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Wilsdruffer Tageblatt : 25.02.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-02-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193202251
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19320225
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19320225
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1932
-
Monat
1932-02
- Tag 1932-02-25
-
Monat
1932-02
-
Jahr
1932
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 25.02.1932
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Führer, ver tn ven Tiefen Hrtstttcyen und reformatorrscyen Glaubens wurzele. Dann Wendel sich der Redner einer gemäßigten Kritik der Politik Brünings zu und erklärt, daß seine Partei das Kabinen nur solange unterstützen werde, wie der außenpolitische Befrei ungskampf mit aller Entschiedenheit geführt würde. Abg. Rosenberg (Nat.-Soz.) kritisiert vor allem sehr schars die Außenpolitik des früheren Außenministers Dr. Curtius und des Reichskanzlers. Besonders weist der Redner aus die deutschen Verfolgungen in Polen hin. Immer sei erst ein Versuch des Ausbäumens, dann ein jammervoller Zusammenbruch in der deutschen Politik der Nachrevolutionszeit ersolgt. (Zurufe bei den Sozialdemo kraten: „Reden Sie lieber von Südtirol!" Lärmende Gegen rufe bei den Nationalsozialisten.) Aus weitere Zuruse von sozialdemokratischer Seite rust Abg. Rosenberg erregt: „Wollen Sie eine Ohrfeige haben?" Auf der Linken lösen diese Worte große Entrüstung aus. Prä sident Loebe bittet die Linke, den Redner nicht dauernd zu unter brechen. Dann rust er den Abg. Rosenberg, weil er einen Abgeordneten „Lügner" genannt habe, zur Ordnung und ver- weist ihn aus dem Saal, da er anderen Abgeordneten eine Ohrfeige angeboten habe. (Beifall aus der Linken und in der Mitte, Lärm bei den Nationalsozialisten.) Die Sitzung fliegt wieder aus, da mehrere nationalsoziali stische Abgeordnete, die vom Präsidenten erst mit Ordnungs rufen, dann mit Saalverweisung bedacht werden, dieser An ordnung nicht Folge leisten. Nach zweistündiger Unterbrechung eröffnet der Präsident nach 7 Uhr die Sitzung von neuem und erklärt wegen des Zwischenfalles Rosenberg folgendes: Es sei sestgestellt, daß ein mehrfacher Zuruf des kommu nistischen Abg. Heuck gegen den Abgeordneten Rosenberg er folgt sei des Inhalt „von 1918 bis 1922 waren Sie Agent von Deterding". In dieser Form habe der Präsident den Zuruf »icht gehört. Er rufe jetzt den Abgeordneten Heuck nachträglich zur Ordnung. Der Abg. Rosenberg andererseits habe erklärtz »atz er sich nur durch diesen als Beleidigung empfundenen Zwischenruf, gegen den er sich nicht geschützt glaubte, zu seiner zroben Drohung habe Hinreitzen lassen und daß er sie zurück nehme. Damit sei die Angelegenheit erledigt und der Prä sident nimmt die Wortentziehung gegen den Abg. Rosenberg zurück. Er fügt hinzu, der Abg. Sprenger (Nat.-Soz.) habe er klärt, daß die Bedrohung mit der Faust von ihm nicht aus gegangen sei und auch nicht der Präsident damit gemeint sei. Da Löbe dieser ausdrücklichen Erklärung Glauben zu schenken erklärt, so nehme er auch die Ausweisung gegen den Abgeord neten zurück und fügt hinzu: Die Drohung ist demnach von einem anderen Abgeordneten erfolgt, den ich nicht fest- stelleu kann. Einige andere Zwischenfälle sollen morgen nach Vorlegung »es Stenogramms erledigt werden. Der Präsident bittet die Abgeordneten noch einmal, sich aller Beschimpfungen und Beleidigungen zu enthalten. Von links her erfolgt heftiger Widerspruch und zwei Kom munisten werden zur Ordnung gerufen. Abg. Rosenberg spricht sodann über die Zustände in Li tauen und das Memelland und erklärt, die Ermordung eines Deutschen sei von den litauischen Gerichten ungesühnt ge blieben; weiter erinnert er im Zusammenhang mit der Prä sidentenwahl an den Widerstand der Sozialdemokratie und des Zentrums gegen die Hindenburg-Wahl von 1925. Den National sozialisten gehe es nicht um die ehrwürdige Person Hinden burgs, sondern um das Schicksal des Deutschtums in der Welt. Das Zentrum sei daran schuld, wenn überhaupt eine Sozial demokratie entstehen konnte. Nach weiteren heftigen Angriffen aus das Zentrum schließt der Redner mit der Erklärung: Wenn Dr. Brüning in dieser Reichstagstagung nicht fallen sollte, so werde er einige Monate später dem Reichspräsidenten seine Demission einreichen und dieser Reichspräsident werde Hitler sein. Nach einer Reihe persönlicher Bemerkungen wird die Sitzung aus Donnerstag 12 Uhr vertagt: Fortsetzung der Be- ratung. Heute grohe Kanzlerrede im Retchstsg? Berlin, 24. Februar. Die dritte Sitzung im diesmali gen Togurgscbschnitt des Reichstags am Donnerstag, die um 12 Uhr beginnt, wird voraussichtlich mit einer großen Rede des Reichskanzlers über die gesamte Innen- und Außenpolitik cin- gcleitet werden. Alsdann werden die übrigen Redner der ersten Rednerrcihe das Wort nehmen, nämlich die Vertreter der Deutschen Volkspartei, der Bayrischen Vollkspartei, des Land volkes und der Sozialistischen Arbeiterpartei. Danach beginnt die zweite Rednerreihr. Man hofft, die Aussprache am Abend abschcheßen zu können, so daß in der Sitzung am Freilag nur noch die Abstimmungen über die zahlreich vorliegenden Miß trauens- und sonstigen Anträge vorMnehmen wären. Gleichberechtigung für die deutschen Abrüstungsvorschlage. Die Sitzung des politischen KonferenzausschuffeS in Genf. Im politischen Konferenzausschutz der Ab rüstungskonferenz wurde auf Vorschlag Hender sons der tschechoslowakische Außenminister Benesch zum Hauptberichterstatter des Ausschusses ein stimmig gewählt. Sodann begann die Aussprache über die Frage der Vcrhandlungsgrundlage. Der englische Außenminister Simon verlangt für alle Abordnungen volle Freiheit, einzelne Vorschläge aus zuarbeiten und Zusatzanträge zu dem Abkommensent wurf zu stellen. Der französische Ministerpräsident Tar dieu hielt am französischen Vorschlag fest nur den Ab- kommcnsentwurs des Völkerbundes zu beraten, da die Konferenz sich sonst in Anarchie auflöse. Zugewissen Erklärungen gewisser Abordnungen be halte er sich seine Stellungnahme vor. Gibson-Amerika schloß sich dem englisch-französischen Vorschlag an. Er betonte jedoch, daß damit in keiner Weife der Abkommensentwurf als solcher schon an genommen sei. Dieser könne nur den Rahmen für die allgemeinen Arbeiten bilden, der entscheidende Abände rungen und Ergänzungen zulasse. Der russische Außen- kommifsar Litwinow verlangte energisch eine all gemeine vollständige Abrüstung. Der italienische Vertreter meinte, entscheidend sei, daß schnellstens eine praktisch durchgreifende Endlösung der Abrüstungsfragc erfoige. Botschafter Nadolny betonte, die deutschen Vorschläge, die der Konferenz vor liegen, enthielten Elemente eines allgemeinen Ab- rüftungsplans und seien keineswegs nur eine Abände rung oder Ergänzung; sie enthielten Bestimmungen, die wesentliche Teile des Abkommensentwurfs grund legend abänderten und ersetzten. Die deutsche Abordnung verlangt, daß die einzelnen Teile des deutschen Vorschlags gleichzeitig und gleich berechtigt mit den einzelnen Abschnitten des Abkommcns- rn-twurfs und den übrigen Vorschlägen erörtert würden. Der Abkommensentwurf des Völkerbundes wurde als Vcrhandlungsgrundlage der weiteren Arbeiten der Abrüstungskonferenz einstimmig im Konferenzansschuß angenommen. Frankreich gestattet nicht. Im weiteren Verlauf der Aussprache erklärte Tar dieu gegenüber dem Vertreter der deutschen Regierung, daß Frankreich es unter keinen Umständen zu lassen werde, daß die deutschen oder andere Ab rüstungsvorschläge die einzelnen Bestimmungen des Ab kommensentwurfs des Völkerbundes ersetzten. Es wurde sodann beschlossen, daß die nächste Sitzung zur Behandlung des s o w j e t r u s s i s ch e n allgemeinen Abrüstungsvorschlages stattfinden soll. Der scharfe Vorstoß Tardieus im Konfcrenzausschuß hat allgemein großes Aufsehen erregt. Die an den deut schen Vertreter Nadolny gerichtete Erklärung Tardieus, daß Frankreich keinerlei Abänderung des Abkommens entwurfs des Völkerbundes zulassen werde, wird all gemein dahin verstanden, daß die französische Regierung nach wie vor uneingeschränkt an dem Artikel 53 des Ab- kommenscntwurfs sesthält, in dem die Entwaffnungs bestimmungen des Versailler Vertrages als eine grund sätzliche Voraussetzung eines jeden Abrüstungsabkom mens ausrechterhalten werden. Die sachlichen Ergebnisse der Aussprache bestehen darin, daß zwar der Abkommensentwurf als der allgemeine Rahmen für die Verhandlungen angenommen worden ist, daß jedoch die Vorschläge der übrigen Ab ordnungen und somit auch der deutsche Vorschlag gleich zeitig und gleichberechtigt mit den einzelnen Abschnitten des Abkommcnsentwurfs zur Verhandlung gestellt werden. Amerika gegen Japan. Stimson droht mit Nichtigerklärung des Washingtoner Flottenablommens. Staatssekretär Stimson hat in einem Brief an den Vorsitzenden des Auswärtigen Ausschusses des Washing toner Senats, Senator Borah, mittelbar auf die letzte japanische Antwortnote an den Völkerbund geantwortet. Stimson wirft Japan vor, absichtlich den Washing toner Neunmächtevertrag verletzt zu haben. Er fordert die Aufrechterhaltung der Politik der offenen Tür in China, andernfalls Amerika das Washingtoner Flottenbeschrän kungsabkommen für nichtig erklären werde. Im einzelnen legt Stimson dar, der Neunmächte vertrag sichere allen Mächten dieselben Aus sichten für den Handel im Fernen Osten, und schalte gleichzeitig eine Bereicherung einer fremden Macht auf Kosten Chinas aus. Die Abrüstungspolitik der Ver einigten Staaten baut auf der Beachtung des Neunmächte vertrages, des Kellogg-Paktes und auf der Politik der offenen Tür in China aus. Die Mißachtung eines einzelnen Vertrages mache in folgedessen das ganze Vertragssystem hinfällig. Die Inne haltung der Verträge hätte bestimmt die jetzige zugespitzte Lage im Fernen Osten verhindert. Stimson ruft dann mittelbar die Weltmächte um Unterstützung an. Die Sowjetunion protestiert in Tokio. Der russische Botschafter in Japan hat Anweisung er halten, bei der japanischen Regierung Einspruch zu erheben gegen die Anwesenheit des weißgardistischen Führers Semjonow, der sich bei Tokio aufhält und wegen Aufstellung weitzgardistischer Truppenteile für den Kampf gegen die Sowjets verhandeln will. Die Sowjetregierung hat beschlossen, die Gehälter der Roten Armee und Marine vom 1. Mai 1932 ab um 15 Prozent zu erhöhen. Erstürmung von Kiangwan noch nicht bestätigt. Uber die Kampftage bei Kiangwan liegen sich widersprechende Meldungen vor. Die Nachricht, wonach die Japaner Kiangwan von neuem erstürmt hätten, konnte bisher noch nicht bestätigt werden. Tatsache ist, daß ein neuer japanischer Angriff nach Artillerie- und Flieger vorbereitung einsetzte. Der japanische Vorstoß soll jedoch erfolglos gewesen sein. Der chinesische Oberbefehlshaber in Schanghai, Tsai, teilte amtlich mit, daß sich die chinesischen Verluste an Soldaten seit dem 28. Januar auf 2000 Mann belaufen. Die Verluste an Zivilisten gab er auf 6000 an. dierfieuersenkung ab 2». März. Wie verlautet, hat der Reichsfinanzminister seine Zu- timmung dazu gegeben, daß vom 20. März ab die Bier iteuer um sieben Mark je Hektoliter gesenkt Vird, und zwar überall dort, wo sie 22 Mark je Hektoliter and mehr beträgt. Auch Senkung -er Branntweinsteuer. Der Gewerbeausschuß beim Branntweinmonopol hielt rine außerordentliche Sitzung ab, in der durch die Ver treter des Gewerbes mit großem Nachdruck auf den stän- sigen Rückgang der fiskalischen Erträge aus dem Brant- meinmonopol und aus die allein schon hieraus sich erge bende Notwendigkeit einer erheblichen Sprit preissenkung hingewiesen wurde. Der Vertreter des Finanzministeriums anerkannte rückhaltlos die sich aus dem ständigen Rückgang des Branntweinverbrauches ergebende schwere Schädigung der Reichsfinanzen. Er sei ermächtigt, die Erklärung äbzu- gcben, daß gleichzeitig mit der Senkung der Biersteuer eine den fiskalischen Interessen gerecht werdende Senkung des Spritpreises erfolgen würde. Äus unferer keimst § Wilsdruff, am 25. Februar 1932. Merkblatt für den 26. Februar. Sonnenaufgang 6^ I Mondaufgang 8" Sonnenuntergang 17^ s Monduntergang — 1802: der französische Dichter Victor Hugo geb. Der Schalttag. Es hat sich natürlich längst herumgesprochen, daß wir in einem Schaltjahr leben und daß der Monat Februar, in dem wir uns gerade befinden, 29 Tage hat statt der 28, die anderen Februaren zugeteilt sind. Der 29. Tag, so wird natürlich jeder, dem die Sacke am Herren liecu. fest stellen, ist der Schalttag. Mit Verlaub: der 29. Tag ist nicht der Schalttag! Julius Cäsar, der durch die Gym nasien bekanntgewordene römische Feldherr, der im Jahre 46 v. Chr. den nach ihm benannten Julianischen Kalender und mit diesem das alle vier Jahre wiedcrkehrcnde Schalt jahr einführte, gab dem Schalttage seine Stelle nach dem 23. Februar. Der eingeschaltete Tag liegt also zwischen dem 24. und dem 29. — und jeder kann fick nun wohl den Tag anssuchen, der ihm am besten als Schalttag zusagt. Astronomisch wird das aber wahrscheinlich nichr so sein: die Astronomen werden schon wissen, welcher von den zur Auswahl stehenden Februarlagen der einzig mögliche Schalttag ist. Wir anderen aber bleiben bis ans weiteres beim 29. Februar, denn das ist ja immerhin der Tag, auf den es ankomml. Es ist ein Jammer mii diesem 29., und die armen Menschen, welche an einem 29. Februar geboren wurden, haben ihr ganzes Leben lang darunter zu leiden, indem sie dieses ganze Leben lang allerlei Neckereien, Hänseleien und ironischen Bemerkungen ausgesetzt sind. Wenn einer mitteilt, daß er am 29. Februar geboren sei, sagt bestimmt und sofort ein anderer: „Ach, dann haben Sie ja nur alle vier Jahre Geburtstag!" Man betrachtet das als einen Witz und lacht. Aber wie ist das wirklich mit den Geburtstagen derer vom 29. Februar? Geburts tage feiern kann man ja zu jeder Zeit, denn das ist eine durchaus private Angelegenheit. Am 28. Februar wird wohl keiner, der am 29: geboren ist, sich zur Feier ent schließen, denn warum soll man sich älter machen als man von Natur ist? Also müssen die vom 29. Februar in Nichtschalijahren wohl am 1. März feiern. An sich läßt sich ja dagegen nichts sagen, aber man ist dann doch immerhin kein Februarkind mehr, sondern ein Märzkind, nnd das hat vielleicht bei Horoskopen, die man sich stellen läßt, seine tieserc Bedeutung. Aber, wie gesagt, das ist jedermanns eigene Sache, und kein anderer Mensch hat sich darum zu kümmern. Wie machen es aber die Behörden, bei denen doch peinlichste Ordnung herrscht? Wie ist das mit Matrikeln und Standesamtsregistcrn? Und darf einer vom 29. Februar in den Nichtschaltjahren seinen Geburtstag ganz einfach korrigieren und zurück- oder vorverlegen? Die Schaltjahrkinder sollten da einmal über ihre Er fahrungen etwas zum besten geben — es würde sich be stimmt lohnen und in dieser traurigen Zeit vielleicht einiges zu unserer Erheiterung beitragen. Und dann noch eine Frage: Gibt es schon einen Verein oder Verband der am 29. Februar Geborenen? Wenn nicht, dann muß das sofort nachgeholt werden! Einen solchen Verei« müssen wir unbedingt haben! * Hundert Jahre Gustav-Adolf-Verein. Mit dem Gedenken an den Sieg und Tod Gustav Adolfs vor dreihundert Jahren begeht die große Gustav-Advlf-Gemeinde in diesem Jahre die Erinnerung an die vor hundert Jahren geschehene Gründung des Gustav-Adolf-Werkes. Gleichsam als Auftaft für diese Feier in Wilsdruff wird diesen Sonntag in der hiesigen Kirche ein Geistlicher die Predigt halten, der lange Jahre in der Diaspora tätig gewesen ist. Landwirtschaftlicher Verein. Die stark besuchte Versamm lung am gestrigen Mittwoch nahm zunächst Kenntnis non der Prüfung der Iahresrechnung und ihrer Richtigkeit, worauf dem Kassierer Entlastung erteilt wurde. Einem Schreiben der Land- wirtschastskammet über evtl. 'Schließung der Landwirtschaftli chen Schule in Tharandt schloß Gutsbesitzer Preußer die Bitte an, auch der Landwirtschaftlichen Schule für Mädchen in Wilsdruff noch Schülerinnen zuzuführen, damit der Bestand er reicht werde, der zur Erhaltung der Schule notwendig sei. Dann hielt Dr. Friedrich von der Kreishirektion der Landwirt- schaftskammer einen außerordentlich fesselnden und lehrreichen Vortrag über „Der Anlaß zum Zusammenbruch vieler landwirt schaftlicher Betriebe und die sich hieraus ergebenden Lehren." Die Landberatungsstellen der Kammer, so führte der Redner aus, haben die Aufgabe, notleidenden und vor dem Zusammen bruche stehenden Betrieben der Landwirtschaft Hilfe angedeihen zu lasten. Dabei hat sich MeiLings herausgestellt, daß ohne Geld keine Hilfe zu bringen ist. Der Grund der Zusammenbrüche liegt einheitlich in der Differenz zwischen dem tiefen Preisstand der landwirtschaftlichen Produkte und den Erzeugungskosten. Der Anlaß zum Zusammenbruch ist aber ganz verschieden.. Bei der Bearbeitung von rund 170 Fällen stellte sich eine Verschul dung, gemessen an dem Einheitswert von 1928, von 101 bis 151 Prozent, im Durchschnitt also von 116 Prozent heraus. Das war auf den Hektar etwa 2320 Mark und bedingt bei nur fünf Prozent Verzinsung eine Last von 116 Mark je Hektar, die sich noch um die Dilgungsquote erhöht. Das ist in den besten Betrieben nicht mehr Herauszuwirtschaften. Der Anlaß zur Verschuldung war bei dreißig bis vierzig Prozent der viel zu hohe Preis beim Kauf bzw. bei der Pachtübernahme, vielfach war auch das Eigenkapital nicht groß genug. Gerade die junge Generation, die 1924/25 hei der Selbständigmachung hohe Bo denpreise bezahlte in der Hoffnung, die Verhältnisse zu meistern, sind infolge der katastrophalen Preisbildung der landwirtschaft lichen Produkte zusammengebröchen. Beim Kaufe empfiehlt es sich in jedem Falle, einen alten erfahrenen Landwirt aus dem betreffenden Orte mit zuzuziehen und das Grundbuch nach Hypvthckenklauseln oder Dienstbarkeiten zu studieren. Bei Pacht- Übernahmen muß man sich vorher über das Vermögen des Be sitzers orientieren, weil lebendes und totes Inventar als Zu behör dem Zugriff der Hypothekenglä'ubiger ausgesetzt sind. Die Aufführung neuer Gebäude ist vollkommen undiskutabel. Man muß sich höchstens mit Ausbesserungsarbeiten behelfen. Die Brandkasse entschädigt jetzt im Schadenfalle mit 1M Prozent des Friedenswertes. Es ist sehr schwierig, selbst dafür die Ge bäude wieder im alten Zustand zu errichten. «Genaue Kosten anschläge müssen eingefordert werden. Die Landwirtschafts- kammer gibt Rat und Hilfe in ihrer Bausprechstunde. Die Feuerversicherung entschädigt nur den Zeitwert, es ist deshalb auch grundverkehrt überzuversichern. Die Anschaffung von Ma schinen ist nur gutzUheißen, wenn sie von erspartem Gelde be zahlt werden können. Der Kauf auf Kredit hat viele Zusammen brüche herbeigeführt, trotz günstiger Zahlungsbedingungen. Viel Unheil hat auch die Ausstellung von Wechseln, die Hergabe von Blankowechseln und die Uebernahme von Bürgschaften ange richtet. Heute darf kein Wechsel mehr ausgestellt werden, wenn man nicht gleichzeitig die Garantie hat, daß man am Zah' lungstage auch das Geld hat. Unbedingte Notwendigkeit ist auch die Zinszahlung für die ersten Hypotheken. Große Vorsicht i" bei der Aufnahme von Darlehen am Platze, a-eldverleiher allen Art haben es darauf abgesehen, dem Geldsuchenden den letz' tcn Groschen aus der Tasche zu ziehen. Grundsätzlich muß auch vor den Bausparkassen gewarnt werden. Go verkehrt es wal- Die Förtsch so ma gcnhei gesagt Hesich Feuer! fachen Bcstat danke: Freud sich, d versch eines in vie oder c Feuer Kcwis nen Ä entsteh Feuer: perfvn wägur mag j dem, d ist: la zu we ä! nung scheide sprech erspar Trabs nung erwäh Verdi üscher su B« Itadt ander am G nahm Teilm Dresl schäft! wärts die F ob ni könnt aus k Pietä sichen sichts) schme gung Einäs und i daher Berd werd« »erlo: Vorst groß, lasten MM seiner sovo Fehl- siko, sorde einer auf t entsch rentü haup oder auch alle s wirts volle: reger Frag scher: Sie von der! Mu von techn den ans Ton als nutz! film! aller trüg« den riger (Tsä von frau acht ten, Juki D zirk im ! und herg reich ! ein gew
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