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MWlck ff» MÄW «nd NMsesemö Amtsblatt «9. Jahrs No. 1. ZEnabeuS. ve« 1 Januar 1810 Vock ob wir mehr kir>ar> gekommen 2u ihm, äer unser Herr unä Haupt? Ob wir an 6naäe zugenommen Nnä nichts äen Glauben uns geraubt? Doch hallen uns äes Lebens Lsnäe, Gott gibt uns noch zur Luke Raum vnä läkt langmütig stehn im Lanäe Ein Jahr noch clen unnützen Raum. Labt uns vollbringen Gottes Millen vnä Kratt von oben uns erstehn, Vak wir äie Teil mii Merken füllen, Vie einti mil uns hinübergehn! Golt will, äak wir für snäre leben, Wilä trösten, wo clas Elenä weint, Ons ganz für unsre Rrüäer geben 3m Glauben, äer uns alle eint. vnä ob es rings auch stürmt unä wettert, Anä uns äie feinäe fechten an, Goll ist mil uns, äer sie zerschmettert Nnä macht uns Meg unä freie Rahn, Herr, stärke, sammle äeine frommen, VaK unter Volk nicht wank' unä weich', Nnä laS uns mächtig näher kommen 3m neuen 3ahr äein ewig Reich! Dazu Herr, wollest vu uns schenken Vas Brot, äas unsre Seelen speist, vns mit äem Reich äes Lebens tränken vnä treiben uns mit äeinem Geist! Vann mag auch 3ahr um 3ahr verrinnen, Mir linä von Eitelkeit befreit Llnä leben hier mit unsren Sinnen Schon in äem Reich äer Herrlichkeit. Vun kommt, fallt vor äem Höchsten nieäer Unä bringt äes vankes Opfer äar! Singt Gott, äem Ew'gen, neue Lieäer, ver neu uns schenkt ein Gnaäenjahr! Der hulävoll uns bisher geleitet, Uns leine Güte offenbart, Vie tzänäe über uns gebreitet Unä unlreren Säen hat bewahrt. D-nksprüche für Gemüt und Verstand. Komm wieder, glücklich Jahr, du goldne Zeit der Alten, Da Wahrheit, Treu und Recht und Menschenliebe galten. Erscheint wöchentlich dreimal und zwar DiEag», Donnerstag- und Sonnabends. BezugSprei« vierteljShrltch 1,38 M., in Wilsdruff l,30 MI., durch die Pof- bezogen 1,84 Ml. Fernsprecher Nr. S. — Telegramm-Adress-: Amtsblatt Wilsdruff. Heujakr LaKl uns äen Augenblick ergreifen! Schwer ikt äas Merk, kurz ist äie frist, VaK wachlenä wir entgegen reisen ver Gotteswest, äie äroben ist! LaKt uns äie Eräentage wagen für eines Himmels Glan; unä Schein Unä unsres Lebens Murzel schlagen Lies in äie Ewigkeit hinein! Aus Stadt und Land. Mitteilungen aus dem Leserkreise für diese Rubrik nehmen wir jederzeit dankbar entgegen. Wilsdruff, den 31. Dezember. — Umschau. Der letzt« Tag der letzten Woche des alten Jahres ist herbeigekommen und sein Name ist Sylvester. Bald, wenn auch di« Uhr zum letzten Stunden» schlage aushebt, werden die Glocken erklingen und dem alten Jahre ein Lebewohl, dem neuen ein Willkommen zurufen. Und die Menschen groß und klein, in fröhlicher Runde und auf den Straßen werden sich die Hände geben und sich einander ein herzliches „Prosit Neujahr!" sagen. Das ist alte schöne Sitte und so halten wirs auch: Allen Lesern unseres Blattes in Stadt und Land ein glückliches, gesegnetes neues Jahr! Dunkel, eingehüllt in Finsternis liegt die neue Zett vor unS, was sie uns bringen wird, wir wissens nicht, und das ist weise eingerichtet so. Aber wünschen können wir uns alles Gute und i» froher Hoffnung können wir vorwärts schauen, treten wir auf unserem Schifflein eine neue Reise auf des Lebens Strom» fahrt an. Wohl uns, wenn wir wissen, daß Gottes Hand unser Schiff durch Wogen und Stürme leitet, daß unser Vater droben am Steuer sitzt. Drum nicht verzagt, fonderu fröhlichen Mutes voll hinein ins neue Jahr: Mit der Freude zieht der Schmerz Traulich durch die Zeiten, Schwere stürme, rauhe Weste, Bange Sorgen, frohe Feste Wandeln sich zur Seiten. WarS nicht so im alten Jahr? Wird's im neuen enden? Sonnen wallen auf und nieder, Wolken geh'n und kommen wieder Und kein Wunsch wird's wenden. Gottes Segen über unsere Heimat, über Volk und Vater» land. Einen Jeden von uns finde das neue Jahr wie bisher auf dem Posten und beseelt von dem Vorsatz, aus Vergangenem zu lernen, mitzuwirken an seinem Teile an Dem Wohle der Allgemeinheit und nicht zu ermüden tm Dienste der Gerechtigkeit, Liebe, Treue und Wahrheit. Arbeit und Gottvertrauen, das sei unsere Devise und solchen Sinnes nochmals: Herzlichen Glückwunsch zum neuen Jahre! — 8. L.L. Neujahrs-Gedanken. Es gibt Zeitpunkte, die auch den Sorgenlosesten veranlassen, an die Ewigkeit zu denken. Wenn Gott einen uns Nahe stehenden abruft, oder wenn die ernsten Töne der Glocken den Ablauf eines Jahres und den Anbruch eines neuen Jahres verkünden, richtet sich der Blick von selbst zurück in die nicht mehr zu ändernde, aber auf uns fortwirkende Vergangenheit und hinaus in die ungewisse auch von unS mit z l gestaltende Zukunft. Was ein Christ bei solchem Anlasse empfind-t, ist, abgesehen von der Heiligen Schrift, kaum schöner, inhaltreicher und erquickender ausgesprochen worden als in Paul Gerhards Neujahrsliede „Nun laßt unS geh'n und treten", Nr. 61 unseres Landes-Gesang, buches. Das Lied entstand in den schweren Notzeiten des 30jährigen Krieges, es hat einen ernsten Hintergrund. In Vers 3 ist von Angst und Plagen, Schrecken und Zittern, in Vers 10 von Krieg und Blutvergießen dir Rede. In feinsinniger Weise hat der Bildhauer Friedr. Pfannschmidt, der Schöpfer des Paul Gerhard-Denkmals in Lübben, hinter dem Liederdichter ein umgestürztes Kanonenrohr angebracht, das aber durch frisch aufwachsendes friedliches Getreide etwas verdeckt wird. — Einfach und groß ist die Gliederung des Liedes. Vers 1-7 handeln vom Singen und Danken, VerS 8—14 vom Singen und Bitten. Alles, was am Jahresschlüsse durch eines Christen Seele zieht, ist in diesem köstlichen Liede berück» sichtig!. Es erbittet Vers 8 Freude in Gott, Vers 9 ei« geduldiges Herz, Vers 10 Friede auf Erden, VerS 11 Gnade uud Segen und Vers 12 Hilfe für Ver lassene, Irrende, Unversorgte und Arme, Vers 13 Hilfe für Kranke und Schwermütige, Vers 14 die Gabe des Heiligen Geistes, die Bitte aller Bitten, Vers 15 faßt wie mit einem goldenen Reiche alle diese Bitten zusammen, aber nicht für die Singenden allein, sondern für die ganze Christenheit. — Lieber Leser, stehe dir darauf einmal das Lied an und dann stimme mit den Deinen trotz aller Trübsal und Sorgen frisch und froh das Lied in seiner schönen sangbaren Weise na. ES hat seit 250 Jahren schon viel Segen gebracht und wird, recht gesungen, auch Euch Segen bringen! — 8 L L Was denken sich die Menschen heim Neujahrsglückwünsche? Meist, gar nichts. Mr die Kgl. Amtshauptmannschast Meißen, Mr das Kgl- Amtsgericht und den Ltudtrst ru Wil«drNR. sowie Mr das Kgl. ForstrenLumt zu TtzsrLu^ Lskarsratt für Wilsdruff, AtttanKkbera, Birkenhai«, Blankenstein, Braunsdorf, Bnrkhsrdtswaldr, Groitzsch, Grumbach, Gr-MV dü Mohorn, HelbtM»rs, verzogsnaW? mn vsnrsrrzj- Azufbach, Keffelsdorf, WeinschLuberg, Klipphausen, Lampersdorf, Limbach, Lotze«, Mohorn, MMtz-RMchm, Munzig. Neukirche«, NeutarmsberZ, Niederwartha, Oberhermsdsrf Pohrsdorf, RSHrsdsrf bet Wilsdruff, Roitzsch, Rothschörrberg EU Bems, Sachsdsrf. SLAirdWslsr, Sora, Steinbach bei Keffelsdorf, Steinbach bei Mohor«. Seeligstadt, SpechtshMsrs, TembLkheiM- UkkeiMsrs, WeMropp, WWberg. Mit -er wöchentlichen Beilage „wslt im VUö" UN- der Monatlichen Leilage „Nnsere Heimat". Druck und Verlag von Arthur Zschunke, Wilsdruff. Für die Redaktion verantwortlich: Arthur Zschnuke, WüSdruff. Inserate werden Montag», Mittwochs und Freitag» bi» spStestenS 12 Uhr augenomAen. JusertiouS Preis 18 Psg. pro viergespaitrne KorPaSzeil«. Außerhalb des AmtsgertchtSbezirks Wilsdruff 20 Psg. Zeltranbendrr und tabellarischer Satz mit 5V °/v Ausschlag. Unsern verebrlichen Mon nemen, Inserenten unil Mit ¬ arbeitern. sowie allen Ke schaNssreuntlen in Sialtt una Lana entbieten wir verglichen Neujahrs-Kruß "Air verblnaen tlamit llie Sitte um krbaltung Ibres Aoblwollens auch in llem anbrechenaen Mre. Mlbtlruss. i. Januar 1010. Hochachtungsvoll M1ag una HeMtion M lies UochenblattM Msarutt. u. Umg.