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Wegen Ausführung von Massenschuttarbeiten wirb die Staatsstraße Schneeberg—Auerbach zwischen Neustädtel und Hundshübel auf die Zeit vom 26. April bis 2. Mai 1928 für allen Fährverkehr gesperrt. Don Sonnabend, den 28. April 1928 nachmittags bis Montag, den 30. April 1928 früh ist die fragliche Straßen strecke frei. Die Umleitung erfolgt über Rothenkirchen—Schönheide— Schönheiderhammer —Eibenstock—Burkhardtsqrün — Schnee berg oder Hundshübel—Muldenhammer—Eibenstock—Burk- hardtsgrün—Schneeberg. Zuwiderhandlungen werden nach 8 366 Ziffer 10 des Reichsstrafgesetzbuches bzw. nach 8 21 des Neichsgesetzes über den Verkehr mit Kraftfahrzeugen vom 3. 5. 1909 (N.G.Bl. S. 437) bestraft. Amtshauptmannschast Schwarzenberg, 19. April 1928. Ueber das Vermögen der Firma Bauhütte „Erzgebirge", Soziale Baugesellschaft mit beschrankter Haftung in Aue wird heute am 20. April 1928 nachmittag 6 Uhr das Konkursver fahren eröffnet. Der Rechtsanwalt Iustizrat Raabe in Aue wird zum Konkursverwalter ernannt. Konkursforderungen sind bis zum 2. Juni 1928 bei dem Gericht anzumelden. Es wird zur Beschlußfassung über die Beibehaltung des ernannten oder die Wahl eines anderen Verwalters sowie über die Bestellung eines Gläubiaerausschusses und eintreten- denfalls über die im 8 132 der Konkursordnung bezeichneten Gegenstände auf Montag, den 14. Mai 1928, vormittags 11 Uhr unb zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf Montag, den 25. Juni 1928, vormittags 11 Uhr vor dem unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt. Wer eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz hat oder zur Konkursmasse etwas schuldig ist, darf nichts an den Gemeinschuldner verabfolgen oder leisten, muß auch den Besitz der Sache und die Forderungen, für die er aus der Sache ab- gesonderte Befriedigung beansprucht, dem Konkursverwalter bis zum 26. Mai 1928 anzeigen. , , Amtsgericht Aue, den 21. April 1928. Auf Blatt 382 des Handelsregisters, die Firma König!, priv. Adler-Apotheke Schneeberg Carl Henschel in Schneeberg betr., ist heute eingetragen worden: Carl Gotthard Clemens Henschel ist infolge Todes ausgeschicden. Marie Elsbeth verw. Henschel geb. Schlesinger in Schneeberg ist Inhaberin. Amtsgericht Schneeberg, Len 17. April 1928. Das Konkursverfahren über das Vermögen des Textil warenhändlers Georg Nobis in Schwarzenberg, Eibenstöcker Straß« 16, als Inhaber der handelsgerichtlich nicht eingetrage nen Firma Georg Nobis in Schwarzenberg, Textilwaren, wird nach Abhaltung des Schlußtermines hierdurch aufgehoben. Schwarzenberg, den 11. April 1928. Das Amtsgericht. Montag, den 28. April 1928, nachmittag 2 Uhr, soll im hiesigen Amtsgericht 1 Herrrnschreibttsch (Eiche) gegen so. fortige Barzahlung meistbietend versteigert werden. Lößnitz, den 21. April 1928. Der Gerichtsvollzieher de« Amtsgericht«. - Dienstag, den 24. Avril 1928, vormittag 9 Uhr, soll in Grünhain 1 Büfett öffentlich meistbietend gegen sofortige Barzahlung versteigert werden. Sammelort der Bieter: Gasthaus zum Löwen. Q 4809/27. Der Gerichtsvollzieher de« Amtsgericht« Schwarzenberg. Aue. Ein Kerrenfahrra- ist hier als gefunden abgegeben worden. Auskunft erteilt die Polizeiwache. Aue, den 21. April 1928. Der Stadlrat. Lößnitz. Oeffenlliche Mahnung. Erinnert wird an die sofortige Entrichtung der Brandversicherungsbeiträge 1. Termin 1928, Aufwertungs- (Mietzins-) Steuer für April 1928, Grundsteuer-Voraus zahlung für 1. Termin 1928, Hundesteuer 1. Termin 1928, Biersteuer für März 1928. Nach dem 28. April 1928 noch rückständige Beiträge werden im Deitreibungsverfahren eingezogen. Lößnitz, den 20. April 1928. Der Rat der Stadt. — Steueramt. Streiflichter. ÜnverilmMichev Bru-erkampf. Die Freude -er Anderen. FranzSsNche Rartenfänqer- melodten. Die Republik als role Etappe. Fortschreitende BolfchewMerung. Moderne Christenverfolgung. Die große Mode -er Neutralitüt. Die Vorbereitungen zur Wahl bestehen bei den I beiden großen Rechtsparteien bisher Larin, daß ihre Führer sich gegenseitig in der Oeffentlichkcit bekämpfen. Und dies in einer Weise, die den gemeinsamen Interessen des Gciamt- LUrgertums durchaus abträglich ist. Es kommt — wenn man dies doch endlich cinsehen wollte! — am 20. Mai weniger dar auf an, ob die Volkspartei den Deutschnationalen ein halbes Dutzend Mandate abnimmt oder umgekehrt, sondern darauf, das ganze national eingestellte Bürgertum zur Urne zu bringen, damit Lie Abwehr front gegen den Marxismus so stark wie möglich gemacht wird. Leider wird Lieses Ziel durch den Bruderkampf immer mehr ver wischt. Die Gegensätze zwischen den beiden Parteien, die ihrer Natur nach znsammengehören, sind im Vergleich zu dem, was sie einen sollte und was auf dem Spiele steht, lächerlich gering. Sie liegen mehr auf persönlichem als auf sachlichem Gebiete, weshalb sie nach echt deutscher Gewohnheit mit besonderer Schärfe ausgetragen werden. Leider wehren sich die Wähler nur wenig gegen diesen Unfug, sondern sind entweder gleich gültig oder geraten sich wegen derselben Nichtigkeiten gegen seitig ebenso in die Haare wie ihre Erwählten. Fürwahr ein trauriges Zeichen für die politische Unreife des DU r g e r t u m s. * Ein starker rcchterFlügel müßte allen Einsichtigen auf alle Fälle willkommen sein, gleichgültig, ob er mitregiert oder in Opposition steht. Es ist daher nicht begreiflich, wenn auch in nationalen bürgerlichen Kreisen die Schwächung der - Deutschnationalen geradezu als das Wahlzicl hingestcllt wird. Glaubt man denn, daß es Herr Dr. Stresemann als etwaiger Außenminister einer Großen Koalition um so leichter haben wird, je mehr eine eventuelle deutschnationale Opposition aus geschaltet ist? Das wäre eine politische Mathematik, die sich bitter rächen würde. Die Linksparteien aller Schattierungen freuen sich natürlich unbändig des Druderkampfcs auf der Rechten. Für sie bedeutet er von vornherein eine Stärkung ihrer Position, sie sparen Geld und Kräfte bei der Selbstzer fleischung ihrer Gegner und benutzen die Gelegenheit, tüchtig ins Feuer zu blasen. Hr. Löbe, der sozialistische Reichstags präsident, hat bereits dem Berliner Vertreter der Pariser „Volontä" erklärt, bei den Wahlen werde es sich in Deutsch land um die Frage drehen, ob das deutsche Volk die Politik Stresemanns weiter unterstütze. Da ein außenpolitischer Block der Parteien von Stresemann bis Dreitscheid bereits besteht, kann das nur heißen, daß der Wahlkampf von allen diesen Parteien gemeinsam in der Hauptsache gegen die Deutsch- nationalen geführt wcrdei^soll. Das ist natürlich Wasser auf die Mühlen der Franzosen. Der chauvinistische „Temps" gerät vor Entzücken aus dem Häuschen und zeigt sich über Lie Aus einandersetzungen zwischen Stresemann und Westarp hoch- befriedigt. In Zukunft, so meint das Blatt PoincarSs, sei ein Zusammenarbeiten zwischen den beiden Männern und ihren Parteien nicht mehr möglich. Stresemann und den deutschen Demokraten könne man zur Not Vertrauen entgegenbringen, weil sie wüßten, daß die Befestigung des Friedens die Vor bedingung für die Befestigung der deutschen Republik sei. Solche Nattenfängermelodien non dieser Seite sollten dem deutschen Bürgertum die Augen öffnen, wohin die Reise geht, wenn cs in seiner Sclbstzerstörung fortfährt. Der äußere Friede wird durch die Trennung der Leiden Rechtsparteien nicht gewährleistet. Sic bedeutet vielmehr die Schwächung der außenpolitischen Stellung Deutschlands bis zur Selbstaufgabe. Und der Friede im Innern wird niemals kommen, wenn in den Damm gegen den Marxismus Lücken geschlagen werden, durch welche die rote Flut hindurch- dringen kann. Der Genosse Eri spien, der Mann, der kein Vaterland kennt, das Deutschland heißt, hat vor kurzem erst ausgesprochen, daß die Republik nur eine Etappe auf dem Wege zum Marxismus sei. Wer nicht mit politischer Blindheit geschlagen ist, hat das schon längst gesehen. Aber cs ist unter Len heutigen Verhältnissen, wo rechter Hand, linker Hand alles vertauscht zu sein scheint, angebracht, immer wieder darauf hinzuweiscn, daß sich die sozialistischen Lämmer in dem Augenblick in reißende Wölfe verwandeln werden, in welchem das Bürgertum am Boden liegt. O Dom Marxismus zum Bolschewismus ist nur ein kleiner Schritt. Wer also den Genossen, Lie setzt noch so honett tun, den kleinen Finger reicht, ebnet den Weg zur Diktatur des Proletariats. Was darunter zu verstehen ist, das zeigt das russische Beispiel. (Dort hat man es nebenbei eben wieder zur Brotkarte gebracht, in deren Genuß allerdings nur die Mitglieder Ler Gewerkschaften kommen. Wo die anderen Menschen ihr tägliches Brot hernehmen, ist den Herren tn Moskau, die am Ende der Crispienschcn Etappe angelangt sind, gleichgültig.) Es ist kein Wahlschrcck, wenn man auf die Zusammenhänge zwischen der angeblich schwarzrotgoldenen Sozialdemokratie und dem blutroten Bolschewismus hinweist. Das deutsche Bürgertum^aber möge sich besinnen, ehe es zu spät wird, es möge von vornherein allen denjenigen mit Mißtrauen begegnen, die ein Bündnis mit der Sozialdemo kratie äks eine belanglose Angelegenheit hinstellen. * Besonders sollten auch die Wirts chaftskrsise auf passen. Dort ist man allzuleicht geneigt, Lie Gefahr, Lie vom Sozialismus droht, zu verkennen. Das zeigen jetzt wieder Lie Verhandlungen des Industrie- und Handelstages, bei denen von allem möglichen die Rede war, aber nicht von -er drohenden Gefahr der Sozialisierung aus kaltem Wege. Auf sie arbeitet die Sozialdemokratie mit allen Mitteln hin, und es ist schlechterdings unbegreiflich, wie man bei ihren fort- . schreitenden Erfolgen auf diesem Gebiete von einer Kon solidierung Ler wirtschaftlichen Verhältnisse sprechen kann. Auch auf geistigem Gebiete macht die Bolsche - wisierung immer weitere Fortschritte. Eben werden in Berlin unter Billigung Les demokratischen preußischen Kultus ministers auf Befehl Ler unter sozialdemokratisch-kommuni stischem Einfluß stehenden Schuldeputation die Kinder von Eltern, die auf die weltliche Schule keinen Wert legen, aus ihrer Schule vertrieben und in ein entfernt liegendes Gebäude verwiesen. Es muß ein ergreifender Anblick gewesen sein, wie die evangelischen Kinder unter Begleitung ihrer Lehrer durch das Spalier der weinenden Mütter aus ihrem bisherigen Schulhause auswanderten. Man fühlt sich in die Zeit der Lhristenverfolgung oder in die Ler Exulanten zurückversetzt .und greift sich an den Kopf, wenn man hört, wie das Bündnis mit dieser Gesellschaft von Leuten herbeigesehnt wird, die sonst in ihren Wahlreden und Zeitungsartikeln für das Christentum eintreten. Diesen und ähnlichen Dingen gegenüber ist Lie groß, Mode der Neutralität besonders unangebracht. Zu- mal sie nur von der einen Seite ausgeübt wird, während aus der anderen vom Willen zur Versöhnlichkeit nichts zu spüren ist, vielmehr in unerhörter Weise scharfgemacht wird. Was soll man z. B. dazu sagen, wenn das Reichswehr-Ministerium in überspannter Neutralitätsduselei zur Teilnahme an Ler Uebev führung der Fahnen der thüringer Regimenter nach bei Wartburg auch den Roten Frontkampferbund einlud, also die- selben Leut«, welche bei jeder Gelegenheit das alte und das neue deutsche Heer verunglimpfen? Dem Wehrminister als altem Soldaten sollt« doch bekannt sein, daß die Lem Gegner gegenüber offenbarte Schwäche die übelsten Nachwirkungen zu haben pflegt. Uebrigens hatte die falsche Neutralität di, selbstverständliche Folge, daß — natürlich außer des eingelade- nen roten Bundes — auch die Militärvereine und sonstigen vaterländischen Bünde der Feier fernblieben, und di« Fahnen- Überführung so ziemlich unter Ausschluß der Oeffentlichkett vor sich ging. Man soll von den Gegnern lernen, sich ihnen aber nicht aufdrängen. Diese Mahnung ist nicht nur dem Wehrminister, sondern auch anderen hohen Reichsstellen gegen über am Platze. - - ' ' ,