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'S verantwortlich für di« Redaktion H. Rühle in Groß-Gkrüla. vntck und Verlag von Hermann Rühle, Buchdruckerei in Groß-Gkrilla. 13 Iakraang ^oimtag, den 2Y. November SS der bei der Musterung zum Die Einrückung gefunden. aufmerksam gemach-, daß, wer tue festgesetzte» — Aus November Anzeigenpreis: LLr die Neinspoktige Aorxn».Keile oder deren Raum io pfg. — Im Reklameteil für die kleinspaltige Petit-Zeile 25 pfg. Anzeigenannahme bis;r Ahr mittag«. Seilagegedühr nach Vereint aranß. statt. Ottendorf Moritz-orf am 28 November 1914 Der Gememdevorstand. „Bulwark" am 25. November morgens Ri Sheerneß in die Luft geflogen ist. Zwischen 700 bis 800 Mann der Besatzung sind umgekommen, nur 12 Mann, wenden ge rettet. Die Anwesenden berichteten, sie seien überzeugt, daß die Ursache eine innere Explosion des Magazins war, da leine Er schütterung des Wassers erfolgte. Das Schiff sank in drei Minuten und war ver schwunden, als sich die dichten Rauchwolken verzogen hatten. Die Explosion war so haben die Operationen an der Küste am Dienstag schließlich unmöglich gemacht. Am Abend war kein Kanonendonner mehr vernehmbar. Die Grenze zwischen Belgien und Seeländisch Flandern ist nach wie vor streng geschlossen und von deutschem Land sturm besetzt. Im Kampf um Ipern hat sich nichts geändert. Der Frost hat auf gehört und der Boden ist wieder in Morast verwandelt, um so mehr, als es in den letzten Tagen ziemlich viel geschneit hat. In Roussetaere ist alles ruhig. Die Truppenbewegung nach der Front und die Ankunft Verwundeter dauern fort. Die Laufgräben der feindlichen Armeen liegen an einigen Stellen nur fünfzig Meter voneinander entfernt. Man hört sie gegen seitig sprechen. Die Soldaten haben in den Laufgräben viel unter Wasser und Eis zu leiden. — 1000 Mark Belohnung hat Renrier C. E. Oehren in Leutenberg ausgesetzt für denjenigen deutschen Soldaten, welcher im jetzigen Kriege zuerst englischen Boden be tritt. — Für hervorragende Waffentatev von Soldaten im 5. Thüringischen In fanterie-Regiment Nr. 94 hat Fabrikbesitzer Bruno Cammann in Teichwolframsdorf dem Kricgsministerium in Berlin 500 Mk. zur Verfügung gestellt. -- Ein Pößnecker hat dem preußischen Kriegsministerium 100 Mark gespendet, die dem ersten für eine Waffentat auf englischem Boden mit dem Eisernen Kreuz bedachten deutschen Soldaten zukommen sollen. Hoffentlich können die Beträge recht bald ausgezahlt werden I Oberste Heeresleitung. London wird unter dem 27. Chronicle" in Nordsrankreich telegraphiert seinem Blatte: Die vereinigten französisch- cngliichen Heere sind auf der Linie Ipern — La Bassee hefügm Angriffen der Deut schen ausgesetzt Die Deutschen erhielten Verstärkungen. Die neue Artillerie der Franzosen und Engländer steht unser ge meinsamer Führung. In Belgien werden wichtige Ereignisse erwartet. Das gesamte Elsenbahnmatcrial wird zur Verfügung der deutschen Trnppsn gehalten. Das Amsterdamer „Handelsblaü" berichtet hierzu aus London: „Daily Chronicle" meldet aus Nordfrankreich, daß die englisch-fran zösischen Armeen seit 48 Stunden von den Deutschen mit starker Macht an der Front von Ipern bis La Bassee angegriffen werden. Die Schlacht gleiche in ihrem Umfange und in ihrer Intensität den Schlachten an der Marne und an der Iser. Lie Deutschen begannen den Kampf mit großen Verstärkungen und neuen Kanonen. Die französische und die britische Armee handeln in direkter Korperation. Die schwersten Geschütze sind in Aktion. Die englische Artillerie ließ bisher jede Be wegung der Deutschen scheitern. Im An schluß hieran meldet noch oer Amsterdamer Hirchennachrichten. Sonntag, den 29. Nooember (1. Abvent ) Ottendorf-Okrilla. Vorm. Hz 10 Uhr Predigtgoltesdiensi. Nachm. 5 Uhr Advents Abendkommunion. Medingen. Vorm. '/, 11 Uhr Predig-gatteZdienst. Großditiwannedori. Vorm. i/z9 Uhr PredigigotNsdienst. Bezugspreis: Vierteljährlich l,20 Mar? fr-i ins Lsaus. In der Geschäftsstelle abgc'qolt viertel jährlich i Mk. Einzelne Nummer Pfg. Erscheint am Dienstag, Donnerstag »nd Sonnabend Nachmittag. Oertliches und Sächsisches. Gttendorf-Gkriüa, 28. November >^4- — Die am gestrigen Freitag statt gefundene Gemeinderatssitzung wurde von dem stellvertretenden Vorstand Herrn Haus dorf eröffnet. Zunächst gedachte dieser in ehrenden Sorten der aus hiesigem Orte auf dem Felde der Ehre Gefallenen. Eine Genehmigung über den Ausschank von alkoholfreien Getränken und Kaffee im Grundstücke Hantzsch, Dresdner Straße, wurde zur Kenntnis gebracht. Als zweiter Punkt handelte es sich um die Genehmigung von Abänderungen der Sparkassenordnung. Auf Vorschlag 0er Amtshauptmannschaft wurden diese in der gewünschten Fassung genehmigt. Auf eine Anfrage, das Ein quartierungsgeld betr., wurde erklärt, daß die Gemeinde keine Beihilfe zuzahlen könne Herr Lehmann beklagt sich über die Be leuchtung und ersucht um Abhilfe, da die Laternen nicht in dem Zustande sind, daß sie den Anforderungen genügen. Auf eine Anfrage, warum die Liste über die Gaben zu Knegsunterstützungszwecken nicht wie in anderen Orten veröffentlicht werde, wurde milgeteilt, daß die Sammlung erst jetzt be endet sei und sollte dies dem Hilfs-Ausschuß der darüber zu verfügen habe, mitgeteill werden. — Der hiesigen Gemeinde wird hiermit bekannt gegeben, daß vom 1. Advent an der Vormittagrgottesdienst in hiesiger Kirche i,z10 Uhr stattfindet. — Wer mehr verlangt als Lie seitgesitzte. Höchstpreise, mach: sich straf mr. Obwohl vom Bundesräte für Roggen, Weizen und Gerst- Höchstpreise festgesetzt worden sind, die am 4 November in Kraft getreten sind, werden doch noch Käufe der bezeichneten Körnerfrüchte zu Preisen abgeschlossen, die du Höchstpreise weit übersteigen. Es wird deshalb darauf Bekanntmachung. Am 1. Dezember d. I findet eine zweite Aufnahme der Vorräte von Getreide und Erzeugnissen der Getreidemüllerei für menschliche und tierische Ernährung statt Die Erhebung erfolgt mittels Ortslisten, deren Fragen von den Betriebsinhabern oder deren Stellvertretern den mit der Eintragung beauftragten Zählern wahrheits» gemäh zu beantworten sind. Otttndorf-Moritzdorf, am 28. November 1914. Der Gemeindevorstand. Landsturmdienst mit der Waffe geeignet Befundenen ist einem späteren Zeitpunkte Vorbehalten. — Zahlreiche Gesuche Militärpflichtiger um N chteinstellung sind bei den Militärbehörden eingegarwen. Dem Vernehmen nach werden von jetzt ob aber nur Befreiungen -intrelen, wenn sie unobweisbor sind. Unabkömmlich» keit in Geschäften uiw. reicht allein nicht aus, um eine Befreiung vom Militärdienst zu er langen. — Erlaß der Fl-ischübergangsabgabe all bas Fleischwerk. Das K.l. Sächn-che Ministerium des Jnrern erlaßt hierüber folgende Bekanntmachung: Die Regierung hat beschlossen, die Fleischübe-gonaSabgabc!ür das Fleiichw rk zu e> lassen oder erstatten zu lassen, daö von sächsischen Gemeinden aus ihre Rechnung vom Reichs«: kw-f bezogen und ohne jeden Gew nn für die Gemeinde- kasscn entweder an die Verbrauch« zu von den Gemeindebehörden vorzuschreibearen Höchst preisen an Fleischverkäuser unter behördlicher Uel erwachung abgegeben wird. Die Gemeinden die geräuchertes oder gepökeltes Fleuch von dem Reichseinkauf beziehen wollen, werden hiervon in Kenntnis gesetzt und veranlaßt, dafür Sorge zu tragen, daß die Erfüllung der Voraussetzungen für dis Erstattung oder den Erlaß der Ueberaangsabgave gehörig überwacht und den Zollbehörden jeweilig auf Erfordern der Nachweis dafür erbrochl wud, daß die Voransitzungen sür die Abgaben- besreiung erfüllt sind. Wildenfels. Gräfin Magna Marie von Solms-Wildenfels schloß am 23. d. M. die K'iegLtrauung mit dem Grasen Albrecht von Stolberg-Wernigerode vor dem hiesigen Standesamt. Neuestes vom Tage. Großes Hauptquartier, 26. Novbr. vormittags. Die Lage auf dem westlichen Kriegsschauplätze rst unveiändert. Ju der Gegend St. Hilaire-Scumu wurde ein mit starken Kräften angesctzler, aber schwächlrch durchgesühner französischer Angriff unter große:: B rlusleu für den Gegner zurück- geschlagen. Ber Apremont machten wir Fortschritte. In Ostpreußen ist dir Lage nicht verändert. In den Kämpfen der Truppen des Generals v. Mackensen bei Lodz und Lowicz haben die russische 1. und 2. sowie Teile der b. Armee schwere Ver luste erlitten. Außer vielen Toren und Verwundeten haben die Russen nicht weniger als etwa 40000 unverwundete Gefangene verloren. 70 Geschütze, 160 Munilionswagen, 156 Maschinengewehre sind von uns erbeutet, 30 Geschütze un brauchbar gemacht worden. Auch in dielen Kämpfen haben sich Teile unserer jungen Truppen trotz großer Opfer auf das Glänzendste bewährt: Wenn es auch un geachtet solcher Erfolge noch nicht gelungen ist, die Entscheidung zu erkämpfen, so liegt dies an dem Eingreifen weiterer starker Kräfte des Feindes von Osten und Süden her. Ihre Angriffe sind gestern überall ab gewiesen worden. Der endgültige Ausgang der Kümpfe steht aber noch aus. Oberste Heeresleitung. Großes Hauptquartier, 27. Nobr. Eine Belästigung der flandrischen Küsten orte durch englische Schiffe fand auch gestern nicht statt. Ans dec Front des westlichen Kriegsschauplatzes sind keine wesentlichen Veränderungen erng. treten. Nordwestlich Langemalk wurde eine Häuser- qruppe eingenommen und dabei eine An zahl Gefangener gemacht. Im Argonnen walde machten unsere Angriffe weitere Fortschritte. Französische Angriffe in der Gegend Apremont und östlich St Mihiel wurden zurückgeschlageu. Im Osten haben gestern keine entscheidenden Kämpfe statt- stark, daß die Gebäude von Sheerneß bis auf die Fundamente erzitterten, und wurde mehrere Meilen vernommen London. Meldungen aus Hartlepool vom 24 November besagen, daß man dort in der Nacht vom 23. auf den 24. Novbr. vom Meer her stundenlang stärkeren Kanonendonner vernommen habe, welcher offenbar von schwersten Schiffsgeschützen herrührte. Gegen Morgengrauen setzte der Geschützdonner plötzlich aus, um daun etwas später jedoch viel schärfer sich noch einmal vernehmen zu lassen. Sobald diese Meldung in London bekannt wurde, strömten große Mengen zum Admiralitäts- gebäude, um dort aus irgendwelche Be kanntmachungen zu warten. Die Ad miralität blieb jedoch stumm, sie bestätigte weder die Meldung noch dementierte sie, und so verlief sich die Menschenmenge nach einigen Stunden wieder unter lebhaften Zeichen des Mißmutes. Köln. Einer Kopenhagener Depesche der „Kölnischen Zeitung" zufolge drahtet der Mitarbeiter des „Daily Chronicle" aus Nords: aukreich: Auf der Linie Ipern— La Bassee entwickelt sich eine Riesenschlacht. Die deutschen Truppen griffen das ver einigte französische und englische Heer an. Der Kamps dauere bereits 48 Stunden. Die Deutschen hätten neue Artillerie er- halten. Kanonen nie dagewesenen Kalibers würden verwandt. — Der Korrespondent des „Daily Amtlicher Teil. Am 1. Dezember d. I. findet eine Viehzählung zu 3000 Mark oder Gefängnis bis zu 6 Monaten bestraft wird. — Ersätzgeschä't im Jrhre 1915. Im Einverständnis mit dem Reichskanzler wird Nachstehendes bestimmt: 1. Die Vorarbeiten >ür das Ersatzgeschäst im Jahre 1915 sind unvcrzü-lich einzuleiten. 2. Die Militär- vflichtigen sind auszufordern, sich in der Zeit vom t. bis 15. Dezember 1914 zur Rekrutierungc-stammirlle anzumelden. 3. Vom den mit der Führung der Zivilstandesregister betrauten Behörden und Personen sind die nach § 46,7 a und d der Wehrordnung an- zufertigender- Auszüge aus dem Geburts- oder Serbc-registsr den zuständigen Stellen zum 1. Dezember 1914 zu übersenden. 3. Für den Beginn des Masllrung-ge'chäits ist der 2. Januar 1915 in Aussicht zu nehmen — Die Landsturmmusteruna der in den Jahren 1878 bis mit 1890 o.e'orencn Angehörigen der österreichiich-ungorischen Mo narchie, Welchs in dem Uoüsillalbez'rke Dresden (Krcishanp-mannschast Dresden ru d Bautzen) wohuhmt sind und !:Z einschließlich 1913 bei dec Stellung oder Uekerprüsimq „Waffen, unfähig" befunden oder im Wege der Superarbitrierung aus dem gemeinsamen Heere, der Kriegsmarine, den Landwehren oder den Gendarmerien entlassen wurden, findet im Lanie des Dezember 1914 in Dresden statt. Die Bekanntmachung mit Angabe der Mnsterungstage und drs Lokals wird aus schließlich durch die TageSblätler cAolgen. „Telegraas" unter dem 2b. Nooember aus aufmerksam gemach-, daß, wer me festgesetzten Sluis: Sturmwetter und Schneewehen!Höchstpreise überschreitet, msi Gustafe b.s gemeldet: In der gestrigen Sitzung des Unterhauses teilte der Manne- minister Churchill mit, daß das Limenschiff Mit wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie den abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und Wandel" „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Blöde".