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Und da wir nicht wissen, was darin die Zukunft uns bringen wird, sind wir versucht, mit Goethes Faust den flüchtigen Augenblick anzu flehen: »Verweile doch!«. Aber in zwei Ausstellungen, der internationalen für Buchgewerbe und Graphik in Leipzig und der internationalen in Bern, waren auch statistische Gesamtüber- sichten zur Schau gestellt, und wir hatten versprochen, auf sie zurückzukvmmen; so möge denn wenigstens in unseren Spalten ein kurzer Bericht die vergängliche Erinnerung daran bewahren. Die durch die Bemühungen unseres Internationalen Bureaus vorgearbeiteten uird zusammengestellten Übersichten waren von zweierlei Art, je nachdem sie auf die eigentliche Bücher- und Bro- schüren-Erzcugung oder auf Veröffentlichungen der Zeitungs presse Bezug nahmen. Die eigentliche literarische Produktion war in Anschauungs- bildcrn in Form von Bänden geschildert. Eine erste Tafel gab die Produktionszisfern des Jahres 1912 auf einer Pyramide von Bänden verschiedener Größe. Die eingetragenen Zahlen betrafen die folgenden vierzehn Länder, die wir in der Folge ihrer Pro duktionsziffern hier anführen: Deutschland (34 801), Groß britannien (12 067), Italien (11 294), Vereinigte Staaten von Amerika (10 90S), Frankreich (9643), Niederlande (3799), Däne mark (3532), Schweiz (3294), Österreich (3158), Spanien (2778), Belgien (2403), Ungarn (2063), Schweden (1474), Norwegen (1342). Eine zweite Tafel zeigte, wieder in Form von Foliobänden, deren Umfang je nach Verhältnis abgeftust war, die Gesamt erzeugung der 25 Jahre von 1888 bis 1912, und zwar für die nach folgend angegebenen sieben Länder, von denen entsprechende Unterlagen hier verwertet werden konnten: Deutschland (642 385), Frankreich <316 670), Italien <214 820), Großbritannien (197 707), Vereinigte Staaten von Amerika <177 764), Dänemark (66 428), Belgien <58 182). Auf einer dritten Tafel erschien in der gleichen Darstsllungs- forin das Bild der zehnjährigen Gesamtproduktion von 1901 bis 1910. Hier waren acht Länder beteiligt: Deutschland <288 512), Frankreich <120 627), Großbritannien <88 259), Vereinigte Staaten von Amerika (77 507), Niederlande <32 893), Schweiz <27 346), Belgien (26 207), Spanien <22 370). Eine vierte Tafel hatte die Bestimmung, den Jahresdurch schnitt der zehnjährigen Produktion in fünf Ländern zur Dar stellung zu bringen (Deutschland, Belgien, Bereinigte Staaten von Amerika, Großbritannien, Niederlande). Die Ausstellung mußte sich auf sieben wichtige Literaturgruppen beschränken, für die eine internationale Vergleichung möglich war, nämlich: Schöne Wissenschaften, Erziehung, Philosophie, Geschichte, Geographie, Handel, Medizin. Diese Gruppen kamen in Büchern verschiedener Größen zur Darstellung. Sie waren auf Bücherbrettern an einandergereiht, wobei die wagerechte Teilung das Land, die senk rechte, von ungleicher Breite, die Literaturgruppe zur Anschauung brachte. Beispiel: Medizin, letzte Vertikalgruppe rechts, ziemlich schmal: Deutschland, verschiedene Bände mit der Produktions- zifser 1851; Belgien 172; Vereinigte Staaten von Amerika 303; Großbritannien 209; Niederlande 122. Die Zeitungen waren auf zwei Tafeln dargestellt. Eine davon zeigte die Gesamtzahl der im Lause eines der letzten Jahre in zweiundzwanzig Ländern erschienenen Zeitungen, und zwar in Form von Zeitungen entsprechender Größe, die an eine Wand geklebt waren und Namen und Wappen des Landes trugen, dazu die entsprechende Zahl: Vereinigte Staaten von Amerika <22 837), Deutschland (10 017), Frankreich (9000), Großbritannien (4329), Österreich (3952), Italien (3068), Rußland (2391), Belgien (2366), Japan (2077), Spanien (1838), Schweiz (1588), Niederlande (1492), Ungarn (1435), Dänemark (1314), Schweden (804), Argen tinien (795), Norwegen (781), Kolumbien (470), Bulgarien (333), Uruguay (240), Venezuela (237), Chile (123). Die zweite Tafel sollte das Verhältnis anschaulich machen, das zwischen der Gesamtzahl der im Laufe eines Jahres in einem Lande erschienenen Zeitungen verschiedener Größe und der Be völkerungszahl desselben Landes bestand. Lebendigen Ausdruck fand dieses Verhältnis in einer menschlichen Gestalt, die dem Volks leben des jeweiligen Landes entnommen war. Man erfaßte also mit einem Blick die Bedeutung der Entwicklung des Zeitungs wesens in den verschiedenen Staaten (Dänemark: 1 Zeitung aus 2112 Bewohner; Schweiz: I Blatt auf 2363 Bewohner; Nor wegen: auf 3062; Belgien: auf 3123; Niederlande: auf 4036; Vereinigte Staaten von Amerika: auf 4249; Frankreich: auf 5018; Uruguay: aus 5108; Deutschland: aus 6672; Schweden: auf 6970; Österreich: auf 7230; Argentinien: auf 8921; Großbritannien: auf 10 669; Kolumbien: auf 10791; Spanien: auf 10851; Vene zuela: aus 11627; Italien: auf 11683; Bulgarien: auf I43IS; Ungarn: auf 14555; Japan: auf 33544; Rußland: auf 50438). Es war, wie wir den Zeitungsberichten entnahmen, hauptsächlich diese hinreichend malerische Tafel, die auf die Blicke der Fach männer und Besucher Eindruck gemacht hat. Die Katastrophe des Augustmonats 1914 hat es verhindert, daß diese eingehenden Arbeiten auch die allgemeine Aufmerk samkeit finden, nützliche kritische Betrachtungen anregen und als Ausgangspunkt für neue Fortschritte dienen konnten. Das Jahr 1914 hat ein doppeltes Gesicht: das eine gegen alle sozialen Organisationen und friedlichen Tugenden gerichtet, das andere gegen Zerstörung und Haß. Dieser unbedingte Wider spruch spiegelt sich auch in den statistischen Angaben zur geistigen Produktion wider. Üppig wuchernd während der ersten Jahres hälfte, wurde sie von vollem Aufblühen in der zweiten Hälfte zurückgehalten. Zwar faßten sich einige Wochen nach dem schwere» Ereignis die Geister wieder ein wenig, aber nach kurzem Wieder aufleben der Lebenskräfte wurde der Aufschwung von neuem ge hemmt, und schließlich blieb ihre dauernde Schwächung vor herrschend. Übrigens haben wir für das Jahr 1914 fast überall einen Rückgang festzustellen, der sich für 1915 noch schärfer be- 241