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Wilsdruffer Tageblatt : 16.03.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-03-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193203167
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19320316
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19320316
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1932
-
Monat
1932-03
- Tag 1932-03-16
-
Monat
1932-03
-
Jahr
1932
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 16.03.1932
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» Fördert die Ortspresse » VN aus eiae alte katsche Stadt. Von Ludwig Bäte. Dies also ist der Turm von Sankt Marien, und die Stad! unter mir wurde von Karl dem Großen gegründet. Der Don dort war das erste Gotteshaus; dann kam die Marktkirchp die wachsende Bügermacht immer reicher und schöner aus- stattete, kam Sankt Johann und Sankt Katharinen. Di' Straßen laufen krumm und gelassen hinter den alten Festung^ mauern her. Hier und da blitzt ein Stück Wallgraben, ein Turmrest auf, in kahle Baumkronen gebettet, und dann Heber die Höhen an, von denen man einst fleißig und unverdrosser in die Gassen hincinschoß. Bis das alles keinen Sinn mehi hatte und man die Mauern bis auf einige ungefüge Klumpen die Erinnerung festzuhalten, abtrug. Dann kam die Jndustrü und baute neue Bezirke, klingelten die Straßenbahnen, klemmten sich die gelben sauberen Kraftwagen durch dü schmalen Rinnsale der Straßen, und die Tauben, die Vörden auf dem Marktplatz freundlich gefüttert worden waren, zöger es vor, sicherere Quartiere vor der Stadt aufzusuchen. Aber das alte Bild blieb doch, und die Fremden staunen wenn sie die Fülle überkommenen Reichtums betrachten. Jr den Kirchen häufen sich die Kelche und Reliquiare, Patener und Plastiken, und das Ratsarchiv birgt die herrlichster Urkunden stolzester Vergangenheit. Spiegelt sich nicht du ganze deutsche Geschichte in diesem engen Raum treulich Wider, Sachsenkampf und Kreuzzugsdemut, Hanfa und Reformation Dreißigjähriger Krieg und friderizianischer Lorbeer, Ruhm vor Leipzig, Waterloo und Sedan? Dort zogen die Freund, nach Langemarck und ins Ostland, hier stieß die Revolutior die roten Fahnen »uf, vor jenem Hause hungern die Arbeits losen nach Brot und Beschäftigung. Das lebt alles, unk Fernstes wird nahe und vertraut und beginnt mit ehernen Zungen zu reden. Nicht die rauchenden Kamine jenseits der Bahn prägen die Stadt, so tief auch die Fabriken sich in den Wirtschaftsboden des Landes eingruben, nicht Bahn und gärende Gegenwart. Das Gewesene schlägt immer wieder durch, lehrt, deutet und mahnt, das Vergangene nicht ab reißen zu lassen, sondern auf ihm weiterzubauen, jungen gärenden Most zur Klärung zu bringen. Die Luft streicht srisch um den Turm, und die Glocken tönen leise erwachend auf, wenn der Wind in die Luken Prescht. Dohlen kreischen über der grünen Patina des Kirchen daches und kümmern sich wenig um die steinerne Würde der Apostel auf den Querschiffen. Und vielleicht stand hier, wo ich jetzt lehne, mich wohlig über das Eisengitter des Turmumgangs beugend, jener Christoph Kölling mit seinen vier Stadtzinkenisten, als er an einem Hellen Oktobertage anno 1648 den Frieden ins Land blies. Jenen großen Schrei, in dem die Stimme von hundert tausend Gemarterten mitschrie und mitweinte, das Elend einer starken Nation und der Haß gegen ein Volk, das sich am Rhein immer tiefer in seinen geschändeten Leib einwühlte. Tort unten im Rathaus setzte man das Siegel unter jenen Vertrag, in den Häusern am Markt hausten die Gesandten einer ganzen Welt, sich Zeit bei ihrer Arbeit lassend, indes ihre Völker verbluteten. War das nicht immer so, kehrt es nicht täglich wieder? Sie alle haben nichts gelernt und nichts gewonnen, bis eines Tages die große Rechenschaft kommt und das große Er schrecken, bis das Volk aufbegehrt und dröhnend an die Tore verschütteter Paradiese schlägt. Hundert Städte reihen sich zwischen Nordsee und Rhein, zwischen Baltischem Meer und Oesterreichs Firnen, schwer an Leid, reicher an Hoffnung. Und sicher ist die Tat. Die schönen heroischen Vorfrühlingswolken gehen darüber hin, die Linden quellen in ihren Rinden, es riecht nach neuem Leben und neuem Brot. Und manchmal blendet für Augen blicke die wachsende Sonne. bisher errichteten Hochbauten übertreffen. Auf Türmen mit einer Grundfläche von 120 Metern Durchmesser und 250 Metern Höhe will er Kraftwerke errichten, die den fest stehenden Turm noch bis zur Höhe von 430 Metern über ragen. Auf einem Drehgestell, das sich durch eine riesen hafte Windfahne stets in gleicher Richtung zum Wind einstellt, sollen drei Windräder von nicht weniger als 160 Meter Durchmesser angebracht werden, welche die elektrische Kraft unmittelbar durch Nutzung des Windes als Antriebskraft erzeugen. Das Radsystem würde allein ein Gewicht von IP Millionen Kilogramm bei einem Gesamtgewicht der An lage von 5,6 Millionen Kilogramm betragen. Die Aufstellung dieser Riesenwerke erfolgt durch zahlreiche Hubwerke, die den Bau, bei dem man tatsächlich „mit dem Dach", den höchst gelegenen Teilen, beginnt, Stück um Stück in die Lüfte heben. ! Das ist eine technische Aufgabe, an deren Durchführ barkeit die Fachwelt nicht zweifelt. Für die Gesamtheit be merkenswerter sind die wirtschaftlichen und sozialen Ausblicke Honnefs in Verbindung mit seinem Plane. Da sich dis Selbstkosten des Stromes auf Bruchteile eines Pfennigs verbilligen und Strom in unerschöpflichen Mengen bereit gestellt werden könnte, würden ausreichende elektrische Kräfte zur eine Leichtmetallerzeugung größten Stils aus Rohstoffen bereitgestellt werden können, die Deutschland vor allen Län dern der Erde in besonderem Umfange beherbergt. Der Landwirtschaft wäre ein neues Arbeitsgebiet durch gärtnerisch eingerichtete Kleinbauernschaften zu erschließen, die bei drei fachen Ernten den nach Hunderten Millionen zählenden Gemüsetribut Deutschlands an das Ausland überflüssig machen sollen. Durch neue Leichtmetallhütten wäre unter anderem auch die Einsparung der Auslandstribute sür Erze gesichert. Außerdem ließen sich die Einrichtung von Wasser stoffanlagen mit verbilligter Kohleverflüssigung, der Dünge mittelgewinnung und anderer Großaroeiten durchführen. Schon die Errichtung der gewaltigen Türme würde nach Honnef den Arbeitsmarkt und gleichzeitig auch die Wirtschaft weitgehend von den Gegenwartssorgen entlasten. Die Finan zierung des Baus der Großtürme und des Elektrostromnetzes über das ganze Reich glaubt Honnef nach der Art der ameri kanischen „Customer Ownership", der Kundenbeteiligung, auch in Deutschland für möglich. Bei diesem Verfahren beteiligen sich selbst die kleinsten Strombezieher mit kleinsten Anleihe teilen unter Zusicherung besonders billiger Strompreise an der Kostenaufbringung. Alle diese Dinge erfahren bereits eine umfassende Nachprüfung. Es wäre sicher, daß eine derartige Umstellung der Kraftwirtschaft sämtliche Hochofen- Stahl-Walzwerke, Kohlenbergwerke und Hunderte von Kon struktionswerkstätten, Maschinenfabriken, Elektrosirmen aus Jahre hinaus voll beschäftigen würde. Ob diese große Auf gabe angefaßt wird, hängt von den Ergebnissen einer Ver suchsanlage ab, die in Berlin errichtet werden soll. Honnef verspricht sich von ihr vollen Erfolg. Im Verlauf dieses Wahres könnte dann noch mit einer endgültigen Entscheidung über den umwälzenden Gesamtplan gerechnet werden. Sport in Sachsen. Mitteldeutsche Waldlausmeisterschast 1932. Nach der soeben erschienen Ausschreibung wird die dies jährige Waldlaufmeisterschaft des Verbandes mitteldeutscher Vallspielvereine am 10 April in Dresden aus einer 10 Kilo meter langen Strecke ausgeiragen. Teilnahmeberechtiat sind alle Deutschen mit Wohnsitz im Verbandsgebiet; auch Nicht mitglieder des Verbandes. Teilnehmer, die Verbandsvereinen angehören, müssen Leistungslarten mit Stadtmarken für 1932 besitzen. Die Meisterschaft wird als Einzel- und als Vereins- mannschastslaus durchgeführt. Jede Mannschaft besteht aus vier namentlich zu meldenden Läufern, von denen die ersten drei unter Zusammenziehen der Platzziffern für die Gesamt reihenfolge gewertet werden. -i- Die Deutsche Bergwacht hielt in München ihre dies jährige Hauptversammlung ab. Zur Zeit gehören ihr rund 130000 Mitglieder in 360 Vereinen an. Erfreulicherweise konnte sestgestellt werden, daß infolge der Arbeit der Bergwacht die Beachtung der Naturschutzbestimmunae» und der Regeln guter Wandersitten Fortschritte machte und daß das Rettungs- und Sanitätswesen, das zweite Hauptgebiet der Deutschen Bergwacht, wieder überaus segensreicht gewirkt hat. Hertha BSC. Fortuna-Düsseldorf haben für den 1. Mai nach Berlin ein Revanchespiel vereinbart. Jubiläums-Lotterie MUWSMW« 13.Ziehung 5.Rlaffe20S.Sächs.Lanöeslotterie Ziehung am 15. März 1932. -Ohne Viewähr.) Alle Nummern, hinter welchen keine Gewinn bezeichnung steht, sind mit so« Mart gezogen. »MO» auf Nr. 5888 auf Nr. 5888 auf Nr. 5MW auf Nr. 5888 auf Nr. 5888 auf Nr. 588» aus Nr. 85945 bei Fa. Ad. Müller L Co., Leipzig, bei Fa. Adolf Lang, Plauen und bei Fa. Hermann Heyne, Dresden. 12557 bei Fa. Georg von Detten, Dresden. 4482S bei Fa. Oskar Krüger, Leipzig. 54223 bei Fa. B. Strickcrmann, Leipzig. 55301 bei Fa. S. Jarmulowsky L Co., Leipzig. 137430 bei Fa. Hermann Straube, Leipzig. 150348 bei Fa. Arthur Ellrich, Glauchau. «852 ggo K84 S7S 305 799 019 <1000) 212 23k 895 <1VO0) 975 073 »049 392 5K4 OSO <2000) 879 5ÜU <10V0) 2884 613 <500) 910 742 K8K 709 230 K92 226 818 <500) »730 783 948 032 774 349 970 388 529 906 4750 <2000) 800 559 108 060 657 505 026 318 483 101 <500) 5933 970 348 <500) 567 250 796 810 524 170 936 247 893 790 «680 437 642 255 773 127 621 562 932 582 7084 <2000) 238 592 150 993 928 703 390 455 082 262 694 <1000) 8816 440 <2000) 737 840 008 <500) 966 786 186 761 <200«) 513 174 791 922 605 404 459 »033 483 974 021 <500) 451 498 213 786 312 120 751 985 746 896 158 543 <500) 412 121 645 049 10094 656 543 <500) 054 <1000) 614 913 586 702 836 363 132 130 270 331 097 <1000) 358 <2000) 852 11116 496 057 600 663 064 <1000) 555 290 <500) 586 12107 110 872 606 741 518 557 <5000) 954 610 454 025 151 365 <500) 13134 295 051 <1000) 509 299 097 441 860 142 426 819 383 14532 231 <500) 343 930 573 704 979 <500) 190 535 156 <500) 697 494 812 118 706 15006 168 391 <500) 284 326 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Gewinne: 1 zu 500 000, 1 zu 200 000, 1 zu 100 000» 1 zu 50 000, 3 zu 40 000, 4 zu 30 000, 5 zu 20 000, 15 zu 10000, 67 zu 5000, 165 zu 3000, 467 zu 2000 M. u,v. a. m. MGeWe RkM M Mirküff Md Umgegend halten sich bei Bedarf bestens empfohlen: Maschinenbau und Reparatur Schwepcke, Franz, Ingenieur, Bismarckstr. 35. s-s- 511. Agentur sür Versicherungsgesellschaften Wilhelm, Berthold, Feldweg 283 O. Anzeigen-Annahme Wilsdruffer Tageblatt, Zellaer Straße 29, s—» 6 (auch für auswärtige Zeitungen). Badeanstalt Stadtbad, Pächter Erich Hausmann, Löbtauer Straße. Bank- und Wechselgeschäfte Girokaffe und Sparkasfe, Rathaus, 1 und 9. Wilsdruffer Bank, e.G.m.b.H., Freiberger Str. 108, s-g- 491. Botenfuhrwerk Ilschner, Otto, Bahnhofstraße 127. S--K- 584. Buchbinderei Zschunke, Arthur, Zellaer Straße 29. 6. Fell- und Häutehandlung Stolle, Robert, Bahnhofstraße 138. Färberei und Reinigung, Plisseeprcsserci, Hohlsaum und Schnurstichnäherei Dürre, Alfred, Zedtlerstraße 183. Auto-Reparaturwcrkstatt, Kraftfahrzeug-Vertrieb, Tankstelle, Oele, private Automobilsahrschule, Fahr räder und Motorfahrräder, Nähmaschinen Fa. Arthur Fuchs, Markt 8. »—e- 499. Fahrrad- und Nähmaschinenhandlungen mit Repara turwerkstätten * auch Motorrad-Reparaturwerkstatt. Dürre, Alfred, Zedtlerstraße 183. * Marschner, Fritz, Dresdner Straße 234. Gärtnerei Kefselsdors: Beyer, Robert, Bäume, Topfpflanzen, Kranzdinderei. Glaserei (Bildereinrahmung), Glashandlung, Jalousien Homdsch, Willy, Marktgasse 89. Grabsteingeschäst (Steinbruchbetrieb) Wols, Karl, Meißner Straße 263. Herrengarderobegeschäft Plattner, Curt, Dresdner Straße 69. Installateur Zotter,Ferd. (Inh. Ludwig Hellwig), Markt 10. 542. Ladcstation für Akkumulatoren und Batterien Zschunke, Arthur, Zellaer Straße 29. s-» 6. Malergewerbe Schindler, Edwin, Hohestraße 134 O K-K- 71. Milch- und Butterhandlung Barthel, Alfred, Braunsdorf (tägl. Lieferung ins Haus). Molkerei-Erzeugnisse jeglicher Art (tägliche Lieferung frei Haus). D Dampfmolkerei Hans Bräuer, Friedhofstrahe 1K 6. K Schleifanstalt, Drechslerei und Schirm- Reparaturwerkstatt Aberle, Kurt, Meißner Straße 266. Schlossermeister Bräuer, Karl, Töpfergasse 246. E Schatzschneider, Max (vorm. O. Legler), Zedtlerstr. 189. D Stuhlfabrik I Schreiber, Arthur, Löbtauer Straße 298 6. 51. Tischlereien Nur echte Möbel: Heeger, Georg, Zedtlerstraße 180. s-r- 31. Uhren, Gold- und Silberwarcn, Optik, Radio- Anlagcn und Zubehör König, Fr. (Nicolas Nachf.), Freiberger Str. 5 6. 134, Vichhandlung (Nutz- uud Schlachtvieh) Ferch, Gebr., Kesielsdorf. s-S- Wilsdruff 471. Viehkastrierer Holfert, Paul, Freital-P., Leißnitz Nr. 8. Woll-, Strumpswaren- und Garnhandlung Rehme, Max, Bahnhofstraße 121. Zeitung Wilsdruffer Tageblatt, Zellaer Straße 29, 6. Zentralheizungen Schwepcke, Franz, Ingenieur, Bismarckstr. 35. r-e- 511.
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