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Bullen, chivciue 30-L . 44-47, ne 1. 41 cschäsls- r. 1—14.28, Franc Flatten 2—78,78, na 49.95 69. weiter lgeschäst Angebot r, Liese« cung ge- Berlinl igekuhlie 0,14 Ps- tingeM he Eier: > Gr. 11. ZchmuH« 25, 17er sr. 12,25 tere 7^ -58 Gr tel- und auseiei: 6—6,50, lärkischer ein 1,7V fleischige artosseln luftrieb: ungvich äst. le nach > Quali« Per 6. 1. 8,7-9,0 9,09,5 21,5 24? 15,0-17? 16,0-18? 14,0-16? 16,0-19? 10,012? 14,015? 22,0-27? 12,2-12? 12,2 Wilsdruffer Tageblatt 2. Watt - Nr. 6 - Freitag, 8 Januar 1S32 Vie vom?Ue6erkÄU8 kromLN von Oert kioitiborZ Tagesspruch. Man lernt nichts kennen, als was man liebt, und je tie fer und vollständiger die Kenntnis werden soll, desto stärker und lebendiger muh Liebe, >a, Leidenschaft sein. Goethe. Nächstenliebe überwindet alles. Chemnitzer Brief. Still, schleppend gehen die Leidens-Monate dahin, und wenn man aus einer Stadt, wie Chemnitz, in der von 360 000 Ein wohnern 150 000 öffentliche Unterstützungen beziehen, etwas berichten soll, dann kann cs nur Trübes, Ernstes sein. Wir sind so niedergebeugt von der harten Faust des Schicksals, die aus uns lastet, d»^ unsere Augen blind sind für das Große, Erhebende, das täglich um uns geschieht. Oder ist es nicht erhebend, wie 53 000 Arbeitslose still und stumm in Chemnitz ihr hartes Schicksal tragen, wie sich diese vom Arbeitsprozeß Ausgeschalteten Ablenkung und Anregung in all den Schu lungskursen suchen, die man eingerichtet hat, um sie nicht geistigen Hunger leiden zu lassen? Oder ist es nicht erhebend, wie alle Kreise auf den Plan getreten sind, um im Nahmen ver WinternolhUte den Bedürftigen zu helfen? Wir haben Flickstuben eingerichtet, in denen die gespendeten Sachen zurecht geschneidert werden, und haben sogar die Reichswehr nach Chemnitz geholt, die im Wirbel der vorweihnachtlichen Schnee flocken ihre schmetternden Hornsignale ertönen ließ und für die Armen mu schönem Erfolg sammelte. Natürlich war das Samm- lungsergevnw in Chemnitz nicht so groß wie vorher in Dres- ven, wo sie Reichswehr oft in wenigen Vormittagsstunden einen großen Lastkraftwagen voll bepackt absahren konnte. r* nicht vergessen, daß die Reichswehr auch Waler nach Chemnitz kam, als schon zahlreiche Samm- ' waren und die meisten bereits gegeben geben konnten, und dann muß man bedenken, die ganz auf ihren Jndustriefleiß angewiesene 7^- weit, weit ärmer ist, als Dresden. Eines der 19^- " Hilsswerke aber, bas aus der Not heraus entstand, Zn ganz im Stillen von unserer einheimischen Industrie Leiien gerufene Wintcrspeisung, die täglich für 15 oder ^o Pfg. nicht weniger als 7000 Menfchcn mit gutem, nahr haftem Essen versorgt und damit das größte Spcisewerk der -ladt darstcllt. Es ist bezeichnend für die Rot, daß 99 Prozent der abgegebenen Portionen abgeholt werden, also in Familien wandern. Die ganze gewaltige Arbeit wird ehrenamtlich ge ieistet, und welche selbstlose Aufopferung sich hier in den Dienst der guten Sache stellt, ermißt man erst, wenn man hört, daß tagtäglich früh halb drei Uhr die Arbeit beginnt, um recht zeitig das Mittagessen fertig zu haben. So riesenhaft ist in den wenigen Wochen der ganze Apparat angewachsen! Daß sich unsere Künstler immer und immer wieder in den Dienst der Nothilse stellen, braucht nicht mehr besonders er wähnt zu werden. Neu aber dürfte sein, daß sich auch der Sport am großen Werke der allgemeinen Licbcstätigkeit beteiligt, wie wir es jetzt in Chemnitz erleben dursten. Vor mehr als 9000 Be suchern trat unser Fußball-Gaumcister, Polizei-SV., zu einem Spiele gegen eine Gauauswahlmannschafi an, dessen Reinertrag der Nothilse zugute kam, und die Veranstaltung erhielt noch dadurch eine ganz besondere und gewiß nicht alltägliche Note, daß die Sportberichterstatter der Presse vor dem eigentlichen Spiel zu einem Kampfe gegen eine Auswahlmannschaft auf den Plan traten und sich einen glänzenden — Sieg errangen. Den Zuschauern blieben zuweilen im wahrsten Sinne des Wortes während dieses Kampfes Mund und Ohren offen stehen, und kleinlaut bekannte so mancher auf den Tribünen, der vorher mit der kritischen Feder der Sportberichterstatter niemals recht einverstanden gewesen war. daß die Presseleute nicht nur kriti sieren, sondern auch spielen können. Als eine Originalität hatte man den Gedanken ausgcgriffen, aber es zeigte sich hinterher, daß ihm eine weit größere Bedeutung zukam, daß er wesent lich das Vertrauen des Publikums und der Sportkretse zur Sportberichierstattung gehoben Hai. Das gewiß seltene Kampf spiel Hal so gefallen, daß man sich jetzt mit dem Gedanken trägt, auch unsere einheimischen Bühnenkünstler auf dem grünen Rasen aufmarschicrcn zu lassen. Kein Zweifel, daß ein solcher Loovttskt bv »srttn NeacktvanAar. Halls «Saals» tS3l 128 ,Nichts I Es kam ooch so unerwartet, daß er plötzlich bei mir war. Und er hat mir das Leben gerettet, das dürfen wir doch nicht vergessen, Tante." Die nickte zufrieden mit dem Kopfe, dann sagte sie: »Ja, es wird eben Dankbarkeit bei dir gewesen sein. Wir wollen es von diesem Standpunkt aus beurteilen, das wird das Beste sein. Ich werde auch mit Melenthin in diesem Sinne sprechen Aber — es hilft alles nichts, Verene, erst mutzt du mir noch versichern, datz zwischen dir und dem Grafen nichts geschehen ist." Aus weit geöffneten Augen blickte Verene auf die Aeltere. Fhr kam erst jetzt zum Bewutztsein, was man dachte, wie man diese kurzen Minuten dieses köstlichen Zu sammenseins auslegen wollte. Am liebsten hätte sie laut herausgeschrien: Es war keine Dankbarkeit; ich liebe ihn, seit ich ihn das erste Mal sah! Aber sie sagte nur: „Ich schwöre dir beim heiligen Gedenken an Großchen, daß zwischen mir und Graf Eschweiler nichts geschah, dessen ich mich zu schämen hätte." Die Brauen der alten Dame schoben sich zusammen. „Nun, man kann auch über die alberne Kutzgeschichte zischeln, wenn man es will. Es ist nur gut, daß das außer Marie niemand weiter gesehen hat. Oberförster Bertram hat dich nun allerdings in der Hütte zusammen mit dem Grafen gesehen. Aber ich denke doch, baß er den Mund halten wird, eben weil es sich um den Grafen handelt." Verene blickte zu Boden. Jetzt schon wußte sie, daß man sie nun immer mit dieser Angelegenheit in der Hand haben würde. Immer, immer! Jetzt war es noch eine Gnade, wenn Melenthin sie heiratete! ' Und nun Sturm...! Noch immer Hochwasser. Sturmschäden tn Deutschland, England und Frankreich. Die Hochwassergefahr tn Desfau ist noch nicht über wunden. Dämme, die die sogenannte „Wasserstadt" vor der Elbe schützen, beginnen weich zu werden. Wenn die Dämme nicht halten sollten, ist für die Stadtteile, die dahintcrliegen, das schlimmste zu befürchten. Der Waffer- stand beginnt allerdings langsam zu fallen. Trotzdem ist der Druck der Fluten noch so stark, datz überall kleine Löcher entstehen, durch die Wasser durchsickert. Im Emdener Hasen. brachen infolge des Sturmes an verschiedenen Schissen die Leinen, sodaß Schiffe und Kähne abgetrieben wurden. Im ostfriesischen Küstengebiet können infolge der Schnee schmelze und der Regengüsse die Entwässerungskanäle die Wassermassen nicht mehr fassen. Teilweise sind die Dämme durchbrochen und weite Landstrecken überschwemmt wor den. In zahlreichen Ortschaften steht das Wasser bis an die Häuser und hat zum Teil bereits die Keller überflutet. Füns Personen verschüttet. In den Nordtiroler Alpen wehte ein starker Föhn, der die Lawinen- und Hochwassergefahr bedeutend erhöht hat. Am Patschcrkofel bei Innsbruck brach ein Lawinen brett los, das eine etwa 400 Meter lange Lawine auslöste. Fünf Personen wurden in die Tiefe gerissen. Vier konnten sich selbst befreien. Der fünfte, ein Bankbeamter aus Innsbruck, wurde schwer verletzt. Aus verschiedenen Teilen von Tirol wird Hochwasser gemeldet. So ist im Zillertal der Finsing aus den Ufern getreten. Das Wasser hat den Bahndamm unterspült, so daß die Gleise in der Luft hängen. Auch aus der Gegend des Walchsees bei Kufstein wird Hochwasser gemeldet. Sturmschäden an der Nordfeeküste. Hochwasser im Ostegebiet. Der Weststurm, der in Stärke 11 über das norddeutsche Küstengebiet hinwegging, hat namentlich in Bremerhaven Schäden verursacht. Der Dampfer „Wakama" der Woer- mann-Linie hat in der Nähe vom Hoheweg-Leuchllurm auf der Autzensee seine beiden Anker und die Kette ver loren. Aus der Bremerhavener Reede verlor der Lloyd- dampfer „Mosel" Anker und Kette. Nach einer Meldung aus Bremervörde ist die Oste an verschiedenen Stellen über die Deiche getreten und dar die Ländereien kilometerweit unter Wasser gesetzt. Ta Deichbruchgesahr besteht, ist die Bevölkerung in Alarm bereitschaft. über England und dem Kanal. wütete ein ungeheures Sturmwetier, das in vielen Landesteilen mit heftigen Regensällen verbunden war und großen Schaden anrichlete. Die Windstärke bei den Scilly-Jnseln betrug über l50 Stundenkilometer, über dem Kanal herrschte eine durchschnittliche Windstärke von 90 bis 100 Stundenkilometern. Im Westen und Norden Englands sind viele Flüsse über ihre Ufer getreten, so daß ganze Dörfer und weite Strecken Landes unter Wasser gesetzt wurden. Auch die französische Nordküste wurde von einem orkanartigen Sturme heimgesucht. Das Auslaufen des großen Dampfers „Paris" aus Le Havre mußte wegen des Unwetters verschoben werden. Der Küstenverkehr ist vollkommen lahmgelegt. In Lorient wurden SOS-Rufe eines großen französischen Fracht dampfers aufgefangen, der sich auf offener See befindet. Auch in Brest wütete der Sturm mit ungeheurer Gewalt. Der englische Dampfer „Jersey City" hat SOS-Rufe aus- gesandt und gemeldet, daß er mit einer Maschinenhavarie zehn Meilen vom Leuchtturm Bishop-Rock entfernt hilflos umhertreibe. In Dänemark richtete der Sturm große Verheerungen an. Die Schlafwagen der Schnellzüge aus Oslo und Schweden konnten nicht übergeführk werden. Der Deutschland-Expreßzug kam mit größerer Verspätung an, weil die Fährverbindung zwischen den dänischen Inseln fast zur Unmöglichkeit geworden war. Da sehr viele Reisende mitgekommen waren, mußte die Übersetzung über den Storström von zwei Fähren vor genommen werden. Eine der Fähren war ein Rad dampfer. Er wurde einmal über das andere von der Strömung zurückgetrieben und war nicht imstande, die kurze Strecke zurückzulegen, so datz er schließlich die Fahrt aufgeben mutzte. Ebenso schlimm erging es der zweiten dänischen Fähre zwischen Falster und Seeland. Eine sonst nur zwanzig Minuten dauernde Fahrt erforderte fast zwei Stunden. In Kopenhagen wurde der Straßenbahnverkehr durch das Unwetter unmöglich gemacht. Glasschilder und Licht reklamen wurden von den Dächern auf die Straße hin- untergeweht. Auch in Sonderburg hat das Sturmwetter fürchterlich getobt. ^3 Todesopfer auf Bali und Lombok. Nach Meldungen aus Batavia ist das Ausmaß der Unwetterkatastrophe auf den Inseln Bali und Lombok hinter den Befürchtungen zurückgeblieben. Durch Sturm und Hochwasser sind zahlreiche Brücken und Wege be schädigt oder zerstört worden. Das Hochwasser der Flüsse hat nach den bisherigen Feststellungen 13 Todesopfer ge fordert. Die Bevölkerung hat viel Vieh und sonstiges Gut verloren, dagegen sind die weltbekannten Tempel und die übrigen Erzeugnisse der buddhistischen Kunst un versehrt geblieben. Der an Wegen, Brücken, Telephon- und Telegraphenleitungen angerichtete Schaden wird auf 200 000 Gulden geschätzt. Hochwasserschäden an der Eider. Rendsburg. Ein Weststurm, der von starken Niederschläge» begleitet war, Hai im Eidergebiet schweren Schaden verursacht Vor allem hatte der Ort Nübbel zu leiden. Die Deiche konnte» das Wasser nichi halten, so daß die meisten Häuser unter Wassei stehen. Die Bewohner wurden von dem eindringenden Wassei überrasch! und mußten vor allem das Vieh aus den nasse» Ställen bergen. Durch den Bruch der Deiche ist die ganze Ord schäft Nübbel überschwemmt. Bei Prinzenmoor ist ebenfalls ein Deich gebrochen. Auch von Hörsten wird Deichbruchgcsahi gemeldet. In Rendsburg drang das Waffer in das Neben gebäude der Altstädter Bleiche, so daß die Feuerwehr ein- greifen mußte. nampz nlcyt weniger Interesse finden und Zugkraft auf die Chemnitzer Sportgemeinde auslösen würde, aber es geht ent schieden zu weit, wenn in diesem Zusammenhänge von Künstler seite der Wunsch ausgesprochen worden isi.daß dann die Theater kritiker als Gegenspieler auftrelen möchten! Das könnte den Herren so passen, sich bei dieser Gelegenheit für so manches scharfe Wort der Kritik rächen zu können, und die Befürch tung läge nahe, datz die Sportberichte dann von einem zu weilen „harten" Spiele berichten müßten! So findet man auch inmitten des düsteren Dunkels unserer Alltagsnot doch noch lichte Strahlen in der sreudlosen Gegen wart, und diese lichten Strahlen des tapferen Durchhallens, der selbstlosen Liebe und Hilfsbereitschaft sind vielleicht in Wahrheit schon die Silberstreifen eines neuen Morgenscheins. Egon. A666VV0 Arbeitslose. Starke Zunahme der Arbeitslosigkeit. Wie die Neichsanstalt für Arbeitslosenversicherung und Arbeitsvermittlung mitteilt, betrug die Zahl der Arbeitslosen am 31. Dezember 1931 rund 5 666 000. Das ist eine Zunahme von 316 000 gegenüber dem 15. Dezember. s an . . . qO" Gab es venn keinen Ausweg mehr für sie? Forstwaris Grete! Die hatte den Weg gefunden! Weil der Mann, ven sie liebte, ihr unerreichbar blieb, suchte sie Frieden für ihre heitzen Wünsche. Und plötzlich dachte Verene: Er hat mich nicht gerettet! Nein, er hat mich ja nur einem unerträglichen Leben zurückgegeben. Großmama ist iot! Sie starb, während er mich rettete! Und wie gut wäre es doch, wenn auch ich gestorben wäre! Wie gut wäre es! „Ich denke, datz du vir des Glückes, datz Melenthin dich so sehr liebt und sogar diese alberne Geschichte mit Graf Eschweiler mit in Kauf nehmen will, voll bewußt bist, Verene!" Die klanglose Stimme riß an Verenes Nerven. Sie nickte. „Ich bin einverstanden, Tante!" Die Dame umarmte sie. „Ich habe es ja gewußt, daß noch alles gut wird. Du bist doch ein vernünftiges kleines Mädel." Verene lauschte auf das Schlagen der Turmuhr, das laut und vernehmlich herüberklang. Elf Uhr! Vor einer Stunde hatte sie im Walde sein sollen. Ob Graf Eschweiler gewartet hatte? Vielleicht! Nein, wahr scheinlich sogar! Denn er interessierte sich doch nur so lange für eine Frau, solange er sie nichi besaß! Dann wars er sie beiseiie. So hatte Tante Pastor gesagt! Frau Pastor hob Verenes Kinn in die Höhe. „Na, nun sei mein gutes Mädel und begrüße deinen Verlobten! Dori kommt er bereits. Wir werden natürlich gerade in diesen Tagen und auch in den nächsten Wochen die Verlobung nicht bekannigeben können. Es wäre mehr als unschicklich. Aber wissen soll Melenthin immerhin, woran er nun ist." Und Verene nickte wieder wie eine Pagode. Frau Pastor ries über den Platz hinweg: „Lieber Walter, komm herüber. Wir haben alles be sprochen." Melenthin durchfuhr es unangenehm. Ihm war, als hätte er Verene der Tante Pastor doch lieber nicht aus liefern sollen. Aber jetzt war es zu spät. Und — wollte er etwa undankbar sein? Die Tante hatte doch vollständig in seinem Sinne gesprochen. Hauptsache blieb schlietzlich, datz Verene endlich einverstanden war. In Zukunft konnte man sich Tante Pastor ein bitzchen vom Halse halten. Das würde sich alles machen lassen. Mit großen Schritten kam er jetzt näher. Seine breite, kurze Hand umschloß Verenes feine Finger mit viel zu festem Druck- „Vercnc?" „Ich will Ihre Frau werden." War das wirklich ihre eigene Stimme, die das gesagt hatte? Verene horchte ganz verwundert auf diese kalte, spröde Stimme. Der Oberförster wollte sie küssen. Da wich sie zurück. Ganz deutlich sah sie ein schönes, braunes Ge sicht mit herrischen, blauen Augen vor sich. Sie hörte eine tiefe, klangvolle Stimme: „Mein Liebes, sehe ich dich morgen früh im Walde?" Verene schloß die Augen. Diese Worte hatten sie glücklich gemacht. Und sie waren doch nichts weiter gewesen als eine geübie Phrase, die der Graf wohl schon vielfach gebraucht hatte. Verene hob die Lider, sah den Oberförster an und bat: „Es muß einstweilen alles bleiben, wie es ist, weil — doch Großchen —" »Ja, ja, selbstverständlich, Verene! Es muß erst eine kurze Zeit vergehen — ich verstehe!" Melenthin war weder mit sich, noch mit Verene und Tante Pastor zufrieden. Dabei aber lohte in ihm die Leidenschaft für dieses schöne, junge Mädchen wieder ganz hoch, und er dachte: „Nun muß ich wieder warten! Und doch hätte ich viel leicht nichts erreicht, wenn Frau Doktor Beringer noch lebte, d^nn sie Hal mich, als sie mit Verene im Forsthause zu Besuch weilte, recht merkwürdig angesehen. Vielleicht war der Tod mein größter Helfershelfer." (Fortsetzung folgt.)