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Wilsdruffer Tageblatt : 07.01.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-01-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193201076
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19320107
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19320107
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1932
-
Monat
1932-01
- Tag 1932-01-07
-
Monat
1932-01
-
Jahr
1932
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 07.01.1932
- Autor
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wie oben bereits angegeben wurde, 300 g Ei weiß und 3 kg Stärkewerte, so daß sich der Gesamtnährstofsbedarf (Erhaltungsfutter und Pro duktionsfutter) beläuft bei einer Leistung von Verd. Eiweiß 650 g 800 „ 1050 „ 1300 „ Stürkewerte 4 kg ö „ 6 „ 7 „ Vergleichen wir diese Zahlen mit dem Nährstoff gehalt der aus wirtschaftseigenen Futterstoffen zusammengestellten Ration, so ergibt sich, daß diese Ration zu eiweißarm ist, um den Nähr stoffbedarf der milchgebenden Kühe zu decken. Unsere selbstgewonucnen Futterstoffe sind alle durchweg arm an Eiweiß und wir sind daher ge zwungen, für die Tiere, die einen hohen Be- darf an Eiweiß haben — und dazu gehören vor allen Dingen die Milchkühe —, eiweißreiche Kraftfuttermittel Hinzuzukausen. Nun hat man festgestellt, daß es nicht vorteil haft ist, nur ein Kraftfuttermittel, sondern ein Gemisch von mehreren, mindestens drei Kraft futtermitteln zu verabreichen. Wenn die Milch nach Fettgehalt bezahlt oder im eigenen Betriebe auf Butter verarbeitet wird, wird man zur Her stellung der Futtermischung in erster Linie Palm kernkuchen oder auch Kokoskuchen wählen und daneben dann ferner noch mindestens zwei Kraft- suttermittel mit hohem Eiweißgehalt. Nehmen wir an, daß Sonnenblumen- und Erdnußkuchen sich am preiswertesten stellen und daneben Palm kernkuchen gegeben werden sollen, so wird man von diesen drei Futtermitteln auf deni Futterboden für mehrere Tage eine Mischung Herstellen im Verhältnis von 1:1:1. Ein Kilogramm dieser Mischung weist einen Nährstoffgehalt von 276 g verdaulichen: Eiweiß und 716 g StürkeweM auf. In der oben aufgcführten Grundration waren an Nährstoffen vorhanden 280 g verdauliches Eiweiß und 4,360 kg Starkewerte. Legt man zu 6 kg Milch 10 „ „ 1^ ,, » 20 „ „ dieser Ration 1 kg der Kraftsuttermischung zu, so erhält man eine Ration mit 556 g verdauliches Eiweiß und 5,076 kg Stärkewerte. Diese Ration würde, wie die vorstehende Tabelle zeigt, den Gesamtnährstoffbedarf der Tiere decken, die ent weder trocken stehen oder noch 5 kg Milch liefern. Legen wir ein weiteres Kilogramm der Kraft futtermischung zu, so deckt die Ration den Nähr stoffbedarf der Tiere bis zu einer Tagesleistung von 10 Liter Milch. Eine weitere Zulage eines Kilogramms Kraftsuttergemifches würde für die Tiere mit einer Leistung von 15 Liter Milch ausreichen. Wenn endlich wiederum 1 kg Kraft futter zugelegt wird, so wird dadurch eine Ration erhalten, die den Gesamtnährstofsbedarf der Tiere befriedigt, welche 20 Liter Milch geben. Tieren mit noch höherer Milchleistung ist eine weitere Zulage zu gewähren, damit ihnen die Nährstoffe zur Bildung der großen Milchmenge zur Verfügung stehen. Wir müssen also, um es kurz zu sagen, die Fütterung der Leistung anpassen und dürfen erst dann die Futterration schmälern, wenn das Tier das verabreichte Kraft futter durch seine Milchleistung nicht mehr bezahlt. Wie soll nun aber diese Art der Milchvieh fütterung in der Praxis durchgeführt werden? Die Antwort auf diese Frage lautet: Auf dem Wege der Gruppenfütterung, d. h. die Kühe von ungefähr gleicher Milchleistung sind in Gruppen einzuteilen und ihnen ist alsdann das Futter entsprechend ihrer Leistung zuzumessen. In der Praxis wird man mit der Bildung von vier bis fünf Gruppen das Ziel der Gruppen fütterung erreichen können. In die erste Gruppe stellt man alle trocken stehenden Kühe und die Tiere mit einer täglichen Leistung bis zu 5 Liter Milch. In die zweite die Kühe mit 6 bis 10 Liter, in die dritte die mit 11 bis 15 Liter, in die vierte Gruppe die mit 16 bis 20 Liter Milch, und die fünfte Gruppe endlich müßte alle Tiere auf nehmen mit über 20 Liter Milch. Junge Kühe, die noch im Wachstum begriffen sind, sind eine Gruppe höher einzugliedern, als sie nach ihrer Milchleistung eingegliedert werden müßten. Eine Zusammenstellung der Tiere der einzelnen Gruppen kann in der Praxis unterbleiben, wenn man die Tiere der zweiten Gruppe mit einem Kreidestrich auf der Stalltafel, die der dritten mit zwei, der vierten mit drei usw. kennzeichnet. Die Tiere der ersten Gruppe erhalten keinen Vermerk auf der Stalltafel. Man gibt dann die Anweisung, das für den Tagesbedarf zurecht gemachte Grundfutter (Runkeln, Sauerfutter, Spreusauf derFuttertenne mit so vielKilogramm des Kraftsuttergemisches zu versehen, als Kühe im Stalle stehen. Das so hergestellte Futter ist allen Tieren des Stalles gleichmäßig zu verab reichen und es deckt, wie oben zahlenmäßig nach gewiesen wurde, den Nährstoffbedarf der ersten Gruppe. Alsdann bändigt man dem Fütterer ein Hohlgefäß aus, das 500 g des Kraftfutter gemisches faßt und weist den Fütterer an, den Tieren, die auf ihrer Stalltafel einen Kreidestrich haben, bei jeder Mahlzeit ein Gefäß, denen, die zwei Striche haben, zwei Gefäße und so fort über das Futter in die Krippe zu streuen. Bei der Gruppencinteilung sind die hoch tragenden Tiere mit in der ersten Gruppe unter gebracht worden. Ob es nun angebracht erscheint, diesen Tieren neben dem Grundfutter und 1 kg Kraftfutter noch eine Zulage zu gewähren, muß von Fall zu Fall entschieden werden. Endlich sei darauf hingewiesen, daß die obige Futter zusammenstellung lediglich einen Anhalt bieten soll. Futterrezepte, die für alle Wirtschaften brauchbar sind, können nicht gegeben werden. Die Fütterung der Tiere ist aufzubauen auf den im Betriebe selbst erzeugten Futterstoffen. Je mehr wirtschaftseigene Futterstoffe für die Fütte rung zur Verfügung stehen und je höher ihr Nährwert ist, um so weniger Beifutter in Form von Kraftfutter ist erforderlich. Der deutsche Feldsruchtbau Die deutsche Landwirtschaft hat, gemessen an den Verhältnissen, wie sie vor der Gemeinheits- teilnng in den anfangs 1830er Jahren bestanden, einen besonders großen Aufschwung genommen. Soweit der Betrieb intensiv gestaltet worden ist, stiegen die Ernteerträge erheblich, oft um das Mehrfache, insbesondere soweit guter reicher, von Natur fruchtbarer Boden in Betracht kam. Eine Vermehrung der Fruchtarten hat sich aber, abgesehen von der noch Mitte des siebzehnten Jahrhunderts erfolgten Einführung der Kartoffel, die allerdings von ganz besonders großer Bedeutung war, nicht gezeigt, die Zahl derselben hat sich sogar nicht unwesentlich verringert. Aus unserm Gesichts kreis verschwunden ist die Kardendistel, vixsaous Quilonum, auch Weberkarde, Weberdistel genannt, die seit den: dreizehnten Jahrhundert gebaut wurde. Unsere Industrie wandte sich der fran zösischen Karde zu, weil diese dort auf dem warmen milden sandmergeligen Boden angeblich eine größere Festigkeit aufweisen solle. Ferner scheint verschwunden zu sein der Krapp, auch Färberröte genannt, Rudin tinetorum, an den noch heute in Sachsen die Fläche eines Gutes erinnert, die den Namen Krappgarten führt. Verschwunden ist anscheinend die Kicher, 6iosr arietinum R. Der Same dieser Frucht wurde als Gemüse, als Kaffeesurrogat und zur Geflügelmast verwendet. Ferner der Waid, lsotis tinvtorin, deutscher Indigo. Diese merk würdige Pflanze war viele Jahrhunderte hindurch das einzige Gewächs, aus dem man die blane Pslanzenfarbe oder den Indigo für die Technik bezog. Sie wurde zuerst in Frankreich angebaut, aber schon während des Interregnums begann auch in Thüringen der Waidbau rind nahm einen großen Umfang an. Der Waid wurde bei weitem das wichtigste Produkt dieses Landstriches und übertraf an Gewinn alle übrigen Kulturen der Feldfrüchte zusammen, denn man schätzte die Einnahme, welche durch Versendung an Waid kugeln in Thüringen gewonnen wurde, auf jährlich über drei Tonnen Goldes, was nach dem jetzigen Geldwert über neun Millionen Mark betragen würde. Außer in Thüringen wurde auch noch in Sachsen, im Harzlande und auch im Rheinlands bei Jülich und Berg viel Waid gebaut. Die Seidenindustrie ist in Deutschland durch die französischen Flüchtlinge eingeführt worden. Aber auch sie hat hier auf die Dauer leider nicht Fuß fassen können, weil der Maulbeerbaum, dessen Laub die Nahrung der Seidenraupe ist, in unserem Klima auf die Dauer nicht recht gedeiht und be sonders bei größerer Kälte erfriert und eingeht. Der Hanf, Vanuatus touruo, ursprünglich aus Ostindien stammend, wurde schon zu Karl des Großen Zeiten in Deutschland gebaut. Der Beiname touruo stammt daher, weil der Spiegel der Samendolde sich immer mit der Sonne dreht. In früheren Zeiten weit über Deutschland ver breitet, hat sich der Hanfbau heute vorwiegend nach dessen südlich gelegenen Ländern zurück gezogen, mit denen die mehr nördlich gelegenen Gebiete nicht zu konkurrieren vermögen. Der Anbau der Ölfrüchte, Raps, Rübsen, Lein, Dotter, war in früheren Zeiten deshalb von ganz besonderer Bedeutung, weil diese Früchte das Material für die Beleuchtung in Haus, Hof und auf den Straßen zu liefern hatten. Da der Bedarf ein großer und die Nachfrage daher erheblich war und demgemäß sich die Preise gestalteten, ko kam dabei auch der Landwirt gut auf seine Rechnung. Das war aber nicht von Bestand und es hieß auch hier: „Das Alte stürzt, es ändert sich die Zeit". In England wurde das Leuchtgas entdeckt und zuerst im Jahre 1792 in Redruth (Cornwall), dann 1814 in London, 1826 in Berlin und Hannover zur Straßenbeleuchtung verwendet. Die stärkste Zurückdrängung hat das Fruchtöl als Beleuchtungs- material aber erfahren durch die Einführung des Petroleums aus Amerika in der Mitte der 1860er Jahre. Heute ist die Beleuchtung mit Fruchtöl Von Güterdirektor Dietrich fast so gut wie völlig verschwunden und selbst zum Schmieren der Maschinen verwendet man teilweise Surrogate der Erdölgewinnung. Für die Landwirtschaft war der ausgedehnte Olfrucht- bau früherer Zeiten infolge starker Nachfrage nach seinen Erzeugnissen nicht nur an sich gut lohnend, er war auch als Vorfrucht für ande-e anspruchsvolle Gewächse sehr günstig und daher geschätzt, die starke Fruchtentwicklung hält den Boden gut unter Schatten und gibt ihm dadurch eine gute Gare. Sehr wertvoll war der starke Anbau der Ölfrüchte besonders auch deshalb, weil die starken, tiefeindringenden Wurzeln den Boden aufschließen, dadurch Gänge für die schwächeren Wurzeln der folgenden Getreidearten schaffen, versunkene Pflanzennährstosse aus der Tiefe emporholen und diese damit in den Kreis lauf der Wirtschaft zurückführen. In früherer Zeit, etwa bis Ende des vorigen Jahrhunderts, stand die Spiritusindustrie Deutsch lands in hoher Blüte, ein großer Teil der Kartoffel ernten fand dabei lohnende Verwertung. Es trat bann aber eine ungünstige Wandlung ein, als der Export von Rohspiritus ganz erheblich nachließ, weil das Ausland, insbesondere Spanien, die Einfuhr stark beschränkte und diese durch hohe Zölle fast unmöglich machte. Die Spiritus erzeugung in Deutschland mußte deshalb ganz erheblich und auf einen Bruchteil der bisherigen Menge eingeschränkt werden, zu welchem Zweck die Brennereien nach dem Verhältnis ihrer Kartofselerzeugung kontingentiert wurden. Der bisherige große Wert und Vorteil der Kartoffel brennereien ging dadurch zum großen Teil verloren, der Betrieb konnte nur noch in sehr beschränktem Maße fortgeführt werden zum Schaden und Nachteil unseres Kartoffelbaues, insbesondere soweit es sich um die gute Benutzung des leichten Bodens handelt. Es wird besonders in den Kreisen der Land wirte immer von der guten alten Zeit gesprochen dF § MF EUZM und wer die Verhältnisse richtig zu überschauen vermag, wird zugeben, daß dies, soweit die Land wirtschaft in Frage kommt, seine volle Berechti gung hat. Wenn man früher sagte: „Hat der Bauer Geld, so hat es die ganze Welt", so zeugt dies unbedingt von einer richtigen Auffassung Edampignonkultur für Will eine Hausfrau eine angenehme Ab wechselung in ihren winterlichen Küchenzettel bringen, so empfehle ich ihr, eine Champignon- Kultur anzulogen. Bedingung ist ein ein bis zwei Quadratmeter großer, etwa 18 Grad Cel sius haltender, reiner Raum im Keller, zwei bis vier Zentner frischer Pferdemist, etwas gute Gartenerde, einwandfreie Brut und schließlich Lust und Liebe zur Sache. Ist der Kellerboden betoniert, so bedecke man denselben mit Brettern, da der Beton die Wärme zu schnell entzieht. Hell braucht der Raum nicht zu sein. Der Dünger wird frisch in mehreren Schichten locker bis zu 60 om Höhe gepackt, wodurch er fick gleichmäßig setzt. Zwischen die einzelnen Schichten gebe man etwas Lehm oder Garten erde, was die Verbrennung verlangsamt und zur Erhaltuna der Feuchtigkeit beitrügt. Mit Hilfe eines Thermometers, das man in das Beet steckt, beobachtet man das Steigen und Fallen der Temperatur. Beginnt die Tem peratur zu fallen, dann schlägt man den Mist mit einer Schaufel fest an. Ist die Temperatur auf etwa 20 bis 25 Grad Celsius gefallen, dann bringe man die Brut in das Beet, und zwar in einem Abstand von 25 om lege man etwa 5 ow tief walnußgroße Brutstückchen. Die Vertiefungen fülle man mit verrottetem Mist Allerlei Neues aus Feld und Haus und Keller, Küche und Nur inländische Baustoffe für die vor-, städtische Kleinsiedlung. Nach dem Entwurf der Richtlinien für die vorstädtische Kleinsied lung sollen Wohn- und Stallgebäude nur aus inländischen Baustoffen hergestellt werden. — Auf die Holzbauweise wird dabei besonders hingcwiesen. Allen, die sich mit der Holzbau weise immer noch nicht befreunden können und das einfache Siedlerhaus aus Holz als unzu reichende menschliche Behausung ablehnen, wird die Grüne Woche 1932 dazu verhelfen können, ihr Urteil zu berichtigen. Neben einem hölzernen Forsthaus, das ebenso gut als hübsches Mittel-- standswohnhans für Stadt und Laud angesehen werden darf, ist die Errichtung eines einfachen WaldarbUterhauses geplant, bas die erprobten Wege und Formen des Holzbaues für das Siedlungswerk zeigen soll. W. F. Di« Bekämpfung des amerikanisch«!! Stachel beermeltaues. Es war lange Zeit unmöglich, den sehr schädlichen und sich schnell verbreitenden Stachc-lbeermeltwu zu bekämpfen. Auch heute noch nst es sehr schwierig, der Krankheit mit Erfolg entgegenzutreten, und kommen fast aus schließlich nur indirekte Bekämpfungsmittel in Frage. Die Erfahrung hat gelehrt, Laß Sträucher, denen es an genügenden Nährstoffen und Kalk fehlt, oder Äie im Boden einen Stick stoffüberschuß vorffnden, besonders anfällig sind. Deshalb sorge man In erster Linie für eine aus reichende Kalkzufuhr und Bolldiiugung, in der Kali vorherrschend ist. Es ist verkehrt, im Spätherbst, Winter oder gar im Frühjahr den Sträuchern Jauche oder Stallmist zu verab reichen, da sie vorwiegend Stickstoff enthalten. Der Pilz überwintert an den Spitzen der ein jährigen Trstbe. Diese sind darum während des Winters 3 bis 5 ein hinter der Befallstcik cinzukürzen. Soweit die Triebspitzen befallen lind, sind sie leicht gekrümmt und weißlich. Aber auch am alten Holz überwintern ab und zu Pilzsporen. Aus diesem Grunde ist es not wendig, die Sträucher während des Winters mit einer dreiprozentigen Schwefclbrllhe (Sol bar) gründlich zu spritzen. Im Frühjahr, kurz vor dem Schwellen der Knospen, spritze man noch einmal mit einer 0,5- bis Iprozentigen Schwefelbrühe, um den von anderen Sträuchern der wirtschaftlichen Verhältnisse. Den Beweis dafür erbringt gerade die heutige Zeit. Grund legende Änderung dieser heute höchst unerwünschten Zustände können sich aber nur ergeben, wenn wieder Möglichkeiten geschaffen werden, die die Landwirtschaft wieder rentabel machen. HEb Von Hubert Klein auf. Nack etwa zwei bis drei Wochen zieht die Brut Fäden, und ist es jetzt an der Zeit, das Beet etwa 5 om hoch mit verrottetem Mist oder guter Gartenerde abzudecken, worüber man dann eine etwa 8 bis 10 om hohe Schicht an- gewärmte Lauderde bringt, die man awdrückt und glättet. Sechs bis acht Wochen später er scheinen die ersten Pilze. Die Ernte dauert etwa zehn Wochen; man schone bei der Ernte die Brut dadurch, indem man die Pilz« sorgfältig abdreht. Erntereif ist ein Pilz, wenn er noch nicht aufgeplatzt ist. Die Pflege des Beetes besteht in zeitweiligem Bewässern, indem man in das Beet einige Löcher stößt und dahinein gut erwärmtes Wasser von etwa 20 Grad Celsius gießt, das sich ver-, teilt und von unten nach oben steigt. Ab und zu überbrause man außerdem das Beet tausesm mit lauwarmem Wasser. Das Beet darf aber keineswegs zu naß gehalten werdet:. Für ein Quadratmeter Beetflüche bedarf man etwa 500 g Brut. Den Mist der ab geernteten Beete verwendet man mit Vorteil zum Abdecken neu angelegter Beete. Wer außerdem beobachten kann und mit Freude bei der Sache ist, wird noch manche.!» Vorteil in der Kultur hcrausbringen und diese dadurch ertragreicher gestalten. Garten, Stall und Hof, Blumenzimmer durch den Wind herbeigewehtcn Sporen das Auskckmen unmöglich zu machen. Stark be fallene Pflanzungen sind am besten herunter zuschneiden, das Strauchwerk ist zu verbrennen und der Busch so zu erneuern. Kli. Mohrriiben-Bananen? Eine auf den ersten Blick etwas wunderliche Gegenüberstellung, die aber in Norwegen in Wort und Bild hart näckig in der Fachpresse vertreten wird und daher hier nicht außer acht bleiben soll. An gesichts der wachsenden Bananenreklame emp fiehlt man dort unter Aufwand vergleichender Gehaltsziffern die Verwendung heimischer Mohrrüben zum Rohgcnuß statt der ein- geführtrn Bananen. Zwar stehen die Mohr rüben in der Kalorieziffer etwas zurück, haben aber einen weit höheren Kalkgchalt und dem gemäß weit größeren Basenüberschuß, sind zu dem im Vitamin-L-, L» und 6-Gehalt den Bananen weit überlegen. Kein Wunder also, daß die Mohrrüben an die Kinder der Osloer Schulen ausgeteilt werden. So wendet sich das vielleicht auftauchend« Lächeln in einen starken Achtungserfolg der nordischen Ziel bewußtheit und läßt für deutsche Verhältnisse neben den Mohrrüben die Bedeutung der deut schen Früchte in hellerem Lichte erscheinen. Auch hier vermag das Beispiel viel. Rrs. Seuchenartige Lungenerkrankungsn werden besonders dort beobachtet, wo unhygienische Stallungen vorhanden sind. Gewährt man den Kälbern keine Bewegungsfreiheit, und bringt sie in Buchten mit dumpfer, stickiger Luft und schlechtem Iaucheabfluß unter, dann wird der Organismus geschwächt und für Infektionen empfänglich gemacht. Diese seuchenartigen Lun- gencrkrankungen treten entweder akut oder chronisch, schleichend, auf. Zur ersten Gruppe gehört die sogenannte septische Pneumonie, die die Kälber meist im Alter von acht bis vierzehn Tagen befällt. Es kann auch Vorkommen, daß sie später, manchmal erst nach dem Absetzen, erkranken. Bei der septischen Pneumonie fiebern die Kälber stark, haben eine an gestrengte und beschleunigte Atmung, husten und zeigen einen schmutzig-grauen Nascnaus- fluß sowie einen Augcnkatarrh. Die Atemnot kann so hochgradig werden, daß die Kälber, um besser Lust zu bekommen, dir Beine ans- einandcrspreizen und Kops und Hals nach vorn strecken. Auf der Höhe der Krankheit stellen sich Taumeln und große Schwäche ein. Gewöhnlich führt die Krankheit in em bis zwei Tagen zum Tode. Die chronischen Lun- gcnerkrankungcn sind häufiger. Bei ihnen liegt anfangs eine Infektion nicht vor. Die Kälber zeigen zunächst geringen Husten, der allmählich immer mehr zunimmt. Dabei magern die Tiere ab, zeigen struppiges Haar und schleimig-eitrigen Nasenausfluß. Erst später, wenn die Lunge bereits verödet ist, siedeln sich Bakterien verschiedener Art in dem kranken Gewebe an und beschleunigen den Tod des Tieres. Da die seuchenhaften Lungenerkran kungen nur in Stallungen mit mangelnder Hygiene vorkommen, muß auf gesunde Stal lungen besonders Wert gelegt werden. Die Kälber sollen nicht angebunden werden, sondern einen Auslauf haben, damit sich der Or ganismus kräftigt und Infektionen gegenüber widerstandsfähig ist. Der Stallboden soll un durchlässig, ivarm, trocken und mit reichlich Streu versehen sein. Da die Forderungen der Stallhygicne nicht überall streng durch führbar sind, können die Kälber schließlich noch durch Impfungen in ihrer Widerstands kraft gestärkt werden. Was für die ersten beiden Kälberseuchen gesagt worden ist, gilt auch hier. Der Landwirt kommt mit Impfun gen und Arzneimitteln jedoch allein nicht zum Ziel, es sei denn, daß er gloichzeütäg hygienische Maßnahmen ergreift. vr. H. Braunschalige Hühnereier hält man ge wöhnlich für wohlschmeckender oder mehr ge haltvoller als weißschalige. Diese Ansicht ist weit verbreitet, aber durch nichts begründet. Es dürfte sich also hier vielmehr um eine reine Modesache handeln. Kl. Durch Gartenarbeit schmutzige Hände reinigt man am schnellsten mit Petroleum, dieses löst sogar Harz, Teer und Farbe. Hinterher muß man die Hände allerdings zweimal mit Seife und warmem Wasser waschen, damit sie den Geruch verlieren. G. M. Sauerkraut mit Mayonnaise als Rohkost gericht. Hierzu schneidet man das Sauerkraut klein, gibt reichlich kleingeschnittene Zwiebeln darüber und zieht nun «ine Mayonnaifensohe darunter. Kurz vor dem Anrichten mischt nian noch einige Löffel Rahm darunter, wod üch der Geschmack noch feiner wird. Zuw Garnieren des Gerichtes kann man schließlich hartgekocht« Eier oder Tomaten verwenden. E. S. Frikassee von H«cht. Nachdem der Hecht gc. hörig gereinigt ist, setzt man ihn mit Wasser und Salz auf und läßt ihn tüchtig kochen, bis er schön gar ist; dann befreit man ihn von allen Gräten und zerfiückt ihn in kleine Stücke. Nun nimmt man etwas Fleischbrühe, tut ein wenig gewässerte, kleingehackte Sardcl'en und Zwiebeln sowie gestoßenes Gewürz, Weißwein und Kapern hinzu, läßt alles durchkochen, und rührt diese Soße mit Eiern ab, tut dann den Hecht hinein und läßt ihn etwas durchschmoren. Das Frikassee kann man warm und kalt essen; man garniert mit Zitronenscheiben. Ad.in K. Für die Bücherfreunde Abrrißkalendrr für Eeslügelwirtschaft 1932. Herausgegeben von Oberlandwirtschaftsrat R. Römer und Annemarie Reimer. 106 Blatt. 117 Bilder. Größe 16x26 cm. Verlag Iachner L Fischer, Leipzig W 33. Preis 2 Rdl. Die bekannten Herausgeber haben hier im Verein mit ihrem Verleger ein Werk geschaffen, das alle Achtuna verdient. Es handelt sich nicht um einen Kalender im üblichen Taschen format, sondern um einen wirklich künst lerischen Abreißkalender. Aber er sagt nicht nur die Tage an, sondern bringt herrliche Bilder aus der Geflügelwirtschaft, kurze, aber zcitentsprechende Ratschläge, Belehrungen, Hin weise, sinnige Lebenssprüche und launige Happen auf Vorder- und Rückseite. Ein wunderbarer Wandschmuck. Ein wertvolles Geschenk für Geflügelfreunde. Der Kalender verdient rascheste Verbreitung in allen Gegenden, wo die deutsche Zunge spricht. R-
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