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Ottendorfer Zeitung , I s Bezugspreis: Vierteljährlich 1,20 Mark fr-i in: ^22-. der Geschäftsstelle abgeholt viertel jährlich ; Mk. Einzelne Nummer zo Pfg. Erscheint am Dienstag, Donnerstag und Sonnabend Nachmittag. 0- S unlt Onzeigeökatt > — II Anzeigenpreis: Für die kletnspoltige Äorpus-Zeile »der deren Raum w pfg. — Im Reklameteil für di« kleinspaltige Petit-Zeile 25 pfg. Anzeigenannahme bis-r Uhr mittag«. Betlagegebühr nach Vereinbarung. Nit wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie den abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und Wandel" „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode". Dn»F und Verlag von Hermann Rühle, Buchdruckerei in Groß-Dkrilla. Verantwortlich für di« Redaktion H. Rühl« in Groß-Dkrilla. Nummer 62 Mittwoch, den 27. Mai sW 13. Jahrgang Sparkasse Ottendorf-Woritzdorf verzinst Einlagen bei strenger Geheimhaltung mit Z^o/g. Oie in den ersten 3 Werk» tagen eines Monats eingezahlten Beträge werden für den betreffenden Monat noch voll verzinst. Einlagen bei auswärtigen Sparkassen werden kostenfrei hierher übertragen. Oertttches und Sächsisches. Dttendorf-Gkrtlla, 26. Mai iM. — Sachsenlag Dresden 1914. Um den Urigen Meinungen entgegenzutreten, werden wir gebeten, mitzuteilen, daß der Sachsen tag Dresden 1914 (oom 4. bis 6. Juli) keine Wohltätigkeitsveranstaltung, wie es das Sachsenfest im Jahre 1912 war, ist. Der Sachsentag Dresden 1914 wird ein großes vaterländisches Fest für national gesinnte Sachsen daheim und in der Fremde ein großes sächsisches Heimatsfest. Als Träger des Festes gelten in erster Linie die in Dresden bestehenden sächsischen Landsmannschaften, denen sich die von Leipzig, Chemnitz, Mußen usw. anschließen In den genannten Städten zählen die Landsmannschaften mehr als 100 Vereine, die sich fast vollzählig beteiligen werden Cs soll ein Wiedersehensfest, ein Freuden fest werden. Seit mehr denn einem Jahre arbeitet an den Vorbereitungen ein mehr als 400 Herren aller Kreise und Stände zählender Gesamtausschuß, an dessen Spitze Exzellenz Generalleutnant z. D. v. Seydlitz als Präsident steht. — Die Obsternteaussichten im Königreich Sachsen. Nach den Erhebungen des Landes obstbauvereins über den Ausfall der Früh obsternte wir deine gute Mittelernle zu er warten sein, Die Spätfröste, die in den letzten Tagen des April und den ersten Tagen des Monats Mai auftreten, haben dem Fruchtansatz nicht, wie im vorigen Jahre, allgemein, sondern nur strichweise geschadet. Die Süßkirschen versprechen in den Ktrchengegenden, wie z. B. in der Bornaer, Geithainer Gegend, bei Meißen und Döbeln, eine gute Ernte. Auch die Sauerkirschenbäume werden gute Erträge liefern können. Pfirsiche und Aprikosen haben in vielen Gegenden stark gelitten, doch kann ihre Ernte in der Lößnitz und Weinböhla befriedigend ausfallen. Stachel und Johannisbeeren haben gleichfalls gut angesetzt, nur die so sehr beliebten Erd beeren sind in der Blüte vielfach erfroren. Die Frostschäden sind in den einzelnen Orten nach Lage der Grundstücke recht ver schieden. Ueber den Ausfall der Lepfel- und Birnenernte ist zurzeit noch nichts Bestimmtes zu sagen. — Die Spargelzeit rückt heran Wenn auch der Nährwert dieses zarten und edlen Frühlingsgemüses nicht erheblich ist, so ist sein gesundheitlicher Nutzen infolge seiner Bekömmlichkeit doch unbestreitbar. Unsere Hausfrauen bringen den Spargel gern in verschiedener Zubereitung auf den Tisch. Ein beliebtes Rezept ist folgendes: Auf die Sauce für 2 Pfund Spargel kommt */, Liter Rahm (Sahne), 4 Eigelb, die ab geriebene Schale und der Saft von einer Zitrone, 30 Gramm Butter, 1 Teelöffel Kartoffelmehl und eine Tasse Spargel wasser nebst 6 bis 8 Tropfen Maggi's Würze. Diese Sauce schlägt man über dem Feuer bis hart ans Kochen. Sie wird dann sofort über dem Spargel an gerichtet. — Wollwäsche richtig zu behandeln ist außerordentlich wichtig; hängt es doch da von ab, daß die Wolle immer schön locker bleibt, nicht einläuft und doch vollkommen rein wird. Wir geben nachstehend ein viel erprobtes, durchaus zuverlässiges Rezept. Man löst Persil, das bekannte selbsttätige Waschmittel, in handwarmem Wasser (30 bis 350 C.) durch Umrühren im Kessel auf, legt die Wäsche hinein und schwenkt sie in dieser Lauge kräftig hin und her. Hierauf wird sie in reinem Wasser gut auSgespült und ausgedrückt (nicht aus gewrungen). Man trocknet an nicht zu heißen Orten, auch nicht direkt an der Sonne. Die Wolle bleibt dann locker und griffig und wird nicht filzig. Unter keinen Umständen darf Wollwäsche jedoch zu heiß behandelt oder sogar gekocht werden I Lausa. Mit dem 1. Juli d. I. werden, wie das Ministerium des Innern bekannt gibt die Landgemeinden Lausa mit Friedersdorf, Weixdorf und Gomlitz zu einer Landgemeinde Lauia vereinigt. Klotzsche. Am Sonnabend nachmittag gegen 1 Uhr entstand auf Dresdner StaatS- sorstrevier unweit vom Schänkhübel zwischen der Königsbrücker Straße und der Dresden- Görlitzer Eisenbahn in 30- bis 40jährigem Baumbestand ein Waldbrand. Bon dem Feuer, dessen Entstehungsursache noch nicht ermittelt werden konnte, wurde in der Haupt sache nur niederes Buschwerk vernichtet, sodaß verhältnismäßig kein erheblicher Schaden ent standen ist. Da infolge der Hitze und be- ionders des Windes wegen nicht zu übersehen war, welche Ausbreitung das Feuer nehmen konnte, so wurde auch aus Gründen der Sicherheit militärische Hilfe erbeten. Außer den freiwilligen Feuerwehren zu Klotzsche und Hellerau traf infolgedessen auch noch die 3. Kompanie des 177. Infanterie-Regiments an der Brandstelle ein. Es gelang rasch, den Waldbrand zu unterdrücken, ehe er größere Ausbreitung angenommen hatte. Dresden. Der Betrüger, der sich als Beamter des Roten Kreuzes und des Sachsen» tageS auSgab und einen Schankwirt in der Neustadt um Anmeldegebühren für ein Zelt auf der Vogelwiese beschwindelte, wurde fest- genommen. Es ist der am 27. Oktober 1876 in Dresden geborene Arbeiter Carl W. Paul. — Der in den 30er Jahren stehende Kassenbote Fichtner, der bei der Allgemeinen Kreditanstalt angestellt war, sollte mehrere Geldbriese zur Post bringen. Er kam mit der Behauptung zurück, daß er einen Brief verloren habe. Es hat sich nun aber heraus gestellt, daß er den dicksten der 6 Wertbriefe, in dem er das meiste Geld vermutete, sich au» geeignet hatte. Es befanden sich darin etwa 6000 Mark, doch hatte Fichtner insofern Pech als sich in den anderen Briefen weit mehr Geld befand. Am Mon'ag abend hat er, in die Enge getrieben, ein Geständnis abgelegt. Bon dem Gelds hatte er sich nur 40 Mark angeeignet und den Rest vergraben. An der von ihm angegebenen Stelle wurde das Geld auch gefunden. Fichtner befindet sich jetzt in Untersuchungshaft. — Ertrunken ist in dem großen Waldteiche bei Wilschdorf der 16 jährige Schlosserlehrling Horschig aus Dresden-Mickten. — Von einem Droschkenautomobil tödlich überfahren wurde in der Nacht vom Sonntag zum Montag in der Marschallstraße ein Schuhmachermeister aus Striesen. Der Führer des Autos hielt wohl seinen Wagen an, legte den Verunglückten zur Seite, fuhr aber, ohne sich weiter um diesen zu kümmeru, nach seiner Garage und meldete auch dort nichts von dem Unfall. Die Kriminalpolizei ermittelte den Führer des Autos; die beschädigte Laterne, die er an einem anderen Auto angebracht hatte, wurde der Verräter, da die Polizei einen Glassplitter am Unfallort sand, der in die zertrümmerte LalerNenscheibs paßte. Die Schuldfrage an dem Unglücksfall ist zurzeit noch nicht gelöst. Döhlen. In der hiesigen Gußstahlsabrik sind, wie berichtet, 1500 Arbeiter ausgesperrt worden. Die nun inzwischen eingeleiteten Einigunasverhandlungen sind gescheitert, sodaß die Aussperrung noch andauert. Dippoldiswalde. Das zweite Motor boot der Talsperre Malter traf auf einem von acht starken Pferden gezogenen Wagen von Hainsberg in Dippoldiswalde ein. Es wuroe auf den Namen „Dippold" getauft. Langen st riegis. Am Freitag früh wurde auf der Straße der Wirtschaftsbesitzer Höcker vor seinem Hause ermordet ausgefunden. Wie sich hcrausgestellt hat, ist der Mann von feiner Frau in der Nacht vorher mit einem Stück Holz erschlagen worden. Die Frau fand man kurz darauf niit durchschnittener Kehle im Bache tot auf; sie hatte nach der schrecklichen Tat Selbstmord begangen. Das ältere Ehepaar, das ohne Kinder war, hatte bisher friedlich zusammengelebt. Ein Streit mit einem Nachbarn hat dann der Frau die Sinne so verwirrt, daß sie zu der unseligen Tat schritt. Bautzen. Zu einem großen Wendenfest gestaltete sich gestern in Neschwitz die Weihe« feier der Fahne des dortigen wendischen Vereins „Judrnica". Bon weit und breit waren über 30 wendische Vereine, auch aus Dresden der Wendenverein „Czerneboh", zur Mitfeier herbeigekommen. Görlitz. Der Arbeitgeberverband beschloß am Sonnabend, rund 4000 Arbeiter in zehn Glasfabriken in Weißwasser, Kohlfurt, Penzig, Rietschen, Rauscha und Wiesau auszusperren. Die Ursache der Aussperrung ist in dem Streik dec Akkordarbeiter in Rauscha zu suchen, die eine halbe Stunde Arbeitsverkürzung täglich verlangen. Grimma. Der bei der Firma Schulze u. Thum hier beschäftigte Ingenieur Sommer aus Liebenwerda ist seit Sonntag verschwunden. Cr hatte am Sonntag bei Oelschütz für seine Firma gearbeitet, und alle Anzeichen deuten darauf hin, daß er bei dem Versuch, die Mulde zu durchschwimmen, um am anderen User weiterzuarbeiteu, ertrunken ist. Leipzig. Als sich am Donnerstag ein Leipziger Kaufmann mit seinem von ihm selbst gesteuerten Automobil auf der Rückfahrt von Altenburg nach Leipzig befand, ereignete sich auf der Landstraße bei Altenburg ein schwerer Unfall. Vor dem Automobil, das sich auf der Mitte der Straße befand, fuhr in derselben Richtung auf der rechten Straßen seite ein Radfahrer. Der Automobilbesitzer der an ihm vorbeifahren wollte, machte sich durch Hupensignale bemerkbar. Der Radfahrer bog nun Plötzlich nach links ab. Dabei wurde er vom Hinterrade des Automobils ersuht und auf die Seite geschleudert, wobei er schwere Verletzungen erlitt. Die Insassen des Automobils, die aus dem Kraftfahrzeug herausgeschleudert wurden, blieben zum Glück unverletzt. Hohenstein.Ernstthal. Die heurige Gänsesaison hat bereits begonnen. Am Donnerstag trafen die ersten Ladungen aus ländischer Gänse und damit Auch die ersten Salzunger Gänsehändler ein, Bekanntlich wird von hier aus ein großer Teil Sachsens mit Gänsen versorgt. Die vorjährige Zufuhr betrug gegen 100000 Stück. Zwickau. Die Ankündigung: Schmerzloses Zahnziehen ist unlauterer Wettbewerb. Vor dem Landgericht Zwickau hatte sich der 33 Jahre alle Dentist Kurt Beyer in Aue im Erzgebirge wegen des genannten Vergehens zu verantworten, weil er an der Haustür des von ihn bewohnten HauseS ein Schild mit der Ankündigung. Kurt Beyer, Plomben und Zahnersatz jeder Art, schmerzloses Zahnziehen, hatte anbringen lassen. Der Vorsitzende des Wirtschaitlichen Verbandes deutscher Zahnärzte stellte Strafantrag, und das Gericht verurteilte den Angeklagten wegen Vergehens gegen A 4 des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb zu 20 Mark Geldstrafe oder vier Tagen Ge» fängnis. Die fragliche Ankündigung enthalte unwahre Angabe, indem es allgemein bekannt sei, daß es unmöglich ist, in jedem Falle Zähne schmerzlos zu ziehen; daß es vielmehr un möglich ist, den Schmerz zu lindern. Treuen i, V. In einer der letzten Nächte wurde im Geschäftshause der Firma W. Volk u. Co. am Markt ein Einbruchs diebstahl verübt. Die Diebe, die sich in dem Hause etnschließen ließen, brachen nachts die Füllungen aus der Tür, die zum Laden führt und verschafften sich so Eingang in die Ge schäftsräume. Sie hatten es hier hauptsächlich aus das Seidenwarenlager abgesehen. Den Einbrechern fielen Waren im Werte von etwa 700 Mark in die Hände. Plauen i. V. Im Hofe der Gardinen fabrik in der Hammerstraße explodierte am Sonnabend vormittag der Motor eines Kraft wagens. Der Chauffeur Freund und ein Fahrstuhlführer namens Zimmer wurden durch umherfliegende Eisenteile schwer am Kopfe und an den Händen verletzt. Der Chauffeur mußte ins Krankenhaus gebracht werden. Lchlachtviehmarkt zu Dresden am 25. Mai 1914. Aus- trieb Stück Tirrgattung Marktpreis für 60 K, Lebend- Schlacht- Gewicht 219 Ochsen 28-48 65-90 298 Bullen 35-45 71 -85 15b Kalbe» und Kühe 22-46 58-85 974 Kälber 38—60 79-102 S77 Schafe 37—46 73-97 3673 Schweine 36-45 48-57 G e Kalber Schafe schäftsgang: 2 und Kühen schl n und Schweinen la lei Ochser echt, bei ngsam. >, Bullen, Kälbern, empfiehlt MluM»», jlirm« Pitle.