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lwesenMch vorteilhafter als die ausländischer Maissorten. ' Die deutschen Saaten setzen Kolben an und liefern damit ein sehr nährstoffreiches Futter, während die ausländischen Zuchten nur über minderwertige Blattmassen verfügen. Kesselsdorf. Handball. Das am Sonntag ausgetragene -Freundschaftsspiel Kesselsdorf 1. — Tharandt 1. endete mit einem Ergebnis von 8:2 (6:1) für Tharandt. Kesselsdorf hatte viel Pech, war aber auch sonst ganz außer Form, wäh rend die Gäste, und hier besonders der Torhüter, sehr beacht liche Leistungen zeigten. — Das Spiel der Reservemannschaf ten zeitigte ein Schlußergebnis von 4:4 (2:1). Dieses Spiel resultat entspricht den tatsächlichen Leistungen beider Mann schaften. Braunsdorf. Biblisches Alter. Don der über MO Einwohner zählenden Gemeinde haben 42 Personen das bib lische Alter 70 Jahre überschritten und fühlen sich zum größ ten Teil gesundheitlich noch recht wohl. Zwei Personen zählen ein Alter von 70, zwei 71, zehn 72, sieben 73. drei 74, fünf 75, drei 76, zwei 77. sechs 78, zwei 79, Frau Amalie verw. Lehmann 80, Frau Anna verw. Schumann 82 und als ältester Einwohner der Berginvalid und Hausbesitzer Ernst Pinkert 83 ilahre. Wir wünschen allen noch einen recht gesunden und zufriedenen Lebensabend! Piskowitz bei Taubenheim.. M i l i t ä r v e r e i n. Am 1. Januar 1932 jährte es sich zum sechzigsten Male, daß der Verein seinen Geburtstag feiern konnte. In der ersten Nieder- lchrist heißt es- aus geschehene Einladung versammeln sich am heutigen Tage im Gasthause zu Piskowitz 61 Mann verabschie deter Militärs — Reserve und Landwehr —. Da Lie Mit glieder des Vereins sehr verzweigt und weit wohnen, wurde beschlossen, das Fest im Wonnemonat — 22. Mai — der Zeit entsprechend zu begehen. Der Ehrenvorsteher, Herr Keip-Tau- benheim, begrüßte die überaus zahlreich erschienenen Kameraden Wit Frauen. Die Gäste hieß er herzlich willkommen. Schneidig gespielte Märsche verschönten die Festfvlge. Ein von Herrn Berthold-Piskowitz vefaßter Prolog wurde von Fräulein Herr- Mann-Piskowitz recht gut gesprochen. Die Festrede hatte Herr Pfarrer Hampe-Miltitz übernommen. Er verglich die Feier mit einem Rast- oder Ruhetag im Maiengrün, nicht aber im Ma növer Der gut geschmückte Saal fügte sich so recht in die Rast tag stimmung ein. Der Redner sprach von Deutschlands Ruhm, Ehre und Niedergang. Die ehemaligen Feindstaaten wollten Deutschland nicht zur Ruhe und Gleichberechtigung kommen lassen. Wirtschaftliche Not. Zank, Haß und Parteihader schlös sen sich an. Wir alten Soldaten hätten die Pflicht, in treuester Kameradschaft heilige Güter zu verwalten. Der Bezirksvor steher, Herr Wolf-Meißen, überbrachte die Grüße des Bezirkes und Bundes. Für besondere Verdienste und treue Mitglied schaft ehrte er folgende Kameraden: Keip-Taubenheim mit dem Vorsteherehrenzeichen vom Bunde für zwanzigjährige Tätigkeit als Vorsitzender, Walther-Piskowitz und Gast-Taubenheim wur den zu Ehrenmitgliedern ernannt. Sie sind die noch einzigen le benden Gründer. Strohbach-Schwarzenberg, Fischer-Straßberg und F. Hanicke-Polenz mit dem 50jährigen; Kühne-Robschütz, Riedrich-Mergenthal, Heinrich-Heynitz, Krepper-Rvitzschen und Bräuer-Seeligstadt mit dem 40jährigen; Paul-Miltitz, Drigal- la-Miltitz, Colditz-Berlin, Wicha-Miltitz, Schröter-Sönitz, Ma- gerstSdt-Garsebach, M. Hanicke-Polenz, Gühne-Garsebach und Dietrich-Seeligstadt mit dem 25jährigen Bundesehrenzeichen. Der Verein selbst erhielt die Bundesschleife für die Fahne. Kamerad Magerstädt dankte ihm Namen aller Geehrten. Ka Merad Kortz-Taubenheim sprach auf die Damen. In humorvolle Weise entrollte er ein kurzes Bild über die von ihnen im Kriege vollbrachten Leistungen an der Front und in der Hei mat. Auch die Gemütlichkeit kam zu ihren Rechten. Bei be ster Nasttagsstimmung wurde noch recht fleißig getanzt und gefeiert. Vereinskalender. Verein für Natur- und Heimatkunde. Sonntag 29. Mai Botanische Wanderung — Große Triebisch. , Reitverein Oberwartha. 29. Mai Reit- und Fahrturnier. k Wetterbericht. Vorhersage der Sächsischen Lanbeswetterwarte für den 25. Mai: Zeitweise lebhafte Winde aus veränderlichen Rich tungen, nur vorübergehend Bewölkungsabnahme, Neigung zu Nebelbildung. Temperaturen schwankend, zeitweise Nieder schläge, Gewitterneigung. SaAfen una Na»barlAsN Sachs«« und der Einheitsstaat. Eine bemerkenswerte Kundgebung. vber die Reichsreform ist unendlich viel gesprochen worden, zahllose dicke und dünne Bücher hat man darüber geschrieben. Geschehen aber ist so gut wie nichts. Die Widerstände sind zu groß, und deshalb haben ja manche Politiker die For derung gestellt, die günstige Zeit der Notverordnungsherrschaft dazu zu benützen, auf dem Zwangswege ein Ergebnis herbci- zusühren. Die Verantwortlichen der Reichspolitik haben solche Ratschläge allerdings bisher nicht befolgt — und sie werden nur gut daran tun, auch in Zukunft die Hände davon zu lassen. Bis vor kurzem war die Meinung ziemlich allgemein ver breitet, daß eigentlich nur in Süddeutschland, und da vor allem wieder in Bayern, Gegner der den unitarischen Staat anstrebenden Reichsreform säßen. Von Sachsen war nicht viel die Rede. Und es war auch ausfällig, wie wenig sich die Verfasser der zahlreichen Reformpläne den Kops darüber zer brachen, was denn mit Sachsen geschehen solle. Freilich waren die Sachsen selbst zum guten Teil daran schuld. Sie hielten sich von den Auseinandersetzungen ziemlich fern, beteiligten sich aber Sachsen doch daran, dann waren es fast immer Befürworter des Einheitsstaates. Der am 1. April aus dem sächsischen Staatsdienst ausgeschiedene, bis dahin in der Ber liner Gesandtschaft Sachsens arbeitende Ministerialdirektor Dr. Poetzsch-Heffter beispielsweise gehört zu den führenden Autoren, die für den Einheitsstaat schreiben. Freundlich ge sinnt waren dem Unitarismus ferner auch die sozialistischen Regierungen, die bis Anfang 1924 in Sachsen herrschten — die Negierungen aber, die ihnen folgten, haben sich schön aus- geschwiegen. Wer konnte danach also erwarten, daß in Sachsen den Resormplänen sonderlicher Widerstand entgegengesetzt wurde? Nun, in allerletzter Zeit ist das anders geworden. Die große Kundgebung, die vor wenigen Wochen in Dresden statt- sand, brachte eine so deutliche Absage an den Berliner Zentralismus^ wie man sie vor kurzem noch für un möglich gehalten hätte. Und nun liegt eine zweite Kundgebung vor, die nicht weniger bedeutsam ist, da sie zweifellos die offizielle Ansicht der sächsischen Regierung darstellt. Gemeint damit ist die Rede, die der Leiter der sächsischen Staatskanzlei, Ministerialdirektor Dr. Schettler, vor dem Verband der staatlichen Finanzbeamten Sachsens gehalten hat. Er hat unter anderem gesagt: Der Versuch, das Reich von Grund auf neu aufzubauen, könnte die Existenz des Reiches gefährden. Die Länder- tradition habe zu tiefe Spuren in das ganze Leben des Voltes cingeprägt, als daß sie sich ohne schwere Erschütterungen be seitigen ließe. Die Reichsgewalt habe sich seit der Weimarer Verfassung sehr stark ausgedehnt, insbesondere durch Schaffung eines reichseigenen Finanzäpparates. Wenn es auch als ausgeschlossen gelten muffe, die ganze Entwicklung einfach wieder rückgängig zu machen, so müsse doch gefordert werden, daß die Zentralisierung auf das unentbehrliche Mindestmaß beschränkt bleibe. Der das sagte, Ministerialdirektor Dr. Schettler, ist führendes Mitglied der Deutschen Volkspartei, also einer Partei, die unter den Befürwortern der Reichsreform an erster Stelle steht. Wahrscheinlich hat auch Dr. Schettler früher anders über diese Dinge gedacht als heute. Er sagte es ja selbst: In Sachsen ist mancher aus einem Saulus des Einheits staates zu einem Paulus des Bundesstaates geworden. Die Gründe für solche Wandlungen sind auch wirklich nicht schwer zu finden: der Anschauungsunterricht, den Berlin bisher auf Teilgebieten des Zentralismus' gerade den Sachsen erteilt hat, war derart unmißverständlich, daß sich jeder mit Leichtigkeit die Zustände ausmalen kann, zu denen wir unter der Allein herrschaft des Unitarismus' — der ja doch überall zum Zentralismus würde! — kommen müßten. Die in Sachsen besonders stark fühlbare Wirtschastsnot ist zum erheblichen Teile auf diesen Zentralismus zurück zuführen. Auch darauf hat Scheitler ausdrücklich hingewiesen: Sachsen fei bisher beim Lasten- und Finanzausgleich zwischen Reich und Ländern der gebende Teil gewesen, und es müsse er warten, daß das Reich und die bisher nutznießenden Länder das nicht vergäßen, nun Sachsen in Not sei. * Moritzburg. Gedächtnisfeier. Die Militär- Vereine und Vaterländischen Verbände von Dresden und Nachbarorten hatten zu einer mit einem Waldgottesdienst verbundenen Gedächtnisfeier für den verstorbenen König Friedrich August aufgerufen. Über hundert Militärvereine und Stahlhelmabordnungen von Dresden, Meißen, Großenhain, Radeberg und Pirna sowie ein zahlreiches Publikum nahmen teil. Inmitten des Waldes war auf einer Anhöhe eine mit den Farben der Wettiner ge schmückte Feldkanzel errichtet worden. Die Feldpredigt hielt Pfarrer Boedrich (Moritzburg). Hohnstein (Sächsische Schweiz). Vom Unheil verfolgt. In Ehrenberg brannte im Henschelschen Gute die erst voriges Fahr erbaute Scheune bis auf die Umfassungsmauern nieder. Sämtliches Inventar ist ein Opfer der Feuersbrunst geworden. Als Ursache des Feuers wird Brandstiftung vermutet. Erst vor etwa Jahresfrist waren das Wohngebäude und das jetzige Brandobjekt voll ständig dem Feuer zum Opfer gefallen. Löbau. Tot aufgefunden. Auf der Staats straße Bautzen—Görlitz wurde in Flur Plötzen der Friseur Pauksch aus Gera neben seinem Motorrad schwerverletzt aufgesunden. Er starb im hiesigen Krankenhaus. Man ver mutet, daß Pauksch beim Überholen gegen ein Baum ge fahren ist. Bautzen. Ausstellung moderner Kirchen geräte. Die Ausstellung „Kult und Form", eine Schau modernen Küchengeräts, soll vom 29. Mai ab im Bautzner Stadtmuseum gezeigt werden, und zwar auf Veranlassung der evangelischen Kirchengemeinde St. Petri in Verbindung mit dem Katholischen Domstift und dem Bautzner Kunst verein. Bautzen. 50 Jahre Heimatdienst. Der Ge birgsverein Bautzen und Umgegend beging auf dem Mönchswalder Berg, wo er Aussichtsturm und Bergwirt schaft errichtet hat, sein öOjähriges Bestehen, wobei der Vorsitzende, Oberlehrer i. R. Frenzel, ein eindrucksvolles Bild vott der Arbeit entwerfen konnte, die der Verein geleistet bat. Hochkirch. Gutsbrand. In Nachlau entstand in dem Anwesen des erst vor vier Wochen verstorbenen Bürgermeisters Wirth ein Brand, der Wohnhaus und Seitengebäude einäscherte. Das Großvieh tonnte gerettet werden, doch ist viel Geflügel umgekommen. Man ver mutet Kurzschluß. Freiberg. Stadttheater in Not. über das Vermögen des hiesigen Stadttheaterdirektors Oskar Erler ist das Konkursverfahren eröffnet worden. Altmittweida. Tödlich überfahren. In der Nähe des Bahnhofes wurde eine Frau Bemmann, die beim Austragen von Backwerk die Straße überquerte, von einem Auto erfaßt und tödlich verletzt. Chemnitz. Einbrüche. In Augustusburg haben Einbrecher die Wohnung des Natskellerwirts heimgesucht und eine am Schreibtisch angeschraubte Geldkassette ent wendet, die außer 1200 Mark Bargeld noch Schmuckgegen stände von beträchtlichem Wert, sowie vier Sparkassenbücher enthielt. Ein weiterer Schankwirtschaftseinbruch wurde im Stadtinnern von Chemnitz verübt und dabei aus er brochenen Geldspielautomaten etwa 70 Mark erbeutet. Limbach. Tumult bei den Stadtverord neten. In der letzten Sitzung der Stadtverordneten kam es wieder zu stürmischen Szenen. Der Verordnete Dann- Hauer (Natsoz.) wurde kurz nach Eröffnung der Sitzung wegen eines Zwischenrufes aus der Sitzung ausgeschlossen. Nach anderen störenden Zwischenrufen der Zuhörer sah sich der Vorsteher Andrich zur Unterbrechung der Sitzung genötigt. Als nach Wiedereintritt in die Tagesordnung die Tumulte nicht aufhörten, mußte die Zuhörertribüne polizeilich geräumt werden. Böhlen. Kohlenhalden werden aufge forstet. Auf der Abraumkippe lassen die Sächsischen Werke brachliegende Landstreifen aufforsten. Dadurch ist vielen Arbeitslosen für mehrere Wochen Arbeitsgelegen heit gegeben. Gelenau. Straßenunglück. Der Gutspächter Friedrich von hier stieß an der Kreuzung Zschopauer und Gornauer Straße mit einem Auto zusammen, wurde vom Rade geschleudert und so schwer verletzt, daß er in dem Krankenhause starb. Die Schuldfrage bedarf nock der Klärung. Geyer. 50 Jahre „Wochenblatt und An zeiger". 50 Jahre sind vergangen, seitdem die erste Nummer des „Wochenblattes und Anzeigers für Geuer und Umgebung" erschien. Als der Gründer des Blattes, Bernhard Kreutel, 1910 starb, hinterließ er seinem Sohne Bernhard Kreutel ein wohlfundiertes Unternehmen, das die Klippen der Kriegszeit und der Inflation glücklich überstanden hat. Oberschlema. Selbstmord eines Schau spielers. Hier verübte der Schauspieler Hanns-Heinz Hoffmann aus Annaberg Selbstmord, vermutlich wegen wirtschaftlicher Sorgen. Pegau. Seltenes Richtfest. Der Sendeturm des neuen mitteldeutschen Großsenders bei Wiederau wurde zum Zeichen, daß der letzte Bauabschnitt erreicht ist, mit einer Birke gekrönt. Pegau. Vom Stark st rom getötet. In Groitzsch ist der Hilssmonteur Werner von hier, als er an der Starkstromleitung arbeitete, durch Unvorsichtigkeit mit einem nicht abgeschalteten Strang in Berührung ge kommen. Er wurde verbrannt und war sofort tot. Leipzig. Flugzeugunfall. Ein Sportflugzeug der sächsischen Fliegerschule, das von einer Flugveranstal tung in Zwickau zurückkam, wurde infolge eines Be dienungsfehlers des Führers beim Landen zertrümmert. Der Flugzeugführer und sein Begleiter wurden verletzt, glücklicherweise nicht lebensgefährlich. Leipzig. Politische Zwischenfälle. Anläß lich eines genehmigten Umzuges der NSDAP, kam es in einzelnen Stadtteilen zu Reibereien mit Andersden kenden. In Probstheida entwickelte sich eine Schlägerei. Drei Personen wurden festgenommen und dem Polizei präsidium zugeführt. In der Zschocherstraße wurden Zug teilnehmer von Kommunisten angerempelt. Vier Kommu nisten wurden festgenommen. In Böhlitz-Ehrenberg wurde ein Nationalsozialist geschlagen und durch einen Stich in den Rücken verletzt. Die Täter konnten nicht sestgestellt werden. Untersuchungen sind im Gange. Leipzig. Mutter erdrückt ihr Kind im Schlaf. Nachts hat eine 19 Jahre alte Weißnäherin iHv sieben Wochen altes Kind, mit dem sie in einem Bett zusammenschlief, erdrückt. Die Mutter gibt an, sie habqj das Kind gestillt und sei dabei eingeschlaken. Aus Sachsens Gerichissälen. Hakenkreuze am Bata-Laden. Dresden. In der Wahlzeit wurden eines Nachts am Schuh laden des Tschechen Bata 107 Briefvcrschlußmarken mit dem Hakenkreuz angeklcbt. Ein politischer Gegner will bestimmt den' Kraftwagenführer Ruhland als Ankleber wiedererkannt haben-j Dieser stand jetzt wegen Vergehens gegen eine Notverordnung usw. vor dem Einzelrichter. Er bestritt energisch, das Anlteben besorgt zu haben. Der Zeuge gab an, den Angeklagten genau wiederzuerkennen. Das Gericht erkannte auf 15 Marl Geld strafe oder drei Tage Gefängnis. Unregelmäßigkeiten bei der Girokaffe Wilkau. Disziplinarkammer. Gegen den Verwaltungsobersekretär Hannewald in Wilkau war wegen verschiedener Unregelmäßig keiten bei der Führung der Girokasse Wilkau ein Dienststraf verfahren anhängig gemacht worden. Nach mehrtägiger Ver handlung erkannte die Disziplinarkammer aus einen Verweis,' Alles in einem Topf. Dresden. Dem Meldestellenleiter Grellmann unterstand i» der Gemeinde Blankenstein die Nieldestelle der Orts krankenkasse und der Invalidenversicherung. Bei einer Prüfung wurde ein Fehlbetrag von 2000 Mark sestgestellt, die er an die Landesversichcrung nicht abgesührt halte. Ter Angeklagte erklärte vor dem Schöffengericht, nicht zu wissen, wohin das Geld gekommen sei. Es war auch sestgestellt worden, daß er verschiedentlich zu hohe Beihilfen für Wochenhilse usw. ausgezahlt Hane. Der Vater des Angeklagten deckte den Schaden bis auf 68 Mark. Das Gericht verkündete einen Freispruch. Der Angeklagte habe alles in einen Tops geworfen, so daß die Übersicht und Abrechnung äußerst schwierig war. Auch habe die äußerst mangelhafte Kontrolle das Tun des Anaeklaatea begünstigt. Grenzkand-Ghfonkt. Teplltz. Streikunruhen. Anläßlich des Bau«! arbeiterstreiks kam es hier zu Ausschreitungen. Grupperp von Streikenden versuchten die Arbeitswilligen zum Ver-j lassen der Bauplätze zu bewegen. Dabei wurde der Bau-- meister Kunert von einigen Streikenden so schwer miß-! handelt, daß er eine Gehirnerschütterung erlitt. Gegen di« Polizei nahmen die Demonstranten eine drohende Haltun« ein. Auch vor der Wache kam es zu Demonstrationen, so daD schließlich Gendarmerie den Platz säubern mußte. Bodenbach. Großer Steuerbetrug. Großes Steuerhinterziehungen wurden in einem Zeitungsgrotz-i vertriebe aufgedeckt und dessen Inhaber, zwei Brüder, ver-j haftet. DieFirma hat seit Jahren falsche Steuererklärungem abgegeben. Bei den Betrügereien waren ihr zwei^eamtej der Revisionsabteilung des Finanzministeriums be-, hilflich, die 30 000 Kronen Bestechungsgelder erhalte» hatten. Auch die Beamten sind verhaftet worden. Aussig. Bau einer Stahlbrücke. Die Stad-! gemeinden Aussig und Schreckenstein haben sich für Er-! richtung einer neuen Elbe-Stahlbrücke entschieden. Mit dem Baubeginn ist noch in diesem Jahre zu rechnen. . Trauten«». Nach polnischem Vorbild. Im Elektrizitätswerk Parschnitz, das dem Land Böhmen ge-> hört, wird in aller Offenheit „Säuberungsarbeit" geleistet.! Deutsche Arbeiter und Angestellte, die durch 10 bis 16 Jahre zur vollsten Zufriedenheit dort Dienst gemacht haben, setzt! man jetzt auf die Straße, um an ihrer Stelle tschechische Arbeiter unterzubringen. Sich selbst gekreuzigt. Grauenvolles Ende eines Sonderlings. Ein schauerliches Ende hat der 71jährige Josef Her«^ mann, ein Sonderling, gefunden, der in dem tschechischen! Dorfe Brloh im Lauener Kreis in einer unterirdi-! schon Wohnung lebte. Aus diesem Wohnloche stieg! Rauch auf, und als man herbeieilte und die verbarrika-! dierten Eingänge freilegte, fand man Hermann an einen« aus rohen Brettern gezimmerten Kreuz vor der Tü» hängen. Sein Kopf befand sich in einer Schlinge, die am der Spitze des Kreuzes befestigt war. In den Ohren und im der Nase waren Ringe befestigt. Am Halse hing eine Koq rallenschnur. Die Lippen waren mit Nägeln durchbohrt^ die Hände mit Stricken ans Kreuz gebunden, die Füße mW Nägeln durchstochen. Der Tote trug Frauenkleider.