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Wilsdruffer Tageblatt : 03.03.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-03-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193203038
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19320303
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19320303
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1932
-
Monat
1932-03
- Tag 1932-03-03
-
Monat
1932-03
-
Jahr
1932
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 03.03.1932
- Autor
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aufgchängt. Die Bekämpfung lwcg »fit dem Hauptgewicht im Winter. Da die jungen Ränpchen sich meist zunächst in die Knospen einbohren, hat eine Spritzung mit Arsenmitteln erst gegen die größeren Raupen Zweck. Dann aber ist der Hauptschaden schon geschehen. Trotz der größeren damit verbundenen Arbeit bleibt deshalb das Entfernen und Vernichten der Winternester die aussichtsreichere Be- knmpfungsart. Sie muß, ebenso wie beim Goldafter, mit größter Sorgfalt durchgeführt und orts- oder bezirksweise vorgenommen werden. Leider verbietet der beschränkte Raum, noch aus andere, dem Apfelzüchter gelegentlich recht unangenehm werdende Schädlinge einzugehen. Ich nenne nur die Sackträgermotten, die Knospen wickler und den Schwammspinner. Doch sei hier auf die Flugblätter Nr. 6 und 50 der Biologischen Reichsanstalt Berlin-Dahlem, die alles Nähere darüber in kurzer Form enthalten, verwiesen. Den Schluß unserer Betrachtungen möge ein Käfer machen, über dessen Schädlichkeit die Ansichten der Fachleute noch auseinander gehen. Es ist der Apfelblütenstecher (Fn- tkonomus pomorum), im Bolksmund auch der Brenner genannt. Wenn man nach der Apfel blüte an den Bäumen Blüten findet, deren Blütenblätter sich nicht entfaltet haben, sondern wie verbrannt aussehen und eins feste, kleine Kuppel bilden, findet man bei ihrem Offnen seine fußlose, weißliche Larve. Der als Käfer überwinternde Schädling verläßt etwa Mitte März sein Winterversteck unter Rinde usw. und erreicht kletternd oder an warmen Tagen fliegend die Baumkrone, wo die Käfer an den Abbildung 5. Apfelblütenstecher (^ntkonomus pomorum) lNach Speyer. Sehr stark vergrößert) noch geschlossenen Knospen bohren und sich von ihrem Inhalt ernähren. Seine Eier legt der Käfer schon Ende März, Anfang April in die noch nicht geöffneten Blütenknöspchen. Hier schlüpft nach etwa einer Woche die Larve, die sich von Stempel und Staubgefäßen ernährt. Da ein Weibchen bis zu 100 Eier ablegen kann, wird der Ausfall an Blüten oft beträchtlich. Er soll nach Ansicht mancher Forscher aber nicht den Prozentsatz der normalerweise abfallenden, sich nicht entwickelnden Früchte übersteigen. In der sich nicht öffnenden Knospe verpuppt sich die Larve, und etwa Ende Mai schlüpfen daraus die braunen Käfer (Abb. 5). Die Jung käfer fressen noch etwa einen Monat an der Unterseite der Blätter, um dann ihre Winter verstecke aufzusuchen. Gegen diesen Schädling bringt keines der üblichen Bekämpfungsmittel allein Erfolg. Gegen Arsenspritzungen ist der fertige Käfer nahezu unempfindlich. Man schüttelt die überwinterten Küfer deshalb an sonnigen Märztagen von den Bäumen auf darunter gelegte Tücher und vernichtet sie durch Einschütten in Eimer, die mit Petroleum- Wasser-Mischung gefüllt sind. Nach der Blüte sammelt man vor dem Schlüpfen der Käfer die verbrannteil Knospen soweit als möglich ab und verbrennt sie. Einen Teil der Käfer vernichtet man auch im Winterlager durch die übliche Spritzung mit lOprozentigem Obstbaum- karbolineum. Am besten kombiniert man bei starkem Befall die Bekämpfungsmaßnahmen, um zum Ziel zu gelangen. Uber den Apfelblüten stecher lese man genau nach im Flugblatt 69 der Biologischen Reichsanstalt zu Berlin-Dahlem. Bei Bestellung sind 10 Rpf. in Briefmarken mit einzusenden. Vraktische Ratschläge für das Anlemen der Vserde zum Zuge Es sollte keines Hinweises bedürfen, daß eine zu frühzeitige Inanspruchnahme des Pferdes zur Arbeitsleistung sich höchst un günstig auswirkt auf seine körperliche Ent wicklung und spätere Leistungsfähigkeit. Was in der Jugend eines Tieres an Versäumnis oder Uebcrforderung gesündigt worden ist, das läßt sich später durch beste Wartung und Pflege nicht mehr gutmachen. Und der Schaden für den Züchter oder Besitzer ist um so empfindlicher, je wertvoller das betreffende Tier ist. Eine besondere Sorgfalt und Rück sicht verdient deshalb das Pferd, dieses edelste unserer Haustiere. Auch bei ihm wird die Leistungsfähigkeit und Widerstandskraft in späteren Jahren um so geringer sein, je früh zeitiger es zu anstrengender Arbeit heran gezogen worden ist. Große oder gar zu große Kraftleistungeu im jugendlichen Älter führen eine Dehnung von Sehnen und Bändern an den Gliedmaßen herbei und schädigen auch häufig die noch sehr empfindliche Knochenhaut der jungen Pferde, wodurch das Auftreten von Ueberbeiuen am Spruuggelenk und von Sprunggelcnksgallen häufig hervvrgerufen wird. Es kann als allgemeine Regel gelten, daß Kaltblutpferde im Alter von zwei Jahren, schwere Warmblutpferde mit zweieinhalb und solche leichten Schlages uut drei Jahren an gelernt werden. Uebrigens wird der erfahrene Züchter sich nicht starr nach diesem Grundsatz richten; er wird vielmehr sozusagen individuell verfahren und in der gewissenhaften Beob ¬ achtung der Entwicklung jedes einzelnen Tieres genau den Zeitpunkt erkennen, der für das Anlernen der richtige ist. Im landwirtschaft lichen Betriebe erfolgt dieses Anlcrnen der Fohlen meist Ausgangs des Winters oder im ersten Frühjahr. Von höchster Bedeutung dabei ist die Person des Änlernenden. In seine Hand ist es gegeben, das junge Tier zu einem wertvollen Pferde auszubilden, alle seine guten Eigenschaften und Fähigkeiten zu ent wickeln und auszuwerten und seine Unarten zu unterdrücken. Versäumnisse oder Mißgriffe in diesen Punkten machen das Pferd dagegen zu einem minderwertigen, nicht selten ver dorbenen Tiere. Vorbedingungen zur Erreichung eines vollen Erfolges aber sind ruhige, gleich mäßige Behandlung und gewissenhafte, auf merksame Beobachtung des Tieres von feiten des Anlernenden. Dessen schwere Aufgabe wird außerordentlich erleichtert, wenn er Wartung und Pflege des betreffenden Pferdes zu besorgen und Liebe zu Tieren hat. Die vom Pferde verlangte Arbeitsleistung, auch der Zwang zu dieser, darf selbstverständ lich nur allmählich gesteigert werden. Besondere Sorgfalt ist dabei beim Warmblutpferde not wendig. Zunächst wird die Führung des Fohlens am Halfter im Freien geübt, dann das Auflegen des Geschirrs im Stall, auch werden die Beine fleißig aufgehoben. Dann bewegt der Wärter das junge Tier mit dem Geschirr im Freien. Später wird diese Uebung ersetzt durch das Zusammengehen desselben mit älteren, ruhigen, zuverlässigen Pferden, und zwar läßt nian es ziveckmäßig abwechselnd bald rechts und bald links von diesen gehen. Zunächst wird es dabei nicht znm Ziehen der Last herangezogen, also nicht eingespannt, erst weiterhin wird es an die Stränge gewöhnt, dabei aber anfangs die Anspannwaage fest gebunden, damit es nicht vom Nebenpferd in der Zugleistung abhängig ist. Nach diesen Vorbereitungen wird dann das junge Pferd ohne Nachteil täglich einige Stunden zur leichten Feldarbeit benutzt werden können. Durch allmähliche Steigerung der Arbeit werden sich bei entsprechender kräftiger Er nährung und sonstiger guter Wartung und Pflege die Muskeln bestens entwickeln und die inneren Organe, wie Herz und Lunge, den Umfang eines normalen, gesunden Tieres er reichen. Streng muß aber darauf gesehen werden, daß das junge Pferd nicht bis zur Ermüdung bei der Arbeit beansprucht wird, es müssen vielmehr ausreichende Ruhepausen eingefchoben werden, die mit zunehmendem Alter aber entsprechend verkürzt werden können Anfangs soll mau das Tier etwa nur halb tagsweise leichte Arbeit verrichten lassen. Nach Ablauf eines Jahres aber kann es den ganzen Tag arbeiten. Zu schwerem Zuge darf es aber unbedingt erst nach abgeschlossenem Zahnwechscl ! benutzt werden, da durch große Anstrengung beim schweren Anziehen Schädigung von Gliedmaßen und Gelenken und als deren Folge leicht Säbel - beinigkeit hervorgerufen wird. Al. Die Rose als Zimmerpflanze Von Gartcnbaudirektor Dieboidcr Die Blumenkönigin, die duftende Rose, ist feit vielen Jahrzehnten fchon ein gern gesehener Liebling des Blumenfreundes. Nur wenige wissen, daß man sich auf die Kultur im Garten allein nicht zu beschränken braucht, sondern daß wir auch im Winter uns an blühenden Rosen erfreuen dürfen. In der Mitte des vorigen Jahrhunderts und früher waren es besonders die immerblühenden Monatsrosen, auch Bengalrosen genannt, welche sich allerorts einer weitgehenden Volkstümlich keit erfreuten. Ende des 18. Jahrhunderts in der Urform in Europa eingeführt, ist in den gärtnerischen Kulturen eine ganze Menge neuer Formen von Monatsrosen entstanden, die in bezug auf Wuchs, Farbe und Größe der Blumen sowie Blütenreichtum die älteren Sorten bedeutend übertreffen. Ab und zu findet man noch abseits der großen Verkehrsstraßen schöne starke Monats- rosenbüfche vor den Fenstern, die sich durch ihre Anspruchslosigkeit oft viele Jahre, ja sogar Jahr zehnte hindurch in der Familie erhalten haben. Ein besonderer Vorzug der alten Monatsrofen jst,^baß sie zeitlich einen unbeschränkten, fick un aufhörlich ergänzenden Blumenflor entwickeln, ja selbst die Wiutermonate machen hier keine Ausnahme. Zum guten Gedeihen und reichen Blühen verlangen die Monats- oder sonstigen Topfrosen sehr viel Sonne und reichlich Lust. Sie dürfen daher keinen zu warmen Standort erhalten, weil sie sonst zu leicht von Blattläusen befallen werden und das Laubwerk unansehnlich wird. Auch stellt sich leicht der Rosenmeltau ein. Wie die meisten Topfgewächse, so müssen auch die Topfrosen jährlich im zeitigen Frühjahr in nahrhafte Erde und, wenn erforderlich, in größere Töpfe umgepflanzt werden. Zum Verpflanzen miet eine der Rosen verwende man eine Erdmischung aus einer kräftigen Mistbeeterde, der Lehm und Komposterde zu gleichen Teilen zugefetzt sind. Zugleich mit dem Umpflanzen muß das Beschneiden der Rosen vorgenommen werden. Wie immer hat das Beschneiden den Zweck, eine kräftige Holzbildung und einen dankbaren Blumenflor zu erzielen. Die Zweige werden dann einfach auf drei bis vier Augen kurz zurückgeschnitten. Rosen, die man im Sommer etwas ausruhen läßt, bringen in den Wintermonaten Blumen hervor. Wer dieses aber nicht wünscht, dagegen in den Sommer monaten mehr für einen blühenden Rosenstock am Fenster oder dem Balkon ist, der kann den Topfrosen in den Wintermonaten auch etwas Ruhe gönnen. Alle Gewächse bedürfen einiger Wochen der Ruhe, und auch die Rosen sind selbstverständlich davon nicht ausgenommen. Man stelle die Rosen niemals zu warm, denn wir müssen bedenken, daß diese Gewächse im Winter im Freien aushalten, also nicht empfindlich sind. Die Vermehrung der Zimmer- oder Topfrosen kann sehr leicht durch krautartige, genügend ab gehärtete Stecklinge oder aus Holztrieben mit örei bis vier Augen erfolgen. Stecklinge steckt man in mit Sand oder sandiger Erde gefüllte Töpfe oder Schalen und bedeckt sie mit Glasglocken oder in Ermanglung solcher mit Einmachgläsern. Eine neue Erscheinung sind die in den letzten Jahren in den Handel gebrachten und inzwischen in vielen Sorten vertretenen Polyantharosen, auch Vielblumige genannt. Diese neuere Rosen klaffe hat im Aufbau und in der Form der Blumen viel Ähnlichkeit mit den Monatsrofen. Sie haben wie diese einen niedrigen Wuchs, remontieren sehr gut und find von einer außerordentlichen Reichblütigkeit. Diese Polyantharosen können als Zimmer- und Topsrosen besonders gut emp fohlen werden. Die bekannteste hiervon dürfte die in Frankreich aus einer Kreuzung der heute noch sehr verbreiteten, herrlich leuchtenden Schling rose Liimson Rambler und der Polyantharose hervorgegangene Sorte Nack. Norbert Rsvavasssur sein. Heute gibt es eine große Anzahl schöner Sorten und alle Rosensarben, die sich für die Zimmerkultur eignen, besonders auch edle Rosen. Unter Edelrosen verstehen wir im allgemeinen die Klassen der Remontant-, Tee-, Teehybrid-, Bourbon-, Noisette- und Pernet- oder Kapuziner rosen. Ihre Kultur im Zimmer ist allerdings etwas schwieriger und fordert mehr Aufmerksam keit, doch der Blumenfreund hat auch hier viel Erfolg und Freude. Am geeignetsten für die Topfkultur sind die Teehybriden und auch die Teerosen. Auch in Kübeln lassen sich leicht Hoch stammrosen ziehen, die bei geeigneter Pflege sehr schön, ja sogar in den Wintermonaten blühen. Geringer Frost schadet auch den Rosen nicht. Die dankbarste Kübel- und Treibrose für den Blumenfreund ist heute noch die alte Marächal Niel. MlkNki Neues aus Feld und Garten, Stall und Hof, Haus und Keller, Küche und Blumenzimmer Die richtige Herrichtung eines Saatbeettes. nicht ganz ausgeschaltet, durch die Kraft, die für Dauergrünland ist unbedingt erforderlich, ! zur Heilung der Wunden notwendig ist. Sehr wenn man eine ertragreiche Grllnlandfläche ! große Werte werden alljährlich dadurch ver schaffen will. Der Boden soll vor allen j nichtet zum Schaden der Besitzer und der Dingen eine feinkrümelige, gartenlandähnliche' ganzen Volkswirtschaft und nicht zuletzt zum Beschaffenheit haben. Bereits im ersten An- Schaden der Bienen, denen die erblühten snatjahr fall die Anlage einen möglichst teppich- Kätzchen das erste Brot des Lahres geben, artig dichten Rasen bilden. Nach neueren! — Warum diese Zerstörungswut? Laßt den Beobachtungen der Moorversuchsstation zu, Weiden ihre Blüienzweige, damit sie ihre Bremen hat auf Hochmoorkulturen eine Acker- ' Ernte bringen zum Besten aller, und damit alle Nutzung der Ansaat als Grünland voraus- ! sich erfreuen können an dem schönen Bild zugehen, auch nach der Bearbeitung mit Motor- ihres Lriihlingsschmuckes! vr. Rd. fräsen sollte nicht sofort als Grünland an- > Geschlechtserkennung beim Perlhuhn. (Mit gesät werden. Bei Niedcrungsmoorcn ist ans Abbildung.) Kürzlich erschien in diesem Blatt die völlige Vernichtung der Urnarbe das größte ein ausführlicher Bilderartikel über das Guinea- Gewicht zu legen. Man kann von Anfang Huhn oder das Perlhuhn, in dem die Verfasserin April bis allerspätestens Mitte Augnst ansäen,' mit Recht hervorhob, daß die Unterscheidung der aber man soll es so einrichien, daß die An- Geschlechter bei den Perlhühnern sehr schwierig ist. saat in eine möglichst feuchte Zeit fällt. Die Sämereien bezieht man stets nach Arten ge trennt, mischt sie mit mäßig feuchtem Fein- snnd und streut sie auf kleinen Flüchen mit der Hand mittels zweier Säegänge übers Kreuz aus. Bon jedem Eineggen der Saat ist abzusehen. Man soll die Sämereien nur anwalzen. 2n der Regel läßt man am besten jede Ueb^srucht fort. Auf ünkrautwüchsigen Flächen kann man das Unkraut durch früh zeitiges und notfalls wiederholtes Uebermähen mittels hochgestellter Mähmaschinen in Schach halten, und zwar ist hierfür der rechte Zeit punkt, wenn das Unkraut handhoch ist. Die ganze Entwicklung kann auf Hochmoor- und Mineralboden (aber nur im Aussaatjahr) durch eine Kopfdüngung mit 1 bis 1,5 ckr/ka Leuna salpeter oder mit entsprechenden Mengen anderer Stickstoffdünger sehr gefördert werden. R. Schützt die Weidenkätzchen! Wenn die Weide» ihre Blütenstände treiben, die samt weichen, silbergrauen Kätzchen, dann ist Früh ling. Es ist daher kein Wunder, daß die schlanken Gerten mit ihrem reizenden Schmuck so allgemein beliebt sind und gern als erster Frühjahrsblumenschmuck die Vasen im Haus zieren. Diese große Beliebtheit ist aber be dauerlicherweise mit einer weitverbreiteten Zer störungswut verbunden. Wieviele Weiden an Bachrändern und Flußläufen starre», von er barmungslosen Spaziergängern mit allen mög lichen Instrumente» zerfetzt und zersplittert, nur »och als Wracks in den blauen Frühlings- Himmel! Gerade dann, wenn der Saft in voller Kraft zu steigen beginnt, werden den unglück lichen Sträuchern die schwersten Wunden bei- gcbracht, und die Arbeit, die sie leisten sollen zur herbstlichen Ernte, wird gehemmt, wenn Im allgemeinen ist der Rus des Hahns ein hellerer, und feine Kehlklappen sind größer als die der Hennen. Bei einiger Übung ist es nun sehr leicht möglich, Hahn und Henne an den Kehlklappen zu erkennen. Wie die vorstehende Abbildung dentlich zeigt, sind bei der Henne die roten Kehlklappen an der Wurzel des Unterschnabels und der helmartige Höcker bedeutend kleiner als beim Hahn. Es empfiehlt sich, nach diesem typischen Unter scheidungsmerkmal die Hennen herauszusuchen und zu beringen, damit sie morgens im Stall einige Geschlechts merkmale beim Perlhuhn Oben: Hahn Unten: Henne Stunden länger zurückgehasten werden tonnen, bis sie ihre Eier abgelegt haben. Bekanntlich ist gerade das Perlhuhn eins derjenigen Hühner, die gern die Eier in versteckte Winkel legen. R. Aus frisch tapezierten Zimmern Leim geruch zu entfernen. Frisch tapeziert,. Zimmer, die sogleich wieder in Gebrauch genommen werde» müssen, riechen noch stark nach dem Kleister. Will man diesen unangenehmen Geruch rasch loswerden, und das ist wohl überall der Fall, so schließe man Türm und Fenster fest, bringe in einem feuersicheren Be hälter glühende Kohlen in den betreffenden Raum und streue darauf einige Wacholderbeeren. Nach etwa zwölf Stunden öffnet man Türen und Fenster, damit viel frische Luft hercindringen Kaun, und man wird seststellen, daß der Kleister geruch verschwunden ist. Tr. Ostpreutzisches Kartosfelgericht. Gericht für vier Personen. Zutaten: 2 Kg Kartoffeln, ein halbes Liter Fleischbrühe aus zwei Maggi's Fleischbrühwürfeln, 50 g Butter, 375 g ge- kochter Schinken, vier Setzeier, zwei Salz gurken, saure Sahne. Zubereitung: Die Kar toffeln werden gekocht, trocken ahgegasien und fein zerdrückt, woraus man sie mit dem gröblich gehackten Schinken vermischt. Man gibt die Fleischbrühe sowie die Butter hinzu und schlügt den Brei auf gelindem Feuer ganz heiß. Das Kartosfelgericht wird in vertieften Schüssel an gerichtet: in die Mitte legt man die Setzeier und ringsherum einen Kranz von geschallen, gröblich gehackten Salzgurken, die mit etwas dicker saurer Sahne vermischt werden. L. H. Reste von Kalbs- oder Schweinebraten schmackhaft zu bereiten. Das Fleisch wird sehr fein gewiegt. Auf einen Teller gewiegtes Fleisch nimmt man dann drei Eier, zwei Löffel Milch und so viel Mehl, daß die Masse wie Eierkuchen« teig wird. Jetzt reibt man ein viertel Muskatnuß daran und nach Geschmack Salz, Pfeffer und einen Teelöffel voll geriebene Zwiebeln. Alles wird gnt durchgerührt und in eine mit Butter ausgestrichene und mit Semmel ausgestreute Mehlspeisenform getan und gebacken. Dazu gibt man folgende Soße: Zwei Löffel Butter und zwei Löffel Mehl werden geschwitzt und mit Wasser, in welchem reichlich Selleriescheiben gargekocht und dann herausgenommen sind, aufgerührt: danach fügt man Bratensoße und nach Ge schmack Salz dazu, und nachdem dies gekocht hat, werden die Selleriescheiben wieder hinein- gclegt. Die Soße muß scharf nach Sellerie schmecken. Fr. Ad. in K. Für die Bücherfreunde 3m Entenschnabel. Reise- und Iagderinne- rungen aus Alt-Kamerun von Herbert Kund, Hauptmann a. D., früher in der Kaiserlichen Schutztruppe. Mit zahlreichen Abbildungen. Brosch. 6 RN, in Ganzleinen geb. 8 RN. Verlag I. Neumann-Neudamm. Die letzten Lahre haben uns viel Afrika literatur beschert, die nicht gerade immer er freulich war. La, man konnte den Eindruck ge winnen, als wäre Afrika nun besser «rsorfckt als unsere Heimat. Rätselhaft blieb und bleiot auch heute noch das große Gebiet um den Tschadsee mit seinen mohammedanischen Reiter völkern und seiner alten Kultur. Noch unbekannter ist der kleine Zipfel, der Entemschnabel, der den Norden unserer Kolonie Kamerun einst bildete und dann später an Frankreich ab-, getreten wurde. Und hierher führt uns der Verfasser, in ein Land, wo noch Urwild durch die weiten Steppen zieht. Vom Kampf mit riesigen Flußpferden weiß Kund zu erzählen, die die Altwasser damals bewohnten, als er hock oben im Norden unserer vielleicht wert vollsten Kolonie, auf sich angewiesen, eine Station baute und das Land in Verwaltung nahm. Nashörner, Flußpferde, Elefanten in ungeahnter Zahl durste Kund schauen. Er war nicht nur Läger — wie so viele, die heute im Schnellzugstempo ihren afrikanischen Ab schuß erledigen —, er war Beobachter, sah dem Treiben des Wildes zu und lernte manches Geheimnis seines Lebens kennen. Wer die Fremde liebt, sollte dieses schöne Werk besitzen. N.
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