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Erzgebirgischer Volksfreund : 25.07.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-07-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192807251
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19280725
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19280725
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-07
- Tag 1928-07-25
-
Monat
1928-07
-
Jahr
1928
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 25.07.1928
- Autor
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am mals sogar bei offener Szene. W, Lässigsche Kapelle für tadellose Marsch- und Platzmustk. Sosa, 24. Juli. Im dichtgefüllten Gotteshaus« hielt be- die Zuletzt trat Kaspar in seinem Theater auf und spielte unter allgemeinem Beifall von jung und alt Len „Barbier von Sevilla* oder: Wenn de kommst, biste futsch! Das Aufsteigen eines Luftballons samt allen Vorbereitungen erregte das sondere Interesse der Jugend. An beiden Tagen sorgte «hl«, Kl. AM. Am Sonnabend fand in der Bahnhofs» aastwirtschaft eine Monatsversammluna der Freiwilligen Feuerwehr statt. Hauptmann Riedel begrüßte die Er schienenen und bat, sich zum Gedenken des verstorbenen Kam. Paul Jäger von den Plätzen zu erheben. Es wurde sodann beschlossen, am nächsten Sonntag «inen Ausflug nach Ritters- grün zu unternehmen. Gestellt wird hierzu um 1 Uhr bei Kam. Paul Schramm. Weiter wurde die Einladung zum Be- -irksfeuerrvehrtag in Reustädtel am 11. und 18. August be kannt gegeben. Don der hiesigen Wehr werden etwa 18 Mi glieder bereits am Sonnabend an den Veranstaltungen tei' nehmen. Die Freiwillige Feuerwehr hielt am Sonntag eine Alarmübung ab. Als Brandobjekt wurde das 2 Kilometer entfernte Ephvatmhous angenommen. Di« Wehr wurde um 1 Uhr alarmiert und war in der Lage, bereits 1,20 Uhr Masse zu geben. Diese Hebung hat wieder gezeigt, daß im Ernstfall schnellstens Hilfe gebracht werden kann. ' Aus den Kinos. Aue, 24. Juli. Das; auch selbst solide Ehemänner einmal einen Sritensprung machen, ist leider nicht wegzuleugnen, und daß solche Affären willkommenen Stoff für die Herren von: Film bieten, liegt gleichfalls nahe. Dennoch glaubt sich der -rehbuch-Verfasser des neuen Films in den Apollo- Lichtspielen nicht erlauben zu dürfen, sein Werk unter ehrlichem Titel laufen zu lassen, denn er betitelt: „Anderer grauen Männer*. Natürlich, es mag noch so sehr nach >em Leben riechen, immer sind es nur die andern, anderer frauen Männer, anderer Männer Frauen; und Schaden- veude ist bekanntlich die reinste Freud«. Di« Lhekomödie n 6 Akten dreht sich um einen der vorerwähnten Seiten- prünge des Ehemannes. Ein Scheidungsanwalt leistet hilf reiche Hand. Aber das weibliche Herz ist und bleibt nun ein mal ein großes Rätsel, das muß auch der tüchtige Anwalt «r- sichren, der schließlich, nachdem leine Mandantin „v L,» " Zwickau. Am Brückenberg, gegenüber der Gastwirtschaft „Zum Paradies* verunglückte, vermutlich infolge Versagens der Bremse ein mit zwölf Personen besetztes Last auto, das von Chemnitz kam. Don den Insassen wurden drei lebensgefährlich, die übrigen leichter verletzt. " Zwickau. Der am 8. November 1902 in Treben (Be- zirk Wurzen) geborene, vorbestrafte Arbeiter Seelig war, wie s. Zt. berichtet, aus der Gefangenenanstalt Zwickau I am 18. April entwichen. Der flüchtige Strafgefangene nahm alsbald seine Derbrechertätiakeit wieder auf. Unmittelbar nach seiner Flucht betätigte er sich in Ler Gegend von Döbeln, Riesa, Großenhain und Meißen. Alsdann verlegte er sich aufs Steh- len in der Dipoldiswalder und Pirnaer Gegend. In letzter Zeit beging er massenhaft Einbrüche in den ländlichen Bezirken von Kamenz, Bautzen, Löbau und Zittau. In den letzten Wochen hatte dieser betriebsame Dieb nach Schlesien hinüber- gewechselt und dort vornehmlich in der Niederlausitz nach seinen Methoden gearbeitet. Dor reichlich Wochenfrist wurde in Som merfeld in' der Niederlausitz ein Einbrecher auf frischer Tak von Beamten angeschossen. Es stellte sich heraus, daß es der flüchtig gewordene und lange gesuchte Masseneinbrecher Seelig war. Jetzt wurde ec der hiesigen Gefangenenanstalt wieder zugeführt. Zwickau. Während der Vormittagsstunden des Sonn abends zogen etwa SO Bergarbeiter, die sich zur Arbeit beim Crzgebirgischen Steinkohlen-Aktienverein verpflichtet hat ten, vor das Rathaus, um vom Wohlfahrtsamt das Fahrgeld für Lie Rückfahrt nach Rheinland-Westfalen zu be gehren. Nachträglich hatten ihnen die Arbeitsbedingungen nicht recht zuqesagt, so baß sie schon von der Bergwerksver- waltung Rückreisegelb gefordert batten. Sie waren dabei abgewiesen worden. Auch das Wohlfahrtsamt konnte nicht anders verfahren. Nach der Abweisung zogen di« Bergleute wieder ab. " Leipzig. Im Familienbad Taucha stürzte sich trotz aus- drücklichen Verbots und wiederholter Warnung Ler 22 Jahre alte Schlosser Kurt G. aus Leipzig-Eutritzsch mit einem Kopf sprung in das Wasser des sehr flachen Schulbassins. G. schlug schwer mit dem Kopf auf den zementierten Boden des Beckens auf und blieb bewußtlos im Wasser liegen. Der Ver unglückte wurde ans Land gebracht und dem Krankenhaus zugeführt. Hier wurde festgestellt, daß er außer einer Gehirn- crschütterung eine schwere Verstauchung der Wirbel säule davongetragen hatte. — Der Schüler Rudolf Schneider aus Leipzig-Gohlis, der in einem Ferienheim des Gemein nützigen Vereins der Kinderfreunde am Lübschützer Teich Auf nahme gefunden hatte, ist beim Baden in diesem Teich wahrscheinlich infolge Herzschlages ertrunken. * Leipzig. Am Montag fuhr der durch seine Fahrt nach Kairo bekannt gewordene Leipziger Motorradfahrer Alfred Gäbelmann am Ausgang von Zöbigker eine Radfahrerin mit seinem Motorrad an und stürzte. Er zog sich einen chweren Schädelbruch zu und mußte in St. Iakob eingeliefert werden. Die Radfahrerin trug einen leichten Schädelbruch davon und wurde in ihre Wohnung transportiert. — Leipzig. In einem Hause der Rhode-Straße haben der etwa sechzig Jahre alte Zuschneider Wäscheberger und seine qleichaltige Frau gemeinsam Selbstmord durch Er hängen verübt: Gründe, die das Ehepaar in den Tod getrieben haben könnten, sind noch nicht ermittelt worden. " Leipzig. Am Montag nachmittag brach im Säge- und Messerfurnierwerk Franz Schlabach G. m. b. H. in Böhlitz- Ehrenberg ein Schadenfeuer aus, das drei Gebäude, in denen Furnierhölzer lagerten, einäscherte. Die Wehren der Umgebung, dazu der Landfeuerlöschzug der Hauptwache Leipzig und die Werkwache sicherten vor allem die angrenzenden Ge- 'Sude. Durch «instürzendes Mauerwerk wurde ein Arbeiter >er Schlobach-Werke, Max Gebbert aus Rttckmarsdorf, schwer verle^t.^^ Nachts xgm der Geflügelhändler Otto mit einen, Mietauto im Waldhaus „Fröhne" an und hielt sich eine Zeitlang in der Gaststube auf. Beim Verlassen des Lokals zog >r plötzlich eine Armeepistole und schoß damit in die Luft, ganz nahe an, Kopfe des wartenden Chauffeurs vorbei. Darauf euerte er noch einen zweiten Schuß ab, durch den Otto selbst chwer verletzt wurde. Ob ein Selb stm ord ver su ch vor- iegt. ist noch nicht aufgeklärt. 'BSdnnMyfst es dien ISgern'aeskäNek, allefrei umyerkaufen- den Hunde und Katzen -u erschießen. Schwarzenberg, 24. Juli. Wer der Abfahrt der Turner noch Köln am Bahnhof beiwohnte — es hatten sich soviel Zuschauer eingefunden, daß der große Vorplatz am Bahnhof mit Menschen gefüllt war — dem war ein gewisser Abglanz von der Hellen nationalen Begeisterung beschießen, die unsere Turnevschaft, insbesondere unseren vaterlSEsch ge- stnnten Nachwuchs, in den Tagen des Kölner Turnerfestes er» füllte: Gegen 4 Uhr trafen die Verein« des Bezirk», teilweise mit Mustkchören, auf dem Marktplatz hier ein, woselbst bis 148 Uhr von der Mothes'schen Kapelle konzertiert wurde. Punkt 145 Uhr zogen die Vereine mit Musik zum Bahnhof; auf dem Vorplatz hatten sich bereits Verein« au» Lem Raschauer Grund, bez. aus Langenberg «ingefunden. Die Zahl der Teil» nchmer an der Sonderzugfahrt, an der sich etwa SOO Turner »wbst Anhang beteiligen, belief sich kn der inneren Stadt, außer «inverleibtem Gebiet, auf 54. Schwarzenberg, 24. Juli. Der Fährbetrieb auf der Kraftpostlinie Schwarzenberg—Stollberg ist aus Letriebtechnischen Gründen bis auf weiteres eingestellt worden. Johanngeorgenstadt, 24. Juli. Am Montag vormittag i auf der Strecke nach Erlabrunn von dem 10,20 Uhr hier ab fahrenden Güterzug derT « ndermit einer Achse entgleis Die Eingleksung wurde vom Zugversonal vorgenommen, soda der Güterzug mit einigen Minuten Verspätung wieder weite sichren konnte. Sachschaden ist nicht entstanden. Zschorlau, 24. Juli. Am Sonnabend beschäftigte sich wie Ler eine größere Anzahl Vertreter hiesiger Vereine und Körperschaften mit Lem „Dolksb ad"-Problem. E galt vor allem, eine Arbeitsgemeinschaft oder einen Ausschu zu gewinnen, der die Frage der Finanzierung und des Aus Laues in Angriff nimmt. Dieser Ausschuß wird sich aus etwa 20 Vertretern zusammenfetzen. Dazu wurde auf Vor schlag der Versammlung aus je einem Vertreter der Lehrer schäft, des Turn-Clubs, Naturheilvereins, Turnvereins und Landwirtschaftlichen Vereins ein engerer, geschäftssührender Ausschuß gewählt. Die betr. Vereine werden gebeten, bis zum 5. August ihren Vertreter zu melden. Wenn das Gutachten des Sachverständigen über das in Aussicht genommene Ge- länbe unterhalb der Wasserleitung, der sog. „Fichtzig", günstig lautet und die Verhandlungen der Gemeinde mit den bett. Grundstücksbesitzern zu einem befriedigenden Ergebnis führen, wird die Arbeit Les Ausschusses beginnen. Wo soviel Kräfte sich regen, wird -er Erfolg nicht ausbleiben! Lauter, 24. Juli. Zur Teilnahme am Deutschen Turnfest in Köln fuhren 25 Turner von hier gestern mit dem Sonderzug ab. Die Teilnehmer sammelten sich im Ver einslokal und wurden unter Marschmusik von einer Vereins- abordnung zur Bahn begleitet. Vorher bewegte sich der Zug zum Denkmal Les Vereins für seine im Weltkriege gebliebener Turner am Schulplatze, wo der Vereinsvorsitzende, Fabrikant Max Schütze, anläßlich des 14. Deutschen Turnfestes aus Dank- barkeit für die gefallenen Helden unter den Klängen der Musikkapelle einen Kranz niederlegte. Bockau, 24. Juli. Am Sonntag stand Bockau wieder im Zeichen des Turnens. Der Turnverein „Germania* (DT) hielt am Sonnabend abend einen Wettlauf von Leisch- kers Waldschlößchen bis zum Schwarzen Kasino im Schindler- scheu Blaufarbenwerk und am Sonntag vor- und nachmittag Kinderturnen auf seinem Spiel- und Turnplatz an der Sosaer Straße ab. — Der „Turnverein Bockau 1869* (DT) veranstal- t«te am Sonnabend nach Einbruch der Dunkelheit mit den Kindern seiner Mitglieder einen Lampionzug und Sonntag nachmittag auf seinem Spiel- und Turnplatz hinter der Schule sein Kinder- und Gartenfest. Um 1 Uhr setzte sich der Festzug in Bewegung. Doran Turnerfahnen schwenkende Knaben, dann Radfahrer und Radfahrerinnen mit festlich geschmückten Rädern, ein Wagen voll „Junges Gemüse", die Lässigsche Kapelle in starker Besetzung, Turner und Turnerinnen, ein Festwagen mit einer Schmied«, Land, und Waldarbeiter mit Sonntag der derzeitige Pfarrverweser unserer Gemeinde, Pfarrer Fischer, seine Abschiedspredigt. Nicht ohne Wehmut sieht «ine dankbare Gemeinde diesen Prediger schei- den, der als Seelsorger in Bergen i. V. weiter wirken wird. Daß der Scheidende wirklich« Aufbauarbeit in unserer Ge- meinde geleistet hat, beweisen vor allem die vielen Kirchenein- tritt«, die innerhalb eines Jahres erfolgt sind. Die Anhang- lichkeit und Beliebtheit des Seelsorgers kam im Kirchenbesuch deutlich zum Ausdruck. Die Bibelstunden mußten wogen ihres starken Besuch» in der Kirche gehalten werden. Die an die kirchlichen Oberbehörden abgelieferten Kollekten geben ein be redtes Zeugnis vom Opfersinn der Gemeinde. Die kirchliche Erziehung Ler IugenL hat sich der Scheidende besonders ange- legen sein lassen. Die Wirksamkeit des Predigers war in Wahrheit ein Gnadenjahr für die Gemeinde. Möge bas fer- nere Wirken des Scheidenden so begnadet sein wie es dasselbe hier war, und möge seine weitere Tätigkeit immer eine dank- bare Gemeinde finden. — Im Anschluß an den Gottesdienst fand eine kurze Kirchgemeindevertretersitzung statt, in der bekauntgegeben wurde, daß zwei auswärtige Pfar- rer, die sich ev. für die hiesige Vakanz interessieren, besonderer Umstände halber nicht mehr in Frage kämen. Der stellv. Vor sitzende der Kirchgemeindevertretunq richtete Worte des Dankes an den scheidenden Pfarrer, der sich alsdann von b->r Kirch- gemeindeverttetung verabschiHete. E» wäre wünschenswert, . wenn die hiesige Pfarrerstelle baldigst wieder besetzt würde. Affalter, 24. Juli. Die 14jährige Tochter de» Besitzers eines hier gastierenden Marionettentheaters, die auf einem Herrenrad bas Fahren lernte, verlor, gerade als sie sich neben einem Fuhrwerk befand, die Gewalt über das Rab, stürzte um und wurde von . Lem schweren, mit Sand beladenen Wagen überfahren. Sie wurde schwer verletzt nach Zwickau gebracht. entsprechenden Geräten und als Gruppe Rotkümppchen mit Wolf und Jäger. An beiden Tagen leistete Lie Freiwillige Sanitätskolonne vom Roten Kreuez in entgegenkommender We se Begleitung und Wachdienst, hatte auch auf dem Tum- platz wieder ihr Zelt zur ersten Hilfeleistung aufgeschlagen. Im Anschluß an den Festzug fanden auf dem Sportplatz nach Be grüßung durch Tumwart Leichsenring abteilungsweise Spiele und Belustigungen der Kinder statt. Sackhüpfen, Stangen klettern noch Würstchen, Lauf auf den Schwebekanten, Hinder- nislauf mit Eierstäben, Sternschießen, Ballwurf, Bewirtung Mit Kaffee und Kuchen, später mit Würstchen und Semmeln. Motorradunsälle. Am Sonntag ereignete sich in Wittgens darf ein schwerer Zusammenstoß zwischen zwei Motorrädern, wo bei drei Personen leicht und ein Fahrer schwer verletzt wurden. Nach Anlegen von Notverbänben konnten die Leichtverletzten in ihre Wohnungen entlassen werden, während der Führer des einen Motorrades einen komplizierten Unterschenkelbruch und sonstige Verletzungen erlitt und ins Krankenhaus über- führt werden mußte. — In Gornau wurde am Sonntag abend der Bäckermeister Ulbrich beim Ueberqueren der Straß von einem Motorradfahrer aus Chemnitz angefahren und kam zu Fall. Ein entgegenkommender Motorradfahrer fuhr über Ulbrich hinweg. Hierbei erlitt dieser zwei Oberschenkel brüche und einen Knieschenkelbruch. Er wurde ins Kranken- Haus gebracht, wo er inzwischen seinen Verletzungen er- legen ist. — Auf Ler Staatsstraße von Falkenau nach Oederan stieß ein Motorradfahrer mit einem Per sonenauto zusammen. Während der Führer des Motor rades mit leichten Verletzungen davonkam, wurde sein Mit fahrer so schwer verletzt, daß man ihn ins Krankenhaus schaffen mußte. " Geyer. Hier stürzte ein 24jLhriger Dachdeckerge hilfe aus Annaberg vom Dache ab und zog sich einen Bruch der Wirbelsäule zu, -er seine sofortige Ueberführung nach dem Krankenhaus erforderte. An seineyr Aufkommen wird ge zweifelt. ' Dresden. Die bekannte ehemalige Kammersän« aerin Katharina Fl etscher-Edel, die um die Jahr. Hundertwende lange Zeit im Mittelpunkt Les Dresdner Opern, ensembles stand, ist einem schweren Krebsleiden erlegen unt in aller Stille auf dem Bühla^ler Friedhof beigesetzt worden * Dresden. Auf der Nöthnitzer Straße im Stadtteil Dresden-Plauen wurde ein zehnjähriger Knabe, der beim Ballspiel auf der Straße in «in Auto hinetnlief, von diesem überfahren und so schwer verletzt, daß Ler Tod auf Ler Stelle einttat. * Dresden. Freiherr von HünefelL hat der Litt, männschen Buchhandlung in Dresden, die auch den Dresdner Besuch der Ozeanflieger vermittelt hat, zuaesagt, im kom- menden Winter erneut nach Dresden zu kommen, um im Rahmen der literarischen Abende einen Bortragzu halten. * * Neustadt. Der Arbeiter K. von hier hatte seine Frau bedroht und versucht, sie totzuschlagen. Er wurde verhaftet und ins Amtsgericht «ingeliefert. K. war bereits einmal in Schutzhaft genommen worden, da er seine Frau zu vergiften versuchte. Wiederholt hat er sie mißhandelt, so Laß die Frau ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen mußte. * * Radeburg. Montag nachmittag entstand in RShnitz, unweit -er vielen Ausflüglern bekannten Hellerschänke ein großes Schadenfeuer. Man glaubte anfänglich, es sei in jener Gegend ein Waldbrand zum Ausbruch gekommen, da sich eine gewaltig« Rauchwolke über den Höhenzügen zeigte. Es handelte sich um einen Brand in den „Werkstätten für Innen, einrichtung". Sämtliche Feuerwehren der Umgebung und meh. rer« Abteilungen Polizei sind nach der Brandstelle ausgerückt. " Großenhain. In Liega bei Großenhain entstand auf dem Oberboden eines zweistöckigen Gasthofsgrundstückes, ver mutlich durch einen Essendefekt, ein SchaLenfeuer. Obgleich sämtliche Feuerwehren Ler Umgebung zur Be kämpfung des Feuers erschienen waren, brannte das Grund- stück vollständig nieder. D Konzerte, Theater eie. D Aue 24. Juli. Heute Abend um 8 Uhr findet Lie letzte Vorstellung im Zirkus Amarant statt und zwar rollt in derselben Las gleichgroße Attraktionsprogramm wie an Len Vortagen. Die Direktion hat sich, aus Dankbarkeit für den bisherigen Besuch, entschlossen, am letzten Tag« eine beson dere Vergünstigung zu gewähren und zwar dergestalt, daß jeder auf seinen gelösten Sitzplatz eine Dam« oder ein Kind frei einführen kann bezw. brauchen 2Personennur eine Sitzplatzkarte zu lösen. Da die Eintrittspreis« an und für sich schon volkstümlich gehalten sind, wird es einem jeden möglich sein, Lank der Vergünstigung, heute den Zirkus Amarant zu besuchen und sich einige Stunden an wirklich guter, künstlerisch hochstehender Zirkuskunst zu erfreuen. Der Zirkus-Sonderzug verläßt am Mittwoch früh Aue, um Las ge- samte Material nach Auerbach i. V. zu befördern, wo noch am selben Tage die erste Vorstellung stattfinden wird. Schwarzenberg, 24. Juli. Das Vogelschießen nimmt am kommenden Sonnabend seinen Anfang. Di« Budenstadt wird wieder außerordentlich reich sein. Die Schützengesellschaft gibt bekannt, Laß erstmalig die Kinder von Losinhabern und Mitgliedern den gleichhohen Deteiligungsbettag von 1 RM zu zahlen haben. Anmeldungen haben bis Freitag, d«n 27. Juli, bei Schneidermeister Kurt Richter, obere Schloßstraße, zu erfolgen. Daselbst können auch Lie Vogellose zu 1 RM er- worben werden. Spätere Anmeldungen werden wegen An schaffung von gleichen Geschenken unter keinen Umständen berücksichtigt. Radkumbad Oberfchlema, 24. Juli. Mit der Wiedergabe des beliebten Lustspiels „Im weißen R ö ßl" von Blumen- thal und Kadelbuvg, das - seit 1898 immer aufs neue mit gro ßem Erfolge über di« Bretter gegangen ist und Las sich gerade für die Naturbühne besonders gut eignet, hat sich dis Direktion Böttger - Becker ein neues Ruhmesblatt erworben. Die Aufführung fand am Sonntag statt. Direktor Böttger, zu dessen Lieblingsstücken dieses dankbare Lustspiel zählt, führte die Regie. Er hatte die Rollen aufs glücklichste verteilt. Das Bühnenbild — diesmal ohne störend« Kulissen — machst einen sympathischen Eindruck. Die Hauptrolle lag selbstver ländlich in den bewährten Händen des Regiefühvers, Lei nnen ganz famosen Giesecke auf die Bühn« stellte. Wenn auch sein Berliner Dialekt manchmal etwas bayrische Meente an- nahm, so nehmen wir ihm, Ler ein geborener Rürnberger ist lies nicht übel; in Haltung und Gebärde blieb «r jedenfalls einem Lampenfabrikant nichts schuldig. Harras Mi lens Rechtsanwalt Dr. Siedler kam ebenfalls vortrefflich zur Ge- taltung. Und erst die fesche Rößlwirtin Margaret; Schratts! Kein Wunder, daß der Oberkellner Leopold, Le» Georg Meßmer überzeugend wiedergab, bis über Leid; Ohren in sie verliebt war! Der freundlich-bescheidene Gelehrst tzinzelmann fand in Dir. Ive Becker genialste Verkörpe rung^ Der Gegensatz zwischen tzinzelmann und dem verwöhn ten Großstädter Giesecke kam dabei vorteilhaft zum Ausdruck Käth« Kaiser (Ottilie) und Milly Teckenbroä (Klärchen) wirkten ganz entzückend in ihren Iungmädchen- rollen. Georg Liebe spielte den schüchternen Liebhaber (SUlzheimer) mit viel Natürlichkeit, und Kurt Wolffs Bettlertype (Loidl) wirkte ebenfalls echt. Käihi, die Brief trägerin, schien mir etwas zu städtisch in ihren Manieren (Ida Rother). Grete Hänsch gab einen allerliebsten Pieeölo ab. Ur- dmisch wirkte das Flitterwochenpärchen im ersten Akt: Der lange Herr Löschke und Lie kleine Gitty Neubert! Das zahl reich erschienene Publikum spendete herzlichen Beifall, mehr
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