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klnfl die Meyrarveit üver 4 8 Stunden wöchent lich, soweit sie tariflich zulässig ist, noch von einer he- sonderen Genehmigung der zuständigen Behör den abhängig gemacht werden soll. Die Genehmigung dars nur dann erteilt werden, wenn den Arbeitgebern andere Maßnahmen, insbesondere die Neueinstel lung von Arbeitnehmern, nicht zugemutet werden könne. Die zweite Gruppe umfaßt die Gewerbezweige, bei denen die wöchentliche Arbeitszeit aus 40 Stunden her abgesetzt wird. Unter die erste Gruppe fallen: Bergbau, Salinenwesen, mit Bergbau verbundene Werke, Industrie der Steine und Erden, Herstellung von Eisen-, Stahl- und Melallwaren, Maschinen-, Apparate- und Fahrzeugindustrie, elektrotechnische Industrie, Fein mechanik und Optik, chemische Industrie, Textilindustrie, Papierindustrie und Vervielfältigungsgewerbe, Leder und Linoleumindustrie, Kautschuk und Asbestindustrie, Holz- und Schnitzstoffgewerbe, Musikinstrumenten- und Spielwarenindustrie, Nahrungs- und Genußmittelindu strie, Bekleidungsgewerbe, Baugewerbe und Bauneben gewerbe, aus dem Handelsgewerbe Großhandel, Ein- und Ausfuhrhandel, Banken, Privatversicherungen. Unter die zweite Gruppe fallen: Bergbau, Salinenwesen, Steine und Erden, Chemie, Papierindustrie und Vervielfältigung, Mälzereien und Brauereien, Bauunternehmungen und Bauhandwerk, i Oie ReLchsiagssitzung am 9. Mai. Was bringt die Tagesordnung? In der nächsten Sitzung des Reichstages, die nach dem Beschluß des Ältestenrates am Montag, den 9. Mai, stattfindet, steht die Beratung des von der Regierung vorgelegten Schuldenlilgungsgesetzes, durch das die Kreuger-Anleihe verlängert werden soll, aus der Tagesordnung. In Verbindung damit wird eine politische Aussprache stattfinden, die auch als erste Lesung des Reichs- haushaltsplanes für 1932 anzusehen ist Als Grundlage dafür wird der bis dahin fertiggestellte und dem Reichstag zugeleitete Haushaltsentwurf dienen, ob wohl der Neichsrat diesen Entwurf vis dahin noch nicht verabschiedet haben dürfte. Ferner sollen in der Aus sprache die Anträge der Parteien mitberatcn werden. Die Nationalsozialisten bereiten unter Hinweis auf den Ausfall der Läuderwahlen einen Antrag auf Auflösung und Neuwahl des Reichstages vor. Die Kommunisten werden eine Interpellation ein bringen, die sich mit dem Fall Kreuger beschäftigt. In der Neichstagstagung, die zunächst nur vier Tage d a uern wird, wird auch ein Gesetz über die Abfindung ausscheidender weiblicher Beamter beraten werden. Nach der am 12. Mai eintretenden Pfingst Pause wird der Reichstag voraussichtlich erst in der letzten Mac- oder ersten Juniwoche wieder zusammenircten. Die Reichstags- jitzung am 9. Mai beginnt um 15 Uhr. Dem Ältestenrat lag ferner ein Telegramm der National sozialisten an den Reichstagspräsidentcn Loebe vor, das die so fortige Freilassung des in Köln wegen des Zwischenfalles mit dem sozialdemokratischen Reichstagsabgeordncten Wels fest genommenen Abgeordneten Dr. Leh verlangt. Der Ältesten rat nahm davon Kenntnis, daß dieses Telegramm zur Prüfung des Reichsinnenministerium weilergeleitet worden ist. MMrgr Weite Wahlperiode. Berlin, 26. April. Nach einer Meldung der Germa- kia verlautet, daß die zweite Amtsperiode des Reichspräsiden ten von Hindenburg in einer feierlichen Weise eingelenet werden soll. Die Reichsregierung wird Flaggenschmuck cmcwdnen und die Länderregierungen werden das gleiche tun. Es ist weiter in Aussicht genommen, daß ein Gottesdienst lm Dom stattfinden wird, an dem der Reichspräsident von Hindenburg teilnehmen wird. Die Reichswehr wird es sich nicht nehmen lassen, ihrem Oberbefehlshaber aus Anlaß seiner zweiten Amtsperiode mili tärische Ehren zu erweisen, außerdem dürfte ein Empfang der Reichsregierung und des NeichslagspräsSdiums stattfinden. Die Frage der Eidesleistung wird dadurch geklärt sein, daß der Reichspräsident von Hindenburg als Staatsoberhaupt selbst der Auffassung ist, baß aus ethischen und religiösen Gründen ihn der einmal geleistete Eid für immer bindet. Zusammentritt des neuen Preußenparlaments. Erste Sitzung am 24. Mai. Die Entscheidung darüber, wann der neugewählte Preußische Landtag zusammenircten wird, ist bereits ge fallen. Wie der Amtliche Preußische Pressedienst mitteilt, hat das preußische Staatsmiuisterium auf Grund des Artikels 17 der preußischen Verfassung beschlossen, den neuen Landtag zum 24. Mai d. I. einzuberufen und ihm als verfassungsmäßige Folge aus dem Ausfall der Wahlen seinen Rücktritt in seiner Gesamtheit mit- " 1 ^Gründe die Entschlüsse der preußischen Staatsregierung werden amtlich wie folgt auseinander gesetzt: Eine frühere Einberufung des Landtages als zum 24. Mai ist, abgesehen davon, daß die Legislaturperiode des alten Landtages noch bis zum 20. Mat läuft, aus technischen Gründen unmöglich. Auch eine Auflösung des jetzigen Landtags könnte den Termin nicht verfrühen, denn der Landtag kann nicht eher zusammentreten, bis ein den Bestimmungen des Landeswahlgesetzes ent sprechendes amtliches Wahlergebnis zusammen mit den Annahmeerklärungen der einzelnen gewählten Abgeord neten vorliegt. Gemäß K 35 des Landeswahlgesetzes ver zögert sich die Feststellung des endgültigen Ergebnisses deshalb, weil die Erklärung der einzelnen Parteien ab- aewartet werden muß, welche ihrer Kandidaten der Landesliste zum Abgeordneten vorgeschlagen werden; denn während früher die Abgeordneten der Landesliste automatisch aufrückten, wenn ihre Vorgänger ihren Kreis wahlvorschlag angenommen hatten, ist jetzt unter Außer achtlassung der Reihenfolge die Bestimmung der Abge ordneten aus der Landesliste den Entscheidungen der Parteien Vorbehalten. Der Landeswahlleiter muß des halb erst eine achttägige Entscheidungssrist der Parteien abwarten, ehe er an die einzelnen Abgeordneten mit der Frage herantritt, ob sie die Wahl auf der Landeslifte an- vehmen. Endlich kann der Landtag weder unmittelbar vor noch unmittelbar nach Pfingsten, das auf den 15. und 16. Mai fällt, einberufen werden. Artikel 17 der preußischen Verfassung, auf den sich die Verlautbarung der preußischen Staatsregierung be zieht, bestimmt: „Zur ersten Tagung nach jeder Neuwahl tritt der Landtag zusammen am 30. Tage nach Beginn der Wahlperiode, falls ihn nicht das Staatsministerium früher beruft." Artikel 59 sagt: „Tritt das Staatsmini sterium in seiner Gesamtheit zurück, so führen die zurück- getretenen Minister die laufenden Geschäfte bis zu deren Übernahme durch die neuen Minister weiter." * Langsame Klärung. Die Meinung des Zentrums. Wie von Zentrumsseite verlautet, ist entgegen anders- lantenden Meldungen vorläufig nicht damit zu rechnen, daß irgenowelche parteiamtlichen Verhandlungen zwischen der preußischen Zentrumsfraktion und den National sozialisten beginnen werden. Auch die Meldung über eine unverbindliche Fühlungnahme zwischen Angehörigen der Zentrumspartei und Nationalsozialisten wird als unrichtig bezeichnet. In Zentrumskreisen ist man der Ansicht, daß vor der Rückkehr des Reichskanzlers aue« Genf überhaupt keine Verhandlungen ausgenommen werden können. Erst nach einer eingehenden Aussprache der maßgeblichen Zen- lrumsführer mit dem Reichskanzler werde sich klären, was für eine Haltung die Partei künftig einnehmen werde. Hierbei wird jedoch betont, daß die letzte Entscheidung selbstverständlich bei der Zentrumsfraktion des neuen Preußischen Landtages — nach dessen Zusammentritt — liegen werde. Die Zentrumsfraktion sei eben in ihren Entschlüssen souverän. Es würden also an sie vestei^alls Anregungen herangelragen werden. Was die Zentrums fraktion dann beschließen werde, stehe dahin Auch legi man Wert auf die Feststellung, daß nach Anficht des Zentrums die Initiative zu irgendwelchen Verhandlungen von nationalsozialistischer Seite ausgehen muß. Es ge nüge nicht, wenn von nationalsozialistischer Seite erklär! werde, daß man zu Verhandlungen bereit sei. über die Aussichten etwaiger Verhandlungen zwischen den Nationalsozialisten und drm Zentrum Keße sich nichts sagen. Das Zentrum habe bereits erklärt, daß es mit jeder Partei Zusammenarbeiten wolle, die sich auf den Boden der Verfassung stelle. Angesichts dieser Sachlage wird von Zcntrumsseite dringend davor gewarnt, irgend welchen Gerüchten über Absichten oder Verhandlungen des Zentrums Glauben zu schenken. Im übrigen ist man beim Zentrum der Ansicht, daß selbstverständlich bei allenEnts ch 1 ü s s e u in Preußen weitgehend Rücksicht ausdie Verhältnisseim Reich zu nehmen sein werde. Wann der für Mai geplante Parteitag des Zentrums zusammentretcn wird, ist noch un gewiß. Eine Entscheidung hierüber dürste erst nach Ab schluß der Besprechungen des Kanzlers fallen. In Berliner politischen Kreisen rechnet man angesichts dieser Sachlage damit, daß eine Klärung der politischen Verhältnisse nach den Landtagswahlen erst in einigen Wochen eintritt. Die«se Auslassungen ans führenden Zentrumskreisen süßen ans Zeitungsnachrichten, die wissen wollten, daß bereits am Montag bei der preußischen Zentrumsfraktion vowmationälsözialistifcher Seite die Anfrage erfolgt sein soll, ob das Zentrum zu gemeinsamen Besprechungen bereit sei. Die offiziellen Verhandlungen sollten nach dieser Nachricht in den nächsten Tagen beginnen, zu denen der Vorsitzende der Zentrumspartei, Prälat Kaas, nach Berlin kommen werde. Auch Hitler wird in den nächsten Tagen in Berlin erwartet, um hier die Koalitionsbesprechungen der Nationalsozialisten mit dem Zentrum zu leiten. Der Parteitag des Zentrums im Mai ist zu dem besonderen Zwecke einberufen, um eine Entscheidung über die künftige Politik des Zentrums zu treffen. Thälmann meldet sich. Der Führer der Kommunisten in Deutschland, Abg. Thälmann, erklärte dem Berliner Korrespondenten der „Daily Mail", die Kommunistische Partei werde alles tun, was in ihrer Macht stehe, um eine nationalsozialistische Regierung in Preußen zu verhüten. Bor einer neuen MKMsevkW -er ReWWK. Berlin, 27. April. Nach Informationen des DHD. ist der Zentralausschuß der Reichsbank auf heute nachmittag 145 Uhr einberufen worden. Angesichts der fortlaufenden Entla stung des Reichsbankstatuts ist mit einer Senkung der Diskont rate von 5>L auf 5 v. H. zu rechnen. Zie NSDAP. Wert ReiOWMs- lösling n. AuWung de; SA.-Derbotes. München, 27. April. Die Reichstagsfraktion der NSDAP, hat folgende Anträge im Reichstag emgebracht: 1. Der Reichstag wolle beschließen: Der Herr Reichspräsi dent wird ersucht, den Reichstag gemäß Artikel 25 der Reichs verfassung aufzulösen. 2. Der Reichstag wolle beschließen: Gemäß Artikel 34 der Reichsverfassung einen Untersuchungsausschuß einzusehen zur Untersuchung der Frage, ob und welche öffentlichen Mittel für die Hindenburg-Wahlpropaganda im Reichspräsidentenkampf in Anspruch genommen wurden. 3. Der Reichstag wolle beschließen: Die Verordnung des Reichspräsidenten über Auflösung der SA. und SS. der NSDAP, aufzuheben. GmMWilo durch srmzSWe Militärflugzeuge. Trier, 26. April. Am Dienstag nachmittag überflogen zwei französische Militärflugzeuge die Ortschaft Palzem (Ober mosel), Eines der beiden Flugzeuge landete in der Nähe des Ortes auf freiem Felde. Der zweite Apparat, der mehrmals über der Landungsstelle kreiste, flog kurz darauf in Richtung nach der französischen Grenze ab. Landjäger und Polizeibeamte nahmen den Flieger, einen Unteroffizier, in Schutzhaft. Er er klärte, daß er von Straßburg komme und sich verflogen habe. Wilsdruff, am 27. April 1932. Merkblatt für den 28. April. Sonnenaufgang 4°° I Mondausgang 2^ Sonnenuntergang 19" s Monduntergang 11" 1896: Der Geschichtsforscher Heinrich von Treitschke gest. Der Schulausschuß der hiesigen Verbandsberussschule tagte gestern nachmittag in ösfentlicher Sitzung im Sitzungssaale des Rathauses. Nach besonderer Begrüßung des neuen Schulleiters Krahl gab Bürgermeister Dr. Kronfeld bekannt, daß Dipl.» Ing. Schwank! nunmehr endgültig nach Dresden und Aus hilfslehrer Peinert nach KLtzschenbroda versetzt worden sei. Der Schule seien die Herren Krahl, Emst und Enders neu zu» gewiesen worden. Anstelle des erkrankten Fräulein Weiske sei in Vertretung Fräulein Kaiser getreten. Dieser fortwährende Lehrerwechsel gereiche der Schule nicht znm Vorteil. Man müsse unbedingt verlangen, daß für die beiden ständigen Lehrerstellen auch ständige Inhaber vorgesehen würden, Stadtv. Hof mann wies bei der Gelegenheit darauf hin. daß sich der Ver ein für Handel und Gewerbe vor Ostern für die Stützung der Kaufmännischen Klasse eingesetzt habe, daß aber der öftere Lehrerwechsel diese Anstrengungen wieder illusorisch mache„ denn schließlich schickten die Lehrhcrren ihre Lehrlinge dann wieder nach auswärts. Er unterstütze, daß bei den zuständigen Stellen ganz energisch gegen den öfteren Lehrerwechsel prote stiert werde. Dazu gaben sämtliche Ausschußmitglieder ihre Zu stimmung. Einstimmig wurde dann der Haushaltplan angenom men. Die Ausgabenseite war wiederum gewaltsam gekürzt wor den, so daß der Zuschuß um 1900 Mark geringer als im Vor jahre war. Die Singer-Nähmaschinen-A.E. hat vor Jahren schon der Schule zu Reklamezwecken 11 Nähmaschinen leih weise kostenlos zur Verfügung gestellt, die sie nunmehr käuflich absetzen möchte. Das dafür gemachte Preisangebot lehnte man als zu hoch ab und hofft auf wesentliche Ermäßigung. Stadtv. Hofmann war gegen einen Kauf, wenn der Preis nicht be deutend unter den Angeboten der Geschäftsleute aus dem Schul bezirk liegt. Das Dezirksschulamt teilt mit, daß der Weiterer teilung von Englisch in der Berufsschule nichts entgegensteht und daß auch Kosten nicht entstehen, wenn die Stundenzahl die gleiche bleibt. Deshalb gab auch der Ausschuß seine Genehmi gung zur Erteilung von einer Stunde Englisch je Woche unter der Voraussetzung, daß dadurch die Stundenzahl nicht erhöht werden muß. — Anschließend tagte der Verbandsberufsschul- vorstand. Auch er protestierte gegen den öfteren Lehrerwechsel, nahm den Haushaltplan einstimmig an, genehmigte den engli schen Unterricht und trat dem Beschluß des Ausschusses wegen der Nähmaschinen bei. Die Silberne Hochzeit feiert morgeü Donnerstag Holzbild hauer Kurt Birnick und seine Gattin. Wir gratulieren! Der Bürgerverein hält morgen Donnerstag abend 8 Uhr im Löwen seine Jahreshauptversammlung ab. Vor der Erledi gung der üblichen Tagesordnung hält Syndikus Tögel einen Vortrag über „Kapital- und Arbeitsbeschaffung". Die Mitglie der werden gebeten, recht zahlreich zu erscheinen. Schützenhaus-Lichtspiele. „So lang noch ein Walzer von Strauß erklmgt, solang wird die Erde sich drehn." Es ist die Lcbensgeschichte der beiden Strauß, Vater,.und Sohn, die den Hintergrund für deren unsterblichen Melodien abgibt, umrahmt von einem M-schmerzlichen Spiel. Mit Strauß-Vater unsterb lichem Radetzky-Rarsch setzt der Film ein, und dann spinnt sich der Musiksaden weiter bis zur strahlenden „Schönen blauen Donau". Dazwischen klingen die „Geschichten aus dem Wiener Wald" auf und noch allerlei aus des Vaters und des Sohnes Werkstatt; der Einfachheit halber komponiert; die Familie Strauß gleich am Klavier, und jedermann darf zuschauen. Ein Tonfilm voller Schönheit und Innigkeit unter dem Motto: „So lang noch ein Walzer von Strauß erklingt, solang ist die Weit wunderschön." — Dieser prächtige und tonlich beste Film des Jahres kommt diese Woche am Donnerstag den 28. April und Freitag den 29. April abends 8.15 Khr zur Ausführung. We gen anderweitiger Saalbesetzung mußten die Spieltage auf Donnerstag und Freitag verlegt werden. Stahshelm-Führertagung in Meißen. Am letzten Sonn abend fand in Meißen eine Führerbesprechung der Bezirks gruppe Meißen statt. Sie war einberufen, um zu den Auswir kungen und dem Ausfall der Reichspräsidentenwahl Stellung zu nehmen. Nach einem Vortrag des Bezirksführers wurde die Stellungnahme des Stahlhelms dahin zum Ausdruck gebracht, daß der Stahlhelm unter allen Umständen der Bund der Front soldaten bleibe, der über den Parteien stehe. Bindungen zu irgendeiner Partei bestehen im Stahlhelm nicht und werden auch vom Stahlhelm nicht gesuckt. Der Stahlhelm habe klar erkannt, und die allernächste Zukunft werde diesen Standpunkt bestätigen, daß mit dem Stimmzettel nie und nimmer eins Wiedergeburt des deutschen Volkes erreicht werden könne. Nur eine geschlossene Abkehr des deutschen Volkes in allen seinen Schichten vom volkszerstörenden und volkszerklüfienden Parla mentarismus und Parteiunwesen könne wieder zum Aufstieg führen. Erst wenn diese Erkenntnis im Volke weiter Raum ge wönne, könne der Umbau und Neubau des Reiches beginnen, erst dann sei. die Stunde des Stahlhelm gekommen, und diefr Stunde werde kommen. Möge sie zum Wohle unseres Volkes bald da sein. Bis zur Stunde des Handelns werde der Stahl helm an seiner vorläufigen Aufgabe Weiterarbeiten: den Wehr gedanken und den Wehrwillllcn zu stärken und seine Mitglieder geistig für den Aufbau des neuen Reiches vorzubereiten. Wei ter wurde angeordnet, im Bezirk eine Scharnhorst-Abteilung ins Leben zu rufen. Im Scharnhorst, Bund deutscher Iung- mannen, werden Knaben im Alter von 8 bis 17 Jahren ausge nommen. Die Führung des Scharnhorst im Bezirk wurde einem erfahrenen Pädagogen übertragen, dessen Aufgabe es ist, dis Scharnhorst-Jugend von dem Gift des Parteigeistes fernzu» halten, sie aber körperlich durch Iugendfpiele zu ertüchtigen und ihnen an den Beispielen unserer vaterländischen Geschichte, dis Liebe zum Vaterland ins Herz zu pflanzen. Es wurden noch die Teilnehmer an der großen Reichsführer-Tagung in Magde burg bestimmt. An dieser Tagung nehmen 26 Führer der Be zirksgruppe Meißen teil. Invalidenversicherung. Am 1. April 1932 liefen im Bereiche der sächsischen Landesverstcherungsanstalt 272 083 Renten, und zwar: 205 771 Invaliden-, Kranken- und Altersrenten 49 630 Witwenrenten und 16 682 Waisen stammrenten (mit rund 23 000 Waisen!. Gegenüber den Bestandszahlen vom 1. Januar 1932 ergibt sich somit eine Zunahme von 1152 laufenden Invalidenrenten, während sich die Witwenrenten um 10 338, die Waisenrenten um 13692 Waisenstämme und 16 983 Waisen zufolge der Not verordnung vom 8. Dezember 1931 vermindert haben.,