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George, Geryan Hauptmann, Thomas Mann, Stehr Binding, Ricarda Huch, Walter von Molo, Professor Petersen usw. Das ganze Ausland feiert Goethe. In allen Kulturländern wurde am 22. März Goethes in besonderen Feiern und Festsitzungen literarischer und gelehrter Körperschaften gedacht, in besonders bemerkens werter Weise in Frankreich, in Rußland, in England, in Amerika, in Ungarn, in Italien usw. Die U n i v e r s i t ä t von Wisconsin ernannte den deutschen Bot schafter von P r i t t w i tz, der bei der Goethe-Feier eine Ansprache hielt, zum Ehrendoktor. Der indische Dichter und Nobelpreisträger Rabin dranath Tagore sandte anläßlich der Goethe-Feier an den Reichspräsidenten von Hindenburg ein Telegramm mit einem Gruß an das ganze deutsche Volk. In Rom legten der Gouverneur der Stadt, Fürst Boncompagni, namens der Ewigen Stadt und der deutsche Botschafter von Schubert im Namen der Reichsregierung am Goethedenkmal in der Villa Borghese Lorbeerkränze nieder. 612S0V0 Arbeitslose am iS. Mrz. Keine wesentlichen Änderungen. Nach dem Bericht der Neichsanstalt für Arbeitsver mittlung und Arbeitslosenversicherung für die Zeit vom 1. bis 15. März IM hat der Arbeirsmarkt keine wesent lichen Änderungen erfahren. Eine Reihe verhältnismäßig geringfügiger Schwankungen hat sich zu einem im ganzen unveränderten Stand der Arbeitslosigkeit ausgeglichen. Am 15. März wurden bei den Arbeits ämtern rund 6 129 00«! Arbeitslose gezählt. Die Arbeits- losenversicherung erfuhr eine Entlastung um rund 115 000 auf rund 1 736 ooo Hauptunterstützungsempfänger, wäh rend in der Krisensürsorge eine nicht unerwartete weitere Belastung um rund 43 000 auf rund 1 717 000 Hauptunter stützungsempfänger eintrat. Die Zahl der von den Arbeitsämtern anerkannten Wohlsahrtserwerbslosen betrug Ende Februar rund 1 833 000, während zur gleichen Zeit über 3,5 Mil lionen Arbeitslose in der Arbeitslosenversicherung und in der Krisenfürsorge betreut wurden. Die Frühjahrs entlastung des Arbeitsmarktes wurde in vielen Bezirken durch Wiedereinsetzen von Frost und Schnee aufgehaltcn; auch in der ersten Märzhälfte des Vorjahres war noch eine Zunahme der Arbeitslosenzahl um rund 8000 zu ver zeichnen. Bottsanleihe sott Arbeit schaffen. Ein Vorschlag des Asabundes. In der zweiten Ausschußsitzung des Allgemeinen Freien Angestelltenbundes — Afabund — wies Bundes vorsitzender Reichstagsabgeordneter Aufhäuser auf die deutsche und die internationale Wirtschaftsnot hin, die ökonomische und politische Ursachen habe. Man wolle ein konstruktives wirtschaftliches Organisationsprogramm herausbringen, bei dem es natürlich in erster Linie um Vie Arbeitsbeschaffung gehe. Nur damit könne man die Erwerbslosenkrise wirk sam bekämpfen. Man werde in den Vorschlägen u. a. auch den Gedanken einer allgemeinen Polksan- leihe zur Finanzierung der Arbeitsbeschaffung bringen. Hand in Hand damit müsse aber eine organi satorische Umbildung des heutigen Wirtschaftssystems gehen. Abzulehnen sei jedoch eine Arbeitsbeschaffung in Verbindung mit gefährlichen währungspolitischen Experi menten wie etwa zusätzlicher Kreditbeschaffung durch die Reichsbank usw. Hierauf nahm der Leiter der Wirtschaftspolitischen Abteilung des Afabundes, Tr. Otto Suhr, das Wort zur Erörterung des Wirtschaftsplanes der Gewerkschaften im einzelnen. Das zweite Thema der Tagung „Sturm aus die Arbeitslosenversicherung" behandelte Fritz Schröder. Er forderte die Aufrechterhaltung der Arbeitslosenversicherung und eine Vereinheitlichung der Krisenfürsorge mit der bis herigen gemeindlichen Erwerbslosenwohlfahrt zu einer ReichsarbeUslosenfürsorge, deren Durchführung der Neichsanstalt obliegen soll. ZulOcuWr Srden lind PkiWenlelMhl. Berlin. Auf einer Reichsführertagung des Iungdeulschen Ordens überbrachte Staatssekretär a. D. Kempner vom Hin denburg-Ausschuß den persönlichen Dank Hindenburgs für den treuen Einsatz des Iungdeutschen Ordens im ersten Wahlgang der Präsidentenwahl. Der Hochmeister des Iungdeutschen Or dens, Mahraun, kennzeichnete den Kampf der jungdeutschen Bewegung für Hindenbrug als einen Kampf für den Gedanken der Volksgemeinschaft. Es sei eine besondere Notwendigkeit beim zweiten Wahlgang, gerade in der schwarz-weiß-roten Front die Stimmenzahl für Hindenburg noch zu vermehren. Zu den kommenden Landtagswahlen in Preußen wurde beschlossen, die Entscheidung für die einzelnen Kandidaten davon abhängig zu machen, ob sie sich zu großzügiger Ostsiedlung, zu weiterem Ausbau des freiwilligen Arbeitsdienstes und zur Durchführung einer gesunden Reichsreform bekennen. Ser irWe MWausMAffW der Treueides. London, 22. März. Der Oberkommissar des irischen Freistaates teilte mit, er sei nunmehr vom irischen Außenmini ster über dessen Vorschläge zur Abschaffung des Treueides zur englischen Krone unterrichtet worden. Die irische Regierung sei der Meinung, daß der Treueid keine vertragliche Verpflich tung sei, und daß sie ein absolutes Recht hätte, die Verfassung Irlands umzuändern, wie es das Boli wünsche. Weiter sei es ihre Absicht, daß alles, was mit der Verfassung Zusammen hänge zu der untastbarcn Souveränität Irlands gehöre. Der Eid sei die Ursache vieler Unruhen und Meinungsverschieden heiten in Irland gewesen. Die irische Regierung wünsche nicht, in ein unfreundliches Verhältnis mit England zu treten; ganz im Gegenteil. Aber die englische Regierung müsse einsehsn, daß der wirkliche Frieden in England unmöglich sei, solange die volle und freie Vertretung des Volkes im irischen Parlament durch die Treueidverpslichtung unmöglich gemacht sei. OeNtt. Sitzung äes krÄrksauslebuNes die Kosten für die Beanspruchung einer Motorspritze über die Nach einer nichtöffentlichen Sitzung eröffnete der Amts hauptmann die öffentliche Sitzung des Bezirksausschusses am Dienstag vormittag kurz nach 9 Uhr im amthauptmannschaft- lichen Dienstgebäude in Meißen. Er gab zunächst Kennntis von der Amtsniederlegung des Bezirkstags- und Bezirks- ausschußmitglledes Willy Zienert in Wilsdruff, an besten Stelle im Bezirkstag Rechtsanwalt Hofmann - Wils druff gemäß der ausgestellten Liste zu treten hat. Im Be zirksausschuß folgt ihm Gutsbesitzer Hermann-Z ehren, den der Amtshauptmann bereits in der nichtöffentlichen Sitzung begrüßt hat. Der Ausschuß genehmigt das Gesuch Zienert und ist mit besten Nachfolgern einverstanden. An die Stelle Zienert tritt im Verteilungsausschuß für Wohnungsbaudarlehen und im Lezirksfürsorgeausschuß Gutsbesitzer Herrmann. Lieber das Ortsgesetz über die Beschleusung der Ge meinden Coswig und Kötitz berichtet Reg. - Baurat Dr. Wilde? Da eine Einigung zunächst nicht zu erzielen ist und auch ein Gutachten des Straßen- und Wosserbauamts noch aussteht, will man zunächst nochmals mit den Gemeinden in Besprechung eintreten und erst dann eine Abstimmung vorneh men. Es erfolgt deshalb die Zurückstellung. Lieber die Finanzlage des Bezirks führte Amtshauptmann Schmidt sodann aus, daß sich diese nicht gebessert habe, im Gegenteil, die Ausgaben weiter gestiegen sind. Der Bezirk hatte im Monat Januar 3445 Wohl fahrt s e rw erbs l ose, die eine Ausgabe von 118880 Mark verursachten, im Februar 3585 Wohlfahrtserwerbslose mit 126 871 Mark Kosten. Krisenunter stützte waren im Januar 2575 vorhan den mit 28 975 Mark Unkosten, im Februar 2661, für die 29 635 Mark auszugegeben waren. Es sind das 39,55 pro 1000 der Bevölkerung. Dem Bezirksverband war es nur mit Unterstützung des Ministeriums möglich, seinen Verpflichtungen nach- -ukommen. Die Amshauptmannschäft wird ermächtigt, zur Entscheidung über Einsprüche gegen die Stimmlisten und gegen die Versa gung von Stimmscheinen anläßlich der Reichspräsidentenwahl. Die teilweise Einziehung des Boselweges (20 Meter »cm der Bvselspitze ab gerechnet) wird von der Ge meinde Sörnewitz beantragt. Die Angelegenheit hat bereits iw erheblichem Maße die Oeffentlichkeit beschäftigt, und es ist ver handelt worden, bis man mit dem Besitzer der Dümlingschen Steinbrüche zu einer Einigung auf Zurückverlegung des Aus sichtspunktes um 20 Meter gekommen ist. Von den 20 Metem werden 14 Meter zum Abbau freigegeben, während 6 Meter Schutzstreifen vor dem Aussichspunkt verbleiben. Der Boselweg ist demzufolge entsprechend dem Anträge der Gemeinde zu ver legen. Der neue Aussichtspunkt ist um einen Meter zu erhöhen und mit einer standsicheren Bruchsteinmauer einzufrieden. Das Gelände ist zu planieren und die Wiese seitlich gelegen für dis Benutzung frei zu geben. Der Drahtseilschutz ist in einen festen Schutz mit Steinsäulen umzuwandeln. Der Ausschuß stimmt dem Antrag der Gemeinde zu unter der Bedingung, daß vom Besitzer der Dümlingschen Steinbrüche die vorbezeichneten Maßnahmen erfüllt werden. Der Stadtrat zu Lommatzsch ersucht um Bewilli gung eines Beitrages zur Beschaffung einer Motorspritze. Der Ausschuß erkennt eine moralische Verpflichtung zur Gewährung einer solchen Unterstützung an, sieht sich aber im gegenwärtigen Augenblick bei der Finanzlage des Bezirks nicht in der Lage, eine solche zu gewähren und stellt das Gesuch auf spätere Zent zurück. Bürgermeister Zimmermann führt dabei Klage über die entstehenden hohen Kosten, wenn «ine Gemeinde außer halb der Sechskilometergrenze liegend, im Brandfalle die Hilfe einer Motorspritze verlangt. In Wilsdruff im Besonderen seien die Kosten sehr hoch, die für Wegegebühren berechnet würden. Bürgermeister Dr. Schenk-Nossen pflichtet dem bei und gibt -u erwägen, ob es nicht ratsam erscheine, daß der Bezirk Sechskilvmetergrenze hinaus übernehme. Für die Kraftwagenlinie M e iß en—Z e hre n—R i esa und Meißen—Diesbar—Riesa werden ab 1. 4. 1932 erneut Garantiesummen notwendig. Bezirksrat Dr. Falck be richtet über Verhandlungen mit der S.K.V. Vom Bezirk wur den erneut zu leisten fein 660 Mark und 150 Mark, zusammen also 750 Mark für beide Linien auf das ganze Jahr. Den übrn gen Teil tragen die Gemeinden, soweit es in ihrer Kraft steht- Der Ausschuß genehmigt die Garantiesummen. Der Ausschuß ist einverstanden, daß der Tilgungssatz bei Baudarlehen gemäß der Verordnung des Arb. und Wolf. Min. vom 20. 2. 1932 mit Rücksicht auf die mißliche Wirtschaftslage, bei 1 Prozent bleibt und nicht auf 2 Prozent erhöht wird, weil die Darlehnsnehmer nicht in der Lage sind, den erhöhten Tilgungssatz zu zahlen. Das Gleiche soll im Be dürftigkeitsfalle für die alten Hauszinssteuerdarlehen gellen. Der Amtshauptmann erhält sodann die Ermächtigung, bis zur Genehmigung des Haushaltplans für 1932 Bezirksmittel im Rahmen des vorjährigen Haushalt- planes zu verausgaben und Bezirksumlage einzuheben, weil vor Mai kaum es möglich sein wird, einen einigermaßen endgültigen Plan aufzustellen, und weil es noch unsicher ist, wie die Ar- beitslosensürfvrge im kommenden Jahre geregelt wird. Maa erwartet, daß vom Reich ein höherer Betrag übernommen wird, da die Gemeinden nicht mehr in der Lage sind, diese Be träge zu erstatten. Eine Entschädigung der Steuerausschuß mitglieder (Gemeindevertreter) beschließt der Ausschuß nach einiger Aussprache, bis auf weiteres zu übernehmen, da die Finanzämter eine solche Entschädigung abgelehnt haben und eine solche vom Reich nicht vorgesehen ist. Bürgermeister Zimmermann verweist darauf, daß die Steuerbezirke zusammengelegt sind. Er hält grundsätzlich die Tä tigkeit der Steuerausschußmitglieder von geringem Wert, da sie über die Steuerverhältnisse anderer von ihnen vertretenen Ge meinden als ihren eigenen nicht allzuweit orientiert sein könnten. Lieber die Verteilung von WegebaubeiHil fen für das Rechnungsjahr 1932 berichtet Bezirksamtmann Hübel. 183 000 Mark stehen voraussichtlich aus der Krast- fahrzeugsteuer zur Verfügung. 122 Gesuche sind eingoganzen, 11 Gemeinden wurden abgewiesen. Bei diesem Bestände können nur 40—45 Prozent des Bedarfs gewährt werden, weil der Staat keine Beihilfen mehr gewährt. Man erwägt deshalb, weniger Gesuche zu berücksichtigen und dafür höhere Beträge zu gewähren. Amtshauptmann Schmidt weist darauf hin, daß es sich auch hier um einen Teil der Vorberatung des neuen Haushalt plans handelt. Bei Gewährung von 40—45 Prozent des Be darfs würden viele Gemeinden nicht in der Lage sein, Wege bauten vorzunehmen. Man müsse vielmehr 80—90 Prozent des Bedarfs gewähren, damit viele Gemeinden überhaupt in die Lage versetzt würden, etwas zu tun. Durch örtliche Besich tigungen soll festgestellt werden, inwieweit die Gesuche dring lich sind, auch soll dabei die Fratze geprüft werden, inwieweit die Gemeinden in der Loge sind, selbst zu den Kosten beizu tragen. Vom Staat sind 5000 Mark zur Verfügung gestellt, die lediglich für Ausbesserungsarbeiten an Wegen zu verwenden sind, ein kleiner Rest davon ist noch zu verteilen. Der Ermäßigung des Tilgungssatzes für Dar lehen der Kreditanstalt Sächsischer Gemeinden wird zuge stimmt, die Amtshauptmannschaft allgemein ermächtigt, die Ge nehmigung in gleichen Fällen zu verteilen. Einverstanden ist mau mit der Uebertragung der Aufsicht über den F e u e r l ö s ch v e r b a nL der Gemeinden Unkers dorf, Roitzsch b. W., Steinbach b. K. und Ren ners dors. Es handelt sich im wesentlichen darum, die alte Satzung mit den Bestimmungen der Gemeindeordnung in Ein klang zu bringen. Die Amtshauptmannschäft wich ermächtigt, in ähnlichen Fällen von sich aus Genehmigung zu erteilen. Anschließend nichtöffentliche Sitzung. Erklärung des Dominienministers London, 22. März. Der Minister für die Dominien, Thomas, teilte im Unterhaus am Dienstag nachmittag mit, er habe soeben von dem irischen Obbrkommissar in London ein sehr wichtiges und ernstes Dokument Wer die Lage in Irland erhal ten. Das Dokument sei zu wichtig, um sofort darauf eingshen zu können. Er werde jedoch bei der ersten Gelegenheit am Mitt woch eine amtliche Antwort erteilen. Er habe keinen Zweifel über den Emst der Lage. Diese Mitteilung von Thomas erregte bei den Abgeordneten großes Aussehen. Japan will seine Truppen aus Schanghai zurückziehen. Tokio. Wie gemeldet wird, hat die japanische Regierung die Absicht, die Truppen aus Schanghai sofort zunickzuziehen, ohne etwaige Verhandlungen abzuwarten. Japanische Truppen für den hinreichenden Schutz der Niederlassungen sollen jedoch in Schanghai verbleiben. 44444444444444444444444444444444444444444444444444444444444,,444444444444444>,,4 Rus unserer Nelmal Wilsdruff, am 23. März 1932. Merkblatt für den 24. März. Sonnenaufgang 5°* I Mondaufgang 21'° Sonnenuntergang 18°° > Monduntergang 6^ 1882: Der amerikanische Dichter Longsellow gcst. Gründonnerstag. Seit dem fünften Jahrhundert wird der Donnerstag vor Ostern als Gedächlnistag der Einsetzung des heiligen Abendmahls gefeiert. In der katholischen Kirche findet an diesem Tage das Fußwaschen statt. Im Morgenlonde war einst das Fußwaschen eine Pflicht der Gastfreund schaft, die der Wirt seinen Gästen persönlich leistete oder durch seinen Diener leisten ließ. Da nun nach dem Evange lium Johannis auch Jesus seinen Jüngern am Abend vor seinem Todestage die Füße wusch, um sie dadurch zur Demut und dienenden Liebe zu ermahnen, bildete sich im Abendlande vor der allgemeinen Einführung der Kinderiause die Sitte, daß der Priester an den Neu- getausten das Fußwaschen vollzog. In Rom wird das Fußwaschen am Gründonnerstag vom Papste, dem Kar dinale Handtuch und Becken halten, so vollzogen, daß ei dreizehn weißgekleideten Priestern (früher waren es Arme) den rechten Fuß benetzt, daraus abliockne, und küßt. Die dreizehn sogenannten „Apostel" werden dann gespeist und dabei vom Papste bedient und beschenkt. Ähnlich Wird das Fußwaschen auch von den Bischöfen und Klostervorstehern am Gründonnerstag vollzogen. Zu einer besonders feierlichen Zeremonie gestaltete es sich früher am österreichischen und am bayerischen Hofe. Über den Ursprung des Namens „Gründonnerstag" herrschen verschiedene Meinungen. Viele leiten ihn von der Sitte, au diesem Tage grüne Kräuter zu essen, her. Es ist aber wahrscheinlich, daß die grünen Krämer erst später kamen, als man den Namen schon hatte. Glaub hafter ist die Erklärung, daß am Donnerstag vor Ostern die Büßer wieder in die Kiichengemeinschafl ausgenom men wurden, weshalb der Tag auch „Antlaß-, Ablaß- oder Erlaßlag" genannt wird.' Weil nun die sündlos gewordenen Büßer wieder „grünende" Zweige der Kirche sind, ist Gründonnerstag Wohl am sichersten von dem lateinischen Worte „ckies virickium", d h. „Tag der Grünen den", abzuleiten. Am Abend des Grünen Donnerstags findet in der Peterskirche in Rom die Altarwäsche statt. Während der Kirchenchor klassische Musik der berühmtesten alten Meister zu Gehör bringt, versammelt sich die hohe Geistlichkeit mit dem Erzpriester von St. Peter an der Spitze um den Papstaltar über dem Grabe des Apostelfürsten, um die Reinigung des von den Altardecken befreiten Marmor altars vorzunehmen. Zu dieser Altarwäsche wird eine Mischung von Wein und aromatischer Flüssigkeit ver wendet. Unter allen geistlichen Handlungen der Karwoche ist die Altarwäsche in St. Peter von den vielen Fremden, die zur Osterzeit in der Ewigen Stadt weilen, meist am stärksten besucht. * Der Obstbautehrgang des Bezirksobstbauverems nahm ge stern nachmittag 4 Uhr im „Löwen" mit theoretischen Vorberei tungen seinen Anfang. Lehrer Ande r s begrüßte als Vorsitzen der die erfreulicherweise wieder zahlreichen Teilnehmer und be sonders den Leiter des Lehrganges, Obstbauinspek or Jaens ch e n - Meißen. Weiter führte er aus, daß der Wunsch zur Wie- berabhaltung des Kursus aus den Reihen der vorjährigen Teil nehmer gekommen sei. Der Obstbauverein habe ihn gern erfüllt, gelte es doch damit die Gleichgültigkeit und die Unwissenheit i>n Obstbau zu bekämpfen. Wenn der Obstbau Gewinn abwerfen solle, dann müsse er sachgemäß betrieben werden. Der Besitzer müsse wissen, was, wie und wo muß ich pflanzen, was muß Ml