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ttendorfer Zeitung 11— Bezugspreis: Vierteljährlich z.rn Mark frei ins Hans. In der Geschäftsstelle abgeholt viertel jährlich l Mk. Einzelne Nummer >o pfg. Erscheint am Dienstag, Donnerstag , l und Sonnabend Nachmittag. Nit wSchentüch erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie den abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und wandet „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Node". um! Anzeigeökutt UntertmÜlmgA Anzeigenpreis: Für die kleinspoltigr Korpus-Zeile oder deren Raum w pfg. — Im Reklameteil für die kleinspaltige Petit-Zeile 2s pfg. Anzeigenannahme bis p Uhr mittags. Beilagegebühr nach Vereinbarung. Dnsck und Verlag von Hermann Rühle, Buchdruckerei in Groß-Vkrilla. verantwortlich für die Redaktion H. Rühle in Groß-Vkrilla. Nummer B Sonntag, den 26 April sM s3 Jahrgang von kervorrsZenäsm VoklLesckmsck von grosser LecleutunZ für äle Qesunäkelt I-iteratur clurck clie örunnen- Inspektion In?scb!nZen (l?ex.-8er. Mesbaclen). Oertliches und Sächfisches. Ottendorf-Vkrtlla, 25. April ZM. — Das 3. Gastspiel des Dresdner Operetteu-Ensembles Direktion Fritz Richard brachte uns am Mittwoch abend rm Gast hof zum Schwarzen Roß eine ausgezeich nete Ausführung der „Tango-Prinzessin". Die mit leichten, gefälligen Couplets aus gestaltete Posse wurde flott, sicher und dezent gespielt. Die mitwtrkenden Damen und Herren verfügten über harmonische, volle Stimmmittel, sodaß Darstellung und Gesang einen vollen künstlerischen Erfolg ergaben, Leider war der Besuch als ganz unzureichend zu bezeichnen. Die Leistungen der Gesellschast sind wesentlich bessere, als man billlgerweise rn der Provmz verlangen kann und verdienen beste Unterstützung. — Schonet die Hecken und Sträucher zwischen den Feldern! Der starke Rück gang unserer heimischen Vogelwelt macht stch durch Ueberhandnehmen des Ungeziefers empfindlich bemerkbar. Die Ursache des Abnehmens an Zahl und Arten der Vögel unserer Heimat liegt wesentlich mit in dem Beschränken und Beseitigen der Nist- gelegenheilen. Beispielsweise jede ab gebrannte oder ausgerodele Hecke auf Oed land, jede Ersetzung einer natmlichen Hecke durch Sracheidraht raubt einer Menge nütz licher Vögel Nistgelegenheit und alle sonstigen Vorbedingungen zum Gede hen. Wenn untere Landwirte deshalb über die ständige Abnahme der Insekten vertilgen den Vögel klagen, so Uegt em Teil der Schuld an ihnen selbst. Abgesehen von der Schädigung, welche die Schönheit der Landschaft erfährt, ist daher die Vernichtung der Hecken, Büsche und Sträucher zwischen den Feldern eine für die Landwirtschaft recht bedenkliche Maßnahme. . . . Laßt die Hecken nnd Büsche stehen! Sie sind Euch mehr zum Nutzen als zum Schaden, keine Schande für Eure Wirtschaft, wohl aber eine Zierde für Euer Land! — Prämie zur Ergreifung von Werbern für die Fremdenlegion. Das Organ des Deutschen Schutzverbandes gegen die Fremdenlegion e. V. bringt folgende An kündigung: Ein hochverdientes Mitglied unseres Verbandes sichert eine Prämie bis zu 300 Mark demjenigen zu, der den ersten Werber für die französische Fremdenlegion auf deutschem Gebiete so rechtzeitig anzelgt daß die Verhaftung vorgenommen und aus Grund der Angaben eine Bestrafung er folgen kann. Radeberg. Die Bedürjntssi unjerel Stadt sind in den letzten Jahren bedeuiend angewachjen; sie betrugen 1911 213000 Ml., 1912 243000 Mark, 1913 272000 Mart, uno Mi Iahte 1914 stno sir auf 290300 Ml. veran chillgi. Erwraerilch stno 128 600 Ml. lür die Sladltasse, 30000 Muri für du Armenkasse, 113 300 Marl für die Schultasse Und 18 400 Marl lür die Knchlasse. Es sind 276 900 Mark durch die Gememoe-Eui« lommensteuer und 13400 Marl durch die Grundwerlsteuer auizubrmgen. Der Steuer- jatz bletdt der gleiche wie tm Vo^ahre. Königswartha. In Hermsdorf sind zu verschiedenen Zeilen die Gastwirtschaft von K. Malttz sowie dl« Wirtschaft des Maurer poliers Werner nieoergebrannl. In beiden Fällen wird böswillige Bcandsufiung als Ursache angenommen. Vorher war schon ver sucht worden, das Besitztum des Häuslers HomSle in Brand zu stecken. Die Familie Werner konnte nur mit knapper Not vom Flammentod gerettet werden. Das mit oerbrannte Inventar war nicht versichert. Leppersdorf. Leicht konnte dieser Tage durch Leichtsinn von Kindern einen Scheunen- drand entstehen. Die Kinder hallen einen Hausen dürres Gras vor einer Scheune aus- gehäuft und angezündet. Hierdurch hatten bereits die Balken dieser Scheune Feuer ge- fangen. Durch hinzukommende Erwachsene konnte dec Brand noch in seinem Entstehen unterdrückt werden. Strehla a. Elbe. Ein Heizer des Ketten- sampferö 23 wollie einen kleinen Kahn, der seflgefahren war, freimachen. Hierbei stürzte er in die Elbe und ertrank. Die Leiche konnte noch nicht geborgen werden. C 0 ssebaude. Ein schwerer Unfall trug sich vorgestern nachmittag auf der Dresdner Straße zu. En junger Mann überfuhr mit seinem Fahrrad das siebenjährige.Töchterchen eines hiesigen Arztes. Das Kind hat dabei beide Beine gebrochen Meißen. Ler Anschlag in Weinböhla vom 14. d. M. hat nachträglich noch ein Opser gefordert. Die Frau des Obergärtners Kutschera, die von dem Gartrnarbeiler Schneider in deu Kopf geschossen worden war, ist näm- bch gestern im hiesigen Krankenhause ihren Verletzungen erlegen. Der Mörder, der sich einen Schuß in die Lunge beigebracht hatte, befindet sich auf dem Wege der Genesung. Der Schuß aus die Tochter Kutscheras war bekanntlich sehlgegangen. Es handelte sich, wie erinnerlich, um einen Racheakt Schneiders wegen ferner Entlastung. Bodenbach. Die Erdbewegung am Hopsenberge in der böhmischen Schweiz dauert an. Im Bett des Welsbaches wälzen sich die Erdmassen weiter. Etatthalterel-Oberingenreur Kubijchla erklärte, daß die Schaffung eines neuen Bachbettes unbedingt notwendig sei, das am den neuenlstandenen Telch, der bereits 7 Meter lief ist, geführt werden müsse. Sämt liche bisher ausgetretenen Quellen werden ge- laßt werden. Die zerstörte Straße von Schönborn nach Krochwitz, die einzige Ver- vinbung zwischen den beiden Orlen soll mit einer Subvention des Ministeriums wieder gebaut werden. Die Herstellung des neuen Bachoettes, die 30 000 Klonen erfordern dürfte soll ebenfalls aus öffentlichen Mitteln geschehen. Grimma. Im nahen Großbothen läßt der Pferdehändler Winkler durch den Brunnen- bauunternehmer Schatz aus Lastau einen Brunnen graben. Ler Brunnenschacht war bereits über fünf Meter tief auegegraden, als am Mittwoch nachmittag gegen 5 Uhr plötz lich ein Einsturz der Wände erfolgte, durch den der rm Schacht arvettenoe Bruder des Unternehmers, ein Mann von 50 Jahren, verschüttet wurde. Die Erbmassen begruben ihn zunächst nicht vollständig, >0 daß er noch um Hilfe rufen konnte. Während des Reltungewerkes erfolgt« ein weiterer Erdsturz, ourch den der Unglückliche völlig verschüttet wurde. Erst nach neunstündiger Arbeit ge- lang es m der Nacht zum Donnerstag, den Verschütteten zu bergen, der inzwischen den Verletzungen erlegen war. Grimma. Die Fcau eines hiesigen Arbeiters Hal dieser Tage ein Portemonnaie mil 30 Mark Inhalt verloren. Ihre Hoffnung daß der Finder feinen Fund abgeven würde, erwies sich als trügerisch. Die Frau konnte sich über den Verlust nicht hinwegsetzen, sie erlag den Folgen des Harms und der Auf regung. Hohenstein-Ernstthal. Der unter dem Verdacht der Brandstiftung verhaftete Ge legenheitsarbeiter Nündel hat eingestanden, 00s Feuer, dem drei Häuser in der Limbacher Straße zum Opfer fielen, aus Rache über die Wohnungskündizung angelegt zu haben. Frankenberg. In den Orten der Um gebung versuchte in den letzten Tagen ein Händler, Seifenpuloer zu 50 Pfg. das Paket statt zu 15 bis 20 Pfg. an den Mann, oder besser, an die Frau zu bringen. Er erzählt den Landleuten, der Mehrbetrag solle einem Landes- oder Bezirksweisenhaus in Cunners dorf bei Annaberg zugute kommen, das wieder um junge Mädchen als Dienstboten an Land wirte abgebe. Frankenberg. Aus der im zweiten Obergeschoß gelegenen Wohnung war in Ab wesenheit der Eltern ein etwa dreijähriges Und durch das Fenster geklettert und spielte auf dem vor dem Fenster befindlichen Blumen brett. Da das Kind nicht zu bewegen war, in die Wohnung zurückzugehen, begab sich Herr Dachdeckermeister Füg auf einer schwachen Dachrinne zu dem Kinde und brachte dies auf demselben gefährlichen Wege glücklich in Sicherheit. Leipzig. Mit Vorliebe legen freche Diebe den Schauplatz ihrer Heldentaten nach den Postämtern, wo sie in den offenen Hallen mit Leichtigkeit schüchterne oder unvorsichtige Geldeinzahler beobachten können, und obwohl die Kriminalpolizei gerade aus den Postämtern tändig vertreten ist, gehören Ranbanfälle doch nicht zu den Seltenheiten. Auch am Mitt woch wieder wurde ein solcher auf dem Post amt 7 in der Frankfurter Straße verübt gegen eine Kontoristin, die zwei Hundertmark, noten zur Einzahlung vor sich hinlegte. Plötzlich verschwanden die „blauen Lappen" ihr unter den Händen. Resolut aber griff das Mädchen nach hinten und erwischte einen 20 Jahre alten Kontoristen aus Langenleuba am Ueberzieher. Der Dieb kam zum Sturz und konnte glücklicherweise verhaftet werden. — In der Nähe des Sedansteges entriß am Dienstag abend ein junger Bursche einer Schneidersehesrau die Handtasche und ergriff damit die Flucht. Auf die Hilferufe der Ueberfallenen machten sich Vorübergehende so- fort an die Verfolgung des dreisten Diebes, der in der Richtung nach der Fregestraße zu bas Weite suchte. An der Ecke der Wald» straße gelang es zwei Männern, den Flücht ling aufzuhalten, der auf der Flucht das ge raubte Täschchen bereits wieder weggeworfen hatte. Dieses wurde später gesunden; ein ir ihm befindlich gewesenes Portemonnaie konnte siooch nicht zur Stelle geschafft werden. Der Bursche, em 19 Jahre aller Schuhmacher aus Reichenbach i. V. wurde der Polizei übergeben. Brambach. Am Mittwoch abend 8 Uhr 10 Minuten er olgte hier ein Erdstoß, dem um 9 Uhr 8 Minuten ein zweiter von be deutender Stärke folgte. Bereits am Nach mittag warrn von Touristen in der Richtung nach Kammerbühl wiederholte Schwankungen des Bodens bemerkt worden. Am Donnerstag früh wurde im oberen Vogtland wiederum ein starker Erdstoß verspürt. Harthau. In einer Abfallspinnerei in Harthau bei Chemnitz brach in den Betriebs räumen des Erdgeschosses vermulich infolge Selbstentzündung Feuer aus. Durch das energische Emgreisen von vier Feuerwehren konnte weiteres Umsichgreifen des Feuers ver hütet werden. Schwand. Beim Tanze vom Tode er eilt wurde am Sonntag abend auf dem Saale -es Gasthofes in Schwand der 18 Jahre alte Hienstknecht Joseph Graupe. Ein Herzschlag halte das Leben des jungen Mannes jäh ge endet. Das Vergnügen wurde sofort ab gebrochen. Bockau. Einem hiesigen Geschäftsmann ist kürzlich in einer Zichorlauer Schank wirtschaft von einer dort bediensteten, aus Marienthal bei Zwickau stammenden Kellnerin die Brieflusche mit 380 Mark Inhalt aus der Tasche gestohlen worden. Ber Bestohlene hat zwar später, als er den Verlust bemerkte, von dem Gelbe unter Drohung mit Anzeige erstattung 300 Mark zurückerhalten, der Rest von 80 Mark blieb aber verschwunden. Beierfeld. Der Maurer Franz Süß aus Crottendorf, Baler von 5 Kindern, stürzte von einem hiesigen Neubau und brach das Genick. Er war sofort tot. Zwickau. Aff einem Schacht der Bürger gewerkschaft geriet der Bergmann Jos. Stebner von hier zwischen zwei Kohlenhante, wobei er >0 schwere Verletzungen erlitt, daß sie seinen Lod herbeiführten. Plauen. Die Wiederbelebung der vogt- ländischen Maschinenstickerei- und Spitzen industrie, die unter der Ungunst der Mode schwer zu leiden hat, bildete den Gegenstand einer Besprechung, die zwischen dem Vorstand des vogtländisch-erzgebirgischen JndustrievereinS in Plauen und zwei leitenden Dameu einer der bedeulensten deutschen Modezeitschriften in der Kunstschule zu Plauen stattfand. Ltirchennachrichten. Sonntag, den 26 April 1914. Ottendorf-Okrilla. Vorm. V Uhr: Lesegottesdienst. Nachm. 2 Uhu Kirchliche Unterredung und Jugendgvttesdienst mit den Jünglingen der 3 letzten Jahrgänge. Medingen. Vorm Vs 11 Uhr! Predigtgottesdienst. Nachm. 1 Uhr: Unterredung mit der kon« armierten Jugend. Großdittmannsdorf. Vorm. 8 Uhr: Predigtgottesdienst. spart äfbeit, 2eit, 6el6. Qarsntiert krei von sckäälicben Lestrnäteilen Kr>tuna.p»«cet15l>k.