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psx 15k, 8 Juli 1SI2. Nichtamtlicher Teil. ««N-M-tt >. d. Dllchn, »Uchh-Nd-I. 8191 nicht überein und weicht an einzelnen Stellen von beiden ab. Er benutzt Sie Gelegenheit zu der Mahnung, datz man in der Prüfung und Beschreibung alter Druckwerke niemals Sorg falt und Genauigkeit außer acht lassen solle. — Noch ein Schöfferdruck wird ausgeboten, des Juan de Torque- maüaLxpositi» psultvrii (Mainz 1478), und zwar sür X 50 1000). Hervorzuheben ist ein schönes und vollstän diges Exemplar der »Siblin vulgare istorlutu« (Venedig: Joh. Rubeus 1404), der nach ihrem Übersetzer so genannten »Mallermi-Bibel«, die sich durch 330 sehr graziöse Holzschnitte auszeichnel. Der Preis ist L 600 (^t 12 000). Im gleichen Katalog ist auch noch ein zweiter Band der ersten illustrierten Ausgabe dieser Mallermi-Bibel enthalten (Venedig: Giov. Ragazzo 1490), der L 130 (^k 2600) kostet. Ferner ist da ein sehr schönes Exemplar der Lz-pusroto- muebiu (Venedig: Aldus 1490) für L 160.— (-^ 3200) und von Werken, die im 16. Jahrhundert gedruckt worden sind, die Comp luten fische Polyglottenbibel in 6 Bänden (Alcala de Henares 1514—17) für L 150.— (— 3000.—). Das sind nur einige der wichtigeren Bücher aus dem interessanten Katalog. — Auch eine neue Nummer des »Frankfurter Bücherfreundes« (Joseph Baer L Co.) ist erschienen, Jahrgang X, 2. Sie enthält Bücher über Frankreich, Holzschnittbllcher des 16. Jahrhunderts von Hans Cranach, Lucas Cranach d. Älteren und dem Jüngeren, Hans Holbein d. I. und Ambrosius Holbein, Georg Lemberger, Conrad Schnitt und Hans Springinklee, außerdem aber ziem lich umfangreiche Abteilungen über Luftschiffahrt, Magie, Spiele usw. Ein Pergamentexemplar der »(lroniqnas Os leranaa« von E. de Monstrelet, in 3 Bänden (Paris: A. Verard ca. 1503) stammt aus der Hos-I-Ibrarz'; es ist kostbar von Lortic gebunden, und ein Blatt ist faksimiliert. Es hat früher Firmin-Didot gehört und brachte aus der Ver steigerung seiner Bibliothek im Jahre 1878 Frcs. 30 500.—, in New Aork erzielte cs H 4000.—, und bei Baer L Co. kostet es jetzt 26 000.—, hat in 34 Jahren also seinen Preis kaum verändert. Ein anderes Buch stammt aus Huths Bibliothek (man erkennt es an dem roten Maroquineinband von Bedford), nämlich des Fabian von Auerswald Ringerkunst (Wittenberg: Hans Lufst 1539) mit 85 Holzschnitten von Lucas Cranach. Preis 2200.—. Schließlich sei noch die erste Holbein-Bibel (Lyon: Gebrüder Trechsel 1538) er wähnt, mit 95 Holzschnitten (^( 800.—). — Billige Inkunabeln sind in dem Katalog 26 :»AlteDrucke, Seltenheiten usw.« enthalten, der von dem Limburger Antiqua riat und Verlag (Gebr. Steffen) in Limburg a. d. Lahn herausgegeben ist; es sind aber nur sechs Stück aus den Jahren 1478—1497, und ihre Preise bewegen sich zwischen 15—80 ^k. Zurzeit werden sie Wohl nicht mehr zu haben sein. Nicht häufig wird in Deutschland die Liblio- tbseu Speneerinnn von T h. F r. D i b d i n <7 Bde., London 1814—23) ausgebolen, wie hier. Das Exemplar, leider nur in Pappband gebunden, soll ^ 250.— kosten. Übri gens ist das Verzeichnis auch sonst ziemlich reich an Katalogen alter und bekannter Privatbibliotheken, ebenso wie an alten Auktions- und Antiquarkatalogen. — In diese Abteilung ge hört schließlich auch noch der Katalog Nr. 91 von MaxPerl in Berlin: »Illustrierte Bücher des 15. bis 20. Jahrhunderts.« Freilich steht das 15. Jahrhundert eigentlich nur auf dem Titel, denn von illustrierten Inkunabeln, die man danach erwarten dürfte, findet sich nur ein defektes Exemplar der Schedelschen Chronik vor. Auch das 16. Jahr hundert ist nur mit einer sehr mäßigen Anzahl von Büchern vertreten. In der Hauptsache ist es das »Oix buititzink sideio«, das zur Geltung kommt. Aber der Katalog ist sehr verführerisch ausgestattet, zierlich gedruckt und mit einer be deutenden Anzahl geschickt gewählter Reproduktionen versehen. Aus dem Gebiete der Theologie ist der Katalog 506 von Joseph Baer L Co. in Frankfurt a/M.: »Tbeoloxiucutbolles.. ZweiterTeil:Dog- matik, Scholastik und Apologetik« hervorzu heben. Sein Inhalt stammt zum Teil aus den Bibliotheken von Franz Xaver Kraus, Friedrich Schneider, L. Dacheux und F. I. Scheusfgen, also aus dem Vorbesitze sehr bedeutender Männer. Das 1450 Nummern umfassende Verzeichnis ist namentlich an älterer Literatur sehr reichhaltig, die allerdings zum Teil schon an anderen Stellen von der Firma angezeigt worden ist. Wenn hier wiederum ein Pergamentdruck aus Hoes Besitz genannt wird, ein Dialog des Gregorius Magnus in französischer Übersetzung (Paris: A. Verard 1509: «kk 5000.—), kostbar von Trautz-Bauzonnet gebunden, so ge schieht das, um von neuem zu zeigen, wie diese Versteigerung auch den deutschen Markt bereichert hat. Gerade die Perga mentdrucke haben in erheblicher Zahl ihren Weg nach Europa zurück genommen. Auch die klassische Philologie wird durch zwei Kataloge (Nr. 597: »^uctore» Zrueei« und Nr. 602: »rVnctoras lutini«) von Joseph Baer L Co. in Frankfurt a/M. sehr würdig vertreten. Rund 10 000 Nummern werden hier in sorgfältiger Anordnung, die der Libliotbseu seriptoruiu elussieorum von Engelmann- Preuß folgt, dargeboten. Johann Tobias Krebs, Johann Philipp Krebs, der Verfasser des berühmten »Antibarbarus«, und Ernst Schulze (Homburg v. d. H.) sind die Vorbefitzer ge wesen. Um einen Begriff von der Reichhaltigkeit an einem einzelnen Beispiele zu geben, sei erwähnt, datz die Abteilung Homer allein über 600 Nummern umfaßt. Von typogra phischem Interesse sind an 100 Inkunabeln, darunter Augu« stinus: De arte praocklcuncli« (Mainz: Frist L Schoefser um 1465: 6000.—), 46 Aldinen, 15 Drucke der Junta und 46 der Familie Stephanus, 39 Plantin-Drucke, 51 Elzeviers und 12 Erzeugnisse der Presse des Giamb. Bodoni. Der d e u ts ch e n P h i l o l o gi e ist ein Katalog Nr. 109 von Friedrich Meyers Buchhandlung in Leip- z i g (Bibliothek August Wünsche) gewidmet, 1994 Nummern stark, der übrigens von Nr. 817 angefangen auch deutsche Literatur enthält, darunter einzelne seltenere Bücher der Goethezeit. Ergänzt wird er durch den vorhergehenden kleinen Katalog 107 derselben Firma, der »Deutsch «Literatur . . . . zumeist Prachtexemplare mit reizenden Vorsatzpapieren und Privatdrucke« (d. h. solche in anständigem Sinne) bringt. Hier sind also mehr Äußerlich keiten für die Zusammenstellung maßgebend gewesen. Reich haltig und interessant auf diesem Gebiete sind auch die Kata loge Nr. 214 von Alfred Lorentz in Leipzig (2438 Nummern) und Nr. 148 von Ludwig Rosenthal in München (2094 Nummern), der letztere auf die Zeit von Gott sched bis zur Gegenwart beschränkt. — Billige Literatur ent halten die Kataloge Nr. 63 von Heinrich Hugendubel inMünchen:»NeuedeutscheLiteratur. Teill. A—F. « (2316 Nummern) und Nr. 110 von Paul Alicke in Dresden <2482 Nummern). Eine nachträgliche Ein fügung, die nicht mit der nötigen Sorgfalt vorgenommen wor den ist, hat hier einen ganz niedlichen Scherz veranlaßt. Da steht: SS8s. Grimm, I. u. W., deutsches Wörterbuch. Alles, was davon bis heute erschienen. Die 12 kompl. Bände in Hfrzbd., der Rest in Lieferungen. Sehr schönes Exemplar. 2gs — ökll. Pantheon-Ausgabe. Orig.-Prgtbd. (4.—) 2.80 Die Nummer 560 gehört natürlich vor Grimm, und die Wiederholungsstriche sollen bedeuten: Grillparzer: Des Meeres und der Liebe Wellen. Immerhin bleibt Alicke ein Verdienst I0S7»