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Oie Kebruariagung -es preußischen Landtags. Ministerpräsident Braun wieder im Amt. Ministerpräsident Brann hat nach seiner Rückkehr aus Ascona die Amtsgeschäfte wieder übernommen. Die Aabinettssitzung zur Verabschiedung des preußischen Haushalts wird an einem späteren Tage der Woche stattfinden. Ministerpräsident Braun will sich zunächst insbesondere über die Siedlungsbankfrage unter richten lassen. Bekanntlich liegt ein neuer Vorschlag zum Ausgleich des preußischen Haushalts ourch Abgabe des preußischen Anteils an der Siedlungsbank an das Reich und Übertragung der bereits geleisteten Siedlungskredite in Höhe von etwa 100 Millionen vor. Der Preußische Landtag tritt am Donnerstag, den 11. d. M. zu seiner Februartagung zusammen, deren Dauer noch nicht feststeht, da es noch völlig ungewiß ist, ob der neue Haushaltsplan dem Landtag noch im Februar zugehen werde. Die Tagesordnung der ersten Vollsitzung enthält u. a. den Antrag des Hauptausschusses zum Zu sammenbruch der Berliner Bank für Handel und Grund besitz. Gegen die Gchlachtsieuer. Sitzung des Hauptausschusscs des Preußischen Landtages. Der Hauptausschuß des Preußischen Landtages be schäftigte sich mit den Anträgen der Deutschen Fraktion und der Wirtschaftspartei gegen die Einführung einer Schlachtsteuer in Preußen. Die Redner sämtlicher Fraktionen sprachen sich kurz gegen die Schlachtsteuer auL Darauf wurde der Antrag der Deutschen Fraktion ein stimmig angenommen, wodurch der Antrag der Wirtschaftspartei, der im Ziel dasselbe forderte, erledigt war. Neues aus aller Wett 7, Gastod in der Tierhandlung. Berlin hatte gerade erst von der Erschießung des Leoparden „Nanosch" Kennt nis genommen, als sich die Nachricht verbreitete, daß in einer Tierhandlung in Berlin-Steglitz durch ausgeströmtes Gas 66 Singvögel, ein Papagei, zwei Affen und mehrere kleinere Tiere — Weitze Mäuse und Goldfische — getötet worden seien. Ein Papagei, der 80 Jahre alt sein soll, und ein kleines Krokodil wurden gerettet. „Freudiges Ereignis" im Ticrtransportzug. Auf dem Schlesischen Bahnhof in Berlin traf ein aus Pferden, Zebras, Büffeln, Kamelen und Dromedaren bestehender Transport des Zirkus Straßburger aus Breslau eiu. Als man den Wagen der Kamele und Dromedare öffnete, stieß man aus ein „freudiges Ereignis": ein Dromedar war im Zuge geboren! In Anbetracht der Tatsache, daß es sich Oberbürgermeister Dr. Sahm. Drei Ostpreußinnen in ihrer Heimckttrachl begrüßen den Reichspräsidenten aus der Grünen Woche. um ein „Berliner Kindl" handelte, erhielt der Dromedar säugling den Namen „Berolina". „Dank für die Nußlandreisc, der Lohn ist Schwefel." Lor einigen Monaten hatte der Bauer Raittaler aus dem Lhiemgau an einer Studienreise nach Rußland teil genommen, über die er sich nicht so äußerte, wie es die Kommunisten haben wollten. Nun wurde, nach einer Meldung aus Traunstein, gegen Raittaler ein Racheakt verübt, dem aber nicht er, sondern sein Nachbar Wimmer ;um Opfer fiel. Das Anwesen Wimmers ging in Flam men aus. Vorher war ein Zettel gefunden worden mit »er Aufschrift: „Dank für die Rußlandreise, der Lohn ist Schwefel." Entgleisung des Schnellzuges Paris—Mailand. Der internationale Schnellzug Paris—Lyon—Mailand ist bei Montörau südlich von Paris entgleist. Der Heizer wurde getötet, vier Reisende wurden verletzt. Die Lokomotive stürzte um und die drei folgenden Wagen wurden durch den plötzlichen Anprall stark beschädigt und schoben sich zum Teil ineinander. Ein übler Flaschcnpostscherz. Der englischen Admira lität ist eine Flaschenpost übergeben worden, die folgende Mitteilung enthält: „SOS! Sendet uns schnell Hilfe; Unterseeboot „M. 2" sinkt rasch sechs Meilen nordnord östlich Portland, Bill Morrison." Da kein Mann der Besatzung der „M. 2" den Namen Morrison führt, wird die ganze Sache für Schwindel gehalten. Die Newyorker Kirchenglocken läuten die Abrüstungs konferenz ein. Aus Newyork wird gemeldet: Auf Ver anlassung der Gesellschaft für internationale Gerechtigkeit und guten Willen werden die Kirchenglocken in Newyork den Beginn der Abrüstungskonferenz einläuten. I kleine Nachrichten f Preußenwahlen am 8. Mi? Berlin. In einer Sitzung der preußischen Zentrums- Partei erklärte Wohlfahrlsminister Hirtsiefcr, daß der Preu ßische Landtag am 8. Mai neu gewählt werden wird. Der Leopardcnbcsitzer aus der Hast entlasten. Bertin. Der Kunstmaler Hugo von Othegraven, der Besitzer des Leoparden „Nanosch". ist, da kein Fluchtverdacht besteht, aus der Haft entlassen worden. Der Maler will, weil die Polizei seinen „zahmen" Leoparden erschossen hat, gegen den Fiskus einen Scbadenersatzvrocest anstrenaen. da tbm nach keiner Hk.MiUWVMWSM k^onron von lAsvliss Lonnsdonn dv Martin »sUe (Lsale) s35 Er schalt sich, dem reizenden Kinde unrecht getan zu haben. „Geh nun, Liebes, ich möchte allein sein!" Sie nahm seine Hand und küßte sie zärtlich. Dann huschte sie davon. Und er, sie schon vergessend, ehe noch ihr kindlicher Schritt ganz verklungen war, suchte mit seiner Sehnsucht eine andere — und die Gedanken an sie legten sich wie ein Strahl wärmenden Lichts um sein Gemüt. Träumen, von ihr träumen, das darf ich. Sie ahnt es nicht, und m i ch macht es reich und froh. Als ob nicht auch Gedanken Mächte und Kräfte wären, die aufbauen und zerstören! Ach — und vielleicht die wirkungsvollsten von allen. * * * Elisabeth hatte an dem Kinderfest nicht teilnehmen können. Ihr Gatte war gerade an d e m Nachmittage von seiner Reise zurückgekehrt, und er und Elisabeth hatten lange beisammen gesessen. „Würde es dir unangenehm sein, wenn ich noch einmal in das öffentliche Leben zurückginge?" „Müßte ich meinen Wirkungskreis hier aufgeben?" „Elisabeth — die Frau eines Ministers muß repräsen tieren!" „Ach — und wozu eigne ich mich schlechter?" „Du irrst dich, Liebste - du verstehst es von Grund auf! Im übrigen aber weißt du: du bist frei, ganz und uneingeschränkt frei. Wenn du hierbleiben willst? Wer weiß auch? Zchließlick» kehre ich schneller zurück, als wir beide ahnen!" „Warum dann erst anfangen?" „Die Blumenzucht ist kein ganz ausreichendes Be tätigungsfeld für einen Menschen mit Ideen und einem gewissen Matz von Tatkraft. Auch bin ich — selbst ich, Elisabeth — noch zu jung, um ohne Wunsch zu sein!" „Zur Politik gehört eigentlich doch nur Ehrgeiz!" „Sag' lieber: bei uns zu Hauss machen die Ehrgeizigen Politik, das ist richtiger. Sie ist aber auch danach!" „Und wer, meinst du, soll Politiker sein?" „Wer sein Volk mehr liebt als die eigene Ehre, oder gar den eigenen Vorteil, der allein hat ein Recht, die öffentlichen Angelegenheiten zu verwalten." „Der aber wird scheitern!" „Gefahr schreckt den Verantwortungsbewußten nicht ab, sie zieht ihn eher an." „So — bist du schon entschlossen?" „Wenn der Ruf an mich ergeht — ja!" „Und er wird an dich ergehen?" „Möglicherweise!" „Bald?" „Bald!" Elisabeth schwieg. „Ich bin mit Leib und Seele Arzt!" sagte sie nach einer Weile nachdenklich. „Folge deiner tiefsten Ueberzeugung! Du weißt, was ich dir versprochen habe — damals!" „Ja, du bist gut", sagte sie ein bißchen verträumt. „Ich werde ja noch Zeit haben, zu überlegen, werde vielleicht auch erst später nachzukommen brauchen. Vielleicht. Ich könnte ja auch dort praktizieren. Eine Art Anstalt, wie die hiesige, ins Leben rufen. Es liegt mir ja an Genf, selbst am Sanatorium, nicht so viel — Delden würde es auch nur begrüßen, wenn ich für seine Idee anderwärts werben würde. Mir liegt nur an der Tätigkeit überhaupt etwas." Während dieses ganzen Gesprächs, das sie im Arbeits raum des früheren Ministers führten, dachte Elisabeth nicht ein einziges Mal an die heischenden, dunklen Augen, deren Blicke sie verfolgten bis tief in den Traum der Nächte hinein. Aussage, das Tier monatlich' mehrere hundert Marl ein- gebracht hat. Gegen die Gottloscnbervegung in Deutschland. Regensburg. Der Bifchoi von Regensburg, Dr. Michael Buchberger, wendet sich in seinem Fasten-Hirtenbries gegen die Gottlosenbewegung. Es gäbe auch in Deutschland eine große Armee kämmender Gottloser, die die richtigen Gottlosen noch überträfen, überall habe ein erbitterter und gewalttätiger Kampf der Gottlosen eingesetzt. Es werde gekämpft in Zeitun gen und Zeitschriften, Flugblättern und Büchern, in Arbeits stätten, in Versammlungsräumen, aus den Hochschulen und auch schon in den Mittel- und Volksschulen. Letzte Worts im Calmette-Prozeß. Dr. Wittern fordert gerechte Sühne Im Calmette-Prozeß nahm der Vertreter der Neben kläger, Rechtsanwalt Dr. Wittern, nochmals das Wort, um aus Ausführungen der Verteidiger zu ant worten. Er stellte zunächst fest, daß gegen die Schwester Anna Schütze keine Anklage erhoben werden konnte, weil kein ausreichendes Beweismaierial für ihre Schuld vorgelegen habe. Dann vertrat Dr. Wittern erneut die Ansicht, daß sich der Angeklagte Dr. A l t st a e d t der vorsätzlichen Körperverletzung schuldig gemacht habe. Kein Mensch denke daran, einen der Angeklagten zu lynchen, aber die Eltern wollten eine gerechte Sühne. Die Verhandlung wurde aus Diens tag vertagt. Die Ostbank-AnHeieHenheii. Untersuchungsausschuß des Preußischen Landtags. Der Untersuchungsausschuß des Preußischen Land tages für die O st b a n k a n g e l e g e n h e i t e n setzte nach einem Bericht Leinerts (Soz.) die Vernehmung des Zeugen Dr. Tetens fort. Die Verhandlung, die zum Teil stürmisch verlief, brachte zum Ausdruck, daß die Ostbank seit lange« Jahren ausschließlich von dem Wunsche beseelt gewesen war, dem deutschen Osten zu dienen, und daß Hugen berg lediglich aus nationalem Interesse eingriff und aus dem Kreise der ihm nahestehende? Gesellschaften erhebliche Opfer sür dieses vaterländisch? Ziel gebracht hat. Der Hugenberg-Kreis har nach dein bisher vorliegenden, auch von der Dresdner Bank Ziffern mäßig bestätigten Ergebnis der Verhandlungen laufend umfangreiche Guthaben bei der Ostbank nnterhalten, die dem deutschen Osten, insbesondere seiner Landwirtschaft Jahre hindurch zugute gekommen sind. Der Ausschuß setzte hierauf die weitere Zeugenverneh mung aus. Zu einem späteren Termin sollen noch der ehemalige Reichsbankpräsideut Dr. Schacht und der frühere preußische Finanzminister Hoepker-A schoss gehört werden. Karte vom Kriegsschauplatz im Osten mit allen Orten, die in den letzten Tagen im Zusammen hang mit dem Einfall der Japaner in Schanghai und der Beschießung von Chardin genannt wurden. Erst als sie in ihrem kleinen Wagen saß und zum Sana torium fuhr — Exzellenz Degeener hatte eine wichtige Kon ferenz mit dem Gesandten eines ausschlaggebenden Staates, zwischen dem und seinem Lande er der geheime, inoffizielle Mittler war —, flammte sie wieder auf, die törichte Sehn sucht, das herzbeklemmende Verlangen. Sie kam gerade noch rechtzeitig zur Abendvisite bei den Kindern. Die lagen — erregt von dem festlichen Treiben des Nach mittags — in ihren Bettchen. Van Delden hatte den guten Onkel gespielt, kleine Gaben verteilt. Die elendesten, unleidlichsten und kränksten Kinder hatten das Beste und Schönste erhalten. Auch sie sollten einmal das Glück empfinden, bevorzugt zu werden- „Nichts", pflegte van Delden zu sagen, „hebt so die Lebenskraft und den Willen zum Guten." Elisabeth — die geliebte Mama Elisabeth — mußte be wundern, zuhören, sich entschuldigen, weshalb sie nicht hatte anwesend sein können. Sie ging dann dem großen Rasenplatz zu, auf dem, unter Lampions und bunten Fähnchen, die Tische für die Erwachsenen gedeckt standen. Die Gesellschaft war bereits in vollem Gange. Das Plaudern tönte von weitem herüber. Doktor Alander und seine Braut hatten an einem von Frau Lasar vorher belegten Tische Platz genommen — und Frau Antony hatte auch Ley zu ihnen herüberbefohlen. Doktor Degeener machte die Runde, von Tisch zu Tisch- Ueberall begrüßte man sie mit viel Achtung und Ehr erbietung - hier und da mit ausgesprochener Herzlichkeit- Besonders die weiblichen Patienten belegten sie mit Be schlag, überschütteten sie mit ihren Interessen und All" gelegenheiten, wollten sie nicht loslassen. Lange Zeit stand sie, ein wenig abseits, mit Delden zusammen. Frau Lasar stieß Alander mit der Spitze ihres zierliche" Stiefels geheimnisvoll unterm Tisch an seine umfange reichen Schuhe und zwinkerte mit den Augen. Sehen Sie wohl die beiden?, sollte es heißen. (Fortsetzung folat-l Ser: Jr Ke Sie sollen, Stad Mark I für Pr Perhan Frischei lagst: , Äo N mann: seilig d eine Pc war." wr Hos wesen. das St Papierl direktor mann s nur sac der sitzt K Ter In Gericht Lud w Dr. Sc verträg mehr d Gericht, wollen, Ausgar wälzt n lichem habe m erörtert war ein lache V Lstwerl Aerfügi Mußten Zügen habe. A h ayn Bilanzc Da Nord Tochter industr den die Staats« dieser icheinu! Tnlcht industr von 17 der ges seien di Vorsitz Einzelt sann sc die Ver von de vertane Di W In Nachdem D Al und I eine i einen einzu Le Ei W ein C A jenes ihr je mitzp Ai verbi „I Kolle schiel! I? trat e D „Ä tichke „L Elisa D seine L< mit c Und umsp