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Wilsdruffer Tageblatt : 27.02.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-02-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193202279
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19320227
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19320227
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1932
-
Monat
1932-02
- Tag 1932-02-27
-
Monat
1932-02
-
Jahr
1932
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 27.02.1932
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helfen. Brüning sei der Gefangene oes Systems geworden. Auch den greisen Fetdmarschall habe man zum Gefangene» des Systems gemacht. Der Antrag aus Auflösung des Reichstages wird mit 299 gegen 228 Stimmen abgelehnt. Es solgen die gegen den Reichsragsprästden- ten Löbe gerichteten Anträge. Der Präsident ersucht, daß sowohl der nationalsozialistische Antrag, der das Mißtrauen auszusprechen bittet, wie der deutschnationale, der seinen Rück tritt erstrebt, zur Abstimmung zugelassen werden. Abg. Koenen «Komm.» wendet sich scharf gegen die Natio nalsozialisten, die er Bürgerlriegsgarde des Großkapitalismus nennt. «Großer Lärm bei den Nationalsozialisten unterdrückt die Fortsetzung der Rede.l Die Kommunisten antworten zunächst mit Zurusen, singen dann den ersten Pers der Fniernationalc, woraufhin der Vize präsident Esser die Sitzung für kurze Zeit unterbricht. Nach Wiedereröffnung der Sitzung erklärt der Präsident, es habe am Schluß dieser Tagung keinen Zweck, mit Zwangs maßnahmen vorzugehen Wichtig aber sei die Erledigung der Anträge — Weitere Ausführungen des Abg Koenen «Komm.) ertrinken in vcm ungeheuren Lärm, der von den National sozialisten erhoben wird und den Koenen vergeblich zu über schreien versucht. Die namentliche Abstimmung darüber, ob die beiden Miß trauensanträge gegen den Präsidenten zulässig sind, ergibt die Ablehnung mit 32k gegen 226 Stimmen bei einer Enthaltung. Dadurch fallen auch die Anträge gegen Löbe selbst. Es folgt der kommunistische Antrag, der die sosortige Ein stellung aller Tributzahlungen und die Annullierung aller privaten Schuldverpflichtungen an das Ausland fordert. Gegen den nationalsozialistischen Widerspruch verlangen die Antrag steller namentliche Abstimmung über den Antrag als Ganzes. Abg. Dr. Frick «Nat.-Soz.) erklärt, daß sich seine Fraktion bei der Abstimmung der Stimme enthalten werde. Abg. Döbrich «Landvolk) und Abg. Hergt (Dtn.) geben die Erklä rung ab, daß ihre Fraktionen bereit gewesen wären, den ersten gegen die Tributzahlungen gerichteten Teil anzunchmen, daß sie dagegen den zweiten Teil, private Schulden, abgelehnt hätten, nun aber gegen den Gesamtantrag stimmen würden. Der kommunistische Antrag wird mit3W gegen 75 Stimmen bei 108 Enthaltungen abgelehni. Ein nationalsozialistischer Antrag, wonach alle Notverord nungen seit dem Juli 193» außer Kraft zu setzen sind, wird mit den Stimmen der Regierungsparteien und der Sozialdemokra tie dem HaushaltsauSschnß überwiesen, ebenso der Antrag, die Notverordnung zur Bekämpfung politischer Ausschreitungen aufzuheben. Über den weiteren Antrag der Nationalsozialisten, die Notverordnung vom 6. Oktober 1931 sowie die Dezember notverordnung auszuheben, erfolgt Antrag aus Überweisung an den Haushaltsansschuß, der angenommen wird. Der Antrag der Nationalsozialisten, die Grundrechte der Verfassung, nämlich die freie Meinungsäußerung für die Zeit oes Wahlkampfes wicderherzustcllen und insbesondere die Redeverbote gegen Abgeordnete aufzuheben, wird gegen Na tionalsozialisten und Kommunisten abgelehnt (Lärm). Daraufhin erklärt der Abg. Strasser «Nat.-Soz.), daß seine Partei es ablehne, sich an diesem „Affentheater" weiter zu be teiligen. Unter großer Unruhe im ganzen Hause verläßt dar aus die nationalsozialistische Fraktion den Saal, während die Kommunisten im Chor rusen: „Tributknechte!" Die Deutsch nationalen bleiben im Saal. Der Reichstag nahm im weiteren Verlaus der Abstimmung mit 232 gcgen162 Stimmen bei 43 Enthaltungen einen kommu nistischen Antrag an, die Zahlung der Polizcikostenzuschüssc an das Land Braunschweig mit sofortiger Wirkung ein- zustellcn. Bis in die späte» Abendstunden hinein ziehen sich die weiteren Abstimmungen über die rund hundert Anträge, die im Lause der vier Neichstagssitzungcn eingcbracht wurden, hin. Die meisten Anträge kommen vor die Ausschüsse. Ein Antrag, den die Kommunisten zur Aufhebung des Groener-Erlasses über Einstellung in die Reichswehr einge bracht haben, wird mit 226 gegen 173 Stimmen bei 38 Stimm enthaltungen angenommen. Abg. Reinhardt «Nationalsoz.) zieh' Vergleiche zwischen Versprechungen, die von der Negierung früher vor Annahme des Poung Planes und der einzelnen Notverordnungen ge mach« worden seien, und den Zuständen, wie sie sich im Zeichen der Notverordnungen auf wtrtschastspolilifchem Gebiet heransgcsicN, hänen. Abg Dr Spahn «Dtn.i äußerl angesichts der neuesten Meldungen über die Genfer Abrüstungskonferenz die Befürch tung, daß dort die deutsche Abordnung eine Haltung ein nehme, Vic mit dem in der ersten Genier Rede des Kanzlers vertretenen Swndvnnkt nicht vereinbar sei Reichsfinanzminister Dr. Dietrich wendet sich gegen den Vorwurf, die Regierung sei bei der Bankenreorganisation hineingelegt worden Einen derartigen Vorwurf könne nur jemand erheben, der sich mit dem Problem überhaupt nicht besaß, habe. Nicht ein Druck der Banken sei ersolgi. sondern das Reich war genötigt, die Banken als notwendiges Instrument unserer Wirtschaft wieder in Ordnung zu bringen. Der Minister betont, es sei Nicht möglich gewesen, den Sturm aus die deutschen Groß banken aus andere Weise zu bewältigen, weil dieser Sturm nicht vom Fnlande, sondern vom Auslande her gekommen sei. Dann geht der Reichssinanzminister aus die Finnnzgcbarnng der Netchsregierung ein und verweist darauf, daß allein neun Milliarden für K r i e g s b e sch ä v i g « en Versorgung, Hinterbliebenen- sürsorge, W o h l f a h r i s a u s g a b e n, Arbeuslosensürsorge und Schulden erforderlich feien An diesem Posten lasse sich wenig ändern 1,8 Milliarden seien für Besoldungen, Pen sionen, Wehrmachi lind ähnliche Dinge crsorverlich, woran auch nichi viel zu ersparen sei Die eigentlichen Ausgaben seien aus den Vorkriegsstand zunickgeschraubi Wäre nicht die Arbeitslosigkeit, so würde der Haushalt des Reiches sehr rasch in Ordnung sein Der Minister verteidigt dann Vie Erhöhung der Umsatzsteuer. Zu den Nationalsozialisten ge wandt, rnst er zum Schluß aus: „Sic haben mir sogar im Hausballsausschuß den Rat gegeben, eine Milliarde Mark mehr auszugeben." Daniil ist die Aussprache geschlossen. Es folgen nun die Abstimmungen über die Mißtrnucnsanträge gegen die Rcichsregicrung, die mit 289 gegen 246 Siimmcn abgelehnt werden. Die Mißtrauensanlrägc der Deutschnationalcn und der Kommunisten gegen den Ncichswehrininlstcr wnrdcn uffi 305 gegen 250 Stimmen bei einer Enthaltung ab gelehnt. Für diesen Mlßlraucnsmttrag stimmten auch die Nationalsozialisten. Auch der dcutschnationale Mißlranensantrag gegen den NeichSsinanzm« iiistcr Dr. Dietrich verfiel mil 291 gegen 250 Siimmcn bei 11 Enthaltungen der Abl'^nona Mit den Stimmen der Sozialdemokraten und Kommunisten wurde ein Antrag angenommen, die Verordnung über Er höhung des Butterzolles soson rückgängig zu machen Nach Erledigung sämtlicher vorliegenden Anträge gab es noch eine erregte Aussprache über die Emlohnung der ver- fchütie, gewesenen Bergleute in Obcrschlcsien. In die Debatte griss auch der Reichsarbeitsminister Siegerwald ein. Gegen die Siimmcn der Kommunisten wurde dann einem Antrag des Präsidenten Löbe entsprechend beschlossen, dem Präsidenten den Zeitpunkt der Einberufung der nächsten Sitzung zu überlassen, die er im Benehmen mit dem Ältestenrat und vcr Regierung vornehmen soll. Damit wurde die Sitzung geschlossen Oie Reichsiagsabstimmung der Deutschen Volkspartei. Curtius und von Kardorff aus der Neichstagsfraktion ausgeschlossen. Der Pressedienst der Deutschen Volkspartei teilt mit: Die Reichstagsfraktion der Deutschen Volkspartei trat nach dem Schluß der Plenarverhandlungen zu einer kurzen Sitzung zusammen Die Fraktion nahm davon Kenntnis, daß die Abgeordneten Dr. Curtius und von Kardorff an der Abstimmung über den volksparieilichen Miß- tranensantrag nicht teilgenommen haben und dadurch infolge Wirkung des Fraktionsbeschlusses automatisch aus der Fraktion ausgeschieden sind. Abgeordneter Glatzel hat telegraphisch mitgeteilt, daß er von dem Fraktionsbeschluß auf Anwesenheitszwang Kenntnis genommen und seine Rückreise nach Berlin sofort angctreten habe. Die Fraktion beschloß, hierüber weitere Erklärungen abzuwarlen und dann erst Beschluß zu fassen. Reichspräsidentenwahl am 13. März dzw. 1«. Avril. Im Reichstag wurde einmütig dem Vorschläge des Rcichsinnenministers zugcstimmt, als Wahltage für die Reichspräsidcntenwahl den 13. März und den 1V. April fcstzusetzen. Die Auslegung der Stimmlisten. Vom 3. bis 6. Mürz. Der Reichsminister des Innern hat durch Rund schreiben die Landesregierung geoeten, alle Maßnahmen zur Durchführung der Wahl des Reichspräsidenten in die Wege zu leiten und die Gemeinde- und Verwaltungs behörden mit entsprechender Weisung zu versehen. Unter Hinweis auf die wesentlichsten Wahlverstöße bei den letzten Wahlen wurde ersucht, dahin zu wirken, daß die Gemeindebehörden und Abstimmungsvorstände die Reichs stimmordnung genau innehalten, um keinerlei Anlaß zu Klagen zu geben. Gleichzeitig wurden allgemeine Richt linien für die Organisation und Durchführung der Reichs präsidentenwahl gegeben. Der Reichsminister des Innern hat durch Verordnung bestimmt, daß die Stimmlisten und Stimmkarteien für die Reichspräsidentenwahl vom 3. bis 6. März auszulegen sind. Die Gemeindebehörde kann die Auslegung schon früher beginnen lassen. Aufruf -es Stahlhelms zur Neichsprüsi-enienwahl. Der Stahlhelm erläßt eine Kundgebung, die vom Ersten Bundesführer Franz Seldte gezeichnet ist und die u. a. ausführt: Kameraden! Die Entscheidung ist gefallen. Die Pa role des Stahlhelm ist gegeben. Sie lautet: Parole Duesterberg! Der Stahlhelm greift ein. 13 Jahre marschieren wir. 13 Jahre ging es langsam und zäh vorwärts im Tempo 114 der alten Infanterie, und 13 Jahre trugen wir Frontsoldaten Sorgen und Lasten, Not und innere und äußere Bedrängnis und Un freiheit. Wir trugen es ruhig. Ertragen es, daß auf unserem Buckel, auf dem Buckel der Rechten alle Dinge ausgepaukt wurden. Nun gut — es war und ist unser Schicksal, das Schicksal der tragefähigen Frontkämpfer. Aber es ist ein Unterschied, ob man das Schicksal dumpf und knechtisch oder wissend geworden und begreifend trägt. Wir haben unser Schicksal begriffen. Wir haben begriffen, daß das deutsche Schicksal nunmehr in die Hände der Rechten gelegt ist, nachdem das System der Linken versagt hat. Aber wenn es in unsere Hände gelegt ist oder aus unserem Buckel ausgetragen werden soll — dann soll es auch in unseren Köpfen zu Ende gedacht wer den! Treu uyd ehrlich arbeiten und fechten wir Front soldaten im Stahlhelm seit 13 Jahren nach Duesterbergs Wort: Für Deutschlands innere und äußere Befreiung.' Wir wünschten — und wir haben wochenlang selbstlos daran gearbeitet — diesen Kampf anders zu gestalten. Es ist uns nicht vergönnt gewesen, unter Hindenburg, vor dem wir den Degen im alten Fechtergrutz ehrerbietig senken, in den ersten Wahlgang zu gehen. Aber nun, wo es schicksalsmäßig so läuft, daß wir selbst fechten müssen, nun wollen wir klar und ritterlich fechten. Bahn frei für den Stahlhelm! Rus unfsrer fieimat Wilsdruff, am 27. Februar 1932. Merkblatt für den 28 und 29. Februar. Sonnenaujgang 6°" 6'" I Monvausgang 1" 2"° Sonnenuntergang 17^ 17'" s Monvuntergäng 9"' 9'° 29. Februar 1792: Der Komponist Nossim geb. Wie wird das Wetter? Nachdem am Sonmag bei etwas höheren Tempera turen in Mitteldeutschland und Norddeutschland es ver-, schiedentlich zu leichten Regenfällen gekommen war, gingen' die Temperaturen an den folgenden Tagen wieder her unter, so daß im allgemeinen leichter Frost eintrat Schärfere Kälte wurde aus den deutschen Mittelgebirgen gemeldet, wo es wieder zu verbreiteten Schneefällen kam. Aus dem Erzgebirge wird eine Schneedecke von etwa 4«, Zentimetern gemeldet. Mitte der Woche entwickelte sich wieder ein Tiefdruckwirbel auf der Nordsee, der dazu führte, daß am Donnerstag eine Winddrehung von Osten über Süden nach Westen eintrat. Da diese Lustdruck störung auch in den nächsten Tagen vorherrschen wird, haben wir in Nord- und Mitteldeutschland mit einer Zu nahme der Temperaturen und verschiedentlich auch leichten Regenfällen zu rechnen. In den deutschen Mittelgebirgen sind neue Schneefälle zu erwarten, während es in Süd deutschland vorwiegend heiler und kalt sein wird. * Aerztlicher Sonntagsdienst (nur dringende Fälle): Sonn tag, den 28. Februar: Dr. Ziem-Wilsdruff und Dr. Ul rich - Bnrkhardsrvalde. Morgen predigt Superintendent i. R. Möllmann. Die letz ten Wochen haben mit neuer Eindrücklichkeit unsere Blicke nach Osten gelenkt, wo sich deutsches Volkstum in einem schweren Da seinskampf befindet. Zu gleicher Zeit kämpfen dort Volksgenos sen auch um die Erhaltung ihres evangelischen Glaubens. An diesem Ringen mitbeteiligt zu werden, dazu soll uns der Got tesdienst morgen helfen. Herr Superintendent i. R. Möllmann ist selbst als langjähriger Diasporapfarrer mit den Verhältnissen im Osten, besonders in Posen, wohl vertraut. Er kommt im Auftrage des dortigen Gustav-Adolf-Hauptvereins, der unsere wärmste Unterstützung verdient. In den Ruhestand. Mit Ablauf des Monats Februar scheidet Pvlizeikommistar Max Philipp aus dem Amte, das er weit über 3 Jahrzehnte treu und gewissenhaft ausfüllte. Er war 1871 in Niederiichtenau bei Pulsnitz geboren, diente bei den Leibgrenadieren und bekleidete anschließend das Amt eines Schutzmannes in Trebsen. Don dort kam er am 12. 8. 98 als Schutzmann nach Wilsdruff. Nach dem Abgänge Voigts wur de er am 1. 4. 99 zum Stadtwachtmeister, am 1. 19. 21 zum Hauptwachtmeister und am 1. 6. 28 zum Kommissar befördert. Sein Amt war kein leichtes. Ls lag in der Natur der Suche begründet, daß er oft bei Ausführung seiner dienstlichen Pflicht auf Widerwärtigkeiten und Anfeindungen stieß, die er ver ständnisvoll zu werken wußte. Durch sein taktvolles und jederzeit freundliches Entgegenkommen hat er sich die Achtung und Wertschätzung der Einwohnerschaft, durch seine treue und ge- wissenhafte Pflichterfüllung die Zufriedenheit seiner Vorgesetz ten erworben. Wenn er nun aus seinem Amte scheidet, dann begleiten ihn unsere besten Wünsche auf den ferneren Lebens weg. Möchte es ihm vergönnt sein, in Gesundheit und Frische die Segnungen des Ruhestandes recht lange zu genießen! 50 Jahre Regermühle. Am 1. März ist ein halbes Jahr hundert vergangen, daß Mühlenbesitzer Hermann Reger die zwischen Wilsdruff und Klipphausen idyllisch im Saubachtale gelegene, zu Sachsdorf gehörige Mühle käuflich von dem Bor besitzer Heinrich Bahrmann übernahm. Die Mühle war vorher von einem schweren Schadenfeuer heimgesucht und wieder aufgebaut worden. Bahrmann war einst der Lehrherr Regers gewesen, und als dieser dann aus der Fremde wieder- kehrte, da kam er gerade zurecht, den Betrieb seines ehemaligen Lehrmeisters zu übernehmen. Nun sind schon 50 Jahre feit dem Tage vergangen. Nach wie vor treibt das Master des Sau baches das Räderwerk der Müh'e, ungebrochen erfreut sich Hermann Reger des Besitzes der Mühle. Was ihm an Last im Laufe der Jahrzehnte zu schwer ward, das nahm ihm sein Soh« von den Schultern, der den technischen Betrieb führt. Wie alle übrigen Berufe, kämpft auch die Kleinmüllerei schwer um ihre Existenz. Hoffentlich geht es nun bald wieder aufwärts in unserm deutschen Vaterlande, damit sich auch Vater ReMr noch am Wiederaufstieg erfreuen kann. An seinem goldenen GeschäftsjubilLum wünschen wir ihm Gesundheit und Wohl ergehen auch ftr die Zukunft! 16. Städtiches Sinfonie-Konzert. Für das am Diens tag, den 1. März, im „Löwen" stattsinbende 16. Sadtische Sinsoniekonzert ist eine gute Auswahl klassischer, musikalisch wertvoller Werke vorgesehen, denen- Werke von L. v. Beethoven, R Wagner und E. Humperdinck folgen. Zu einer künstleri schen Ausgestaltung des Abends stellt sich in liebenswürdiger Weise aus -Liebe zu Kunst und Kultur unsere heimische Künst lerin, Frau Gisela Kum borg, zur Verfügung. Frau Kum- berg singt mit Orchesterbeg'eiftmg aus der „Schöpfung" von I. Haydn die bekannte Vogelarie „Auf stolzem Fittiche schwinget sich der Adler stolz", ferner aus Richard Wagners Oper „Lv- hengrin" Elsas Gesang an die Lüfte und Elsas Ermahnung an Ortrud. Das Orchester .bringt zu Beginn des Konzerts die „Änacreon"-Ouvertüre Von Cherubini Ist Gehbr. EherMn! ist 1760 zu Florenz in Italien geboren. Die Musik ist echt italie nisch (klassisch). Er ist stilistisch einer der^größten Meister des „obligaten Acoompagnemenl", d. h. sein Gatz, wohl homophon, ist bis ins Kleinste motivisch belebt. Er leböe dauernd -in Paris, wo er -auch den „Anacreon" schuf. Im Mittelpunkte des Abends steht die Sinfonie Nr. 3 in Es-Dur von I. Haydn. Wer hat wohl noch nie von der bedeutenden Schöpfungskraft der klassi schen Kunst von I. Haydn gehört-? Als Autoditakt ist Haydn der Schöpfer der klassischen Form und Gestalt der Sinfonie. Ihm folgt der Komponist E. Humperdinck, 1854 in «Siegburg im Rheinland geboren, mit „Lieb des Sandmännchens" und „Abendsegen" aus der Oper „Hänsel und Gretel". Den Ab schluß bildet die Ouvertüre zu Goethes Trauerspiel „Egmont", Musik von L. v. Beethoven. Dieselbe wird zur Erinnerung an den am 22. März wiederkehrenden hundertsten Todestag I. W. v. Goethes gespielt. Was ist das Heiligste, was heut und ewig die Geister tiefer und tiefer gefühlt, was den Menschen erhebt aus den Tiefen des Alltages -auf reine, lichte Höhen, was ihn zufrieden und froh mach"? Die Musik! Hoffen wir, daß die Schaffensfreudigkeit der Ausführenden durch guten Besuch der Konzertes gelohnt wird. Warnung vor einem betrügerischen Plakclverkänfer. Die Kriminalabteilung Freiberg teilt mit: ffn Chemnitz -hat ein noch unbekannter junger Mann an verschiedene Geschäftsinhaber Plakate mit der Aufschrift: „Lauft nicht ins Warenhaus!" zum Preise von 50 Rpfg- verkauft und dabei angegeben, daß er diese Plakate im Auftrage des Reichsverbandes des Deutschen Mittelstandes, Landesverband Sachsen in Dresden, Moltke- straße 6, vertreibe. Ein solcher Verband existiert aber nicht. Im Glauben der Richtigkeit der ihnen gemachten Angaben ha ben die Geschäftsinhaber die Plakate in ihren Geschäftsräumen zum Aushang gebracht, bis den Geschäftsinhabern auf Antrag eines Warenhauses bas weitere Aushängen der Plakate durch einstweilige Verfügung des Landgerichtes untersagt wurde. Ge gen den betreffenden Geschäftsinhaber läuft die Klage eines Warenhauses auf -Schadenersatz wegen Geschäftsschädigung. Da derartige Plakate auch in anderen Städten vertrieben wer den sollen und mit der Fortsetzung des Vertriebes zu rechnen ist, wird vor dem Ankauf und Aushang solcher Plakate ge warnt. Sollte der betrügerische Plakatverkäufer erneut auf treten oder über ihn Auskunft gegeben werden können, so wird gebeten, der nächstgelegenen Gendarmeriebienststelle sofort Mit teilung zu geben, damit seine Person festgestellt werden kann- Die Hemrichssohle im Zinnbergwerk in Altenberg. Stutenmusterungen und Fohlenschau finden in diesem Jahre infolge der ungünstigen Finanzlage des Staates nicht statt. 13. Zwinger-Lotterie. Die Notzeit ließ im Herbst vorigen Jahres die Arbeiten -am Zwinger zum Stillstand kommen. Die Gerüste waren verwaist, die weiften Kittel der Bildhauer ver schwunden. Harte Notzeit mußten alle durchkosten, die so gern am Werke weitergeschafft hätten. Nun hofft Alles auf Früh' jahr und — auf die neue Zwingerlotterie. Arbeit und Brot soll sie bringen und dazu noch einen guten Schritt weiter zur Vollendung des Werkes der Wiederherstellung. Neun Zehntel des Baues sind für die Zukunft gesichert, sind wiederherge stellt. Nur ein Zehntel fehlt noch. Die Notzeit zwingt zu lang samer Arbeit. Wie weit wird die 13. Zwinger-Lotterie dü Mittel schaffen zur Vollendung? Von den Mitteln hängt die Zahl der Arbeitskräfte ab. Viele warten sehnsüchtig darauf wieder am Zwinger Arbeit zu finden. „Bauen ist bester aft Almosen sen Wil der Zw und Br endung. gern ho DlNN. Zwinge, 1 RM. Da Fußsteig hangnis bewerb sich den den Bei stellt w und au, Do Witteru leichtere hin -mm Am gef Straße, glauben nicht m Strümp auch r« dem Z Kleidun -dem S beiten Er 1. Mä Tisenba Avmett den. er fache d D' traten letzten. durch i chzusetz »erkauf der Lü Ankau F' tritz i» Kraft, «n ach UM) Nd 1c SrnreM Hansa setzt n AugZe, E Dome nen ös und b« Sesuche D'/che, nis. 1 Bescho läge v Schuft i schloß von staltetc , zur B einem Weide, ! Bürge ; übertr Höhe S Abend Diens in Br Freita Kauft <Z famml 2 L 2 28. F Haup anfan 4 2 Uh, verstc Z4 rr Zacke rv. B ö, 84 F»r!
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