Suche löschen...
Wilsdruffer Tageblatt : 13.01.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-01-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193201133
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19320113
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19320113
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1932
-
Monat
1932-01
- Tag 1932-01-13
-
Monat
1932-01
-
Jahr
1932
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 13.01.1932
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
en ver- zcmein- in der ;en, in- zlichkcit riges daß die e aus- sfenilichl isidenten ingehrnd ommt er fest, daß Repara- alist ge- cankreich crzichten gefolgt sie zuge- lchungen ätte. lia". ' einen fanden Agung tlichcn en alle > c Mal finan n unv einen, rträge ?ultar, 'araut nzlers rträge ndern Nister- mische le der liefen testen i wir f das Mich und nnen der > viel und egui- ieder rllzu- ichen, sind, tssen, stnen gut ritte, auch ruar ollen dem mild lent- rgen ist. -zeit nuß. Zeit ßen, was oald sier- Tal bin- mde er", und in den des lies sich fen. !ur, ehr mn tcr- vfe fen Igs er- er ,n: cht Verein junger Landwirte. Anstelle des erkrankten Vor sitzenden eröffnete Herr Lippert- Schmiodewalde die gestern nach dem „Adler" einberufene außerordentlich starkbesuchtr Versammlung. Er begrüßte insonderheit den Vortragenden, Dir. Pohle-Freiberg, der mit einem Vortrage „Die Unkräuter im Lichtbild" nuswartete. Er führte einleitend aus: Wie im sonstigen Leben nicht alles so bequem eingerichtet und keine Rose ohne Dornen ist, so ist es auch beim Landwirt. Bei ihm wach sen nicht nur die von ihm ausgesäten 'Kulturpflanzen, sondern auch Unkräuter, die ihm das Leben sehr erschweren. Sie sind im vergangenen Jahre besonders stark hervorgetretcn und haben besonders dem Weizen geschadet. Ihr Austreten ist sehr ver schieden. Gewisse Arten sind überall zuhause, andere nur auf bestimmte Otte beschränkt. Allgemein können sie nur gedeihen, wenn sie das entsprechende Klima und den entsprechenden Bo- ben vorfinden. Auch das Wetter hat Einfluß und die Boden- beschäffenheit, ob kalkarm oder kalkreich, leicht oder schwer, naß oder trocken. Die Bekämpfung ist immer eine schwierige-, sie ge schieht durch Entziehung gewisser Lebensbedürfnisse und Stö rung des Wachstums. Wesentlich ist aber, daß man das Uebel an der Wurzel anfaßt und besonders darauf Wert legt, wenig oder keinen Unkrautsamen auf das Feld zu bringen. Eine gute Saatreinigung ist kaum mehr zu entbehren. Weitere Be- kämpfungsmaßnahmen smd schälen im Herbst, eggen, hacken, spritzen oder streuen im Frühjahr. Wesentlich für die Be kämpfung ist auch, daß sie nicht nur von einem Landwirt durch geführt wird, sondern von allen. An der Hand von zahlreichen Lichtbildern zeigte der Vortragende sodann eine große Reihe der im weiteren Kreise vorkommenden Unkrautflora in botanischer Einteilung. Neben Kreuz-, Schmetterlings-, Lippen-, Rachen- Md Korbblütlern sah man Hahnenfuß-, Erdrauch-, Veilchen-, Nelken-, Rosen-, Dolden-, Nachtschatten-, Wegerich- und andere Gewächse, die dem Landwirt viel Arbeit und Schaden verursachen. Reicher Beifall der Hörer und Worte des Dankes vom Kassierer K i r st e n > Helbigsdorf folgten den interessan ten Ausführungen. In der sich anschließenden Aussprache nahm auch Gutsbesitzer Preußer- Kaufbach das Wort, um auf die schwere Bekämpfung von Mohn. Kornblume und Huflattich hinzuweisen. Die verhältnismäßig geringen .Unkosten guter Saatreinigung dürfe kein Landwirt scheuen. Im Anschluß daran fanden interne Vereinsangelegenheiten ihre Erledigung. Mit Wei großen Versammlungen an einem Tage wartete gestern im „Adler" die hiesige Ortsgruppe der N.S.D.A.P. auf. Nachmittags 3 Uhr waren die Erwerbslosen geladen und zu einem großen Teil auch erschienen. Zu ihnen sprach anstelle des angekündigten aber verhinderten Redners der Pg. Schal ler aus Zwickau in klaren Ausführungen über das Erwerbs losenproblem, Marxismus und Kommunismus, sowie über na tionalsozialistisches Wollen und Vollbringen. In der Debatte sprach ein junger Syndikalist. — Abends 8 Uhr füllte sich der Saal zum zweiten Male fast bis zum letzten Plätzchen und aber mals sprach Pg. Schall er. Er begann mit der Feststellung, baß Reichskanzler Brüning nun auch den nationalsozialistischen Programmpunkt der Beseitigung der Tribute zu dem seinigen gemacht und verkündet habe, daß das deutsche Volk keine Tri bute mehr zahlen könne, nachdem man dem deutschen Volke be reits das Weiße aus den Augen genommen habe. Schon man ches habe man dem Programm der N.S.D.A.P. entnommen und weitergegebcn, aber immer sei es schief gelaufen. Selbst zu 10V Prozent werde es eine große Null, weil das ganze System ma terialistisch aufgebaut sei und nicht idealistisch, wie man sich das 3. Reich denke. Wenn man jetzt z. B. eine Bankenaufsicht ver ordne und ausgerechnet einen Huden zum Aufseher der jüdischen Bankdirektoren bestelle, dann könne man sich doch denken, daß eine Krahe der anderen kein Auge aushacke. Aber das Volk sieche inzwischen bei dem betrügerischen System auf der ganzen Linie hin. Mit einer Lüge müsse die andere zugedeckt werden. Die Garantie für Arbeit und Brot sei der Gummiknüppel. Während der Kapitalismus seit dem 9. November 1918 einer überwundenen Zeit angehören sollte, feiere er noch heute wahre Orgien. Ein Leben in Schönheit und Würde führten wohl die Bonzen des Systems, nicht aber das Volk. Tin Korruptionsskan- bal löse den andern ab. Als die Nationalsozialisten gegen Da wes- und Aoungplan wetterten und deren Nichteinhaltung vor aussagten, wurden sie verspottet und verhöhnt. Aber sie haben Recht behalten. Die Illusion war aus Seite der Regierung, die Wohl Steuererleichterungen versprach, aber nicht durchführen konnte. Doch nicht nur der Tribute, sondern des ganzen Sy stems wegen ist die riesengroße Not eingetreten. Und selbst das beste Programm kann den verfahrenen Karren nicht wieder aufs rechte Gleis bringen. Das System muß verschwinden. Der 14. September 1930 hat dazu wesentlich geholfen. Als die großen Erfolge der Nationalsozialisten bekannt wurden, da stieß die Sozialdemokratie ihr ganzes Programm um. War sie in der Wahlpropaganda in schärfster Weise gegen Brüning, dann schluckte sie nach der Wahl den Panzerkreuzer und alle Notvcr- vrdnungen, nur um den vorher so verhaßten Kanzler zu halten- Aber je länger so das System die Wahlen hinausgeschoben habe, desto größer werde dann der Zusammenbruch. Der Na- slvnalsozialismus schreite stündlich weiter. Ihr könne auch kein Kommunismus und kein Sowjetparadies, das den Kindern die Religion aus dem Herzen reiße, aufhalten, noch weniger die Mittelparteien und kleine Splittergruppen. Um Kleinigkeiten wende nicht mehr gekämpft. Der Marsch gehe gerade auf das Ziel los, auf das Tor der deutschen Freiheit, nicht gegen das Volk, sondern mit ihm für das Volk. Gemeinnutz gehe vor Eigennutz. — Den Ausführungen wurde großer Beifall zuteil. Nach einer Pause entwickelte als zweiter Redner Pg. Dr. T i - scher-Dresden mehr wirtschaftliche Probleme m der Rich tung. wie sich die Nationalsozialisten die Ankurbelung der Wirt schaft denken. In sBnellfließendcr Rede und außerordentlich fes selnder Meise sckilderte er. wie das marxistische System seit 1918 die deutsche Wirtschaft vor die Hunde gebracht habe, was war und was hätte sein können, wie man richtig wirtschaften müsse. Das Prcblem, das gelöst werden müsse, sei nicht das der Fürsorge, sondern das der Arbeit. Arbeit sei in Hülle und Fülle da, aber kein Geld. Es könne auch niemand borgen, da die Zinssätze viel zu hoch seien. Reichskanzler Brüning hätte Zwar einen Anfang mit der Brechung der Zinsknechtschaft gemacht, aber die Banken doch viel ZU mrt angefaßt. Die Finanzhoheit gehöre dem Staate und nicht einem Z. T. ausländischen Privat- institut, wie es die Reichsbank darstelle. Die Regierung hatte feit Jahren die Pflicht, Arbeit W schaffen. Statt dessen zahlte sie lieber Milliarden von Erwerbslofenunterllützung, ohne das Geringste dafür zu erhallen. Die N S D.AP. sei für Einfüh rung d?r Avbehsdienstvfii.Rt für Iunaen und Madels, sie werde eine Binnenwährung schaffen, die Zinken in ertragbare Bahnen führen, die Entschuldung der Landwirtschaft als des wichtigsten Nährstandes durchführen ulw. Bis ins Kleinste durchdacht gab der Redner darüber Aufklärung und erhielte auch damit leb- bafteste Zustimmung der Hörer. Im Schlußwort gina er auf Lie Kamvfesweise der Nationalsozialisten, auf den Volksentscheid *wf Auflösung des sächsischen Landtages und auf die Reichs präsidentenwahl, die Verhandlungen mit Hitler und seine Ab sage ausführlich ein. Auch damit fand er beifällige Zustimmung. Der Gesang des Horst Wessel-Liedes öeeüdete die Versammlung. Die Steuererklärungen für 1931. Der Reichssinanz Minister hat als Frist für die allgemeine Abgabe der Steuererklärungen zur Einkommensteuer, Körperschafts steuer und Umsatzsteuer bei der Veranlagung für Vie 1931 endenden Steuerabschnitte die Zeit vom 15. bis 29. Fe bruar 1932 bestimmt. Der neue Vierpfenniger. Das Reichsfianzministermm hat den Auftrag zur Herstellung der neuen Vierpfennigstücke, die bekanntlich in einem Betrage von 2 Millionen Reichsmark zur Ausgabe gelangen sollen, an die sechs staatlichen Münzen Ber lin, München, Hamburg, Karlsruhe Stuttgart und MulLen- Hütten bei Freiberg bereits erteilt. Von dem Gesamtauftrag (50 Millionen Stück) entfällt mehr als die Hälfte, nämlich 54A, auf die Berliner Münze, die auch schon mit den Vorbereitun gen begonnen und eine Probeschmelze vorgenvmmen hat. Zur Herstellung der erforderlichen Münzplatten werden auch Pri vatfirmen herangezogen. Die neue Münze, die voraussichtlich bereits Anfang Februar in den Verkehr kommen wird und deren Entwurf von dem Graphiker Tobias Schwarz stammt, wird aus einer Legierung von 95 Teilen Kupfer, 4 Tellen Zinn und einem Teil Zink bestehen; sie erhält einen Durchmesser von 24 Millimeter und ein Gewicht von 5 Gramm. Wimpel an Fahrzeugen. Die Frage, ob Wimpel an Fahr zeugen oder Kraftfahrzeugen unter die Notverordnung vom 28 März 1931 fallen, hat das Oberste Landesgericht München kürzlich bejaht. Es stellte sich auf den Standpunkt, daß es nicht entscheidend ist, daß einheitliche Kleidung oder Abzeichen „ge tragen" Verden. Gerade die allgemein bekannte parteipolitische Bedeutung des Abzeichens weise ohne weiteres auf die politi sche Einstellung dessen hin, der die Herrschaft über den mit dem Abzeichen versehenen Gegenstand ausübt. Es fei also gerecht fertigt, auch in solchen Fällen von einem „Tragen" des Ab zeichens zu reden. Somit würden auch solche Wimpel, wie sie an Fahrrädern und Kraftfahrzeugen gebraucht werden, unter das Verbot der Notverordnung fallen. Kesselsdorf. M ä n n er g e san g v er e i n. Der Männer gesangverein „Liedertafel" hielt Sonntag nachmittag im Gasthof „Zur Krone" seine 72. Generalversammlung ab. Der Vor sitzende, Sangesbruder Max Däbritz, eröffnet dieselbe 144 Ahr mit begrüßenden Worten, dankt für das zahlreiche Er scheinen und gibt die Tagesordnung bekannt. Gegen dieselbe er hebt sich kein Wiederspruch. Punkt 1 behandelt die Mitglieder bewegung im verflossenen Vereinsjahr; dazu spricht der Kassen bote Max Pritzker. Es sind 4 Eintritte und 7 Austritte zu ver zeichnen. Der Verein zählt gegenwärtig 68 Mitglieder, darunter befinden sich 11 Ehrenmitglieder. Aebungsstunden wurden 47 abgehalten, welche durchschnittlich von 23 Sängern besucht wur den. Der Kassenbericht wird vom Kassierer A. Kötzsch vor- getragen. Die Kasse ist von den Revisoren Aehlig und Petzold geprüft und für richtig befunden worden. Aehlig beantragt Ent lastung des Kassierers, welche durch Erheben von den Plätzen erteilt wird. Der Jahresbericht wird vom Vorsitzenden zu Ge hör gebracht. Er wirbt vor allem für weitere treue Mitarbeit und fleißigen Besuch der Singestunden. Des weiteren dankt er in erster Linie dem Liedermeister R. Rohleder, dem Kassierer A. Kötzsch, dem Schriftführer Richard Faber, sowie allen denen, die sich sonst zum Wvhle des Vereins verdient machten. Der stellvertretende Vorsitzende B. Borsdorf spricht im Namen der Mitglieder dem Vorsitzenden M. Däbritz für die geleistete Veremsaröeit herzliche Worte des Dankes aus. Zum Wahlvor steher wird Sangesbruder G. Hildebrandt gewählt. Dieser schlägt der Versammlung vor, den bisherigen Vorstand, außer dem Kassierer A. Kötzsch, welcher den Verein verläßt, einstim mig wiederzuwählen. Die Mitglieder begrüßen diesen Vorschlag und da der Vorsitzende wie auch der Schriftführer bereis sind, ihr Amt weiter zu verwalten, übernimmt der Vorsitzende sofort wieder die Vereinsgeschäfte. Zum Kassierer wird der bisherige Kassenbote Max Pritzke einstimmig gewählt. Der stellver tretende Vorstand bleibt in seiner Gesamthell ebenfalls bestehen. In den Vergnügungsausschuß werden zwei Mitglieder neu hinzu- gewählt, ein Mitglied scheidet aus. Als Rechnungsprüfer wer den die Sangesbrüder Otto Dittrich und Hugo Aehlig und zum Kassenbo'en Gangesbruder Alst. Heinrich einstim mig gewählt. Für 1932 werden folgende Veranstaltungen be schlossen: am 16. Januar die alljährliche Weihnachtsfeier, am 28. Februar ein Theater-Abend und am 29. Oktober ein Herbst- Konzert. Durch die große Anzahl erwerbsloser Mitglieder sind die Einnahmen aus Monatsbeiträgen wesentlich reduziert wor den. Um den Ausgleich zu schaffen, sollen die Ausgaben nur auf das Allernötigste beschränkt werden. Zum Schluß werden noch verschiedene interne Vereinsangelegenheiten erörtert. Dittmannsdorf. Standesamt 1931. Folgende stan desamtliche Beurkundungen erfolgten im Jahre 1961: Geburten 9, davon 5 Knaben und 4 Mädchen; Aufgebote 4, Eheschließun gen 6, Sterbefälle 11, bei diesen sind die beiden Opfer des Gü- ter.Mgsunglücks, Lokomotivführer Metz und -Heizer Schilde aus Mohorn mit beurkundet. Je eine Beurkundung eines tödlich Verunglückten und eines im Krankenhause verstorbenen Einwoh ners bzw. Einwohnerin erfolgte außerhalb. Unter den 11 Ver storbenen der Gemeinde befanden sich 3 im Alter von 8714 (Ve teran von 1866), 8N/-> und 83)4 Jahren. Burkhardswalde. Iu n g la n d bun d. Das 4. Stiftungs fest, das am 9. Januar auf Gumperts Saal abgehalten wurde und einen guten Besuch aufzuweisen hatte, begann mit Tanz. Während der Kaffeetafel trug Bruder Martin Leonhardt das Gedicht „Deutsche Eiche" vor. In seiner Begrüßungsansprache sülchte der Vorsitzende Roßberg u. a. aus, daß der Bauernstand trotz der materiellen und seelischen Not das Zusammengehörig keitsgefühl stärken müsse. Der IunglandbMd habe es sich zur Aufgabe gemacht, wieder Einigkeit in den Berufsstand zu brin gen und den Kastengeist zu verdrängen. Das Theaterstück „Ans Vaterland, ans teure, schließ dich an" schilderte die Not des deutschen Bauern im Grenzgebiet. Alle Darsteller gaben ihr bestes. Besonders hervorgehoben zu werden verdient der Dar steller des Siegmund Bölke (Kurt Seifert). Fräulein Fiedler als Annegret spielte ebenfalls gut, hätte aber mit einem ge wandteren Partner vielleicht noch mehr aus der Rolle machen können. Bulian wurde treffend von M. Stelzer in seiner heim tückischen franzosenfreundlichcn Art geschildert. Lena (Fräulein Lantsch) und der KPecht Christ (H. Arnhold) waren gut besetzt. In der Verlosung waren viele schöne und wertvolle Gewinne zu finden. Es war ein Fest, wie es sich der Vorsitzende ge wünscht hatte, ein Fest der reinen Freude und in Einigkeit. Groitzsch. Diebstahl. Im hiesigen Rittergut waren nachts von der Tenne drei Zentner Roggen gestaksten worden. Da das Tor nur von innen aufzumachen geht, müssen die Diebe mit den örtlichen Verhältnissen vertraut gewesen sein. Der Po lizeihund nahm zwar die Spur auf, verlor sie aber in der Nachbarschaft und verbellte niemand. Haussuchungen bei ent lassenen Arbeitern verliefen ergebnislos. Die leeren Säcke konnten inzwischen gefunden werden. Kirchennachrichten Wilsdruff. Donnerstag 8 Ahr Bibelstunde. Vcreinslalender. Frauenverein Grumbach. 13. Januar Hauptversammlung. Verein junger Landwirte. 12. Januar Vortrag. Verein ehem. landwirtschaftlicher Schülerinnen. 14. Ian. Versammlung. Anakreon. 15. Januar Hauptversammlung. G.D.A. 16. Januar Jahreshauptversammlung. Bezirksobstbauverein. 17. Ian. Jahreshauptversammlung. Turnverein D. T. 23. Januar Jahreshauptversammlung. „Sängerkranz". 27. Januar Jahreshauptversammlung. Wetterbericht. Vorhersage der Sächsichen Landeswetterwarle für den 14. Januar: Bei lebhaften südwestlichen Winden verstärkte Be wölkung und vorherrschend, auch etwas Niederschlagsne'igung. In der Niederung tags einige Wärmegrade. In Len höheren Lagen der Mittelgebirge um Null schwankende Temperaturen. In freien Gebirgslagen auch stürmische Winde möglich, k- „ „ Wachsen unUGbarlÄlaÜH Aus dem Landtage. Die Beratung der Hochwasserschäden. Im Anschluß an die gemeldete Besichtigung eines Teiles des sächsischen Unwettergebietes durch den Lanv- tagsvorstand werden nunmehr sämtliche von den einzelnen Parteien eingebrachten Anträge und Anfragen zur Hoch wasserkatastrophe in der Sitzung vom 19. Januar auf der Tagesordnung stehen. Die Regierung wird hierbei ausführliche Mitteilungen über die entstandenen Unwetter schäden machen. Dresden. Zum Selbstmord Dr. Körners. Zu der Meldung über den Selbstmord des DresdnerNechts- anwaltes Dr. Körner erfahren wir, daß nicht dieser Rechts anwalt im Jahre 1903 den Ehescheidungsprozeß des Königs Friedrich August gegen seine Gemahlin, die ehe malige Kronprinzessin Luise geführt hat, sondern sein Onkel, der Oberjustizrat Dr. Körner, als Vertreter des Königs in diesem Prozeß wirkte. Pirna. Robert Sterl P. Nach langem Kranken lager verstarb in Naundorf bei Wehlen der bekannte Dres dener Maler Prof. Robert Sterl, im Alter von 64 Jahren. Kamenz. Munitionsdiebstahl im Schieß stand. Aus dem Gewehrschrank des Schicßstandes des hiesigen Kleinkaliberschützenvereins sind vier Büchsen und mehrere hundert Schuß Munition gestohlen worden. Zur Vertuschung der Tat haben die Diebe anscheinend — wenn auch erfolglos — versucht, die Halle niederzubrennen. Kamenz. Dern irdischen Richter entzogen. Der hiesige Polizeikommissar Schubert hat sich in seiner bei Hof i. B. gelegenen Heimat das Leben genommen. Er hat sich hier eine Anzahl von Vergehen und Unter schlagungen zu Schulden kommen lassen, weshalb er dieser Tage sich vor dem Bautzner Schöffengericht verantworten sollte. Furcht vor Strafe trieb ihn in den Tod. Scharfenstein. Das Schicksal des Schlosses entschieden. Gegen den bei der Versteigerung des Schlosses Scharfenstein dem Fabrikbesitzer Eulitz erteilten Zuschlag hatte die Familie von Einsiedel, die seit fünf Jahrhunderten Besitzerin des Schlosses war, bekanntlich Einspruch erhoben. Dieser wurde nunmehr auch von der Berufungsinstanz verworfen, so daß der Zuschlag rechts kräftig geworden ist. Freiberg. Unter Brandstiftungsverdacht. Wie gemeldet, brannte vor wenigen Tagen das Erbgericht Lichtenberg mit Stallungen, Seitengebäude und Wohnun gen nieder. Unter dem Verdacht, den Brand angelegt zu haben bzw. der Beihilfe dazu wurden in Lichtenberg drei Personen, darunter der Besitzer des Erbgerichts, Neben- thal, verhaftet. Kleinschönau. Leichtsinniger Schütze. Um einem Freunde einen »alten Trommelrevolver vorzuführen, hielt der 20jährige Walter Jschncr diesen auf sich gerichtet und sah in den Lauf. Dabei entlud sich plötzlich ein Schuß und traf den jungen Mann so unglücklich in den Kopf, daß er wenige Stunden später starb. Chemnitz. Einbruch in das Landesversi cherungsamt. Aus einem Büro des Landesversiche- rungsamtes in der Hohe Straße ist nach Aufbrechen eines Aktenschränkchens eine eiserne Geldkassette, enthaltend 2000 Mark in 50-Mark-Scheincn und 500 Mark in Silber geld gestohlen worden. Der Tat dringend verdächtig ist ein Unbekannter, der den Angestellten desLandesvcrsicherungs- amtes Bleistiftzeichnungen in Postkartenform zum Kauf angeboten hatte. Falkenau. Explosionsunglück. Bei den Bau arbeiter! am „Wandernden Berge" erplodierte in einer Baubude eine Karbidlampe, wodurch der Achachtmeister Lang aus Saarbrücken und der Arbeiter Nast aus Lderan schwere Verletzungen an Gesicht und Händen erlitten. Letzterer mußte dem Chemnitzer Krankenhaus zugeführt werden. Borna (Bezirk Leipzig). Scheunen brande. In Mark-Ottenhain brannte die Scheune des Gutsbesitzers Teichmann völlig nieder, wobei größere Mengen Getreide und mehrere landwirtschaftliche Maschinen mit verbrann ten. Die Entstehungsursache ist noch ungeklärt. — In Ruppersdorf wurde die Scheune eines Maurers völlig eingeäschert. Penig. Der unbewachte Bahnübergang. An einem schrankenlosen Bahnübergang in Dittmanns dorf stieß ein Personenzug mit einem Lastkraftwagen zu sammen. Das Auto wurde von der Lokomotive erfaßt und an einen Straßenbaum geschleudert. Der Hintere Aufbau des Wagens wurde abgerissen und der Inhalt, Bier in Flaschen und Fässern, auf das Feldgrundstück verstreut. Ter Führer kam glücklicherweise mit dem Schrecken davon. — Seit kurzer Zeit ist dies der zweite Unfall, der sich an diesem unbewachten Bahnübergang ereignet hat. Die Schuld an dem Unfall einwandfrei festzustellen, war vor läufig noch nicht möglich. Seifhennersdorf. Kein Mord, sondern Un fall. In dem Toten, der in der Nähe von Oberhenners dorf an oer böhmischen Grenze ausgesunden wurde, wurde der 77 Jaur» alte Schneider Tobias erkannt. Die Art der Verletzung läßt eher auf einen Unglücksfall als auf einen Mord schließen. Ter Tote war ein Sonderling, der sich mit dem Sammeln von Kräutern ein paar Groschen verdiente und im Armenhause in Eibau wohnte Ter Tod dürste in folge Erschöpfung eingetreten sein und Tobias sich beim Sturze die Stirnverletzung zugezogen haben.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)