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Der Kronprinz für Hitler. Der Kronprinz richtet folgende Kundgebung an die Öffentlichkeit: „Wahlenthaltung im zweiten Wahlgang der Reichspräsidentenwahl ist unvereinbar mit dem Gedanken der Harzburger Front. Da ich eine geschlossene nationale Front für unbedingt notwendig halte, werde ich im zwei ten Wahlgang Adolf Hitler wählen. Schloß Oels, den 1. April 1932. gez. Wilhelm, Kronprinz. Sachsens Konservative gegen Hugenbergs Sammlungsaktion. In einem von feiten der Konservativen Volkspartei Sachsens veröffentlichten Artikel, der zu dein von Geheim rat Hugenberg veröffentlichten Brief zur Sammlung der bürgerlichen Parteien Stellung nimmt, heißt es unter an derem: „Die Konservativen stimmen auch in dieser Frage mit der vom Reichstagsabgeordneten Dr. Gereke für das Deutsche Landvolk abgegebenen Erklärung überein. Für sie kommt eine Sammlungsaktion unter Führung Hugenbergs nicht in Frage. Hugenberg und Harzburg sind zwei Be griffe, die nicht von einander zu trennen sind. Harzburg ist zusammengebrochen und lebt nur noch in der Einbil dung Unbelehrbarer. Harzburg hat gezeigt, daß sich Hugen berg für seine Politik zuerst den falschen Bundesgenossen gesucht hat, so daß ihm nichts anderes übrig blieb, als zur Rettung seiner Harzburger Aktion den Stahlhelm auf einem Posten einzusctzen, der zu einer schweren Niederlage führen mutzte." Hugenberg irre sich, wenn er glaubt, das; die rechtsbürgerlichen Gruppen, die er erst aus der deutsch nationalen Gemeinschaft herausgetrieben habe, zur Ret tung seiner gefährdeten parlamentarischen Position sich wieder behelfsmäßig einordnen würden." * " ; Wahlkundgebungen der Eisernen Front. Crispien in Dresden. In Dresden hatte die Eiserne Front ihre Anhänger zu einer Kundgebung auf dem Theaterplatz ausgerufen. Die Hanptansprache hielt der 2. Vorsitzende der Sozial demokratischen Partei, Crispien, M.d.R., der erklärte, daß die Tatkraft der Eisernen Front am I3. März ein namens- loscs Unglück, das über Deutschland hätte hcrcinbrechen können, verhütet habe. Das dritte Reich werde in Deutsch land nie erstehen, weil es die Eiserne Front nicht wolle. Es müßten nämlich erst die Millionen von Kämpfern der Eisernen Front mit Stumps und Stiel ausgerottet werden, ehe das dritte Reich gegründet werden könne. Das wäre aber ein unmögliches Beginnen. Crispien lies; keinen Zweifel daran, daß man vor neuen schweren Kämpfen stehe, glaubte jedoch, daß diese die Eiserne Front bestehen werde. Der Berliner Polizei-Pressechef in Chemnitz. In der Sporthalle zu Chemnitz sprach vor etwa 12 000 Zuhörern der Pressechef des Berliner Polizeipräsidiums, Dr. Haubach. Die Progranimpunkte der Eisernen Front seien folgende: „1. Hitler wird nicht Reichspräsident; 2. Hitler verfüge nicht über die Reichswehr und Neichs- marine; 3. Hitler siegt in Preußen nicht: 4. Hitler ver fügt nicht über 85 00» Mann preußischer Schutzpolizei und 5. Das Hakenkreuz wird zerschlagen und in den Staub getreten." - Im »reich. Auch in vielen Städten des Reiches fanden Kund gebungen der Eisernen Front statt. So sprachen der Parteivorsitzcnde Wels in Breslau, Landtagsabgeordneter Röhlc in Frankfurt usw. In Limburg erklärte sich Innen minister Severing als Todfeind der Nationalsoziali sten. Bezüglich der Polizeiaktion gegen die National sozialistische Geschäftsstelle erklärte er, es müsse der Welt gezeigt werden, daß die Macht der NSDAP, nur vorge- täuschl sei. Nirgends habe die SA. den polizeilichen Maß nahmen sich widersetzt. Der Aufmarsch zu den Preußenwahlen. Sitzung des Parlcivorstandcs der Dcntschnationalcn Volkspartci. Der Parteivorstand der Deutschnationalen Volkspartei legte die Kandidatenlisten für die Länderwahlen fest. Er billigte in allen Punkten die Politik des Parteiführers und der zur Reichspräsidenten- und zur Preußenwahl aus- gegebenen Parolen. In einer Beteiligung an dem durch das Ergebnis des 13. März bereits praktisch entschiedenen Reichspräsidenienwahlkampf sieht der Parteivorstand nur eine nutzlose Demonstration, die lediglich geeignet ist, dem schwarz-roten System zu einem billigen Triumph zu ver helfen. Für den Wahlkampf um Preußen legte der Vor stand die Richtlinien fest. Das Bekenntnis der Partei zum Lebensrechi der Länder und der Selbstverwaltung kam in einer besonderen Erklärung zum Ausdruck. In einer weiteren Erklärung wurde ein besonderer Appell an den Reichspräsidenten und an die Reichs regierung gerichtet, jeden eventuellen Mißbrauch des Preußischen Staatsapparates zugunsten der bedrohten Re gierungsparteien im Wahlkampf zu verhindern. „Nationale Front deutscher Stände." Die zwischen der W i r t s ch a s 1 s p a r t e i, der Landvolkpartei und den Volkskonserva- 1 ivcn geführten Verhandlungen mit dem Ziele eines ge meinsamen Vorgehens bei den bevorstehenden Wahlen zum Preußischen Landtag können nunmehr als abge schlossen gelten. Die Parteien werden in den Wahlkreisen an sich selbständig Vorgehen, aber Listenverbindungen untereinander haben. Es wird eine gemeinsame Landes liste geschaffen, die die Bezeichnung „Nationale Front deutscher Stände" führt. Staatspartci geht selbständig in den Wahlkampf. Die Deutsche Staatspartei wird, ebenso wie das Zentrum, in allen Wahlkreisen selbständig Vor gehen, und voraussichtlich werden beide Parteien auch für sich Landeslisten anfstellen. Billige ZwWMe m Chemitz. In Chemmy fanden von allen Parteien große Kund gebungen statt. Vor den Versammlungen bewegten sich große Dcmonstralionszüge der verschiedenen Parteirich tungen durch die Stadt. In den Klosterstraße überfielen Kommunisten einen Trupp Nationalsozialisten. Die Kom munisten wurden zurückgedrängt und flüchteten in ein Haus. Aus dem Hausflur feuerte ein Kommunist fünf Ncvolverschüsse auf die Nationalsozialisten ab. Ein Nationalsozialist wurde durch Bauchschuß schwer verletzt. Ein Kommunist wurde cbensalls getroffen. Der Täter wurde sestgenommen. Ein SA-Mann getötet, 17 verletzt. Chemnitz, 3. April. Wie die Geschäftsstelle Chemnitz der N.S.D.A.P. mitteilt, wunden bei Mittweida auf mehrere SA-Leute, Hie von der Chemnitzer Kundgebung zurückkehrten, von Kommunisten planmäßig Einzelüberfälle verübt. Dabei er hielt der 22jährige SA-Mann M. Beulich, landwirtschaftlicher Arbeiter, einen Rückenstich, an dem er alsbald verstarb. Außer dem wurden 17 Mann durch Schuß- und Stichwunden verletzt. Näheres ist noch nicht bekannt. Die Chemnitzer Polizei ist be reits eingetroffen. Schwere politische Zusammenstöße in Altona und Kiel. Die Nationalsozialisten veranstalteten einen Werbe umzug durch Altona. Als sie diesen in der Palmallee ans lösten, kam es zu Zusammenstößen mit Reichsbanner leuten. Es entspannen sich schwere Schlägereien, die sich durch verschiedene Straßen hinzogen. Schließlich griff be rittene Polizei ein, die über Anlagen und Bürgersteige hinweg den Streitenden nachsetzte. Insgesamt wurden dreißig Personen verletzt, darunter fünf schwer. Zahlreiche Personen wurden zwangügestcllt. Von polizeilicher Seite wird mitgeteilt, daß die Reichsbannerleute von den Nationalsozialisten angegriffen worden seien. Anläßlich eines Umzuges der Eisernen Front in Kiel kam es an mehreren Stellen zu Zusammenstößen mit Nationalsozialisten. Tie Polizei teilt dazu mit, daß die Nationalsozialisten versuch, hätten, nicht genehmigte Um züge zu veranstalten. Ein PoUzeibeanuer, der sich von Nationalsozialisten bedroht fühlie, gab mehrere Schreck schüsse ab, worauf die Nationalsozialisten flüchteten. Es wurden etwa 60 Personen festgenommen. Mehrere Per sonen erlitten Verletzungen. Mac Sonali Sier dar Programm der Londoner Konferenz. London, 3. April. Am Sonntag abend gab Minister präsident MacDonald vor Vertretern Her englischen und aus ländischen Presse nach der ersten Besprechung mit Tardieu fol gende Erklärung ab: Der Besuch Dardieus bereitet mir eine sehr große Freude. Wir sind so etwas wie alte Freunde und ver treten im Augenblick zwei Staaten, die eine herzliche Zusam menarbeit mit allen länderen europäischen Nationen bei der Be handlung der ungeheuren Probleme, insbesondere der wirt schaftlichen, die nicht nur Europa, sondern die ganze Welt be rühren, durchführen sollen. -Ich habe immer den größten Wert auf persönliche Fühlungnahme in der Diplomatie gelegt, und ich glaube, daß solche nötiger denn je ist, wegen der sehr ver- guickten und intimen Natur der Probleme, denen sich England gegenübersehen wird. Die Tage der bequemen Korrespondenz und des Austausches von Schreiben und Noten find vorüber. Der Friede der Welt muß heute durch Konferenzen aufrechter- halten werden. Ich bedauere, so sagte MacDonald, daß in den Zeitungen gewisse Verdächtigungen des Zusammenhangs mit der Zusammenkunft zwischen Tardieu und mir ausgesprochen zu sein scheinen. Ich möchte sagen, daß niemals Grund zu einer Berechtigung für diese Verdächtigungen vorhanden war. Die Absichten der englischen Regierung sind ehrlich und sie ist stark daran interessiert, daß mit gutem Willen an der internationalen Zusammenarbeit für die Lösung der Probleme gearbeitet wird. Ein Land allein kann dies nicht tun und zwei Länder können es auch nicht tun. Die Politik, die wir .ausarbeiteten, ist eine Politik der Zusammenarbeit mit jedermann, der den Frieden erstrebt, und der gewillt ist, sein ganzes Gewicht für die An strebung zur Erhaltung des Friedens in die Waagschale zu wer fen. Wir versuchen soeben, Hilfe zu bringen und wenn irgend jemand in England oder im Ausland bestrebt ist, zum Zwecke der Verkümmerung oder für irgendetwas anderes mißgünstig zu fein, so mag er selbst offen erklären, daß er sich praktischen Schritten widersetze, die ergriffen werden, um den Frieden zu sichern und die Wohlfahrt aufrechtzuerhalten. Für diesen Wunsch kommen vier Mächte in London zusammen, um die wirtschaftlichen Fragen der Tonaustaaten zu erörtern. Es gibt keine Vereinbarungen und Entwürfe oder im Voraus festge legte Vorschläge. Die an der Konferenz vertretenen Mächte sind in gleicher Weise und in jeder Hinsicht frei, beizusteuern, wie auch immer die endgültigen Vereinbarungen sein mögen. Wir wollen eine Vereinbarung, so sagte MacDonald, die im Inter esse und für das Wohlbefinden jeder der betroffenen Nationen vereinbar ist. Das ist allein der Zweck derjenigen von uns, die die Konferenz zustanHegebracht haben. „Der Geist der Solidarität." Tardieu über die englisch-französische Zusammenarbeit. Tarideu stellte nach seinem Besuch bei MacDonald fest, Pflicht der Regierungen sei es, sich mit den schwebenden Fragen von dem Gesichtspunkt der Solidarität zu be fassen. Dies sei auch der Geist der Konferenz der vier Mächte am Mittwoch, wie auch in Genf und Lausanne, s Großbritannien und Frankreich, die das gemeinsame Ziel hätten, normale Lebensverhältnisse für alle Nationen sicherzustellen, müßten zu einem erfolgreichen Abschluß das bringen, was sie in ihrem Sinn hätten. Gümsons Curopareise. Das amerikanische Staatsdepartement nimmt an, daß Staatssekretär Stimson etwa vier bis fünf Wochen w Europa weilen wird. Er wird wahrscheinlich aus dem französischen Ozeandampfer „Isle de France" zusammen mit Norman H. Davis reisen, der als amerikanische: Sachverständiger für die Tribut- und Schuldenfrage gilt Stimson wird sich direkt nach Gens begeben, ohne ander« Hauptstädte zu berühren. In Washingtoner politischen Kreisen wird daraus hingewiesen, daß Stimson keines falls die Tribut- und Kriegsschuldenfrage besprechen werde. Auch zum ostasiatischen Konslikt werde er nicht Stellung nehmen, wohl aber in dauernder Fühlung mit den beteiligten Stellen bleiben. Staatssekretär Stimson wird Amerika am 8. April verlassen. Es wird betont, daß der alleinige Grund die Teilnahme an den Abrüstungsverhandlungen sei. Verständigung in Schanghai. Der Räumungsplan. In den zwischen den chinesischen und japanischen Ver tretern geführten Verhandlungen in Schanghai wurde folgendes vereinbart: Es werden von den Japanern ge- rätimt: 1. mehrere Teile des Chincscnvicrtels in TschaM 2. der östliche Teil von Kiangwan und die Rennbahn, 3. das Dorf Wusung; 4. der Bezirk Jansnpu. . - Die Räumung muß im Laufe eines Monats erfolgen In den geräumten Gebieten dürfen sich vorläufig kein« chinesischen Truppen aushalten, sondern nur eine eigens gebildete chinesische Polizei. Zur Durchführung dieser Vereinbarungen wird eine chinesisch-japanische Kom mission gebildet, die die Durchführung zu überwachen hat 260 Polizisten aus Tokio in der Mandschurei. In Tschangtschun sind 260 Polizisten aus Tokio ein getroffen, um den Poiizeidienst in der Mandschurei z» organisieren. Die Beamten beherrschen die chinesisch* Sprache vollkommen und werden bedeutende Stellungen in der Mandschurei bekleiden Es sollen noch weiter« 600 Japaner aus Tokio eintreffeu, um verschieden« Bcamtcnstellungcn in der Regierung Puji zu übernehmen Das japanische Kabinett Hai die Anleihe für die Re gierung Puji in Höhe von 2 0 Millionen Den ge nehmigt. Von japanischer amtlicher Seite wird dazu mit geteilt, daß die Genehmigung dieser Anleihe mit der Frage der Anerkennung der mandschurischen Negierung durch Japan in keinem Zusammenhang stehe. KeiKsSMSeLAler aus dm D-Zug gestürzt Ein Begleiter einer Goldsendung verunglückt. In der Nähe der Station Holten in Holland ist der Rcichsbanibeamie Mar Fritze loder Fritsche) aus Berlin auf bisher unerklärliche Weise aus dem D-Zug Berlin— Amsterdam gestürzt, wobei er eine schwere Gehirnerschüt terung erlitt. Fritze begleitete mit zwei anderen Beamten der Reichsbank in einem besonderen Wagen im D-Zug eine größere Goldsendung für die Neederlandsche Banl nach Amsterdam. Die beiden Beamten hatten ihren Kol legen plötzlich vermißt, worauf sie die Notbremse zogen. Man fand Fritze einige hundert Meter entfernt bewußt los aus dem Bahnkörper aus. Prof- Fürstin Andronikow gestorben. Ter Lcbcnsroman einer berühmten Russin. In Stuttgart ist die Fürstin Margarete Andronikow, ordentliche Professorin für Pflanzen ernährungslehre und Leiterin des Pflanzenernährungs instituts an der Landwirtschaftlichen Hochschule in Hohen heim bei Stuttgart, gestorben. Die Fürstin, die im Alter von 55 Jahren stand, wurde in Moskau als Tochter des Barons von Wrangel geboren. Sie studierte in Tübingen und promovierte dann in Leipzig. Darauf arbeitete sie in Pariser und Londoner Instituten und wurde 1912 mit der Leitung der landwirtschaftlichen Versuchsstation an der Hochschule in Reval betraut. Nach der russischen Revolution wurde sie von den Bolschewisten als Geisel gefangengenommen und zum Tode verurteilt. Ehe das Urteil vollstreckt werden konnte, wurde sie jedoch von deutschen Truppen befreit. 1920 wurde Fürstin An dronikow an das Institut des ProfessorsDr. Aere- boe für Pflanzenernährung berufen. Später errichtete das Reich für sie in Hohenheim ein eigenes Institut, um ihr die Fortsetzung ihrer für die deutsche Land wirtschaft wichtigen Arbeiten zu ermöglichen. In Hohenheim vermählte sie sich mit dem russischen Fürsten Andronikow. Wilsdruff, am 4. April 1gzo Merkblatt für den 5. April. Sonnenaufgang 5"^ ! Monliguslfkng 5» Sonnenuntergang 1N° j Monduntergang 1804: Der Botaniker M. I. Schleiden geboren. Aprilweiter. Der April hat mit lauem, lenzlichem Wetter begonnen, und da stimmt was nicht. Es gibt Sa nämlich noch den Hundert jährigen Kalender, nach dessen Bestimmungen der April ganz anders anzusangen Hai: bis zum 10. April soll in den Nächten noch Frost herrschen; dann erst beginnt eine gelindere Witte rung, dte am 23. April zu Ende geht, um elnem Rauhreif Plat zu machen. Das rauhere Wetter dauert bis zum 29. April woraus wieder sreundlicheres Wetter anhebt. So wird das ü dem alten Kalender vorgeschrieben, aber der diesmalige Aprö hat sich, wie gesagt, bisher noch nicht ganz danach gerichtet Der April ist eben launenhaft und heißt wegen siese« Launenhaftigkeit mit Fug und Recht „Wandelmonat". Etumä fängt es so mild und warm an, daß man glauben könnte, mav sei bereits mitten im Sommer, und dann kommen plötzlich Regen und Schnee und richten die kleinen Blüten und di« kleinen Blätter, die sich bereits an Bäumen und Sträucher» gezeigt haben, elend zugrunde. Aprilschnce, das kennen wi« alle zur Genüge, und Aprilkälte ist auch nicht ganz unbekannt Anderseits wieder gibt es richtige Apvilgewitter, die jedoch nicht, wie die Sommergewitter, wieder zur Wärme zurück- führen, sondern gewöhnlich eine neue Kältezeit einleiten. Dic Fotge dieses ständig wechselnden Aprilwetters ist. daß ir vielen Teilen Deutschlands von einer richtigen Erwärmung iw April nicht die Rede sein kann. Will man jedoch wissen, wic sich solches „Wandelwetter" in Feld und Flur bemerkbar macht so braucht man sich nur die alten Bauernregeln vorzunehmen, um dann zu erkennen, daß — auch sie nichts Bestimmtes wissen! „Aprilregen bringt großen Segen", heißt es in einem dieser Er- sahrungssätze Gut! Es ist einleuchtend, und man hat nicht viel dagegen einzuwenden. Aber dann erfährt man wieder, vaß wichiiger als der Aprilregen der Aprilschnee sei. da er den Graswuchs fördere. Möglich, daß auch das stimmt! Bring« man alles aus einen Generalnenner, so ergibt sich, daß sei April unter allen Umständen „naß" sein muß, wenn er frucht bringend wirken soll Ob Vie Nässe vurch Regen oder durch Schnee hcrbeigefühn wird, ist gleichgültig. Da sind aber noch andere Bauernregeln, die einen April beginn mit Kälte sür durchaus ersprießlich halten, venn «^ komme vor allem varaus an, daß das Ende gut sei Und da-- Ende ist gm, wenn der Ansang schlecht war Ein April, der sich kalt anläßl und so tut, als ob er noch richtiger Winter Ct ist in seinem Endspurt gewöhnlich sehr zahm: die Sonne komm vann durch, zeigt, was sie kann, und fördert die Obstblüte. ist das, was über vas Aprilwctter zu sagen wäre, und ma sieht, daß das Gesagte genau so unsicher und so unbcstimmi wie dieses Wetter selbst. Man lut also wohl schon am bei - wenn man abwartet, wie es wird. Wo doch selbst der Hunve jährige Kalender nicht ganz verläßlich ist!