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«Seme/lr-Eme/' IktMeßer M Mage ES 2iMVsri /ede^mairn ekn Abdruck aller Aul- Gedingungcn für Vie Beantwerlmm von Anfragen: Der weitaus aröüte Dell der Fragen wird schriftlich beantwortet, da Worten räumlich nnmöglich ist. Deshalb mutz jede Anfrage die genaue .Adresse »es Fragestellers enthalten. Anonyme '^"""' werden grundsätzlich nicht beantwortet. Außerdem ist feder Frage ein Ausweis, daß Frage/teller L-ezicaer utisereS Blattes ick, sowie als Portoersatz »er Ltctrag bon üb Ryf. beizusügen. Für fede weitere Frage, auch desfetbcu FragesbNlerS, sind gleichfalls SS Rpf. mitzuiendeu. Anfragen, denen zu wenig lflerto beigefügt ist, werden zurückgelegt und erst beantwortet, wenn der volle Portoersatz erstattet wird. Fni Bnefkafteii werden nur rein landwiet» fchaftiiche und ninnrttelbar einschlägige Frage» behandelt/ in Rechtsfragen oder in Angelegenheiten, die sich nicht dein Rahmen unseres glattes an» passeu, kann Auskunft keinenfalls erteilt werden. Unsere Ratschläge geschehen ohne jede Verbindlichkeit. Die Schristleitung Frage: Pferd leidet an Harnruhr. Ich beobachte bei meinem elfjährigen Pferde, daß es seit drei Wochen sehr viel Wasser zu sich nimmt. Der Urin ist klar wie Wasser und wird reichlich abgesondert. Die Fütterung bestecht aus Noggenhacksel, Roggen- und Haferkörncrn mit Roggenschrot gemischt und etwas Heu. Ein Futterwcchsel hat nicht staltgefundeu. In letzter Zeit wurden etwas Futterrüben verabreichte Eine Aendcrung des Gesundheitszustandes ist aber nicht emgetrcten. Die Freßlust ist wie ge wöhnlich, doch fühlt sich das Tier matt und magert ab. Worin beruht die Erkrankung und wie läßt sie sich beseitigen? O. B. in I. Antwort: Ihr Pferd leidet wahrscheinlich an der Harnruhr, landläufig auch Lautersdalü genannt. Bei dieser Erkrankung tritt reichliche Entleerung eines sehr wüHerigen, klaren, ge ruchlosen Urins ein. Daneben zeigt sich stinken der, saurer Kot. Die Freßlust vermindert sich allmählich, cs ist aber unauslöschlicher Durst vorhanden. Die Erkrankung beruht wahrschein lich in einer Erschlaffung der Nierengesäße. Hierdurch wird ein leichterer und schnollercr Durchtritt des Harns bedingt. Möglicherweise kommt auch eine nervöse Störung als Ursache in Betracht. Zwecks Bekämpfung empfiehlt es sich, dem Tier das Tränkwasser durch Zu satz von Lehm, Kreide, Kalk usw. zu verleiden. Hierdurch wird einer übermäßigen Wasscrauf-» nähme bis zu einem gewissen Grade vorgsbeugt. Svdann muß geprüft werden, ob das Futter völlig einwandfrei ist. Sie geben vorübergehend am besten als Kraftfutter neben Häcksel und Heu nur Schleimsuppen von einwandfreiem ge quetschtem Hafer. Zwecks Bekämpfung können zusammenziehende Mittel, wie Gerbsäure, Eisen-f vitriol, Alaun, Bleizucker, in das Gesöff getan werden. Auch die Anwendung von künstlichem Karlsbader Salz wird empfohlen. Nach neueren Erfahrungen hat sich Tannopin, täglich ein- bis zweimal 18 g, gut bewährt. vr. Bu. Frage: Kuh leidet an Erbrechen. Eine hochtragende Kuh, die in fünf Wochen kalben soll,, bringt seit einiger Zeit beim Wiederkäuen Klumpen von gekautem Futter heraus und stöhnt dabei. Was ist dies für eine Krankheit und wodurch wird dieselbe verursacht? Ist diese Krankheit gefährlich? R. in S. Antwort: Bei Ihrer Kuh handelt eZ sich um Erbrechen. Diese Krankheitserschomung kommt bei Rindern sehr selten vor. Sie ent steht infolge von Magenüberladung oder von einer krankhaften Reizung des Magens. In Ihrem Falle kommt nach unserem Erachten nur Magenüberladung in Frage. Bei der vor liegenden tzochlrächtigkeit Ihrer Kuh ist die Bauchhöhle schon sehr stark von dem Kalb in Anspruch genommen. Nimmt nun die Kuh sehr viel Rauhfutter zu sich, so hat dieses beim Wiederkäuen einfach keinen Platz in der Bauch höhle und wird ausgebrochen. Irgendwelche Gefahr ist bet dieser KrankheitserschÄnung nicht vorhanden. Wir empfehlen Ihnen, der Kuh eine dem Umfange nach nur sehr Knappe Futterration zu verabreichen. Bielleicht 5 Kg Rüben, 2 Kg Kraftfutter und 3 bis 4 Kg Heu je Tag. Als Erhaltungsfutter ist diese Menge vollkommen ausreichend: sie wird aber niemals zu einer übermäßigen Anfüllung der Magen- abteilungcn führen und infolgedessen auch keim Erbrechen eintreten lassen. Die gleichzeitige Verabreichung von krampfstillenden Mitteln, wie Kamillentee,, Baidriantee und schwarzem Kaffee, kann nur empfohlen werden, vr. Bn. Frage: Derfütterung von Futterwurzeln an Schweine. Wie verfüttere ich an ein 60 kg schweres Schwein Futterwurzeln? Ist es zweck mäßig, die Wurzeln in rohem Zustande oder gedämpft zu geben? Welchen Nährwert haben sie? Muß ich reines Gerstenschrot beifuttsrn? In welcher Menge kann ich den Tieren die Wurzeln geben? Ist als Beigabe auch Fisch mehl erforderlich? tz. B. in H. Antwort: Bei der Schweinemast Kann man auch Futterwurzeln, Runkelrüben, Zucker rüben usw. zweckmäßig verwenden. Eine reine Getreidemast ist heute zu teuer. Es wäre folgende Fütterung je Tier und Tag zu emp- fehlen: 200 g Fischmehl, 200 g Sojaschrot, 300 g Gerstenschrot, dazu gedämpfte Kartosseln und rohe Futterwurzeln zu gleichen Teilen so viel die Schweine fressen wollen. Das heißt also: wenn je Tier und Tag 2 kg Kartoffeln gegeben werden, find auch 2 Kg Futterwurzeln zu verabreichen. vr. Ly. Frage: .Nrge mit Ungeziefer oder Räude. Habe meine Ziege schon ein paarmal mit In- sektenpulvcr eurgepndert, trotzdem scheuert sich das Tier dauernd. Was kann das sein? Sie frißt gut, nur die Milch geht zurück. R. H. in K. Antwort: Die Anfrage ist so dürftig in ihren Angaben, daß ein einigermaßen sicherer Schluß auf die Art der Erkrankung unmöglich ist. Zunächst müssen Sie das Tier daraufhin untersuchen, ob Sie besonders an Hals und Rücken Ungeziefer, Läuse, Flöhe oder ähnliches sehen können. Finden Sie derartige, mit bloßem Auge erkennbare, am Grunde der Haare auf der Haut sitzende Schmarotzer, so bürsten Sie die Ziege zwei- bis dreimal wöchentlich mit einer nicht zu weichen Bürste, die in ver dünnten Sabadillessig getaucht ist, kräftig durch, so daß Haut und Haar ganz leicht mit dem verdünnten Sabadillesig benetzt werden. 100 g Sabadillessig kosten etwa 1 lM. Hiervon ver dünnt man einen Eßlösfel auf einem flachen Teller mit der gleichen Menge Wasser und taucht die Bürste ab und zu in diese.Flüssigkeit ein. Es ist aber auch möglich, daß die Ziege an Räude erkrankt ist; dann ist die Haut schuppig, borkig oder mit Pusteln bedeckt. In diesem Falle können Sie die Räudemilbcn mit bloßem Auge nicht sehen, da diese so klein sind, daß sie nur mittels des Mikroskops erkemtbar sind. Eine dritte Möglichkeit ist die, daß es fick bei der Ziege um ein Ekzem handelt. Die Erscheinungsformen dieser Erkrankung ähneln denen der Räude und läßt sich eine genaue Feststellung dieser beiden letzten Erkrankungen nur durch einen Tierarzt treffen. Zur Behand lung der Räude und des Ekzems verwendet man u. a. das Wiener Teerliniment, welches Sie sich in der Avotheke aus 50 g Teer, 50 § Schwefel, 100 g Seife und 100 g Spiritus Her stellen lassen können. Mit diesem Liniment reibt man erkrankte Stellen der Haut jeden fünften Tag ein. Oeftere Desinfektion des Stalles mit Kalkmilch, der man 3 <>/<> Kreolin zusetzt, ist weiterhin erforderlich. Der Rückgang der Milch kann sehr wohl eine Folge der tzauterkrankung sein. Scha. Frage: Bekämpfung des Frostspanners. Um alle Obstbäume habe ich Leimringe gelegt. Nun fangen sich daran die eingesandten Schäd linge, die sehr zahlreich auftreten. Um was für einen Schädling handelt es sich und wie ist er zu bekämpfen? P. K. in O. Antwort: Die eingesandten Schädlinge waren die gefürchteten Frostspanner. Die ge flügelten sind Männchen, die ungeslügeltün Weibchen. Wenn sich die Männchen in großen Mengen an den Leimringen fangen, so besteht die Gefahr, daß dieselben über die Ringe eine Brücke bilden, so daß die Weibchen un gehindert in die Baumkronen gelangen können und dort ihre Eier ablegen. Es muß deshalb der Leimring stets sauber gehalten werden. Läßt die Klebkraft der Leimringe nach, so ist der Anstrich zu wiederholen. Da die Frost-j spanner bis Ende Januar fliegen, müssen die Leimringe bis dahin sängiscy sein. Rz. Frage: Gummibaum leidet an einer Pilz- Krankheit. Ich besitze die Pflanze bereits mehrere Jahre. Anfangs standen die BlütM bis an die Wurzel, aber allmählich stellte sich die eigentümliche Blattkrankheit ein und ein Blatt nach dem andern siel ab. Merkwürdig hierbei ist, daß das Bäumchen im Wachstum keineswegs zurückgeblieben ist: im Gegenteil, alle vier bis sechs Wochen wird ein neueft Blatt getrieben, aber von unten erfolgt dgr Abfall, so daß der Baum direkt kahl ist: nur ein neuer Schoß hat sich an dem Stamm ge bildet, dessen Blätter dieselbe Krankheit zeigen. Was ist dagegen zu tun? Ich halte die Pflanze trocken, den Stand habe ich verschiedentlich ge wechselt: bald stand sie im Schatten, bald etwas in der Sonne. W. in H. Antwort: Die Flecke auf den Blättern des Gummibaums werden durch einen Pilz, 8eptorig bracb^spora, hervorgerufen. Wie alle solche Pilzkrankhciten muß auch diese mit chnam kupferhaltigen Mittel, wie Kupfcrsodabrühe oder auch mit Vomafol 0, bekämpft werden. Die Blätter werden damit mittels eines Zer stäubers fein überjpritzt, was im Abstand von einigen Wochen mehrmals zu wiederholen ist. Durch diese Maßnahme allein wird jedoch das Abfallen der Blätter nicht ganz verhütet werkeln, denn der Pilz tritt vornehmlich an solchen Pflanzen auf, die aus anderen Ursachen heraus bereits nicht widerstandsfähig sind. Ein Gummibaum verlangt volles Licht und verträgt z. B. schroffe Tcmperaturgegensätze schleicht. Außerdem wird ein Umpflanzen in einen den Wurzeln angepaßten Topf anzuraten sein. Als Erde ist eine mit reichlich Sand vermischte Dungerde zu nehmen. Schfd. Frage: Erdbesrwein schmeckt sauer. Mein Erdbeermein, in einer 15-Liter-Flasche 7,5 kg Erdbeeren, 7,5 kg Zucker in bekannter Weife aufgesetzt, hat einen sauren Geschmack, wie beiliegende Probe beweist. Benutzt ist Vierka tzefe. Ist der Wein verdorben? Gibt es cm Mittel, ihn genießbar zu machen? A. S. in E- Antwort: Die Probe ist keineswegs ver dorben, sondern nur zuckerfrei, mit einem Ge halt von zehn Volumprozent Alkohol. Hieraus ergibt sich zweifellos, daß das Verhältnis von Erdbeersaft zu Wasser nicht richtig war und daß ferner nicht 12,5 kg Zucker genommen wurden, sondern viel weniger. Man kann nun entweder den Wein nach Hinzufügung von Zucker und neuer Reinhese (je Liter Wein 125 g Zucker) nochmals zur Umgärung bringen, oder man süßt ihn mit Kristallsüßstosf in passender Weise nach, wobei eine Nachgärung unterbleibt. In letzterem Falle muß der Wein bald auf Flaschen kommen. Prof. vr. Ks. Frage: Reinigung von Elfenbein. Ich habe einige Gegenstände aus Elfenbein, die ich reinigen möchte, da sie anfangsn, langsam gelb zu werden? Welches Reinigungsverfahren emp fehlen Sie? G.^F. in N. Antwort: Elfenbein reinigt man mit einer weichen Bürste, die erst in Wasser, dann in pulverisierten Bernstein getaucht wird. Dann kann man den Elfenbeingegenstand noch über Schwefelfaden bleichen. Gegenstände aus so genanntem Edelbein (Ketten, Anhänger usw.) werden ebenso behandelt, brauchen aber nicht gebleicht zu werden. Zuletzt reibt man mit einem weichen Seidentuch nach. R. Alte Zusendungen an die Schriftleitung, apch Anfragen, sind zu richten an den Vertag I. Neumann, Reudamm (Bez.Ffo.) Den LMUmann Mocben-iSeilag« «les Wilsäruftcr OagibtsN Wr Irmdwirrfcksft, Hsuswirtsckstt. Wilsvruff, am 7 Januar !S32 Das „Guinea-Huhn" oder das Verlhuhn Von »löse Schinkel Das bei uns heimische Perlhuhn stammt ans Wcstafrika und wird auch Guinea-Huhn genannt. Das Perlhuhn war schon im Mertnm als Haus geflügel bekannt und hat sich in seiner Raffe- eigcnschaft nur wenig verändert. Daher sind auch die noch Henie wildlebenden Hühner in Afrika von unserem Hausperlhuhn kaum zu unter scheiden, höchstens nur durch den etwas schwäche ¬ hat ein Gewicht von 1,5 bis 2 KZ. Das Fleisch ist zart nnd wohlschmeckend nnd wird deshalb gern von Hotels und Feinkostgeschäften gekauft. Das Perlhuhn sncht sich sein Futter zum größten Teil selbst nnd setzt dadurch die Futter- kostcn auf ein Minimum herab. Es streift den ganzen Tag im Garten, ans dem Hof oder den Feldern umher und vertilgt Insekten, Würmer Weiße Per ren Wuchs. Die Farbenschläge sind grau, grau blau, schwarzblau und weiß, jede Feder ist getupft. Am verbreitetsten ist noch der blaue und weiße Farbenschlag, aber auch aschgraue und gran blaue Perlhühner werden vielfach angetroffen. Heute zählt man das Perlhuhn auch zum Nutzgeflügel, denn es wirft bei entsprechender Haltung einen ansehnlichen Gewinn ab. Die Perlhenne legt vom Frühjahr bis zum Herbst zirka 80 bis 90 Eier, die, wenn auch klein, sehr wohlschmeckend sind und zu den feinsten Deli katessen zählen. Ein ausgewachsenes Perlhuhn lhühne r und Unkrautsamen. Selten einmal werden Pflanzen oder Kulturen angepickt. Der Freiheits drang der Perlhühner treibt sie oft sehr weit vom Stalle fort, so daß sie abends in Bäumen übernachten und nicht mehr zum Stall zurück kehren. Um der Entfremdung von Stall und Futterplatz vorzubeugen, füttere man abends ausgiebig am Stall und versuche, die Tiere mittels Pfeifen hcrbeizulocken. Hat man das einige Male ausgeführt, folgen die Tiere bald. Man rechnet auf einen Perlhahn 4 bis 6 Hennen, doch ist die Unterscheidung der Ge schlechter sehr schwierig. Im allgemeinen ist der Ruf des Hahnes ein hellerer nnd die Kehl klappen sind größer als die der Henne. Man lasse die Perlhennen, die am besten durch Ringe gekennzeichnet werden, morgens einige Stunden länger im Stall, bis sie ihre Eier ab gelegt haben. Sonst werden diese nur zu leicht in einen versteckten Winkel verlegt. Zum Erbrüten der Pcrlhuhneier kommt nm eine leichte, rnhige Hühnerglncke in Frage, welche die zierlichen Kücken nicht tot tritt. Die Brutdauer beträgt 25 bis 27 Tage. Man setzt die Glucke zur Brut in kleine Holzkästcn. Darin bleibt sie auch in der ersten Aufznchtzeit. Diese Holzkisten sollen 80 cm im Quadrat sein und ein ab fallendes Dach besitzen. Die Rück- und Seiten wände lnmagclt man wie das Dach niit Dach pappe. Die Vorderwand besteht ans Holzstäben mit Zwischenräumen, so daß die Kücken stets zur Mutter zurnckfinden. Ein Boden ist nicht nötig, das Häuschen wird ans den Nasen gestellt und täglich versetzt. Die offene Vorderseite wird nachts mit einem Rnpfenrahmen geschlossen. Den kleinen Perlhühnern reicht man folgendes Futter: hartgekochtes, feingehacktes Ei oder in Buttermilch kingeweichtes Weißbrot. Die Fütte rung beginnt aber erst nach 38 Ständen. Ani nächsten Tag fügt nian dem Futter etwas fein- gehackte Brenneffeln, Spinat oder Löwenzahn zu. Nach drei Tagen reicht man zn dem Ei etwas Gerstenschrot oder gequollene Gerstengrütze. Allmählich läßt man das Ei fort. Eine drei malige Fütterung am Tage genügt, da die Kücken an selbständiges Futtersuchen gewöhnt werden sollen. Nach zwei Wochen läßt man die Glucke frei mit den Kücken nmherlaufen. In den ersten vier Wochen gebe man kein Trinkwaffer, da das Futter genügend Feuchtigkeit enthält. Später reiche man aber zu jeder Mahlzeit Wasser. Nach sieben bis acht Wochen füttere man abends Körner in gebrochener Form. Tie Grnnfütternng ist nnn überflüssig. Morgens nnd mittags verabreiche man gekochte mit Schrot vermengte Kartoffeln. Ferner füge man dem Futter stets Regenwürmer, Maden oder Fleisch stückchen bei, oder als Ersatz Fischmehl in geringen Mengen. Die Winterstallfütterung der Milchkühe in Zuchtwirtschasten ° Angenommen, es stehen auf Grund eines Futtervoranschlages für die Fütterung der Milch kühe an wirtschaftseigenen Futterstoffen zur Verfügung: Runkelrüben, Sauerfutter (Rüben köpfe und Blätter), Sommerhalmstroh, Spreu und gutes Wiesenheu, und von diesen Futter stoffen können im Winter jedem Tiere täglich 10 Kg Runkeln, 10 Kg Sauerfutter, oder infolge der geringen Haltbarkeit der Runkeln in der ersten Zeit hauptsächlich Runkeln und später nur Saue» futter, 5 kg Sommerhalmstroh, 1 kg Spreu und 5 kg gutes Wiesenheu verabreicht werden. Diese Ration enthält: 280 g verdauliches Eiweiß und 4,360 kg Stärkewerte. Zur Erhaltung der Lebens funktionen benötigt ein ausgewachsenes Rind von 500 kg Lebendgewicht etwa 300 g ver dauliches Eiweiß und 3 kg Stärkewerte. Die obige Ration würde demnach für Kühe als Erhaltungsfutter im großen und ganzen aus reichen. Nun sollen die Kühe aber nicht nur erhalten werden, sondern sie sollen möglichst viel Milch produzieren. Dazu ist neben dem Er haltungsfutter noch Produktionsfutter zu reichen. Versuche haben dargetan, daß eine Kuh zur Erzeugung eines Liters Milch etwa 50 g ver dauliches Eiweiß und 200 g Stärkewerte benötigt. Durch Multiplikation dieser Zahlen mit der Milch menge läßt sich unschwer der Nührstoffbedarf errechnen. Zur Erhaltung der Lebensfunktionen benötigen die Tiere von 500 kg Lebendgewicht,