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wir mit dem Abdruck des Romans In den nächsten Tagen beginnen Lop^rigbt Martin llouclit^vanger, Hall^ 'Laale) MNrMrAMati »EMWWMWMM«WMEEMWWW^ MW A W «M WU * rei;enocn Mrlus-Unterneymungen hat die Zucht von Tigern und anderen Raubtieren den größten Aufschwung genommen. Das beste Alter für die Dressur dürfte zwischen andert halb und zwei Jahren liegen, obwohl mir Fälle bekannt sind, in den sogar fünf- und sechsjährige Tiger mit Erfolg in Dressur genommen wurden. Zu der Frage aber, ob importierte oder in Gefangen schaft geborene Tiere sich besser zur Dressur eignen, ist zu sagen, daß Dompteure die wildgeborenen Tiere vorziehen, weil sie vielleicht schwerer zugänglich, doch zuverlässiger sind, sobald sie sich einmal zur Freundschaft mit dem Menschen bekannt haben. — Den in Gefangenschaft Geborenen fehlt die wilde Scheu, doch auch, zu oft, die Treue. No .2 Ha *oten - Lehmen Talle «riebsst auf d Zusai kn T geäuf Seitd ähnln erwie Waac lag. Unbe! reizt , dieser Nische übera halt»! man mit d dürfte schädi es au mache verlai Merle und s Mortu irgcni sonder auf gewal als n sinaw F bruch - I» Abg keil' Bilan bersch' schwer Menn Bon ' Pfenn davon tzewie! Vertu! aber , Birts' sagen Kredit V Birtsc schwur Ringln der G« Bert Persör Eicher tung a klein Land Mochte Eicher im Fr diese ü spruch Meiner Molle Mögen «asür ?!eld c Abt e» heutig« Kredit! ^eil sc 'S, UN iN NtÜ 1 mehr als 12. Von Berta Witt. Unsere aufgeregte Zeit gibt vor, keinen Aberglaube! mehr zu kennen, und zweifellos gibt es auch Menschen genug Lie sich um die böse Dreizehn nicht mehr kümmern und ihrer angeblichen schlimmen Bedeutung das überlegene Lächeln de- modernen Menschen entgegensetzen, den Ammenmärchen nichi aufregen können. Aber ein ganz klein wenig spukt sie dock wohl auch heute noch fort, auch wenn man sie selten noct ganz so ernst nehmen mag wie früher. Hat nicht selbst Goethe einst verständnisvoll solchem Um stand Rechnung getragen und sich unbemerkt aus einer Ge sellschaft entfernt, weil sonst dreizehn beisammen gewesen wären? Es war m Straßburg, und er war der Einladung einer ihn freundlich aufnehmenden Familie gefolgt, worüber er in „Dichtung und Wahrheit" wie folgt erzählt: „Du Gesellschaft war nicht groß; einige spielten, und einige spa zierten, wie gewöhnlich. Als es zu Tisch gehen sollte, sab ich die Wirtin und ihre Schwester lebhaft und wie in einer besonderen Verlegenheit miteinander sprechen. Ich begegnet! ihnen eben und sagte: ,Zwar habe ich kein Recht, meine Frauenzimmer, in Ihre Geheimnisse einzudringen; vielleicht bin ich aber imstande, einen guten Rat zu geben oder Wohl gar zu dienen? — Sie eröffneten mir hieraus ihre peinliche Lage: daß sie nämlich zwölf Personen zu Tisch gebeten, und in diesem Augenblick sei ein Verwandter von der Reise zurück gekommen, der nun als der Dreizehnte, wo nicht sich selbst, doch gewiß einigen der Gäste ein fatales Memento mori werden würde. — ,Der Sache ist leicht abzuhelfen', versetzte ich. 'Sie erlauben mir, daß ich mich entferne und mir die Entschädigung Vorbehalte.' — Da es Personen von Ansehen und guter Lebensart waren, so wollten sie es keines zugeben, sondern schickten in der Nachbarschaft umher, um den Vier zehnten aufzufinden. Ich ließ es geschehen; doch da ich den Bedienten unverrichtetersache zur Gartentür hereinkommen sah, entwischte ich und brachte meinen Abend vergnügt unter den alten Linden der Wanzenau hin. Daß wir diese Ent sagung reichlich vergolten ward, war Wohl eine natürliche Folge." Man sieht, welche geradezu katastrophale Bedeutung man damals noch dieser Sache beilegte, da Goethe selbst von einem Memento mori spricht. Denn daß einer von den dreizehn einer Tafelrunde dem Tode verfallen sei und im folgenden Jahr sterben müsse, war ein ganz allgemeiner Glaube, dem man nicht allein in allen europäischen, sondern selbst in den fernen Zonen Ostindiens begegnete und bei dem nur darin die Meinungen voneinander abwichcn, wer der Ge zeichnete sei. Meistens galt in Deutschland entweder die jüngste oder die zuletzt erschienene Person als die dem Schick sal verfallene oder, wie in Oldenburg, jene, die zuerst die Hand nach dem Munde führt, und wiederum (in Mecklcn- 'burgs, wer zuerst vom Tisch aussteht oder sich zuletzt zu Tisch setzt. Die Fühlbarkeit dieser Theorie konnte den Aberglauben nicht einmal wirklich erschüttern, und nur in Tirol war man wenigstens insofern etwas toleranter, daß man nicht gleich den Tod, sondern nur irgendein Unglück, einen Verlust als Folge der Treizehnzahl anuahm. Wenn sich die abergläubische Annahme nicht allemal als ein Fehlschluß erwiesen hat und wenigstens die Regel zu be stätigen scheint, die man in Dalmatien aufgestellt hat, so zeigen doch die entsprechenden Beispiele viel weniger eine gewisse Unfehlbarkeit des Aberglaubens als die Tatsache, wie leicht dieser Aberglaube sich auch einmal unglücklich aus- wirken kann. In Dalmatien hält man nämlich diejenige Person für dem Schicksal verfallen, die sich, wenn man auf die Dreizehnzahl aufmerksam macht, ängstlich und niederge schlagen zeigt. Wirklich hat es Leute gegeben, die sich das Omen so zu Kopf nahmen und sich in solche nervöse Auf regung dadurch versetzen ließen, daß sic tatsächlich als Opfer jenes Aberglaubens gelten konnten. In einer kleinen Musikerzeitschrift von 1845 findet sich folgende wahre, in ihrer Tragik fast unheimlich anmutende Geschichte. Der Chordirektor Just aus Meiningen speiste einmal in einem Gasthaus zu Altenburg zu Mittag; unglück licherweise war er der Dreizehnte und Letzte, der sich hinsetzte, und sein Nachbar war taktlos aenua, ihn nickt nur darauf, W ^er sj Aeußis bi nm, 'bfteor! Vreuße E'niach bevor ^n bei glichet Pre , Kei, und 'b die Quiche sondern scherzhaft auch auf das ihm nach dem Aberglauben bevorstehende Schicksal aufmerksam zu machen. Es machte tiefen Eindruck auf ihn, und vergebens bemühten sich die übrigen, ihn aufzuheitern und ihm die Sache wieder auszu reden. Endlich schlug einer vor, man solle losen und auf diese Weise bestimmen, wen das Schicksal sich als den Drei zehnten Vorbehalten werde. Keiner ging eifriger darauf eir als Just, dem der Scherz bitterer Ernst war. Man zog — einer nach dem andern stellte lachend fest, nicht der Erwählt! zu sein, nur Just zeigte bleich mit der gezogenen Nummer Ick sein Todesurteil. Seitdem ergriff ihn eine tiefe Gemüts bewegung, und der Arzt verordnete ihm kalte Waschungen. Um nun seine Wirtsleute' nicht damit zu belästigen, ging er abends zum Schloßteich, und am andern Morgen fand mar ihn entkleidet tot am Ufer. Selbstmord war ausgeschlossen, denn Just hatte immer eine unbeschreibliche Angst vor dem Tod gehabt, und ganz ohne Zweifel hatte nur ein Schlag als Folge seiner heftigen Gemütsbewegung seinem Leben eir Ende gemacht. So hat ein törichter Aberglaube, der ebenso sinnlos ist, wie ihn niemand recht zu erklären vermag, mehr als einmal unnötig Unheil hervorgerufen und Menschen aus ihrer ruhigen Bahn geworfen. Vermutlich hängt die böse Drei zehn, die sich übrigens nur auf Gastmähler bezieht und fälsch, lich auch auf Hotelzimmer übertragen wurde, mit den Regeln zusammen, nach denen die Alten ihre Gastmähler einrichteteu Die Anzahl der Personen bei Tisch wurde nicht gedankenlo- und willkürlich bestimmt, und man bielt im alten Griechen land darauf, daß sie drei nach der Zahl der Grazien odei neun nach den Musen sei. Die Pythagoräer vermehrten sn auf zehn, und diese Zahl galt für die Tafel des Tenophon, wi Sokrates oft erschien. Schließlich aber legte man auch du Zahl der Musen und Grazien zusammen, so daß sich zwölf ergibt, und von solchem Gastmahl spricht Macrobius in der Saturnsfesten, woX-ei er aber, wie ausdrücklich vermerkt, der König des Festes nicht mitzählt, der dabei also als der Drei- zehnte erscheint, Was jedoch ohne Anstoß mitgeteilt wird. Hiernach kannten also die Alten die böse Bedeutung de: Dreizehn nicht, obwohl Cicero irgendwo über Roscius er wähnt, daß er dreizehn Herrschaften von seinem Vater geerbt habe, die ihm alle von Chrysogomus weggenommen worder seien, so daß also hier zum erstenmal ein Schatten auf du Zahl Dreizehn zu fallen scheint. Ob hier wirklich schon jener Aberglaube hervorguckt, mutz dahingestellt bleiben; denn der Verlust der Güter hängt nicht damit zusammen, daß e- dreizehn waren, sondern weil ihr Wert und ihre Lage au Tiber den Chrysogomus reizten, sie sich anzueignen. Immerhin scheint jeder Aberglaube irgendwie von de: alten Kultur ausgegangen zu sein; hielt man doch stets auck im alten Aegypten darauf, Tischgesellschaften nie zu drei- Es klingt in uns ein Kinderreim. Sobald der Frühling bei uns seinen Einzug gehalten hat, beginnt die Zeit der Kinderspiele im Freien. Dazu muß abgezählt werden und die Abzählverse sind eine merb würdige Sache. In Wien z. B. heißt der bekannteste Reim mit dem man feststellt, wer Räuber und wer Soldat oder wer Indianer und wer Trapper ist: Oanichi, boanich» siarichi, sairichi, ripadi, bipadi — knoll. Dieser Abzählreim geht mit allerhand Abwandlungen durch das ganze ober deutsche Sprachgebiet und in München z. B. lautet ei' Ennerle, bennerle, sickerle, sa, rippede, rappede — knoll- Darin steckt also zweifellos eine ursprüngliche Verwandt schäft, und in der Tat haben gelehrte Forscher dicke Büche» über diese alten Kinderreime und ihren ursprüngliche» Sinn geschrieben, denn in Norddeutschland gibt es au^ solche Reime, von denen nachgewiesen werden kann, daß sie ein ganz unausdenkliches Alter baden. Aber um diese Zeit, wo endlich die Sonne wärmer z» strahlen beginnt, kann man noch viel merkwürdigere Ding' am Spiel der Kinder beobachten. Wer einmal schärfet zusieht, der bemerkt, daß jedes dieser Spiele seine bestimm» Zeit hat. An einem bestimmten Tage beginnt das Kreise» spielen, an einem anderen das Reifenschlagen, ganz al» ob das richtige Datum dazu im Kalender stünde. UM Willkürlich richten sich alle Kinder nach diesen ungeschri»- denen Gesetzen, selten, daß einmal eines aus der Reih» tanzt, und das fällt dann so auf und findet solche Ab lehnung, daß es den zu früh auf die Straße mitge nommenen Reifen schleunigst wieder nach Hanse trägt. Wer aber ein gutes Gedächtnis hat, der kann sich dar«» erinnern, daß auch in seiner eigenen Jugend es sch»" so gehalten wurde. Freilich wurden wir uns dessen ni^ bewußt, sowenig wie die heutigen Kinder diese merk würdige und unerklärliche Ordnung mit Bewußtsein inR halten. Und nicht nur zu den Kinderzeitcn der heute Er wachsenen ist es so gewesen, sondern es gibt Andeutung»" aus vergangenen Jahrhunderten, seit dem l6. sogar sch»" ganz bestimmte Aufzeichnungen, daß es auch damals so ge wesen ist. Warum das aber so sein mutz, das hat man zwar m» die verschiedenste Weise zu erklären versucht, genau herau»- bekommen aber hat es noch niemand. Von manchen de" Kinderspiele, wie etwa dem allbeliebten Himmel- «m Höllespiel, Weitz man zwar, datz darin noch Erinnerung»» an alte Wallfahrtsübungen aus der Heidenzeit stecken, »m auch bei manchen der Abzählverse glaubt man, daß dar'' noch ale Scgenssprüchc in entstellter Form weitcrlebcs Aber genaueres darüber wird wohl kein Gelehrter herauf bekommen, sondern wir müssen uns mit dem SP»", trösten, daß im kindischen Spiele oft ein ließ" Sinn liegt, aber auch verborgen bleibt. Und dar" ist es das beste, daß wir versuchen, bei der Betracht«^ dieser Kinderfröhlichkeit uns in Gedanken dahin Mm zuversctzen, wie jung wir alle einmal gewesen sind. . kann es uns geraten, daß auch wir ernsten Leute noch »' mal ganz selig und fröhlich die alten Abzählverse m, sprechen: Enncrle bennerle, oder Eene beene zwackel, oder wie sie sonst heißen mögen, und solange das noch können, ist unser Herz jung geblieben. zehn, fonvern zu zehn oder zwolj Personen avzutciteu. I» Frühmittelaltcr scheint man in der abendländischen Kultur Welt die böse Dreizehn noch nicht gefürchtet zu haben, den» es herrschte damals der Brauch, als Hochzeitsschilling drei' zehn Stücke Geld znsammenzulegen. So überreichte z. B. dc' Gesandte, der für Chlodoväus das Verlöbnis mit Chlothild» abschloß, dreizehn Psennige. Die Berührung mit der Kultur Roms verpflanzte dar» auch den Aberglauben in die neue Welt des Abendlandes wie er sich um die Tafelrunde spann. Die Bibel half hi»' gewisse Anhaltspunkte finden, mögen sie nun für jenen Aber glauben wirklich maßgebend sein oder nicht. Aber die Zah- Dreizehn kehrt in ihr mehrfach bedeutungsvoll wieder. D» ist Jakob mit seinen zwölf Söhnen, da ist Christus, wie »> mit seinen zwölf Jüngern das Osterlamm speist und dabc das Abendmahl einsetzt. Einer unter ihnen, als der Dee'' zehnte verkörpert das Prinzip des Bösen: Judas, der sÄ nach begangenem Verrat erhängt, also dem Tode versäht Die moderne Aufklärung hat sich natürlich auch den alte» Aberglauben der bösen Dreizehn vorgenommen, aber es be durfte doch sehr drastischer Maßnahmen und einer uns Heu» lächerlich anmutenden Selbsthilfe einzelner Kreise, um ei»' Bresche zu schlagen. Im Jahre 1857 bildete sich in Bordeaul ein Verein der Dreizehn, der Tischgesellschaften zu dreizeh» Personen veranstaltete. Man wählte als Festtag den drei zehnten Freitag des Jahres und beobachtete dabei uoä manche Regeln, die wie eine Herausforderung des Schicksal aussehen konnten. Wirklich trat auch in der entsprechende» Zeit kein Todesfall ein, und so hatte man die Genugtuung hier den alten Aberglauben widerlegt zu haben. Das geri Ar. j 'M' EM