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Von stak unä fern. Festnahme der Franzosen. Wie die Engländer, werden jetzt auch alle männlichen Franzosen zwischen dem 17. und 60. Lebens jahre, die sich seit Kriegsbeginn in Deutsch land aushalten, in Haft genommen und in das Gefangenenlager von Holzminden über geführt. Acht Millionen Mark Mietsansfall. Nach einer Zusammenstellung des Bundes der Berliner Haus- und Grundbesitzer-Vereine haben die Mietausfälle seiner Mitglieder in den Monaten August bis Oktober die Höhe von acht Millionen Mark erreicht. Man be fürchtet zum Januar 1915 einen noch weit gröheren Ausfall für die letzten drei Monate dieses Jahres. Rechtsanwälte als Richter. Der ham burgische Staat wird vom 1. Januar an bei den Gerichten und der Staatsanwaltschaft Rechtsanwälte einttellen, da durch die Ein berufungen ein fühlbarer Mangel an Richtern und Staatsanwälten eingetreten ist. Boller Betrieb im Palmnicker Bern- steinbergwerk. Der Betrieb des Bernstein bergwerks in Palmnicken geht seinen gewöhn lichen Gang, und man merkt nicht, daß der Krieg die geringste Störung verursacht hat. Ebenfalls ist die Bernsteinbaggerei vollständig im Betrieb. Dieser Tage hat der Weststrand wieder etwas Bernstein bekommen. Neue Opfer deutscher Minen. Von den verschiedenen Dampfern, Lie damit beschäftigt waren, acht Kilometer südlich von Scar borough liegende Minen aufzufischen, flog einer in die Lust. Zwei andere Schiffe werden auch vermißt, sie müssen vernichtet sein. Der WlgelreA vermerk. versündigt sitz MWerlnvde MV macht sitz straM. Absturz einesfranzösischenZweideckcrs. Inmitten des Pariser Schlachtviehhofes zer schellte ein französischer Militär-Zweidecker. Die Insassen, Maior Destouches und Leutnant Brugeres, ein Sohn des früheren Gene ralissimus, wurden als verkohlte Leichname hervorgezogen. 20 Millionen Materialschaden. Der gesamte durch die Beschießung von Hartlepool und Scarborough durch deutsche Kriegsschiffe verursachte Materialschaden wird, soweit er Gebäude und Einrichtungsgegenstände betrifft, auf über zwanzig Millionen Mark geschätzt. Russische Massenurteile. Das Kriegs gericht in Perm verurteilte 22 Arbeiter zum Tode, die während eines Streiks Unruhen verursachten, wobei Wohnhäuser eingeäschert, ein Ingenieur, ein Polizeibeamter und zehn Fabrikbeamte getötet wurden. Zweiund zwanzig andere wurden zu Zwangsarbeit dis zu zebn Jahren verurteilt. VolksnirtsckaMickes. Weiterzahlung der Familiemmtcrstiitznngen bei Verwundung und Krankheit. Es sind mehrfach Zweifel darüber aufgetaucht, ob die Familienunterstützungen auf Grund des Gesetzes vom 28. Februar 1888 (4. August 1914) weiter zu zahlen sind, wenn der in den Dienst Einge tretene verwundet oder krank in die Heimat be urlaubt wird. Um diese Zweifel zu beseitigen, sind die Gemeinden von der zuständigen Stelle auf die Bestimmungen des vierten Absatzes im 8 10 des Gesetzes hingewiesen, wonach die Unter stützungen dadurch nicht unterbrochen werden, daß die in den Dienst Eingetretencn als krank oder verwundet zeitweilig in die Heimat beurlaubt worden sind. Handelt es sich um Kriegsteilnehmer, die nicht wieder felddienstsähig geworden sind, so unterliegt es keinem Bedenken, die Familien unterstützungen im Falle des Bedürfnisses so lange weiterzahlen zu lassen, bis die betreffenden Kriegsteilnehmer in den Genuß einer Militär rente treten, das heißt bis zu dem Zeitpunkte, zu dem sie den ersten Betrag der Milüärrente tat sächlich abheben. In gleicher Weise sollen auch den Hinterbliebenen der im Kriege Gebliebenen oder infolge einer Verwundung oder Kriegsdienst beschädigung Verstorbenen die Kriegsfamitien- unterstützungen weitergewährt werden, bis die Bewilligungen auf Grund des Militärhinter- bliebenengesetzes tatsächlich zur Hebung gelangen. Bei einer verspäteten Zahlung der Milstärbezüge soll von einer Rückforderung der Familienunter- stützungen abgesehen werden. Ausdreschcn des Getreides. Der preußische Minister für Landwirtschaft, Domänen und Forsten hat angeordnet, daß die Landwirte in nachdrücklicher Weife aufgefordert werden, unge- äumt an das Ausdrejchen ihres Getreides zu zehen. Die Schwierigkeiten, die den lanüwirt- chaftlichen Arbeiten in diesem Jahre entgegen« tehen, insbesondere der Mangel an Arbeitskräften Bestellungsarbeiten jetzt im wesentlichen beendet sind, müssen die Landwirte das Ausdreschen des Getreides, insbesondere des Hafers, möglichst fördern, damit die Versorgung des Heeres nicht unterbrochen wird. Der preußische Minister der öffentlichen Arbeiten hat zugesagt, daß Anträge aus Beförderung von Kohlen für landwirtschaft liche Betriebe vorzugsweise berücksichtigt werden sollen, soweit es nach Lage der Verhältnisse aus führbar ist. Steuererklärung der Kriegsteilnehmer. Gegenwärtig werden den bereits mit einem Ein- Tum KückLUg äer ru Micken Armee. WoLlsiv psnscstsn ospotsckwo Spols s<l-3LN0Lt3 s S?ow ?rrLolkör'L o^Zs/v ?oois^ lomsscil petnako. jinssmst Hariow tzelgor-Ll iLmoSnsci 0 ' ^lexsncjvowo _ _. ... Seröse " o netv Mclomcs Kfelits NOM klowoülinssi üomstLa LststZnaotV Os liensin^ Opsto^ . ItMHsInist Lsnckom! flintscstow l.enisal)lss^s l.0witsLk 5Zsc3k LclunLkZ- ffoHvvsciomLk ^VjSloscbia ^u>i plonsk VO0 Laoten Die Kämpfe bei Lodz endigten am 6. De zember mit einem durchschlagenden Erfolg der deutschen Truppen. Lodz selbst gelangte dadurch zum zweitenmal in ihren Besitz. Versuche der Russen, ihren bedrängten Armeen in Nordpolen zu Hilfe zu kommen, wurden durch das Eingreifen österreichifch- ungarischer und deutscher Kräfte in der Gegend südwestlich Piotrkow vereitelt. Die Russen zogen sich — unmittelbar geiolgt von den deutschen Vorhuten — in eine stark befestigte Stellung östlich des Miazga zurück, an der sich die beiden Gegner jetzt in engster Fühlung gegen- überffehen. In der Gegend von Lowicz wird der Kampf fortgesetzt. Die Schlachtfront in Polen geht nunmehr von der Mündung des Bzura in die Weichsel über Lowicz, östlich Lodz nach Süden über Piotrkow, östlich von Czen- stochau bis in .die Gegend nördlich Krakau. Die deutsche Kampslinie im Norden hat das Gesicht gegen Südösten. Der deutsche äußerste linke Flügel sieht nur 70 Kilometer von Warschau, so baß angeblich die Russen mit erneuter Ein schließung dieses Platzes rechnen sollen. Auch in Westgalizien haben sich neuerdings zwischen starken russischen und österreichisch-ungarischen Streitkräften Kämpfe entwickelt, die besonders südlich von Krakau an Heftigkeit zunehmen, aber noch der Entscheidung harren. Aus den Kar pathen sind die zum zweitenmal dort eingedrunge nen Russen von den österreichisch-ungarischen Truppen größtenteils bereits wieder verdrängt worden. Somit gibt die Kriegslage im Osten in Verbindung mit dem großen Vertrauen, welches die deutsche Nation in den dort befehligenden nunmehrigen Feldmarschall o. Hindenburg mit Recht setzt, die zuversichtliche Hoffnung auf Sieg für die deutschen Waffen. Allerdings dürste die Entscheidung noch einige Zeit auf sich warten lassen und auch noch harte Kämpfe erfordern, da die Russen bekanntlich in der Defensive — in die sie in Polen überall gedrängt wurden — kräftigen Widerstand zu leisten pflegen. und Gespannen, die ungenügende Versorgung mit Kohlen und die Unregelmäßigkeiten in der Eisen- bahnbeförderung, haben zur Folge gehabt, daß das Getreide noch nicht in dem Umfange ausredroschen werden konnte. Dadurch ist die Versorgung mit Brotgetreide und nament lich auch die Beschaffung des von der Heeresver waltung benötigten Hafers im letzten Monat er schwert worden. Nachdem die Ernte und die kommen von mehr als 3000 Mark veranlagten Steuerpflichtigen die sog. Steuererilärung> n zwecks Veranlagung zur Au fertigung und Rück endung zugestellt. Zahlreiche Steuerpflichtige befinden sich nun im Felde. Wie haben sich diese zu verhalten? Für sie kommt der 8 30 des Preußischen Ein kommensteuergesetzes in Betracht, welcher besagt, daß für Per onen, die durch Abwesenheit oder andere Umstände in der Abgabe der Steuerer ¬ klärung behindert sind, diese durch Bevollmächtigte abgegeben werden kann. Die Ehesrau usw. ist also dazu berechtigt, ihren Auftrag hat sie nur auf Erfordern nachzuweisen durch eine Vollmacht, die von der Stempelsteuer befreit ist. Im allge meinen wird der Nachweis aber nicht gefordert, weshalb sich die Einholung der Vollmacht er übrigt. Gericktskalle. Mülhausen (Elsaß). Der 44 jährige Kranken wärter Ludwig Hasselwander in Bischweiler i. E. wurde wegen Beleidigung von den im Bürger hospital zu Mülhausen untergebrachten Kranken des deutschen Heeres zu einem Jahre Gefängnis verurteilt. Da H. selbst Soldat gewesen, ist für sein ehrloses Handeln Milde nicht angewenoet worben, weshalb auf die Höchststrafe erkannt wurde. London. Der Deutsche Kurt Bausch wurde wegen angeblicher Aufwiegelung im Gefangenen lager von Douglas auf der Insel Man zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt. Im Gefangenen lager Douglas haben bekanntlich vor einiger Zeit Ausschreitungen stattgesunden, die dis englischen Behörden durch mangelhafte und schlechte Be köstigung der Internierten verschuldet hatten. Vermilcktes. Der Pfarrer nn Kugelregen. Mit dem Eisernen Kreüz wurde auf dem östlichen Kriegsschauplatz der Dwisionspsarrer Dr. jur. Krüger ausgezeichnet. Der tamere Pfarrer hatte sich zu einer Andacht für die Krieger in den Schützengraben begeben, als plötzlich der Feind ein heftiges Feuer eröffnete. Trotzdem ließ sich der Geistliche nicht stören und hielt eine tiefergreifende Rede, während die Kugeln und Schrapnells um den unerschrockenen Gottesmann herumflogen. Als Divmons» pjarrer Krüger seine Ansprache beendet hatte, trat der Oberst des Regiments, der dem Gottesdienst beigewohnt hatte, an den Geist lichen heran, löste sein eigenes Eisernes Kreuz von der Brust und befestigte es an der Brust des Feldgeistlichen. Eine wahre Geschichte. Aus dem Feld* postbriefe eines Artilleriekommandeurs wird folgende Stelle mitgeteilt:. . . Übrigens eine kleine, nette, dabei wahre Geschichte. Der Chef meiner sechsten Batierie läßt sich neulich durch einen Kriegssreiwilligen die Stiefel von dem erheblichen Lehmbelag reinigen, den sie Lurch den tagelangen Aufenthalt in den Geschützstellungen angenommen hatten. Als das Ergebnis der Arbeit nicht ganz zu seiner Zufriedenheit ausstet, äußerte er sein Mißfallen und fragte den Kriegsfreiwilligen schließlich, was er denn eigentlich in seinem bürgerlichen Leben sei, wenn er nicht einmal Stiefel putzen könne. — Antwori: „Assessor im .... Amt in Berlin." Englische Werbercklame. Über eins eigenartige Form, wie in Städten und Dörfern in Ost-Kent zum Eintritt ins Heer ermutigt wird, berichtet ,Eoening Standard'. Allerorten sind große Plakate angeklebt, auf denen sieht'. „Nach Berlin! Die Gemeinde unternimmt eine Gesellschaftsreise nach Deutsch land im Frühjahr. Beteiligung von Sports leuten erwünicht. Sämtliche Ausgaben für Hotelunterkunst, Eisenbahn usw. werden von der Gemeinde getragen. Vorzügliche Jagd vorgesorgt. Alter der sich Beteiligenden 18 vis 38 Jahre. Gewehre und Munition werden für umsonst zur Verfügung gestellt. Billigste Reisegelegenheit an den Rhein. Wan wende sich sofort wegen Beteiligung an die Gemeindeverwaltung, west die Zahl der Reisenden beschränkt ist (eine Million) —" Soläene Morte. Jede Staatsverfassung soll nicht mehr und nicht weniger sein als die Form, die der Geist eines Volkes sich lchafft, damit sein inneres Wesen, das Sittlichkeit tst. zur Wahrheit und Wirklichkeit werde. Ehrlich. Stein auf Stein, mit Vorbedacht, gibt zuletzt auch ein Gebäude. Goethe. Sage nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagest. Claudius. Die Welt nimmt teil mit Lust an unserm Kckwdpv Rücket. daß die Franzosen das letzte versuchten, um Herren der Kreisstadt zu bleiben. Aber die seltsam schaurige Musik vom Wahrzeichen des Heiligtums sollte nicht lange dauern. Von Willweiler her kamen ungeheure Geschosse an gesaust mit langem Feuerschweif, unter grausigem Pfeifen und Heulen: deutsche Gra naten, Lie Lie Maschinengewehre zum Schwelgen zu bringen suchten. Das erste Geschoß flog etwa 20 Meier über den Kirchturm hinweg und vo.ute sich in den Garten vor der Schmiede, die jenseits der Chaussee lag — die Maschinengewehre ratterten weiter. Dann kam das zweite Un geheuer aus Willweiler. Diesmal wurde das neben der Kirche stehende Gemeindehaus ge troffen und in einen Trümmerhaufen ver wandelt. — Noch immer spielte oben auf dem Turm die todspeiende Melodie. Dann aber, als gerade der Führer der Abteilung die Räumung des Turmes beschlossen Halle, traf eine Granate den Turm selbst. Ein gellender Schrei .. der Glockenstuhl stürzte zusammen, die Soldaten und die Maschinengewehre unter seinen Trümmern begrabend. .Heiliger Gott!" schrie die Psörtnerfrau, »Alter, sie schießen aus die Kirche!" Baler Pigall nickte nur. Er nahm die Hand seines Weibes und sührte sie durch die schreienden, zum Mülhauser Tor hastenden Menschen. Das Herz war ihm schwer: denn wieder einmal war für ihn ein Abschiednehmen gekommen, das vielleicht sein ganzes Leben umgcstalten, vielleicht auch den Rest des Dafeims vernichten konnte. Das erste Mal, als er von seinem Hab und Gut Ab- Med nehme» mußte, geschah es. weil er ge ¬ ächtet war. Sein Sohn Paul hatte in Mül hausen das Gymnasium besucht und berechtigte zu den schönsten Hoffnungen. Nur noch wenige Wochen trennten ihn von dem Examen. Da brach das Entsetzliche über den alten Pigall herein. Sein Sohn war in schlechte Gesellschaft geraten und hatte auf einer Fahrt von Straßburg nach Mülhausen Streit mit einem andern bekommen. Unter der Ein wirkung des reichlich genoffenen Alkohols er griff ihn der Jähzorn — ein Hieb mit dem Stock — der andere atmete nicht mehr. Paul Pigall wurde zu drei Jahren Gefängnis ver urteilt. Pigall mußte sein Bankgeschäft aus« geben und war nach vielem Wandern und Suchen endlich zufrieden, daß der gänzlich Verarmte, der Ver,einte, in der Kreisstadt- Brauerei die MöltnersteUe fand. Als die Zeit vorüber war, nahm er seinen Sohn, der wund und müde aus der Strafanstalt heim- kevrte, in sein Haus. Paul genügte dann in Straßburg seiner militärischen Dienstpflicht und trat endlich als Lehrling in die Brauerei ein. Es war ja nun doch noch ein Leben ge worden, aber freilich eines im Schatten. Und ein Schatten war durch die unglück selige Tat auch auf das Leben seines Bruders gefallen. Zwar ging er nach dem fernen Osten des Reiches, um als Kaufmann tätig zu sein: aber die Mär schlich ihm nach; dem Gerücht konnte er nicht entweichen, und wohin er auch kam, was er begann, er stieß immer wieder auf den Schalten, den seines Bruders Verdammnis auf seine Lebensbahn warf. Endlich war auch er in das Elternhaus heim gekehrt und als Buchhalter in die Brauerei eingetreten. Die Zeit strich über da» Leschede»«. Und nun waren sie beide im Felde. Vater Pigails umwölkte Stirn hellte sich auf. Der große Gleichmacher Krieg würde vielleicht auch seinen Jungen den Weg ins Licht bahnen. Und hoffnungsvolle Zukunftsbilder stiegen vor dem Alten auf. der mit seinem leise weinenden Weibe mit Hunderten anderen durch die Nacht schritt, eine neue Heimstätte zu suchen. Brennende Dörfer erhellten ihren Weg, und das immer heftiger werdende Arftllerieieuer riß die Wandernden aus ihrem Grübeln. Unendliche Züge Artillerie mit Munitions wagen, Kavallerie und Infanterie in unab» sehvarer Menge, kamen ihnen entgegen. Vater Pigall achtete kaum - auf sie: sein Herz war bei den Deutschen, und all sein Sinnen galt ihrem Siege. , s. Im Hause des Chevaliers L'EstrSe herrschte fröhliches Treiben. Man feierie die leichien Siege, die die Franzosen über unbefestigte und unbesetzte Städte davon getragen vaiten, mit all der Hoffnungsfreudigkeit, die ein Merkmal der französischen Volksseele ist. Die kleine Grenzgarnison, die seit dem dritten Mobilmachungstage von den deutschen Truppen verlassen und kurz darauf von den Franzosen beietzt war» bot jetzt ein seltsames Bild. Alle Deutschen — mit sehr wenigen Ausnahmen — hatten das Städtchen ver lassen, und in allen Häusern hatten sich fran zösische Soldaten festgesetzt. Hier, unmittelbar an der Grenze, hatte man eine starke Etappen kommandantur eingerichtet, die in unmittel bar« Verbindung mit Ler Kestwr» LeUort stand. Die wenigen Deutschen, die zurück geblieben waren, hatte man mit Ler Lieferung von Nahrungsmitteln und Gebrauchsgsgen- ständen sür die Truppen beauftragt, und da man in den ersten Tagen alle Bedürfnisse bar bezahlte, so standen die Bewohner der kleinen Garnison eigentlich nichts aus. Nur waren sie eben Deutsche und wurden deshalb mit jener verletzenden Nichtachtung behandelt, die gallischer Hochmut seit je demjenigen auge- deihen ließ, der in seiner Gewalt war. Die Hauplwache, die nicht weit vom Hause des Chevaliers gelegen war, hatte mau zur einen Hälfte für die Kommandantur, zur anderen Hälfte zum Lazarett umgewandelt. Hier oerbiachte jetzt Amelie d'Wröe ihre Tage. Unermüdlich war sie tätig, die Verwundeten zu bedienen und man vermißte sie a lgemein, wenn sie einmal durch häusliche Verpflichtun gen ferngehalten ward. Selbst am spiten Abend pflegte sie noch einmal das große Wachtzimmer, in dem 46 Betten standen, zu besuchen, um den Ver wundeten Erfrischungen zu bringen. Hier und da begann sie wohl auch ein Ge spräch; aber es dauerte niemals lange, denn Amelie d'Eüräe hatte nur sür eine einzige Antwort Interesse: sie wollte wißen, ob die Husaren mit im Kampfe waren, der sich auf der ganzen Linie von Hohen-Neuendorf bis nach Willweiler abspielte. So war sie auch heute nach dem Abend essen ganz heimlich daoongeschtichen, uni als man nch im Muffksalon niedergelassen hafte, vermißte sie die Mutter. »dl t« (Fv n tzmlg solgt.)