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Wilsdruffer Tageblatt : 08.02.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-02-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193202088
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19320208
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19320208
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1932
-
Monat
1932-02
- Tag 1932-02-08
-
Monat
1932-02
-
Jahr
1932
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 08.02.1932
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e voll z-ieset >1 nu> ig sei t dei id Ge ast eil Daz: miede: l klar: hassen Lani 'UNgs > auck it dar- ? untz eine: ft seh' r aus Inden Mg ^aben von Lebensmitteln ober Leckereien von der Züchti gung ioSkaufen müssen. Der zweite Ursprung ist derselbe, wie der von Fast- nachr und Aschermittwoch: Nach der mehr oder weniger fetten und einseitigen Winterernährung wird eine Fasten zeit eingelegt, ein altes Gebot der Volksgesundheitslehre. Vorher aber dars noch einmal geschmaust werden, und darum ist der Glanzpunkt des Fastlams ein Abendessen, zu dem Würste, Eier, Speckstücke, Gebäck und Äpfel, selbst Backobst bei den: gemeinsamen Umzug der Jugend durchs Dorf unter Musikbegleitung zusammengefochten werden. Aus einzelnen Teilen Norddeutschlands wird noch eine dritte Merkwürdigkeit des Fastlams berichtet: An diesem Abend trat die Torfmusikkapelle für lange Zeit zum letzten Male zusammen, und es war üblich, daß für die durstigen Musikantenkehlen eine Geldsammlung veran staltet wurde. Danach, wie sie ausfiel, konnten die Musi kanten feststellen, ob es den Hofbesitzern gut ging oder ob sie „krumm liegen" mutzten. Das war also so' eine Art Venefizvorstellung der Dorfmusik, ehe mit dem zunehmen den Februar die Anforderungen der Arbeit ohnehin wieder jede Lustbarkeit unmöglich machten. Aus alten märkischen Chroniken Weitz man, daß bei dieser Gelegen heit in größeren Dörfern nicht selten 15—20 Taler zu sammenkamen. Heute ist dem Erwachsenen angesichts der Bitternis der Zeit die Lust zum Feiern fast vergangen, und nur die Kinder singen noch das Dorf entlang ihre alten Fastlreime. c 932. 8" keit des Marxismus werde jetzt wieder einmal schlaglichtartig da- ; x durch beleuchtet, daß er von der Schaffung einer .Meinen Id Ve- tungs- ie dem wrdcn feste Ersatz ' oder n der nschen sagen, tischen wird, rderb er aus oollen. odanu andes h, daß preche, g des Lldc oualc, t dem alter n, daß g be- Jahr- n ge- orffest cnfast- zwci u sein- einem h, den Mitte .- (20. er alte en der ugcnd iseitig, spekts- le.ine» Woche fen, in ichafts- ft zog. > land- r Ent- ivnders in den Etag- mrkles. t künf- r beM gungs- idwirt- idwirl- >ß. Di ch ihre rknüpsl Utschen kcnden Ws die «nie» Agrar en i«' -st des !g wi ll wei st wer- rtschul- Frvnt" rede. 1918 beugte er sich dem Weltkapitalismus und lie ferte die Waffen ab und heute wolle er mit der sog. Eisernen 'freut den verpönten Militarismus wieder herbeiführen. Doch Pa-Wen könnten nicht kämpfen, eher jubelten sie einem franzö sischen Redner zu, der uns Borschriften über deutsche Politik mache, wie es in Dresden geschah. Durch das System Brüning und seine Vorgänger sei das deutsche Vvlksvermögen vollstän dig heruntergelumpt worden. Anstatt Freiheit, Friede, Brot habe man Elend über Elend erhalten. Wahnsinnig sei der Klaffenkampf, wo Arbeitgeber und Arbeitnehmer aufeinander an gewiesen seien. Anstelle des starren Tarifsystems müsse wieder das Leistungsprinzip treten. Der National'ozialismus verlange eine zielbewusste nationale Front, Keberwachung der Trusts und Konzerne, Einführung der Binnenmark und deren Stützung auf das gesamte Nationalvermögen, Schaffung der Arbeitsdienst- Pflicht. Erziehung der Jugend zu wahren Deutschen usw. Eine Aussprache über den Vortrag wurde nicht begehrt. Im Schluß- haart ging der Redner u. a. auch auf die Einstellung zur Hinden- durawaht ein. Dem spontanen Beifall für die Ausführungen folgte -ex allgemeine Gesang des Horst-Wessel-Liedes. Homöopathischer Verein. Die 11. Jahreshauptversammlung wurde gestern nachmittag vier Uhr in der „Tonhalle" abgehalten. k-Ä^r Richter leitete sie und gab unter Eingänge Bork- der Arbeitsgemeinschaft der beiden sächsischen oande in dem Firmenstreit bekannt. Anschließend erstattete Die 30-Iahrseier der Ortsgruppe Wilsdruff des Vereins ter Beamten der vorm. Sachs. Staatsehencahnen e. V. wurde am Sonnabend im Saale des „Löwen" begangen, der mit Blu men und dem Symbole der Eisenbahner, dem Flügelrade, be sonders geschmückt war. Zahlreich waren die Mitglieder mit ihren Angehörigen, sowie geladene Gäste erschienen. RbS. I a - cob als Obmann hieß sie alle herzlich willkommen, insbesondere die Gäste und die beiden Eisenbahnveteranen Bahnwärter i. R. Bartmuß als einzigen noch lebenden Mitgründer der Orts gruppe und Kassenvorsteher i. R. Rühle, dem bereits das Ehrenzeichen für vierzigjährige Vereinsmitgliedschaft überreicht werden konnte. Fast auf den Tag waren dreißig Jahre seit der Gründung der Ortsgruppe vergangen. Nachdem man bereits im Vorjahre aus Ersparnisgründen die Feier des Stiftungsfestes hotte ausfallen lassen, entschloß man sich doch trotz der Wirtschaft^ hh schlechten Zeit zur Feier des Dreißigsten. Ist doch der Ver- ei» der Beamten der vorm. Sächs. Staatseisendahncn e. V. als Mrksverband Dresden des Reichsverbandes der Eisendahnoer- eine e. V„ Sitz Kassel, keine Gewerkschaft, sondern politisch, ge werkschaftlich und religiös vollständig neutral. Aber er bezweckt, die Kameradschaft und das Zusammengehörigkeitsgefühl unter den Eisenbahnern hochzuhalten nicht zum letzten durch seine ge meinnützigen Wohlsahrtsdestrebungen, die u. a. auch in der Er richtung eines Kurheimes in Bad Elster ihren Ausdruck fanden. Herr Iacob konnte noch Grüße des Hauptvorstandes übermitteln rind wünschte allen Anwesenden recht vergnügte Stunden. Das sechzehn Nummern umfassende Programm sorgte für Erfüllung dieses Mansches. Die Städtische Orchesterschule unter Leitung »vn Stadtmusikdirektor Philipp gab den Auftakt mit dem Marsch „Perpetuum mobile" u. einem Potpourri „Mei scheenes Angedärg", bot später die Ouvertüre zu einer Revue, oen Ämccballenwalzer, die Polka „Götterfunken" für Piccoloflöte mil Schüler Ehrenderg als Solisten und zum Schluß den Eifenbahngalopp^ dez im Schnellzugstempo besonderes Gefallen fand-, Oberlehrer Kühne hielt einen hochinteressanten und von Humor gewürzten Vortrag über die Zeit des Wilsdruffer Eisen bahnverkehrs. Wir müssen es uns in diesem Rahmen leider versagen, näher auf die Ausführungen einzugehen, die von den Hörern mit Spannung ausgenommen wurden. Die Sängerschaft der Wilsdruffer Eisenbahner sang unter der Leitung von Lehrer Luft zweimal drei Lieder, darunter die Dürrnersche „Sturmbe- lchwörung", die ganz annehmbar gesungen wurde. Mit der Laute im Arm betrat mehrmals Lehrer Luft die Bühne, um mit den alten lieben Erzgebirgsliedern aufzuwarten. Der Beifall erzwang immer neue Zugaben. Eine weitere Abwechselung ins Programm brachte Frl. G. Brauckmann (Sopran) mit vier Lickern, die beifällige Aufnahme fanden. Lehrer Luft war ihr ein anpassender Begleiter. Mit zwei Violinsolis wartete noch Herr Joh. Rüdiger auf. Seine Darbietungen waren umso höher anzuschlagen, als er aus eigenem Studium heraus sich aus Vieß Stufe der Leistungsfähigkeit erheben konnte. Auch ihm wurde herzlicher Beifall gezollt. Obmann Iacob nahm spä ter Gelegenheit, allen Mitwirkenden und dem Vergnügungs- schuß mit Oberbahnmeister Gerlach an der Spitze namens her Ortsgruppe nochmals herzlich zu Lanken. Ein flotter Ball hielt hie Anwesenden noch einige Stunden in harmonischer Stim- mung zusammen. „Brüning regiert — Hitler marschiert." Ueber dieses The ma sprach am Sonnabend im „Adler" in einer nationalsozialisti schen Versammlung Architeft Dr. T i s ch e r - Oberlößnitz, der bereits einmal in Wilsdruff gesprochen hatte und da großen Bei fall ernten konnte. Auch diesmal wurden feine fließenden und von großer Sachlichkeit durchdrungenen Ausführungen sehr bei fällig begrüßt. Nachdem er kurz die Frage der Staatsangehörig keit Hitlers gestreift hatte, wandte er sich Wirtschaftsfragen zu. Er bezeichnete die Erwerbslosenfrage als llnsinn, solange für die Unterstützung kein Gegenwert geleistet werde. Die Zwiespältig ¬ er den Jahresbericht, der die vom Verein im vergangenen Jahre geleistete Arbeit im Interesse der homöopathischen Bewegung nochmals hervorhob. Es wurden nicht weniger als vier Licht bildervorträge, vier Versammlungen mit Vorträgen, fünf Vvr- standssitzungen und eine Vortragsversammlung in Grumbach ab- gehalten. Die Mitgliederbewegung wies viele Zu- und Ab gänge auf. Allein der Tod riß zwölf Mitglieder aus den Reihen. In stillem Gedenken ehrte man sie durch Erheben von den Plätzen. Den Kassenbericht erstattete Kassierer Geißler. Er war geprüft und in Ordnung befunden worden. Auf Antrag der Kassenprüfer wurde der Kassierer entlastet und ihm für seine Mühewaltung besonderer Dank gesagt. Die statutengemäß oor- zunehmenden Wahlen brachten die einstimmige Wiederwahl der Herren Louis Müller als 2. Vorsitzender, Richard Gciß- l e r als Kassierer, Birkner als 2. Schriftführer, Im h o f als 2. Bücherwart, Lässig als 2. Beisitzer und Meißner als Rechnungsprüfer. Unter Verschiedenem gab der Vorsitzende noch bekannt, daß der Beitrag für das erste Vierteljahr 1932 auf 1 Mark für den Verein und 1,'5O Mark für-die Sterbekasse fest gesetzt worden sei. Allgemein war man dafür, die im Vorjahre verschobene Besichtigung der Firma Madaus in Radebeul in diesem Frühjahre auszuführen. Verlängerte Polizeistunde. Für Fästnachtsdienstag ist die Polizeistunde vom Etadtrat auf vier Uhr morgens festgesetzt wor den. Der Landwirtschaftliche Verein hält Mittwoch nachmittag pünktlich 4 Uhr seine 48. Jahreshauptversammlung im „Adler" ab. Außer den üblichen Punkten steht ein Bericht von Diplom landwirt Mann über die Grüne Woche in Berlin auf dec Tagesordnung. Gebäude-Brandversicherungsbeiträge. Mit Genehmigung des Ministeriums des Innern werden nach dem Beschlusse des Verwaltungsausschusses für Gebäudeversicherung die Beiträge für die Gebäudeversicherung (einschließlich Reichsversicherungs steuer) auf die Zeit vom 1. Januar bis 30. Juni 1932 am 1. April d. I. nach einem Beitragssatz von 1 Reichspfennig für die Einheit eingeihoben.' Mehr Einzahlungen als Rückzahlungen bei der Sparkasse. Bei der Haupt-, den 18 Zweig- und den 5 Annahmestellen der Sparkasse der Stadt Dresden wurden im Monat Januar rund 3 004 000 Reichsmark in 18225 Posten eingezahlt und rund 2 367 000 Reichsmark in 10747 Posten zurückgezahlt, mithin betrugen die Mehreinzahlungen rund 637 000 Reichsmark. Die Zahl der Sparer hat sich im Januar 1932 um 402 Sparer er höht und beträgt nunmehr 198 516. Im Monat Januar 1932 sind 486 394 Reichsmark Vorschüsse auf Aufwertungsguthaben in 17 364 Posten ausgezahlt worden, insgesamt seit dem Jahre 1925 rund 11,7 Millionen Reichsmark in rund 294 000 Posten. Blankenstein. Ehrung Kantor Wetzigs. Das 25- jährige Ortsjubiläum Kantor Wetzigs war der Anlaß zu einer ganzen Reihe von Ehrungen. Bereits am 1. Februar überreichte Bürgermeister Lehmann im Auftrage der Gemeinde ein Bild. Am gestrigen Sonntage wurde ein besonderer Festgottesdienst abgehalten, der sehr gut besucht und musikalisch besonders aus gestaltet war. Grüne Ranken schmückten Orgel und Chor. Abends vereinigte ein Familienabend den Jubilar und seine Familie mit der Gemeinde. Der Kirchenvorstand überreichte eine Prachtbibel. Das Jubiläum Kantor Wetzigs ist ein Beweis, in welcher Weise ein treuer, christlicher und vaterländischer Lehrer von feiner Gemeinde geschätzt wird. Burkhardswalde. Iunglanddund. Die erste Mitglie derversammlung im neuen Vereinsjahr eröffnete der Vorsitzen de Stelzer mit Begrüßungsworten. Es folgte eine Besprechung der Eingänge. Die Versammlung nahm einen Bericht über die Iunglandbundtagung in Dresden entgegen. Der in der Vor standssitzung festgesetzte Arbeitsplan für 1932/33 zeugt von gro ßen Plänen und von einem regen Arbeitseifer. Großes Inter esse wurde der Vorlesung aus dem Buche „Geschichte und Ge schichten in Und um Wilsdruff" von Kühne und Ranft ent gegengebracht. Es waren Kapitel aus der Vergangenheit der nächsten Umgebung ausgewählt worden. Kirchennachrichten. Wilsdruff. Heute Iungmännerverein. Bereinskalender. Iungdeutschsr Orden und V.R.V. 8. Febr. Vortragsabend. Verein junger Landwirte. 9. Februar Vortrag. Landwirtschaftlicher Verein. 10. Februar 48. Jahreshaupt versammlung. Militärverein. 13. Februar Versammlung. Verein- für Natur- und Heimatkunde. 17. Febr. Jahres hauptversammlung. Wetterbericht. Vorhersage der Sächsischen Landeswetterwarte für den 9. Februar. Zeitweise lebhafte Winde aus nördlicher Richtung. Meist trüb. Allgemeiner Temperaturrück-gang. Zeitweise Nieder schläge. Die Fürstenabfindung in Sachsen. Prinz Johann Georg fordert 100 Prozent Aufwertung. Einer vom Reichsministerium des Innern ausgege benen Übersicht über die vermögensrechtliche Auseinander setzung zwischen den Ländern und den vormals regie renden Fürstenhäusern entnehmen wir folgende Mitteilun gen über den Stand der Abfindung in Sachsen: Als laufende Leistung kommt nur die Sekundogenitur-Rente in Frage. Sie geht auf einen Vertrag aus dem Jahre 1776 zurück und ist durch Vertrag zwischen dem Freistaat Sachsen und dem derzeit Rentenberechtigten, dem Prinzen Johann Georg, vom 15.Juni 1924 auf 15 Proz. ihres Nennwertes in Goldmark, das sind 39 313 Mark aufgewertet worden; in dieser Höhe wird sie gegenwärtig gezahlt. Da sich jedoch der Rentenberechtigte in dem Vertrag vom 15. Juni 1924 für die Zeit vom 1. Januar 1929 ab alle Ansprüche wegen einer anderweitigen Regelung Vorbehalten hatte, hat er den Staat inzwischen auf Aufwertung in Höhe von 100 Prozent verklagt. Durch Urteil des Landgerichtes Dresden vom 18. Dezember 1930 ist der Staat in erster Instanz zu einer Zahlung verurteilt worden, die einer Aufwertung von 50 Prozent entspricht. Gegen das Urteil haben beide Parteien Berufung eingelegt. Der hierüber beim OLG. Dresden anhängige Rechtsstreit ruht zurzeit, weil Verhandlungen zwischen den Parteien schweben, in denen die Zuständigkeit des Reichsgerichts alsSondergericht zur Regelung älterer staatlicher Renten für die Ent scheidung über die wichtigsten Streitfragen des Rechts streites vereinbart werden soll. Im übrigen ist die Auseinandersetzung zwischen dem Staate und dem vormaligen Königshause durch den Ver trag vom 25. Juni 1924 und das Gesetz vom 21. Juli 1924 abgeschlossen. Dresden. Prokurist Möbius festgenom- m e n. Wie gemeldet, war der Prokurist Möbius von der Felsenkeller-Brauerei nach der Aufdeckung von Unterschla gungen in Höhe von 131000 Mark flüchtig geworden. Der Kriminalpolizei ist es gelungen, Möbius festzunehmen und der Staatsanwaltschaft zuzufübren. Dresden. Washington-Feier. Zur 200jährigen Wiederkehr des Geburtstages des Präsidenten Washing ton veranstaltet die Stadt Dresden unter Mitwirkung der Technischen Hochschule und der Staatstheater am 12. Fe bruar im Rathausfestsaal eine Gedenkfeier. Dabei werden Ministerpräsident Schieck, Oberbürgermeister Dr. Külz und Generalkonsul Haeberle Ansprachen und Prof. Dr. Kühn von der Technischen Hochschule einen Festvortrag halten. Die Reden werden durch künstlerische Darbietungen um rahmt sein. Bautzen. Selbstmord eines Bankdirek tors. Der Direktor der Landständischen Bank, Weigt, hat sich in seiner Amtswohnung im Bankgebäude aus noch unbekannten Gründen erschossen. Unregelmäßigkeiten in der Bank sollen nicht vorliegen. Weigt ist verheiratet. Binau. Verwegener Einbruch. In ein hiesiges Uhren- und Goldwarengeschäft hatten sich zwei Unbekannte unbemerkt einschließen lassen, um dann des! Nachts einen lohnenden Beutezug auszuführen. Sie hießen Wertgegenstände in einem Gesamtwert von rund 2000 Mark mitgehen und flüchteten, da die Haustür ver schlossen war, über die Dächer der angrenzenden Häuser. Als Verfolger ihnen hart auf den Fersen waren, bedrohten sie diese mit einer Schußwaffe und entkamen. Riesa. Sturz vom Dach. Vom Dache des ehe maligen Pionierschuppens in Forberge stürzte der Haus verwalter Stein, wobei er sich schwere Verletzungen zuzog, die seine Überführung ins Krankenhaus nötig machten. Der Verunglückte hatte aus dem Dache eine Reparatur vornehmen wollen. Oschatz. Schwierige Wahlen im Land- bund. In der Hauptversammlung des Landvundesj Oschatz kam es bei den Neuwahlen zu einer bewegten Auseinandersetzung mit den zahlreich anwesenden Nationalsozialisten. Diese beanspruchten bei einer Neuwahl des gesamten Vorstandes die Hälfte der Sitze für sich. Turnusgemäß haben jedoch nur zwei Vorstandsmitglieder auszuscheiden. Einzelne Mitglieder wünschten, daß der Landbund nicht politisch werden möge. Schließlich wurden turnusgemätz zwei neue Mitglieder in den Vorstand ge wählt: die Nationalsozialisten Sieber (Wiederodas und Kindler (Calbitz). Tie beiden Gewählten lehnten jedoch die Wahl ab. Dadurch macht sich eine neue außerordentliche Generalversammlung notwendig. Chemnitz. Zusammenstoß zwischen SA. und Reichsbanner. Am Schloßteich kam es zu einem Zusammenstoß zwischen Nationalsozialisten und Neichs- bannerleuien. Rach Mitteilung der Polizei wurden zwei Nationalsozialisten dabei erheblicher, aber nickt lebens gefährlich verletzt. Ein dritter konnte sich aus dem Kran kenhaus alsbald in seine Wohnung begeben. Plauen. Tschechische Diebin gefaßt. Bei Verübung eines Ladendiebstahls wurde die in Lauterbach (Tschechoslowake.» geborene Theresie Gräbner, geschiedene Wypior, geb. Hanika festgenommen. Sie ist erst Mitte Dezember nach Verbüßung einer längeren Freiheitsstrafe entlassen worden. Trotzdem fand die Kriminalpolizei in ihrer Wohnung ein ganzes Warenlager gestohlener Sachen. Otsnltz t. V. Besuch des Innenministers. Innenminister Richter hat seine Zusage zu einer Reise durch das Gebiet der Ämtshauptmanuschast Olsnitz ge geben, um sich durch Augenschein von dem Für und Wider der geplanten Auslösung dieser Amtshauptinannschaft ein Bild zu machen. Börln (Bezirk Leipzig). Bürgermeister-Jubi läum. Bürgermeister Böhme kann auf eine 25jährige Tätigkeit als Bürgermeister in Börln zurückblicken. Rasche Arbeit der Dresdner Polizei. Aufklärung des Mordes in der George-Bähr-Straßc. Wie berichtet, wurden am 4. Februar abends von einem Unbekannten in der Hausflur eines Grundstückes in der Gcorge-Vähr-Straße auf den Kaufmann Kriebel und seine Begleiterin, Fräulein Carda, zwei Schüsse ab gegeben. Kriebel wurde schwer verletzt uud starb kurz nach seiner Einlieferung ins Krankenhaus. Die Verletzung seiner Begleiterin ist nicht lebensgefährlich. Als Motiv des Täters mußte zunächst Eifersucht angenommen werden, da Kriebel das Verhältnis mit Fräulein Carda noch während seiner Ehe, die im Dezember geschieden wurde, eingcgangen war. Von dem Täter fehlte jede Spur. Die Mordkommission des Kriminalamls stieß bei Durchsicht der im Scheidungsprozeß ergangenen Schriftstücke aus eine Person, die der Frau Kriebel während des Ehescheidungs- Prozesses beratend zur Seite gestanden hatte. Die Be schreibung dieser Person stimmte annähernd mit der von Fräulein Carda abgegebenenPersonenbeschreibung des Täters überein. Obwohl Frau Kriebel gegen diese Person, den 1895 in Waraszdin (Jugoslavien» geborenen Arbeiter Pogacnik keinerlei Verdacht hegte, erschien cs notwendig, diesen in Frage zu ziehen, zumal Frau Kriebel gesprächs weise erwähnt hatte, daß dieser ihr vor Monaten eine Pistole ihres Mannes wegen ihrer durch den Eheprozeß ausgelöstcn Schwermut abgenommen hatte. Pogacnik stellte zunächst jeden Zusammenhang mn der Tat in Abrede, nach längerem Verhör gestand er schließlich seine Tat ein und gab an. sie ausgesührt zu haben, um seine Jugend- sreundin, Frau Kriebel, zu rächen und sie vor wirtschaft licher Vernichtung durch ihren geschiedenen Ehemann zu behüten. Frau Kriebel habe von seinem Vorhaben nicht die geringste Ahnung gehabt. Sie wollen ihre Randale behalten. Erklärung der zur Dcutschnationalcn Volkspartci übergetretcnen Abgeordneten der Wirtschaftspakten Zu der seitens der Wirtschaftspariei ergangenen Mit teilung, daß die Abgeordneten Finanzminister a. D. Dr. Weber und Obermeister Kaiser sich ehrenwörtlich ver pflichtet hätten, bei einem übertritt zu einer anderen Partei ihre Landlagsmandate niedcrzulcgeu, erklären sowohl Dr. Weber als auch Obermeister Kaiser, daß sic weder bei der Landtagswahl 1929 noch bei der Wahl 1930 ein dahin gehendes Ehrenwort abgegeben haben.
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