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Druck und Verlag von Hermann Rühle, Buchdruckerei in Groß-Vkrilla. verantwortlich für die Redaktion H. Rühle in Groß-Vkrilla. Nummer 99 Freitag, -en 2s. August M s3 Jahrgang Neuestes vom Tage. — Die französische 5. Kavalleriedivision wurde am Mittwoch unter schweren Verlusten bei Perwez, nördlich Namur, von unseren Truppen zurückgeworfen. — Bayrische und badische Truppen schlugen die bis Weiler, 15 Kilometer nord westlich von Schlettstadt, vorgedrungene französische 55. Jnfanteriebrigade, brachten ihr große Verluste bei und warfen sie über die Vogesen zurück. — Das Generalkommando ves ersten Armeekorps meldet: Am 17. August fand ein Gefecht bei Stallupönen statt, in dem Truppenteile des ersten Armeekorps mir unvergleichlicher Tapferkeit kömpflen, sodaß ein Sieg erfochten wurde. Mehr als 3000 Gefangene und sechs Maschinengewehre sind in unsere Hände gefallen. Viele weitere russische Maschinengewehre, die nicht mit geführt werden konnten, wurden unbrauch bar gemacht. Berlin. Das Gefecht bei Mülhausen war ein Gelegenheitsgefecht. Ein und ein halbes feindliches Armeekorps waren in Oberelsaß eingedrungen, während unsere dort befindlichen Truppen noch in der Ver sammlung begriffen waren. Sie griffen trotzdem den Feind ohne Zaudern an und warfen ihn auf Belfort zurück. Darnach folgten sie ihrer Ausmarschbestimmung. Unterdessen hatte eine kleine Feslungs- abteilung aus Straßburg am 14. dieses Monats eine Schlappe erlitten. Zwei Festungsbataillone mit Geschützen und Maschinengewehren aus Festungsbeständen waren an diesem Tage im Vogesenpaß von Schirmeck vorgegangen. Sie wurden durch feindliches Artilleriefeuer von Donon her überfallen. In der engen Paßstraße sind die Geschütze und Maschinengewehre ver schossen und unbrauchbar gemacht liegen geblieben. Jedenfalls sind sie vom Feind erbeutet, der später auf Schirmeck vorging. Ein unbedeutendes Kriegsereignis, das keinerlei Einfluß auf die Operationen hat, aber den Truppen gegen Tollkühnheit und Unvorsichtigkeit ein warnendes Beispiel sein soll. Die wieder gesammelte Festungstruppe hat den Festungsbereich unverfolgi erreicht Sie hatte zwar ihre Geschütze, aber nicht den Mut verloren. Ob bei diesem Vor gang Verrat der Landesbewohner mitgewtrkl hat, wird noch festgestellt werden müssen. Berlin. Der hiesige japanische Ge schäftsträger hat. im Auftrage seiner Re gierung dem Auswärtigen Amte eine Nole übermittelt, worin unter Berufung aus das englisch-japanische Bündnis die sofortige Zurückziehung der deutschen Kriegsschiffe aus den japanischen und chinesischen Ge wässern, oder die Abrüstung dieser Schiffe, ferner bis zum 15. Sepiember die be dingungslose Uebergabe des gesamten Pachl- gebtetes von Kiaulschau an die japanischen Behörden und die unbedingte Annahme dieser Forderungen bis zum 23. August verlang! werden. — Lie fianzösiche Nachrichtenagentur hat die Meldung gebracht, Japan habe Deutsch land den Krieg erklärt. Diese aufsehen erregende Mitteilung hätte naturgemäß, wenn sie aus Wahrheit beruhte, einige Be unruhigung erregen müssen. Nun erklärt der japanische Botschafter in Rom, der casus toeäeris mir England liege noch Nicht vor, er trete erst ein, wenn Leutsch- land die englischen Besitzungen im fernen Osten bedrohe oder japanische Interessen verletze. Deutlich geht das eine aus ihr hervor, daß Japan Deutschland keineswegs freundlich gesinnt ist und eventuell vor einem Kriege mit Deutschland nicht zurück schrecken würde. Wir müssen demgemäß auf alles gefaßt sein. Befreien wir uns vor allem von dem sentimentalen Wahne, daß Japan aus alter Feindschaft gegen Rußland dem Dreibünde oder vielmehr Deutschland und Oesterreich-Ungarn zu Hilfe kommen könnte. Immerhin ist die auf fallend unfreundliche Haltung Japans im gegenwärtigen Augenblick sehr bemerkens wert und bezeichnend. Sie deutet auf ein neues englisch-japanisches Geheimabkommen hin, etwa des Inhaltes, daß Japan von England für den Fall eines Zusammen stoßes mit Deutschland das chinesische Besitz tum des Deutschen Reiches, nämlich Kiaulschau zugesprochen und zugesichert ist. England hat nicht davor zurückgeschreckt, sich mit der gelben Raffe zu verbrüdern, es ist in seiner Perfidie auch imstande, den Gelben das Germanentum, die Stammes- verwandschaft mit den Deutschen aufzugeben und aufzuopsern und die weiße Rasse zu verraten. Und dieses Volk nennt sich ein christliches und prunkt mit seinem Christen tum! Die Heuchelei dieses Volkes ist beispiellos. Aber der Tag wird kommen, wo es seine verdiente Strafe ereilt. — Der Untergang von II 15 scheint leider Tatsache zu sein. Eine offizielle Nachricht von deutscher Veite liegt darüber noch nicht vor. Kann es auch eigentlich garnicht, da, wenn ein Kampf stattgesunden hat, der mit der Vernichtung unseres Unterseebootes geendet hat, nur der Feind darüber berichten kann. — Verlustliste Nr. 1 der König lich Sächsischen Armee. Ausgegeben am 19. August 1914, nachmittags 5 Uhr. Inf.-Regt. Nr. 106: 7. Kompagnie. Hermann, Max Paul, Gefr., aus Mosel, A. H. Zwickau, tot. Fern-Patrouille am 7. 8. 14. Garde-Reiter-Regt.: 4. Eskadron: Graf v. Hohenlhal und Bergen, Ltnt. aus Berlin, vermißt. Reichel, Rudolf. Gefr., aus Rübenau, A. H. Marienberg, verm. Bartsch, Karl, Gefr., aus Hohndors, Kreis Habel- schwerdt, verm. Schubert, Kurt Otto Rein hardt, Gardist, aus Piskowitz, A. H. Meißen, verm. del Coude, Hugo Marlin, Gardist, aus Dresden, verm. Schalte, Max Gott wald, Gardist, aus Reibersdorf, A. H. Zittau, leicht verwundet. Oertliches und Sächsisches. Vttenöorf-cvkrilla, 20. August WH. — Zur Aohckse üer Kreoitnot. Manche Kaufleute und Industriellen stellen sich jetzt auf oen Standpunkt, nur noch gegen Bar zahlung zu liefern, obwohl sie vielleicht vorher selbst tn weitestem Umfange Kredit in Ans Ipruch genommen und gegeben haben. Daß dieses rücksichtslose Vorgehen von den be denklichsten Folgen begleitet sein muß, unter liegt keinem Zweifel. In den maßgebenden Kreisen hat man sich daher bereits mit der Angelegenheit beschäftigt, wie aus folgender Kundgebung hervorgeht. Das deutsche Wm- Ichastsleben ist, wie das keines anderen Landes aus Kredit aufgebaul. Der Kredit dart des halb nur soweit eingeschränkt werden, als es ourch dw Verhältnisse unbedingt geboten ist. Durch schroffes Vorgehen gegen feine Schuldner leistet oer Gläubiger der Allgemeinheit und meist auch sich selbst keinen Dienst. Las von oen verschiedensten Seiten in den letzten Tagen selbst gegenüver den leistungsfähigsten Firmen plötzlich gestellte Verlangen nach sofortiger Barzahlung ist geeignet, die Grunoiagen unserer ganzen Wirtschaft zu erschüttern. Aus dem gleichen Grunde ist auch weitgehende Rücksichtnahme hinsichtlich der Wechsel« Verbindlichkeiten geboten. Durch die Bekannt machung des Reichskanzlers vom 6. August lst die Frist sür die Erhebung des Wechsel protestes, soweit die Wechsel nicht vor dem 31. Juli fällig waren, um 30 Tage verlängert worden. Es ist dringend erwünscht, daß von dieser Vergünstigung im weitesten Umfange Gebrauch gemacht wird. Lieferanten, die sich dieser Notwendigkeit verschließen, mögen sich die Gefahr vor Augen halten, daß die Reichs bank ihnen gegenüber ebenfalls eine sür sie nachteilige Zurückhaltung in der Kredit gewährung eintreten lassen könnte. Danach ist zu erwarten, daß nun eine bessere Einsicht Platz greift und die Rückkehr zu normaler Kreditgewährung nach wie vor auch dort er folgt, wo man mit rücksichtslosen Forderungen das Wirtschaftsleben zu stören drohte. — Die PserdeauShebung sür den Heeres dienst hat in landwirtschaftlichen Kreisen einen großen Notstand hervorgerusen. Der Pferde mangel erschwert die Bergung der Ernte, vor allem adi>r die rechtzeitige Herbstbestellung in bedenklicher Weise. Es ist daher die dringende Pflicht nicht nur der hierzu berufenen Körper schaften, sondern auch jedes einzelnen Deutschen der hierzu in der Lage ist, alles zu versuchen, um der Landwirtschaft nach Möglichkeit Zug- vieh zur Verfügung zu stellen. Man bedenke die Folgen für unser bedrängtes Vaterland, wenn es wegen des Pferdemangels z. B. un möglich gemacht werden könnte, alle Vor bedingungen für eine ausreichende Ernte im nächsten Jahre zu erfüllen. Die Besitzer von Pferden, die ihre Tiere zu diesen Zwecken ab« geben können und wollen, ersucht das Direktorium des Landwirtschaftlichen Kreis vereins Dresden um sofortige Mitteilung der Bedingungen, unter denen sie Landwirten ihre Pferde zum Gebrauche — und zwar für welche Zeit — oder käuflich zu überlassen be reit sind und um Angabe, ob es sich um leichte oder schwere Pferde handelt und wie alt die Tiere sind. — Vorbeugungsmaßregeln gegen etwaigen Mangel an Zug- und Zuchtvieh. Wie alle Jahre um diefe Zeit besteht auch jetzt wieder em großes Angebot an Kälbern. Dagegen ist nur geringe Nachfrage nach Kalbfleisch vor handen, da ein großer Teil der Konsumenten zu den Fahnen eingerückt ist. Infolgedessen können die Fleischer den Landwirten die über- Meßenden Kälber auch nicht abnehmen. Für die Landwirte empfiehlt es sich deshalb, die Kälber aufzuziehen, damit durch diesen Noch- wnchs fürs nächste Jahr einem etwaigen Mangel an Zug- und Zuchtvieh vorgebeugt wird. Futtermittel liefert ja die diesjährige gute Ernte genügend. — Die Feuerwehren wieder stärken! Es wird daraus hingewiesen, wie es nötig ist, die Feuerwehren sofort neu zn organisieren, wo eine Anzahl ihrer Angehörigen zum Heere einberufen ist. Die Scheunen sind mit der neuen Ernte gefüllt. Schon deshalb ist Wach- samkeit am Platze. — Vergnügungen während des Krieges. Es ist mit Befriedigung wahrzunehmen gewesen, daß die Mahnung an die Bevölkerung, in der gegenwärtigen schweren Zeit Tanzvergnügungen zu unterlassen, auf guten Boden gefallen ist. Insbesondere hat auch der Dresdner Saal- mhaberverband sich freiwillig zu dem Opfer verstanden und bis auf weiteres auf die Ver- anstaltung von Tanzvergnügungen verzichtet. Ebenso wird man erwarten dürfen, daß die Jagd, soweit sie tn der Gestalt von Treib jagden als geräuschvolles Vergnügen auftritt, jedenfalls sür die nächste Zeit unterbleibt. Anders steht es mit dem Äbschuß von Wild, der zum Schutze der Fluren erforderlich ist und zur Beschaffung von Fleischnahrung nicht unwesentlich beitragen kann. Dies gilt gegen wärtig namentlich von dem Abschuß der wilden Kaninchen, die vielfach ein recht beliebtes Volksnahrungsmittel geworden sind, außerdem von der Jagd auf Hochwild und Rehvöcke. Vor allem wird aber auch die am 1. Sepiember ausgehende Rebhühnerjagd in Betracht kommen. Das hierdurch gewonnene Wildbret wird gerade auch als Lazarettkost zur Erquickung unserer verwundeten Krieger sehr willkommen sein. Sicherem Vernehmen nach hat deshalb Se. Majestät der König bestimmt, daß ein er heblicher Teil der auf seinen Revieren ge schossenen Rebhühner an di« Lazarette ab- geliesert werden soll. Medingen. Der hiesige Jugendverein „Einigkeit" spendete 30 Mark für die Zwecke oes Roten Kreuzes. Großenhain. Ein höchst anerkennens» werter Beschluß wurde am Dienstag vom Lehrerkollegium unserer Bürgerschulen gefaßt: nämlich dem städtischen Unterftützungssonds für Kriegersamilien monatlich einen Beitrag von mindestens 300 Mk. zuzuwenden. Dies ist wieder ein Zeugnis des herrlichen, hoch- gestimmien vaterländischen Geistes, wie er durch unser ganzes Volk gehi l Ein solches Volk, einig und treu, Alle sür Einen und Emer für Alle, wird und muß siegen! Dresden. D>e Ferien des Stadt verordnetenkollegiums gehen demnächst zu Ende doch sollen die Stadtoerordnetensitzungen in der nächsten Zeit nur nach Bedarf stallfinden. Dagegen sind von Fall zu Fall Besprechungen geplant, in der die TageSsragen, soweit sie die Stadtverwaltung angehen, erörtert werden sollen. Der letzten derartigen Besprechung wohnte fast der gesamte Rat mit dem Ober bürgermeister Dr. Beutler an der Spitze bei. Dieser gab auf die zahlreichen an ihn ge« richlelen Anfragen erschöpfende Auskunft nnd wies besonders darauf hm, daß tn Bezug aus die Versorgung der Sladt mit Lebensmitteln nicht die mindeste Besorgnis bestehe und daß auch die Preise von Mehl und Brot die normale Höhe nahezu wieder erreicht hätten. Nach einer von oer Marktverwaltung ein- gegangenen Auskunst sei der Preis der Kartoffeln aus die auch sonst um diese Jahres zeit übliche Höhe von 4,SO Mart pro Zentner zurückgegangen. Nach verschiedenen Mit teilungen über die zahlreichen, angesichts der Lage von lhm getroffenen Maßnahmen sprach die Versammlung dem Ooerdürgermeffter ein mütig den Dank sür seine außerordentlichen und erfolgreichen Mühewaltungen aus. Zabeltitz. Am Montag abend wurde unser Ort durch einen Feuerruf erschreckt. Gewaltige Rauchwolken orangen aus dem Hause des BahaarbrUers Kuhbach, wo die Reisig bündel auf dem Boden in Brand geraten waren. Nur der schnellen Hilfe einiger Gäste aus der gegenüserliegendeu Gärtnerei und der Nachbarn, wie der bald herbeigeeilten Spritzen von Zabeltitz und Treugeböhla war es zu ver danken, daß das Feuer aus den EntsteyungS- ort beschränkt blieb. Freilich ist dem Besitzer wie eiaer bei ihm wohnenden Witwe durch Feuer und Wasser großer Sachschaden ent standen. Marienberg. Abgestürzt ist beim Beerensuchen in der Nähe der sogenannten „Schlath" der 19 Jahre alte Kontorist Lenk von Marienberg. Er war m der Nähe eines Steindruches abgeglitten und rücklings in einen etwa 5 Meter tiejen Teich gestürzt, wo er ertrank.