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Ottendorfer Zeitung umt Anzeigebkatt Unterüaktungg Mi. «rsch-i»-»»« L-nn.az-b°il°g° „Illustrier.-- Un'ech-Iwng-blatt-, ,-wi- de« °b«°ch,-lnd erscheinenden Beilagen „q«nd.I UN» M«»-l' Spiel und Sport" und „Deutsche Mode". verantwortlich für bi« Redaktion H. Rühle in Groß-Okrilla. Vr«k md verlas von Hamann Rühle, Buchdruckern in Groß-Gkrilla. Mittwoch, den 16 Dezember IM Nummer W sind dabei entgleist. Vier Wagen des Der Gülerzuges wurden zertrümmert. Lokomotivführer des Lazarettzuges wurde leicht verletzt. Sonst sind keine Verletzungen eingetreten. Die Ursache ist noch nicht endgültig festgestellt. Die Insassen des Lazarettzuges wurden in einem später ein getroffenen, nach dem Kriegsschauplatz fahrenden leeren Lazarettzug umquartiert und sodann auf die Lazaretts der Strecke Rohrbach—Homburg—Neukirchen verteilt. >inst ihre unseligen Vorfahren und wie j-tzt die Kinder des unentwickelten Ostens. Darum geht es. Mit Rußland wird um Ostpreußen gestritten, mit Frankreich um den Rhein, um Freiheit oder Fremden herrschaft von Millionen Volksgenossen, mit England aber um alles das und über dies um die deutsche Industrie, um die Daseinsmöglichkeit der deutschen Arbeiter schaft und damit der deutschen Sozial demokratie. Ihre Zukunft wächst aus der Entwicklung des deutschen Wirtschaftslebens. Muß man das erste betonen? Sie welkt kraftlos und nichtig dahin, wenn England wie es leidenschaftlich will, die Wurzeln des deutschen Ausfuhrhandels, der deutschen Großindustrie avsreißen darf. Das ist für den deutschen Arbeiter und seine Partei jetzt in Frage, nichts mehr und nichts weniger als das nackte Leben." München. Die Königliche Eisenbahn direktion München teilt mit: Am 11. Dezember, abends, ist ein von Saarbrücken kommender und nach Karlsruhe bestimmter mit 260 Verwundeten besetzter Lazarettzug in der Station Rohrbach bei St. Ingbert auf den im dritten Gleis stehenden Güter zug 2836 aufgefahren. Beide Lokomotiven des Lazarettzuges sowie ein hinter der Lokomotive haltender Heizwagen und zwei Wagen am Hinteren Teile des Lazarettzuges am 2. „nur" 5000 Ruffen gefangen gemeldet wurden. Sogar recht unschöne Bemerkungen fielen, die man den Betreffenden nur deswegen zugute halten kann, weil infolge törichter Ge« > üchte ihre Erwartungen zu hoch gespannt waren. Aber das Unangenehme der ganzen Ers^einung liegt in dem Beweis, wie wenig ernst doch noch manchs Leute die Kciegszeit auffassen. Sie tun fast so, als seien diese furchtbaren Kämpfe eine Art Sportschauspiel, als seien die ruhmreichen, schwererstrittenen Siege nur dann etwas wert, wenn der Er folg so ist, wie sie sich in ihrem Laien- verstund ausgemalt haben. Diesen Nörglern muß man doch bitter ernst und nachdrücklich einprägen, das es sich hier nicht nur um ein blutiges KriegSspiel handelt, sondern daß es um alles, um Sein oder Nichtsein Deutschland geht. Wenn uns unser prächtiger General feldmarschall v. Hindenburg die russischen Verwüster vom Halse hält, und sie zu Tausenden gefangennimmt, so tut er es wahrlich nicht deswegen, damit Herrn Soundso abends das Bier besser schmM, sondern da mit Deutschland in der Well weiter sort- destehen kann als großes, starkes Reich. Darum auch hier mehr Achtung vor der Größe der Ausgabe und mehr Ernst! Dresden. Dom Zuge überfahren wurde am Sonntag früh 4 Uhr auf dem Bahngleiss nahe der Unterführung an der Ehrlichstraße ein junger Mann. Der Tod war auf der Stelle eingetreten. In dem unglücklichen Mann wurde der etwa 16 Jahre alte Tischler lehrling Wolf aus Neusalza, der sich in einem Dresdner Gasthaus einquarliert hatte fest- gestellt. Der Leichnam wurde nach dem Löttauer Friedhof gebracht. Oschatz Ein Schadenfeuer entstand gestern Abend gegen halb 11 Uhr in dem neben den Saal gelegenen Raume des Schützenhauses. In der Eaalstube waren für cinquartierte „Feld und Garten", „l Husaren Strohlager, zurechtgemacht. Der Raum war eingeheizt, und es ist nicht aus geschlossen, daß aus dem Ofen ein Funken das Stroh entzündet hat. Die einq taktierten Soldaten sollen zur Z:it der Brandenlstehung ich nicht in dem Raume befunden haben. Obwohl das Feuer bald entdeckt und von Soldaten und Schützen tatkräftig bekämpft wurde, gelang eS doch erst der Feuerwehr, des Brandes völlig Herr zu werden und jede Gefahr zu beseitigen Leipzig. AuS einem Geschäft in der inneren Stadt verschwanden nach und nach wertvolle Waren, wie Schirme Taschen usw. ohne daß man dem Diebe auf die Spur kommen konnte. Kürzlich wurde sogar einer Dame in diesem Geschäft aus der weggelegten Handtasche ein Geldb trag von 40 Mark gestohlen. Der Dieb ist jetzt in der Person eines 20jährigen Markthelfer ermittelt worden der in dem betreffenden Geschäfte beschäftigt wurde. Hartenstein. Die von dem früheren Stadtkassierer Kramer verübten Unter schlagungen, die bis ins Jahr 1890 zurück reichen, sind nunmehr endgültig aus 97 391 Mark ermittelt worden. Auf die Sparkasse entfallen (einschließlich der Schulneukasse) da von allein 91257 Mark. 13. Jahrgang Oertttches rmd Sächsisches. Bttendorf-Vkrilla, Dezember WH. — Einen bedauerlichen Unglücksfall er- litt gestern der frühere Gemeindevorstand Herr Stein in Cunnersdorf. Derselbe geriet mit einem Arm in die Dreschmaschine sodaß sich die Abnahme desselben not wendig machte. — Eine strengere Durchführung deS Jagd- gesetzes wird vom Minsterium beabsichtigt. Als Grund wird angegeben, daß das Jagd wesen in Sachsen zu erheblichen Mißständen geführt hat, weil ostmals Gemeindejagden an weidmännisch nicht gebildete Personen verpachtet worden sind, die dann das Jagdgebiet rück sichtslos ausgenutzt und alles Wild schonungs los abgeschossm haben. Die Regierung sieht zwar von einer Abänderung des Jagdgesetzes ab, wird aber auf eine strenge Durchsühiung achten. Die Amtshauptmanschosten sollen demgemäß künstig in allen den Fällen der Jagdverträge nicht mehr genehmigen, wenn gegen die Person des Jagdpächters und seine Zuverlsäsizkeit in weidmännischer, sittlicher und wirtschastl cher Beziehung Bedenken vor- lisgen. M.J. Es gibt Leute, denen das Abendbrot nicht mundet, wenn sie nicht vorher die Nachrichten gelesen haben, daß wieder so und so viele Russen gefangen worden sind. Auch das entspringt patriotischem Empfinden wenn auch, oder vielmehr obgleich es recht billig ist. Solche Vaterlandsfreunde haben aber auct eine recht tadelnswerte Seite an sich: die Lchlachtennörgelei! Erst dieser Tage war das nach dem schönen Sieg Lodz recht deutlich warnehmbar. Statt sich über den großen Waffencrsolg von Herzen zn freuen, gab es eine Anzahl Unzufriedener, die in bewegten Worten ihrem Unmute Lust machten, wei gerückten Kräfte setzen wieder unter mehr fachen Kämpfen die Verfolgung energisch fort. Nachmittags wurde Neu-Sandes genommen. Auch in Grybow, Gorliel und Zmigrod rückten unsere Truppen wieder ein. Das Zempliner Komitat ist vom Feinde vollständig gesäubert. In den abseits vom Schauplatz der großen Ereig nisse gelegenen östlichen Waldkarpathen vermochte der Gegner südlich des Gebirgs kammes nirgends wesentlichen Raum zu gewinnen. Im allgemeinen hielten unsere Truppen die Paßhöhen, in der Bukowina die Linie Suszawa-Tals. In Südpolen wurde nicht gekämpft. Nördlich Lowitz setzten unsere Verbündeten den Angriff auf die stark befestigten Stellungen der Ruffen erfolgreich fort. Der Stellvertreter des Chefs deS Generalstabs, von Hoefer Generalmajor. Wien. Amtlich wird verlautbart den 14. Dezember mittags: Die Verfolgung der Ruffen in Westgalizien wurde fort gesetzt und gewann abermals unter kleineren und größeren Gefechten allenthalben nord wärts Raum; nun ist auch Dukla wieder in unserem Besitz. Unsere über die Karpathen vorgerückten Kolonnen machten am Sonnabend und Sonntag 9000 Ge fangene und erbeuteten 10 Maschinen gewehre. Die Lage an unserer Front von Rajbrot bis östlich Krakau und in fSüd- polen ist unverändert. Nördlich Lowitsch drangen unsere Verbündeten im Angriff weiter gegen die untere Bsura vor. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabs v. Höfer, Generalmajor. — In der neuesten Ausgabe der „Sozialistischen Monatshefte" beschäftigt sich der Sozialdemrkrat Karl Lmthner mit der Frage, ob die Stellung der Sozial demokratie zu dem jetzigen Kriege dadurch geändert worden sei, daß England ein gegriffen habe. Er bezeichnet die engliche „Freundschaft" als einen Ladenhüter, der von phanlasievollen Leuten in das Schau fenster gelegt worden sei, und schreibt dann wörtlich: „Ist denn überhaupt die Zeit, von englischer Freundschaft zu reden. Jetzt, da man auf unseren Schiffen Tag und Nacht auf Auslug steht, die britische Flotte erwartend, die alles in Schutt und Brand ntederschteßen soll, was deutsche Arbeit in einem Menschenalter geschaffen hat? Wenn es zerstört zusammensinkt, wenn die deutsche Ausfuhr in ihren Grund festen erschüttert ist, haben Hunderttausende deutscher Arbeiter auf dem deutschem Boden nichts mehr zu suchen, sie müssen ihren Stab weiter fetzen, als geeigneter Kultur- dünger der angelsächsischen Länder iw Zwischendeck sich verfrachten lassen, wie V«r»SSpr«is: vistüjrhrvch UM Mark frei irr- Lf-uS. I« »er «eschSstsstelle abgeholt viertel- jährlich t Mk. Einzelne Nummer IO pfg. Erscheint am Dienstag, Donnerstag nn» Sonnabend Nachmittag, Amtlicher Teil. Bekanntmachung. Alle im hiesigen Gemeindebezirke aufhältlichen Angehörigen des Landsturmes II. Aufgebotes, die aus dem I. Aufgebot übergetreten sind, werden hiermit angewiesen, sich in der Zeit vom 16. bis 26. Dezember 1S14 während der üblichen Geschäflsstunden im Gemeindeamt zur Landsturmrolle anzumelden. y Zu den Aufgerufenen gehören alle diejenigen Landsturmpfllchtrgen, welche nach dem 1b. August 1869 bis einschließlich des Jahres 1875 geboren, bec der Aushebung ausdrücklich ' dem Landsturm überwiesen und hiernach im Besitze eines Landsturm scheines sind, ferner diejenigen bet der Aushebung zur Ersatz-Reserve ausgehobenen Mannschaften, die aus der Ersatz-Reserve zum Landsturm übergetreten "ad- Bet 0er Anmeldung sind etwaige Militärpapiere vorzuzeigen, die nach Aufnahme in die Land- sturmrolle zurückgegeben werden. , , m Alles Weitere ist aus der am Anschlagbrett im Gemeindeamt beftnduchen Be kanntmachung zu ersehen. Vttendorf'Moritz-orf am 15 Dezember 1914. Der Gemeindevorstand. AnrriFeüprekr: Für die Neinst«ltt-r U»rp«-Kette »»er deren Raum co Pfg. — Im Reklameteil für die klrinspaltige Petit-Kette rr Pf-. Anzeigenannahme bi» ;r Uhr mittag». Veilagegehühr nach vereinbar»^. Neuestes vom Tage. Groß es Ha uptq uartier, 13. Dezbr. (W. T. B. Amtlich.) Nachdem am 11. d. M. die französische Offensive auf §pr6mont (südöstlich St. Mihiel) gescheitert war, griff der Feind gestern nachmittag in breiter Front über Flircy (Halbwegs St. Mihiel—Pon-K-Mousson) an. Der An griff endete für die Franzosen mit dem Verlust von 600 Gefangenen und einer einer großen Anzahl von Toten und Ver wundeten. Unsere Verluste betrugen dabei 70 Verwundete. Im übrigen verlief der Tag auf dem westlichen Kriegsschauplatz im wesentlichen ruhig. In Nordpolen nahmen wir eine Anzahl feindlicher Stellungen. Dabei machten wir 11000 Gefangene und erbeuteten 43 Maschinen- gewehre. Aus Ostpreußen und Südpolen nichts Neues. Oberste Heeresleitung. GroßesHauptquartier, 14. Dezbr. vormittags. (W. T. B. Amtlich.) Schwächere französische Angriffe gegen Teile unserer Stellungen zwischen der Maas und den Vogesen wurden leicht abgcwiesen. Im übrigen ist vom westlichen Kriegsschauplätze sowie aus Ostpreußen und Südpolen nichts niesentlicheS zu melden. In Nordpolen Nehmen unsere Operationen ihren Fort gang. Zu den russischen und französischen amtlichen Nachrichten ist folgendes zu be- merken: Aus Petersburg wurde am 11. Dezember amtlich gemeldet: Südöstlich Krakau - fetzten wir unsere Offensive fort, eroberten mehrere deutsche Geschütze und Maschinengewehre und etwa 2000 Ge fangene Tatsächlich ist nicht ein Mann, nicht ein Geschütz oder Maschinengewehr unserer südöstlich von Krakau kämpfenden Truppen in russische Hände gefallen. Die Pariser Mitteilung vom 12. Dezember be hauptet: Nordöstlich Vailly wurde eine deutsche Batterie völlig vernichtet. In DeuxnoudS, westlich Vigneulles-les-Hatton- chätel, wurden zwei deutsche Batterien zer stört, eine großkalibrige und eine für Flug- zeuge bestimmte. In derselben Gegend wurden von den Franzosen ein Blockhaus gesprengt und mehrere Gräben zerstört. Alle diese Meldungen sind erfunden. Oberste Heeresleitung. Wien. (W. T. B.) Amtlich wird ver lautet: In der Schlacht in Westgalizien wurde der südliche Flügel der Russen Astern bei Limanowo geschlagen und zum Rückzug gezwungen. Die Verfolgung des Feindes wurde eingeleitet. Alle Angriffe auf unsere übrige Schlachtfront brachen ebenso, wie an den früheren Tagen, zu sammen. Unsere über die Karpathen vor- Kircyennachrichten. Donnerstag, den 17. Dezember 1914. Oltendorf-Oknlla. Abends 7 Uhr Kriegsbetstunde und Abeud» tommunion. Medingen. Vorm. 10 Uhr Beichte und heiliges Abend- mahl. Freitag, den 18. Dezember 1914. Großdittmannsdorf. Vorm. 10 Uhr Beichte und heiliges Abend mahl.