig Stunden Frist und das von ihr mit etlichen Wochen. Das ist der Abschluß der Komödie meines Lebens." „ „Peter!" Der Varon fing den vorneüberglettenden Leib des Freundes mit den Armen auf. „Peter!" Die Wölfin war mit einem Satz an der Türe und heulte bellend auf, sprang an der Füllung hoch und scharrte an dem Holze, bis eine Hand von außen öffnete und ihr so den Weg in die Freiheit gab. Der Hindu war eingetreten und blieb zu Häupten des Bettes stehen. „Sahib, träufle ihm etwas von dem Saft der Beeren, die dort in dem Teller liegen, auf die Lippen." Und als Günther in seiner Verstörtheit nach einer der Beeren griff, die in der Schale nebenan aufgeschichtet waren, schob ihn Akab leicht zur Seite und ließ von der Traube, von der er bereits einen Zweig in den Fingern hielt, eine Flüssig keit in den halbgeöffneten Mund des Kranken rieseln. Es dauerte Minuten, bis dieser wieder zu Bewußtsein kam. Aber dann war sein Blick auch sofort wieder klar und von un getrübtem Erinnern. „Das hätte mir beinahe den Rest ge geben," stammelte er mühsam, „lies Günther! — Lies!" Er schob ihm mit fieberzitternden Fingern das Blatt entgegen. Und Günther las: „Hans Peter! Ich bin des Alleinseins satt und das ewige Getue vor der Welt und die Komödie, einem Manne Frau zu sein, von dem ich nichts — aber auch gar nichts habe. Bernd ist in den Jahren, daß er anfängt zu fragen und Schlüsse zu ziehen. Wir wollen es also um seinet willen noch einmal miteinander versuchen Vielleicht ge lingt es jetzt besser als in den Jahren vorher. Ich stelle eine einzige Bedingung: Du fährst nach Er halt dieses Briefes sofort von Indien ab und meldest Deine Ankunft in einer Depesche. Ich werde sehr wahr- schMlich auf Anstetten sein - - Solltest Du Dich weigern, zurückzukehren, so hast Du alle unteren Fol gen Dir selbst zuzuschreiben: Das Gut wird verkauft, Bernd übernimmt „BLlkin'. — Ich leite die Scheidung gegen Dich ein und beanspruche den Jungen allem für "^Jch möchte nicht unterlassen zu bemerken, daß von einer ehelichen Gemeinschaft natürlich auch lm Falle Deiner Rückkehr keine Rede mehr sein kann. — Ich hoffe, daß Du mich versteht. Es handelt sich lediglich um em kameradschaftliches Zusammenleben. Ich habe gar keinen Zweifel, daß Du das erstere trotz allem vorziehst und sehe also Deinem Eintreffen entgegen. Brunhilde." Während Günther las, hielt der Kranke hartnäckig den Blick aus ihn gerichtet und fand sogar ein Lächeln, als er dessen verstörtes Gesicht gewahrte. „Begreifst du jetzt, daß jolche Briefe tödlich sein können?" Und als eine Erwiderung unterblieb, sagte er bittend: „Lies jetzt, was Bernd schreibt. Ich fühle mich nicht stark genug, auch das noch durchzusehen." Die Knabenhand war sichtlich erregt gewesen, als sie dis Zeilen hingeworfen hatte, denn die Buchstaben waren von einer Ungleichmäßigkeit, wie man sie nur dann zu Papier brachte, wenn das ganze Außen- und Innenleben eine schwere Erschütterung erfahren hatte: „Geliebter Vater! Heute dringt mein Rufen bis über die Wasser, durch Urwald, Steppe und Dschungel hinüber zu Dir. Komm! Komm! Komm! Mama sagt mir, daß sie Dir geschrieben habe. Du solltest endlich — endlich heim kommen zu uns. Vater! — Ich kann nicht knien! Es fällt mir sogar schwer, meine Füße in der Kirche zu beugen, aber jetzt — jetzt Vater, liege ich hier auf dem Boden und hebe dis Hände zu Dir aus und bitte Dich um aller Liebe willen Du hast mich doch lieb, Vater? komm! komm! komm zu mir! Zu uns! Ich bin doch schon fünfzehn Jahre und kein Kind mehr. Cs wird alles gut werden, Vater Du brauchst nicht bange zu sein. Mama hat mir Dein Bild in mein Zimmer gestellt, weil ich mich nicht mehr recht erinnern konnte, wie Du aussiehst. Aber jetzt würde ich Dich aus tausend anderen herausfinden. Und Vater Mama hat gestern zu dem Diener gesagt: „Sorgen Sie dafür, daß die Zimmer des gnädigen Herrn instand gesetzt werden. Er kommt in den nächsten Wochen zurück." Ich habe ihrs abgeschmeichelt, daß ich meine Schlafstube neben der Deinen kriege. Das wird fein, Vater! Denk doch! Ich bin dann der erste, der Dir „Guten Morgen" wünscht und wenn Du des abends zu Bett gehst, kannst Du Dich noch ein Stückchen an den Rand des meinen setzen und mir erzählen. Mama hat auch das Dach im Dienerhause erneuern lassen und einen großen Daimler gekauft — obwohl wir doch keinen Sechssitzer brauchen. Sie steuert ihn näm lich selbst. Und Du und ich. wir sitzen dann hinten Man kann viel besser plaudern, wenn man nicht chauffiert. Ich glaube, daß ich Dich gar nicht an der Station empfangen kann, denn ich werde krank sein, lehr krank vielleicht, vor Freude. Cathlen hat mir Baldriantropfen gegeben, sie sollen sehr gut für Herzkrämpfe sein. Wenn Du zurückgekehrt bist, werde ich sic nicht mehr brauchen. Also komm! Komm! Komm zu Deinem „Ja, ich komme, mein Jungei", Bernd." kFortsetzuno folgt.)