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Gerste) sür Schweine schweben bekanntlich im Kaiserlichen Gesundheitsamt Untersuchungen. Die Versuche bestehen einerseits in der Ver- lütterung teilweise oder vollständig gefärbter Gerste, andererseits in der Verabreichung sehr großer Mengen von Eostn, um auch die akute Einwirkung dieses Stoffes auf den tierischen Organismus festzustellen. Während die Fütterung sich selbstverständlich auf einen längeren Zeitraum erstrecken muß, läßt sich aus den andern Versuchen schon jetzt mitteilen, daß es nicht gelungen ist, selbst mit einer an einem und demselben Tage von dem Schweine auf» genommenen Menge von 300 Gramm Eosin, also mit weit mehr als dem Tausend fachen dessen, was einem Schweine bei nor maler Fütterung mit gefärbter Gerste zugeführt wird, Krankheit oder gar tödliche Wirkung zu erzielen, —* Die Geschäftsannonce. Ueber das Annoncieren bringt der „Konfektionär" einige hübsche, treffende Sätze: Ein Geschäftsmann, der nicht annonciert, weil cs sein Großvater auch nicht getan hat, sollte Kniehosen und einen Zopf tragen! — Der Geschäftsmann, der nicht annonciert, weil es Geld kostet, sollte auch aushören, Gehalt zu zahlen, denn das kostet auch Geld- — Der Geschäftsmann, der nicht annonciert, weil er es einmal versuchte, und keinen Erfolg gehabt hat, sollte seine Zigarre wegwersen, weil sie ausgegangen ist. — Der Geschäftsmann, der nicht annonciert, weil er nicht ganz genau weiß, daß er Er folg haben wird, sollte Selbstmord begehen, weil er nicht ganz genau weiß, ob er nicht durch einen Unglücksfall getötet wird. Dresden. Die neue Augustusbrücke soll bereits am 1. September dem Verkehr über geben werden, nachdem günstige Witterungs- Verhältnisse dem Fortgange der Arbeiten zugute gekommen sind. Die Hilfsbrücken, die bisher den Verkehr vermittelten, sollen dann außer Betrieb kommen und voraussichtlich verkauft werden, da sich bereits Interessenten gefunden haben. — Entlaufene Wagen. Auf dem Bahnhof Beucha sind gestern früh gegen 7 Uhr beim Rangieren .Bauwagen über den verschlossenen Gleisvorleger entlaufen und sperrten das Haupt gleis für die Züge nach Seelingstädt. Infolge dessen mußten zwei Personenfrühzüge aussallen. — Das Landgericht Dresden verurteilte den Artisten Max Noack aus Dresden, der seit September 1908 fast ein ganzes Jahr in Dresdener Pensionen und Villen Diebstähle aus- führte, in einem Falle sich auch der Erpressung schuldig machte, zu sechs Jahren Zuchthaus, zehn Jahren Ehrverlust und Stellung unter Polizeiaufsicht. Heidenau. Auf dem hiesigen Bahn hofe sind am Montag früh gegen halb 7 Uhr von einer von Pirna nach hier fahrenden Lokomotive der Arbeiter Barthel aus Pirna tödlich überfahren und der Arbeiter Buchal aus Buchal leicht verletzt worden. Beide wollten noch zu dem bereits in Heidenau haltenden Dresden—Bodenbacher Frühpersonenzuge und haben beim Ueberschreiten des Gleises die von Pirna kommende Lokomotive zu spät be merkt. Leipzig. Nachdem von der Kriminal polizei in den letzten Tagen eine ganze An zahl Einbrecher dingfest gemacht worden sind, wurden wiederum nicht weniger als acht Per sonen wegen schweren Diebstahls verhaftet. Die Festgenommenen sind ein 20 Jahre alter Bäcker, der zu einem Einbrecher-Konsortium gehört, dem vor kurzem das Handwerk gelegt wurde, vier Arbeiter im Alter von 18 bis 26 Jahren, die eS aus Fahrräder, die in ver schlossenen Räumen untergebracht waren, ab gesehen hatten und die Räder in erheblichem Werte erlangten, drei galizische Arbeiter, die in einem Lokal« im Nordvi-rlel einen Automaten gewaltsam öffneten und ihn des Geld- und Waren-Jnhalt-S beraubten. Meißen. In Paris wurde am Montag ein junger Deutscher, Gustav Zickel aus Meißen, der hier Unterschlagungen gemacht und flüchtig geworden war, verhaftet, man sand bei ihm noch 800 Francs und einen Bankdepotschetn über 5000 Francs. Die Ver haftung erfolgte auf Veranlassung der deutschen Behörden. Mittweida. Beträchtliche Verluste er leiden die Hypothekengläubiger des Restaurations- grundstückeS „Reichshalle" in Mittweida, da vor längerer Zeit behördlich geschloffen wurde. Bei der gerichtlichen Zwangsversteigerung wurde das Höchstgebot mit 33 300 M. von einem aus wärtigen Brauereidtreklor abgegeben. Auf dem Grundstück lasten 86000 Mk. Hypotheken, die gerichtliche Schätzung beträgt 52700 Mk. Zittau. Auf der hiesigen Hochwald-Rodel bahn fuhren am Sonntag zwei junge Leute in rasendem Tempo, ohne zu bremsen, herab, setzten über den Schneedamm hinweg auf den Fußweg und überfuhren dort mit aller Wucht eine eben erst angekommene Dame, Frau Naumann aus Zittau. Stark blutend und halb bewußtlos wurde diese ins ForsthauS Hain gebracht. Plauen. In der F. W. Dischreitschen Fabrik war der 58 Jahre alte Handarbeiter Stüber aus dem benachbarten Kürbitz mit dem Abladen von Preßballen tätig. Vom oberen Stockwerk stürzte ein solcher hinaufgezogener, über 1 Zentner schwerer Ballen wieder herab und schlug auf Stübner auf. Der Mann wurde erschlagen. Klingenthal. Auf der Straße zwischen Graslitz und Hochgart wurde der Kutscher eines GraSlitzer Fleischermeister», welcher größere Geldbeträge kassiert hatte, überfallen. Derselbe konnte sich der Räuber erwehren, die größere Mengen Fleischwaren au» dem Wagen stahlen, aber später verhaftet wurden. Grünhainichen. Gestern früh ist die Jaloustefabrtk von Richter u. Sohn durch Feuer zerstört worden. 80 Arbeiter sind brotlos. frau käuerin. In jeder Wirtschaft, klein ob groß. Viel Arbeit ist der Bäurin Los. Denn schon beim ersten Hahnenschrei Ist eS mit ihrer Ruh vorbei. Und bei dem ersten Morgengrau'n Sind munter auch die Bauerfrau'n. In Küch und Keller, Scheun' und Stall Sind sie schon fleißig überall. In Gärten, Wiesen, Feld und Au'n, Da schaffen mit die Bauerfrau'n. Wohin wir gehn, wohin wir schau'n, Trifft unser Blick auf Bauerfrau'n, Die fleißig ihres Amtes walten, Die Wirtschaft so zusammenhalten. Und alle Frau'n ob alt ob jung, Sie finden auch Beschäftigung, Beim Kinderwtegen und beim warten, Beim Blumenpflanzen in dem Garten, Beim Blumenpflegen und beim Gießen, Beim Heubereiten auf den Wiesen; In Feld und Au'n beim Ernteschneiden, Beim Hacken, Jäten, Düngerbreiten; Beim Kühemelken und beim Füttern, Beim Waschen, Kochen, Backen, Buttern; Beim Häkeln, Stricken, Sticken, Näh'n Und dann und wann zum Balle geh'n. Bei allen Frau'n, ob alt ob jung, Ist dies die liebste Abwechslung. Wir wollen ihnen dies nicht beneiden Und ihnen gern die Freud bereiten, Drum töne laut in Deutschlands Gauen: Hoch leben alle Bauerfrauen I Streut Sen Vögeln futter! y- )ier. a ür die Redaktion verantwortlich R. Storch in Groß-Okrilla. 9. Jahrgang e riet: SM 3 weiche Wellen- i Länge, >e Derb- und 63 ngungen zu bis alle col Annahme von Anzeigen -is HLtestenr Mittags zr Uhr des Erscheinnngsta-»». Preis für dir Spaltzeile zo pfg. Zeitraubender und tabellarisch« Satz nach besonderem Larff. Bei Wiederholungen Preisermäßigung. Ochsen Kälber ammen är 5o Mk. > uud chlacht- gewicht » Mk. hlacht- zewicht t7 bi, 0 Mk. Kertliches und Sächsisches. Gttendorf-Gkrilla, den zz. Januar —* Ueber das Vermögen des hiesigen Möbel, und Fahrrad - Händler« Wilhelm Ferdinand Kunath ist am 10. Januar 1910, vormittags 10 Uhr das Konkursv rsahren er öffnet worden. Der Lokalrtchter Paul Müller in Radeberg wird zum Konkursverwalter er nannt. Konkurssorderungen sind bis zum 12. Februar 1910 bei dem Königlichen Amts gericht zu Radeberg anzumelden. —* Der Landesausschuß des Landesverban des sächsischer Feuerwehren hält am kommenden Sonntag in Dresden seine erste diesjähiige Sitzung ab, auf deren Tagesordnung neben den üblichen Mitteilungen de« Vorsitzenden Beratungen über die Verordnung vom 1. Juli 1209 über die Sicherung der Theater, ZirkuS- gebäude, öffentlich« Versammlungsräume und Warenhäuser, über die Verordnung vom 10. August 1910 über die Sicherung der Kirchen undkirchlichen Versammlungsräume gegen Feuers gefahr, ferner ein Bericht des Herrn Professor «ellerbauer-Chemnitz über Dr. Reddemanns Vorschläge zur Organisation de» Feuerlöschwesens n mittleren und kleineren Städten und schließ, nch der Entwurf des neuen BrandversicherungS- gtsetzeS stehen. - * Ein kostenloses Feuerlöschmittel, das Mindestens ebenso wirksam ist, als so manches angepriesene „Wundermittel", kann sich Jeder mann ohne sonderliche Mühe zum sofortigen Anmeldung zur MMärstsmmrollr betr. Die hier dauernd aufhältlichen Militärpflichtigen und zwar: u) diejenigen Personen, welche im Laufe des Kalenderjahres das 20. Lebensjahr vollenden b) d"? älteren Jahrgängen angehörigen Mannschaften, über welche eine entgiltige Ent scheidung, bezüglich ihres MililälverhältniffeS durch die Ersatzbehörden noch nicht erfolgt ist, werden in G mäßheit non tz 56» der Wehr- (Ersatz.) Odnung ausgeford-lt. sich in äev 2eit vom §5. Januar bis 1. Februar dieses Jahres an unterzeichneter Stelle rur kekrutierungsstammrolle anrumelcken. Auswärts Geborene haben Gebu lssLein, die älteren Mannschaften dagegen ihre Losungs scheine bei dtr Anmeldung abzugeben. Auch haben gleichzeitig die Militärpflichtigen der älteren Jahrgänge seit ihrer früheren Anmeldung etwa eingetretene Veränderungen inbetreff ihres Wohnsitzes, G-werbeS oder Standes anzuzeigcn. Don dem hiesig-» Orte zeitig abw sende Militärpflichtige (auf Reise befindliche HandlungS- diener, auf See befindliche Seeleute, in Straf, oder sonstigen Anstalten Untergebrachte usw.) sind von deren Eltern, Vormündern, Lehr- oder Arbulsherrn innerkslb ckr gesetrten Zn- mUäekrllt LUi» Stammrolle «mrumelcken. Militärpflichtige, wel^e nach Anmeldung zur Stammrolle im Laufe eines ihrer Militär - pflichtjahre ihren dauernden Auf-nth lt ad-r Wohnsitz nach einem ancieren Ruskebungs- derirk oäer filulterungsberirk verlegen, haben diel s beim Abgang« der Behörde, welche sie in die Stammrolle ausgenommen hat, als auch nach der Ankunft an den neuen Ort Unterhaltungs- und Anzeigeblatt Wochenblatt und Anzeiger Neueste Nachrichten Bezirks- und General-Anzeiger Hundesteuer betr. in id,.m »IM.« HM- d,° lp-usun- rum 3H dss. Mts. schriftlich oder mündlich, ungeachtet der durch der. Schutzmann erfolgenden Nachauszeichnung, hier anzuzeigen. . , Die Hundesteuer fürs laufende Jahr ist am 3t- Januar dss. Is. bei der hiesigen Gemeindekaffe gegen Entnahme der Hundesteuermark- zu entrichten. Nach Fiistablauf beginnt das geordnete Beitreibungsverfahren. Ottenäork-Aloriträork, am 7. Januar 1910. . Der Gemrmdevorstand. Gebrauch bercithalten. Das öftere Ueberlaufen von brennendem Spiritus, das ausfließende und in Brand geratene Oel zersprungener Petroleum lampen und ebensolchen Kochtöpfen ist mit nichts besser zu bekämpfen, als durch Ausschütten von Sand und klarer Asche. Beide Substanzen saugen sofort die brennende Flüssigkeit auf und» nach wenigen Augenblicken ist die Gefahr vorüber. Wenn in jedem Haushalt und an gewissen Arbeitsstätten jederzeit ein Gefäß mit Sand oder Asche bereitsteht, so wird es auch der ungeübten Person möglich sein, die Brände ohne Mühe zu ersticken. In Haushaltungen ist es übrigen stets möglich, im Aschekasten klare Asche vorätig zu hallen, die im Falle der Ge- fahr die beste und billigste Hilf- ist. —* Feiertage im Jahre 1910. Die meisten Feiertage weist in oiesem Jahre vor allen Monaten der Mat auf, der in diesem Jahre 7 Sonn- und Festtage bringt. Mit 6 Feier tagen sind der Januar und März vertreten, je fünf der Juli, Oktober, November und Dezember, während di- übrigen fünf Monate nur je 4 Sonntage besitzen. Die meisten Werktage, nämlich 27, fallen im Monat August. 26 Arbeitstage haben der April, Juni Juli, September, Oktober und Dezember. 25-Arbeitstage weisen di- Monate Januar, März und November auf, während die übrigen zwei Monate Februar und Mai die wenigsten Werktage, nämlich je 24, zählen. die Flage der Gesundheits- schaolichk-it des Eosins (Färbungsmittel der der die Stammrolle führenden Behö de daselbst spätestens snnevkalb clreier ^age Melden. Die Nichtbefolgung der in Vorstehendem enthaltenen Vorschriften wird mit Geldstrafe zu 30 Mark oder Haft bi« zu 3 Tagen bkst ast. öttenckork-ff-IorttLctork, am 10. Januar 1910. Der Gemeindevorstand. öffentliche Kem-indewtsfitzung d-» is. I-»-- os°m-ind-vorlland. m-. -rlrb-in-nd-r Sannlaasb-ilag- „Illustrierte; Unl-chaltungsblatt», sawis der abwechselnd erscheinenden Beilagen „handel und Wandel«, rnn wochent ? s ? Ulld Garten", ,,^>piel und Sport" und „Deutsche Mode". ! sind Vie. Erscheint Dienstags, Donnerstags und Sonnabends abends. Bezugspreis: monatlich -zo pfg-, zweimonatlich so pfg- vierteljährlich 1,20 Mark. O Einzelne Nummer ,o pfg. O ). Rühle, Inh.: R. Storch in Groß-Okrilla. Freitag den 14. Januar 1V1O. Druck und Verlag von