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Wilsdruffer Tageblatt : 04.02.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-02-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193202043
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19320204
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19320204
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1932
-
Monat
1932-02
- Tag 1932-02-04
-
Monat
1932-02
-
Jahr
1932
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 04.02.1932
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Fütterung der tragenden und säugenden Gauen Bon Alzheimer Vei den zur Zeit außerordentlich ungünstigen, eigentlich direkt schlechten Schweinepreisen ist es ein Gebot der Notwendigkeit, die Er- zeugungskosten durch eine möglichst zweckmäßige Fütterung so niedrig als möglich zu stellen. Wir müssen, wollen wir rationell wrrtschaften, auch unsere Haustiere nach ihren Leistungen süttern,' je mehr sie produzieren, sei es an Kraft, Fleisch, zu Zuchtzwecken usw., desto reichlicher mutz die Fütterung sein. Dies gilt auch für die Schweine. So lange die Mutter tiere nicht trächtig sind, brauchen sie nur ein sogenanntes Erhaltungsfutter, ihr Nahrungs bedarf ist also nicht groß und kann im Sommer durch Grünfutter, im Winter durch Kartoffeln und Rüben nebst kurzgeschnittenem Kleeheu und Heuabfällen hauptsächlich gedeckt werden. Besonders günstig ist im ersteren Falle der Weidegang auf gutem, kleewüchsigem Boden. Fehlt dieser, dann reicht man das Grünfutter, womöglich dreimal täglich frisch geschnitten. Diese Fütterung ist billig und gesund, denn sie regt die Organe günstig an. Sollten die Tiere infolge der vorausgegangenen Säußezeit abgemagert sein, so muß eine etwas reichlicher« Nahrung gegeben werden. Fett aber dürfen die Mutterschweine, so lange sie zur Zucht verwendet werden, nie sein, denn dadurch würde die Fruchtbarkeit und auch die Ausbildung der Ferkel ungünstig beeinflußt. Mit fortschreiten der Trächtigkeit muß die Eiweißmenge im Futter zunehmen, man legt dann der Sau, je nach dem Futterzustande, Vs bis 2 kg Kraftfutter zu. Zunger Klee ist neben Gras in dieser Zeit eine vorzügliche Beigabe. Man sorge dafür, daß die Felder, von denen das Grünfutter genommen wird, reichlich mit Kalk und Phosphorsäure gedüngt werden, damit die Knochen der sich entwickelnden Ferkel kräftig werden. 2m anderen Falle tritt gerne Knochenbrüchigkeit bei den alten und jungen Tieren auf. — Müssen im Winter Kartoffeln und Rüben verfüttert werden, so ist neben eiweißreichem Kraftfutter, Getreide, auch noch eine Gabe von phosphorsaurem Kalk vorteil haft, und zwar je Tier «in Löffel voll. Dies ist jedoch weniger nötig, wenn neben Kartoffeln und Rüben Magermilch verabreicht wird, da diese ja phosphoksauren Kalk enthält. Die Rüben werdest roh aber zerkleinert und mit kurzgeschnittenem Klecheu oder Heuabfall ver mischt gegeben, und zwar je Tier und Tag 10 bis 15 Kg und r/s Kg Heu. Die Kartoffeln sind gehaltreicher, aber auch teurer, man gibt von ihnen deshalb je Tag nur 6 bis 8 kg, und zwar in gedämpftem Zustande. Kurz vor der Geburt gibt man ge ringere Futtermengen, um den Akt nicht zu erschweren. Nach dem Abfcrkeln aber muß eine stärkere Fütterung einsetzen, die von Woche zu Woche zu steigern ist, da die Ferkel mit zunehmendem Gewicht immer größere Milchmengen brauchen. Bei bester Fütterung der Muttertiere mit eiweißreichem Futter können diese sehr große Milchmengen erzeugen, und es ist viel wirtschaftlicher, die Sauen als Milchtiere auszunützen als durch Futtergabe an die Ferkel die Muttermilch ersetzen zu wollen. Diese bildet ja doch die natürliche und daher allerbeste Nahrung der Ferkel und ist in ihrer Wirkung auf eine rasche und ge sunde Entwicklung derselben durch kein anderes Futter zu ersetzen. Deshalb sollten die Ferkesi auch nicht vor der sechsten Woche abgewöhnt werden, ja, man sollte sie, wo nur irgend mög lich, acht Wochen bei der Mutter lassen. Zur Entwöhnung gibt man zuerst lauwarme, später kalte — immer aber süße Magermilch und Gerste. Weiterhin vermischt man die Milch mit Abfallmehl. Das Muttertier muß schon mehrere Tage vor Wegnahme der Ferkel mäßiger gefüttert werden, um so die Milch-/ bildung allmählich zu verringern, damit keine Cuterkrankheiten entstehen, wenn eine Sau mit viel Milch im Euter plötzlich nicht mehr ausgesogen wird. Al. Raubvögel im Hühnergarten Von Kurt Lchäff Die Geflügelhaltung und -zücht, früher ein Nebenerwerbszweig der Landwirtschaft, heute ein wesentlicher Faktor in der Volksernährung, wird in ihrem Bestreben nach erhöhter Produktion oft durch unnötige Verluste beeinträchtigt. Wer draußen vor dem Dorf sein Geflügel hält, der wird manch schlimmes Lied singen können von den bösen Raub vögeln, die ihm die Hühner zehnten und gegen die er vollkommen machtlos ist, weil er gegen die Räuber keine Abwehrmittel zu finden weiß. Längst nicht alle Räubereien dürfen auf das Konto des Hühnerhabichts gebucht werden, es beteiligen sich daran noch andere Arten, die aller dings im Volksmunb alle samt und sonders kurzweg „Habicht" genannt zu werden pflegen. Nicht die Saatkrähe, doch die Nebel- und Rabenkrähe nimmt mit großer Frechheit und meisterlichem Geschick die Kücken von der führenden Glucke weg, und Sperber, Rohrweihe, Milan und Bussard helfen ihr treulich dabei. Alle aber legen ihre Schandtaten mit Schlauheit und Vorsicht an, so daß ihnen schwer beizukommen ist. Milan und Bussard stehen dazu unter Naturschutz und dürfen nicht ohne weiteres gefangen und erlegt werben. Schießen ist vielenorts in der Nähe menschlicher Behausungen verboten und untunlich, Fallen werden dort leicht gestohlen oder es fängt sich neugieriges Geflügel darin. Was bleibt da übrig, um die Räuber abzuwehren? Dieser Frage Lösung macht vielen Hühnerzüchtern und Geflügel haltern nur allzu oft schwere Kopfzerbrechen. Das sicherste wäre eine ständige Wache, die in den Hühnergärten oder Ausläufen, die man doch gar nicht ganz mit Mafchendraht Überspannen kann, auf und ab patrouillieren und das Räubervolk verscheuchen müßte. Doch, wer hätte selbst die Zeit dazu und wer vermöchte die Kosten für solchen Wächter, auch wenn es Kinder sind, aufzubringen I Versuchen wir es doch einmal mit einem stummen Stellvertreter, einer Puppe oder Attrappe! „Die hilft gar nichts", werden mir die verehrten Leser ins Wort fallen. Und doch tut sie ihren Dienst, wenn man sie sozusagen lebendig macht. Die Raubvögel dürfen sich nicht an die Tage und Wochen unbeweglich auf einem Ort und in immer gleicher Stellung verharrende traurige Gestalt gewöhnen und sie mißachten lernen! Vor allem muß die Puppe möglichst menschenähnlich aus stasfiert werden. Sie bekommt einen alten, aber kleidsamen Anzug an, kriegt eine menschliche Maske als Gesicht und einen Hut auf den Kopf. Das alte Gewehr oder, in Ermangelung eines solchen das Stück zurechtgebogenen Gardinenrohrs bekommt sie heute mal mit der „Mündung" nach unten, morgen nach oben, mal so und mal anders unter den Arm. Und heute steht sie im Auslauf Nr. 1 hinten in der Ecke, morgen ist sie nach Nr. 2 hinübergegangen und so in ständigem Wechsel bald hier bald dorthin. Und sie wechselt auch möglichst oft mit der Kleidung und Kopfbedeckung, geht einmal geduckt und das andere Mal mit dem Blick gen Himmel. Dadurch erweckt die tote Puppe bei den Raubvögeln Mißtrauen im höchsten Grade, sie trauen sich nicht heran. Eine Ausnahme macht vielleicht der Habicht, der sich aber dafür um so leichter fängt, wenn man neben die im Stich gelassene Beute ein Paar Eisen legt oder, wenn ständig ein Habichtskorb bei der Hühnerfarm fängifch steht. Der lebendig gemachte stumme Wächter bewährt sich vorzüglich, wenn, man sein Außeres und seinen Standort so oft wie möglich wechselt. Große Gärten verlangen unter Um ständen mehrere solcher „Posten vor Gewehr". Ein weiteres Mittel, die. Hühner vor den Räubereien der Habichte und sonstiger Strauch ritter zu schützen, das ist die Darbietung genügender Deckungen, die das Geflügel schnell erreichen kann, sobald die üblichen kreischenden Warnrufe der wachthabenden Hähne erschallen. In den meisten Hühnergärten fehlt es an Deckung, und namentlich hell und weiß gefärbte Hühner, die ja an sich schon das Raubzeug von weither anziehen, vermögen sich nicht mit Erfolg zu drücken, wie sich beispiels weise die Wildhühner vermittels ihrer zweck mäßigen Befiederung in ihrer Umgebung ver schwinden machen können. Deckung wollen die Hühner auch zum Schutz gegen Sonnenbrand haben, und unter ihr hudern sie sich gern un gefährdet. Fehlen ausreichender Deckung merkt der Geflügelhalter schon an dem Kleben der Hühner am Stall; haben sie erst schlechte Erfahrungen gesammelt, dann trauen sie sich nicht mehr weg von ihren Häusern und verzichten lieber auf das Einsammeln der Würmer und Insekten, die der Rasen ihnen nach jedem Regen bietet. Solche Deckungen sind höchst einfach herzustellen. Je nach Größe der deckungslosen Ausläufe werden im Rechteck oder Quadrat etwa 60 cm tief ein geschlagene Pfähle mehrfach mit Querlatten ver bunden und mit irgendwelchem Strauchwerk so dicht überdeckt, daß noch Licht durchfällt und daß die Zweige an den Seiten Überhängen. Das hindert den Habicht, von der Seite her ein unter die Deckung geflüchtetes Huhn zu schlagen. Beste Erfahrungen habe ich mit Laubholzreisig gemacht, während Tannen- und Kiefernzweige anfangs reichlich dunkel decken. Die Hühner gewöhnen sich sehr schnell an die Benutzung der Deckringen, sie gehen vom Stall weg und suchen ruhig ihre Würmer auf den Ausläufen, weil sie die schützenden Reisigdächer in der Nähe wissen. Man kann auch unter diesen Fütterung und Wasser geben. Sehr bald wird man merken, wie gern sich die Hühner unter den Deckungen zur Ruhe und zum Hudern aufhaltcn, und man wird sich freuen, auf so einfache Weise das liebe Federvieh vor der Raubvogelplage schützen zu können. Mögen diese beiden billigen und leicht zu unterhaltenden Abwehrmittel allen denen zur Benutzung dienen, die sich bisher vor den schädi genden Tätlichkeiten der bösen Raubvögel im Hühnergarten nicht zu retten wußten. Vom Räuchern der Fleischwaren In der kalten Jahreszeit ist auf dem Lande das Einschlachten von Gänsen, Schweinen und jungen Rindern im Haushalt eine Hauptarbeit. Um von den guten Sachen, die diese Schlachtfeste liefern, das ganze Jahr bis in den Sommer hinein Vorteil zu haben, kommen die dazu auserlesenen Stücke zuerst in das Pökelfaß und dann in den Rauch. Der Rauch besitzt durch seinen Kreosot gehalt die konservierende Eigenschaft, daß er das Eiweiß des Fleisches gerinnen läßt und gleich zeitig ein Eintrocknen des Wassergehalts bewirkt. Gutes Räuchern ist aber eine Kunst, denn der Geschmack des geräucherten Fleisches und sein Aussehen hängen von der Art des Räucherns ab. Eine Hauptbedingung dafür ist trockener Rauch, daher darf man niemals nasses oder grünes Strauchwerk zum Räuchern verwenden. Durch die Feuchtigkeit werden Würste rind Fleischwaren grau Bon Ara« Anthes und unansehnlich. Ebenso muß auch das Fleisch, wenn es aus dem Pökelfaß komnit, an einem luftigen Ort erst ordentlich abtrocknen, ehe man es in die Räucherkammer hängt. Nasses Fleisch nimmt den Rauch nicht an und würde daher eine schlecht haltbare Räucherware ergeben. Die beste Räucherung erzielt man mit Säge- spänen von Laubhölzern unter Beigabe von kleingehacktem Wacholder oder einigen Wacholder- Wacholder einen im FL schließen muß. R. nes Ge- eißmein und Rand der Schüssel belegt man alsdann mit Zitronenscheiben. Fr. Ad. in K. Allerlei Neues aus Feld und Garten, Stall und Hof Haus und Keller, Küche und Dlumenzimmer Schmackhafte Pastete von Hecht. Nachdem der Hecht gut gereinigt ist, setzt man ihn mit Wasser und Salz auf und läßt ihn tüchtig kochen, bis er gut gar ist. Dann befreit man ihn von allen Gräten und zerpflückt ihn in kleine Stücke. Nun nimmt man etwas Fleisch- Mandelftangen. 150 Z Butter rührt man zu Sahne, gibt 150 A geschälte und fein- geriebene süße Mandeln, 150 A seinen Zucker, 100 g Mehl, Saft und Schale einer halben Zitrone dazu und vermischt altes gut. Dann formt man aus dem Teig eine Wurst, schneidet sie zu nußgroßen Stücken, rollt aus diesen kleine Stangen, bestreicht sie mit Ei, streut Hagelzuckcr darüber und bäckt bei mäßiger Hitze. E. S. Ständig für die richtige Temperatur im Kartoffelkeller zu sorgen ist in diesem Winter eine wichtige Maßnahme, denn infolge des vergangenen feuchten Sommers drohen mehr Kartoffeln als sonst im Keller zu verfaulen. Besonders eine hohe Temperatur ist es, die das Faulen der Kartoffeln in hohem Grade fördert. Die Kartoffel hält sich am besten bei einer Temperatur von 2 bis 6 Grad Celsius. Höhere Wärmegrade fördern außer der Fäulnis die Atmungsverluste und das Austreiben der Knollen. Bei zu niedriger Temperatur hin gegen werden die Knollen süß, das heißt, der aus der Stärke entstehende Zucker wird infolge einer eingeschränkten Atmung nicht mehr völlig ver- atmet und sammelt sich in der Knolle an. W. Für die Bücherfreunde 2. Neumanns Taschenbuch für Landwirte 1S32, achtunddrcißigster 2ahrgang. Preis des ersten Teiles 2 klA, des zweiten Teiles 1 ZtA, wenn er mit dem ersten zugleich bezogen wird, Preis des dritten Teiles, wenn mit I und li zusammen bezogen, 1,50 klA. Nachdem die Winterfurche beendet ist und der Landwirt jetzt in seiner nimmer ruhenden Tätigkeit auf den Wirtschaftshof beschränkt bleibt, ist ihm auch mehr Muße gegeben, sich wiederum der so vielseitigen Fachliteratur zu zuwenden. Es sei daher auf das bekannt« Taschenbuch für Landwirte in seinem braunen, soliden Leinenkittel aufmerksam gemacht. Es stellt in seinen vielen Fahrgängen eigentlich «Ina vollständige Fachliteratur in gedrängter Form dar, die einzig und allein für die Praxis bestimmt ist und sich hier schon die vielen Jahre hindurch glänzend bewährt hat. Dieses Taschenbuch ist auch schon längst unzähligen deutschen Landwirten zum unentbehrlichen, täg-' lichen Begleiter und Berater, zum täglichen Notiz- und Nachschlagebuch geworden. Bei den hohen Anforderungen, die heute an den Landwirt in jeder Beziehung gestellt werden, ist das Taschenbuch unentbehrlicher denn je geworden. Was ist aber auch alles in ihn! enthalten! Der vollständige Anbau sämtlicher Feld- und Gartenfrüchte ist in ihm ebenso eingehend berücksichtigt wie die gesamte Vieh zucht und -Haltung. Dazu kommen nach technische Ratschläge und zahlreiche in der Praxis erprobte Tabellen. Kurz und gut: 2. Neumanns Taschenbuch ist feiner ganzen An lage nach ein äußerst brauchbares unentbehr liches Hilfsmittel für jeden Landwirt. Und wer dieses Taschenbuch noch nicht besitzt, wird sich selbst den größten Dienst erweisen, wenn er es schleunigst per Postkarte beim Verlage in Neudamm (Nm.) bestellt. Ws. Gegensatz zu dem häufig festgeklemmten Riegel und liegt zweckmäßig auf einer Unterleg scheibe. Ein besonderer Vorteil ist der, daß man zur Oeffnung dieses Stalltürenverschlusses immer nur eine Hand benötigt und auck be quem die Tür mit einer Hand wieder schließen kann. Diesen praktischen Vorteil wird be sonders der Landwirt empfinden, der jetzt zur Winterszeit täglich viele Male die einzelnen Stalitüren der Wirtschaftsgebäude öffnen und alsdann durch einen Schornstein heranszieht, dessen beide Klappen den Zuzug und Abzug des Rauches nach Belieben ordnen werden. Von der Anlage einer Räucherkammer, die vom Hauptschornstein mit Rauch versorgt ist, ist abzuraten, da bei Heizung der Ofen mit Kohlen oder Torf keine gute Rauchware zu erwarten ist. Oft findet man auch Räucherkammern, in denen sich die Feuerstelle in der Räucherkammer selbst befindet. Dort ist die Nauchbereitung sehr schwierig, und die Feuerung muß sehr sorgfam beobachtet werden, da der Rauch sonst durch zu große Wärme dem Fleisch schädlich wird, wie das schon erwähnt wurde. Diese Einrichtung ist da her den Hausfrauen nicht zu empfehlen. Die Zeitdauer des Räucherns hängt von der Größe der Räucherwaren und von der Stärke des beeren. Von dem Muckern nm mit Wacholder' ist abzuraten, da die RSucherwaren dann einen bitteren Geschmack bekommen; ebenfalls find Sägespäne von Nadelhölzern zu vermeiden, ihres Harzgehaltes wegen, da der Rauch den Terpentin geschmack auf das Rauchfleisch übertragen würde. Sehr zu beachten ist auch die Wärme des Rauches. Zu warmer Ranch bewirkt ein Schmelzen der Fettbestandteile des Fleisches, wodurch eS dann trocken und hart wird. Die Räucherkammer muß aus dem Grunde so weit von der Feuerung entfernt sein, daß der Rauch abgekühlt an das Fleisch herankommt, was in einem Abstand von acht Metern der Fall sein dürste. In der Räucherkammer müssen aber auch un bedingt Lustöffnungen vorhanden sein, die für die Zufuhr von frischer Luft sorgen. Nur mit frifcher Luft verbunden gibt der Rauch dem Fleisch einen guten Geschmack. Diese Lustöffnungen find den Rauchkanälen gegenüber anzubringen und müssen mit Drahtgaze verkleidet werden, um zu ver hindern, daß Insekten oder Fledermäuse in die Räucherkammer kommen. Praktisch isteineRäucher- kammer, die im obersten Geschoß des Hauses an gebracht ist und deren Feuerung im Keller oder Erdgeschoß sich befindet, von wo aus der Rauch Rauches ab. Gewöhnlich wird am Vormittag für Rauch gesorgt und dann tüchtig gelüftet, Lei welcher Art des Räucherns man für Schinken etwa sechs bis acht Wochen, für Schulterstücke vier bis sechs Wochen und für Speckseiten drei bis vier Wochen Räucherung rechnet. Zarte Räucherwaren, wie Gänsebrüste und Gänsekeulen, näht man in einen Mullbeutel, damit sie nicht zu sehr vom Rauch angegriffen werden. TomalrnNvpf«. Gericht fLr vier Kerlone». Zutaten: Vier gekochte Eier, 50V q frisch- gehacktes Rind- und Schweinefleisch, Salz, Pfeffer, ein Eigelb, 30 g Mehl, vier ge wässerte Sardellen, ein Löffel Kapern, ein halbes Liter eingemachter Tomatenbrei, ein viertel Liter Fleischbrühe aus einem Maggi's Fleischbrühwürfel, 50 Z Butter, 20 Z Kartoffel mehl, Prise Pfeffer. Zubereitung: Aus dein Hackfleisch bereitet man mit Salz, Pfeffer, Eigelb und Mehl eine glatte Masse, teilt sie in vier Teile und hüllt in jedes Teil ein g, kochtes, abgeschältes Ei. Diese Klopse muß man in Salzwasser langsam 20 Minuten gar ziehen lassen. Inzwischen kocht man aus dem Tomatenbrei, der Fleischbrühe aus Maggi's Fleischbrühwürfcln und dem Kartoffelmehl eine dicke Soße, schlägt die Butter darunter und gibt eine Prise Pfeffer daran. Die Klopse werden halbiert und mit der Schnittfläche nach oben in die Soße gestellt. Auf jede Klopshälfte legt man eine halbe aufgerollte Sardelle und streut Kapern darüber. ' Man reicht Salz- Kartoffeln nebenher. O. K. vorhanden. Man stellt dieses am leichtesten fest, wenn man alles mit einer Kerze ableuchtet. Auch der feinste Zug wirkt sich ungünstig auf die Legetätigkeit aus und ist darum zum Schaden des Hühnerhalters. Kl. Billiger und immer funktionierender Stall- türenverfchluß. (Mit Abbildung.) Die unten stehende Abbildung zeigt einen solchen Ver schluß, der durch leichten Druck mittels des waagerechten Armes auf den Griff schnell gelöst oder geschlossen werden kann. Der in der Mitte um eine Schraube drehbare Berschluß- brühe, fügt ein wenig gewässerte, kleingehackte Sardellen und Zwiebeln sowie hestoßen " würz, ein kleines Gläschen Weißwei Kapern hinzu, läßt alles durchkochen und rührt diese Soße mit Eiern ab, tut bann den Hecht hinein und läßt ihn etwas burchschmoren. Den Der Karattenanbau im Mistbeet kann schon im 2anuar beginnen, sofern das Wetter es zu läßt. Zum Treiben in so früher Jahreszeit eignet sich in erster Linie die frühe Pariser Marktkarotte, die auch schnellwüchsig ist und füßo schmackhafte Wurzeln hat. Damit die Wärme länger als bei Verwendung reimest Pferdemistes nnhält, vermischt man diesen mit Laub. Eigentlich ist dieses Frühtreiben von Karotten im Verhältnis zum Ertrage ziemlich teuer' und daher nur anwendbar, wo Pferde-' mist und Laub billig und in großen Mengen zur Verfügung stehen. Sz. Die Arbeiten im Garten können im wesentlichen nur vorgenommen werden, wenn das Wetter frostfrei ist. Da muß das Ge müseland unbedingt jetzt fertig grob um- gegraben werden, da kann noch um die Qbst- bäume flach Stalldünger untergegrabcn werden, und der fertige Kompost Kommt über das Ge müseland. Die Obstbäume werden geschnitten und aus dem Bcerenobst wird das alte Holz entfernt. Auch im Ziergarten sind die Sträucher so zu schneiden, daß sie von unten mit jungen Trieben emporwachsen können. 2st aber draußen hoch Schnee gefallen, dann wird man diesen von Taxus und Rhododendron ab klopfen, um eip Brechen der Zweige zu ver-! hüten. Zm übrigen gibt es dann drinnen Arbeit. Zunächst ist das noch lagernde Winter obst durchzusuchen, ebenso das eingeschlagene Gemüse, das auch im Keller im Sand nicht zu trocken werden darf. Zetzt ist auch noch Zeit vorhanden, den Plan für die Garten- bestellung im kommenden Frühjahre aufzu- stellcn und den Samen dafür einzukaufen. Schon Ende Zanuar kann das Wetter eine Spinat- oder Karottenaussaat erlauben, auch das Frühbeet kann zur Aufnahme < von Sämereien bald gepackt werden. Die Zimmerpflanzen bedürfen im Winter einer aufmerksamen Pflege. Sie sind mäßig zu gießen, aber durchwurzelie 'Topfballen dürfen dabei doch nicht austrock'nen. Abge blühte Tulpen und Hyazinthen werden nicht trockengestellt, sondern mäßig weiter ge gossen, damit sich .die Zwiebeln noch stärken und im nächsten Fahre im Garten Blüten bringen. Fuchsien und Pelargonien, von denen Stecklinge genommen werden sollen, können jetzt zurückgeschnitten werden und dann etwas wärmer stehen. Alle faulenden Blätter sind unbedingt abzulesen, grün gewordene Topf erde ist'mit einem Hölzchen aufzulockern. Schfd. Zugluft, besonders in der kalten Zeit, ist für Geflügel besonders schädlich. Auf alle Fälle ist dafür zu sorgen, daß die Ställe dicht sind und daß alle Türen und Fenster gut schließen. Auch in den Wänden sind oft Risse balken läßt sich immer leicht bewegen
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