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A W ü 8 WM WW W W D M K M s « I I KM Mj ML WS WÄ MÄ kW W UM 8W KW «W UH W4 NW 8W »B W WI WW « I W W M. MM MW 8 W M WM M NN WWWWWWMM » H, H, Bezugspreis: viertrtjShrlich 1,2a Mark frei ins Haus. In der Geschäftsstelle abgcbolt viertel- jährlich 1 Mk. Einzelne Nummer in psg. Erscheint am Dienstag, Donnerstag und Sonnabend Nachmittag. g Y — Anzeigenpreis: Lür die kleinspaltige Korpus-Zeile oder deren Raum >0 pfg. — Im Reklameteil für die kleinspaltige Petit-Zeile 2s Pfg. Anzeigenannahme bis p Uhr mittag». Beilagegebühr nach Vereinbarung. 8 ....... . 0 Mit wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie den abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und Wandel" „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode". Druck im- Vertag von Hermann Rühle, Buchdruckerei in Groß-Dkrilla. verantwortlich für die Redaktion H. Rühle in Groß-Vkrilla. Kummer 5.5 Mittwoch, don 6. Mai sM f3. Jahrgang Amtlicher Teil. Bekanntmachung. Nachdem die Ergebnisse der diesjährigen Einkommensteuer- und Ergänzungssteuer- Einschätznng den Beitragspflichtigen bekannt gemacht worden sind, werden gemäß der Bestimmung in H 46 des Einkommensteuergesetzes vom 24. Juli 1900 und Z 28 des Ergänzungssteuergesetzes vom 2. Juli 1902 alte Personen, welche hier ihre Steuer- Pflicht zu erfüllen haben, denen aber ein Steüerzettel nicht hat ausgehändigt werden können, aufgefordert, wegen Mitteilung der Einschätzungsergebnisse sich bei der hiesigen Orissteuereinnahme (Gemeindeamt, Kasse) während der geordneten Dienststunden zu melden. Otlendorf-Moritzdorf, am 5. Mai 1914. Der Gemeindevoryand OerMches und Sächsisches. Dttenborf-Bkrilla, 5. Mai — Nachtfrost hatten wir in der Nacht zum Sonntag, Stellenweise fiel das Thermometer auf 3 Grad Kälte und in den weniger geschützten Lagen hat der Frost auch manchen Schaden angerichtet, während in den geschützteren es noch einmal glimpf licher abgegangen zu sein scheint. So sind in vielen weniger geschützten Garten ein gut Teil der ausgebtühten zeitigen Erd beeren erfroren, die Aepfelblut ist mit genommen worden und vielfach wurde der Wein durch den Frost vernichtet. Am Sonntag morgen ichien es anfangs noch, als wäre der Schaden nicht allzu groß, im Lause des Tages aber sah man doch, daß die Wirkung des Frostes eine größere war. Die Nacht zum Montag wies zwar keinen Frost aus, dagegen war der Erdboden am Montag früh wieder mit Reif überzogen. Bis in die zeitigen Nachmittagsstunden herrschte das schönste Frühlingswetter. Die Sonne meinte es fast allzugut. In der dritten Nachmitlagsstunde aber umzog sich der Himmel mit grauen Wolken und ein Frühjahrsgewitter setzte ein, dem ein Regen folgte, der von Gärtner und Land mann willkommen geheißen wurde. — Festlegung des Osterfestes. Die 4. Deputation der Ersten sächsischen Kammer hat durch ihren Berichterstatter Geheimrat Steiger (Leutewitz) über die Petitionen 1. der Bezirksschulinspektion Dresden I, des Rates und der Stadtverordneten zu Dresden 2. des Rates und der Stadtverordneten zu Leipzig und 3. des Vorstandes des sächsischen Gemeindetages wegen Festlegung des Osterfestes und Festlegung des Schul jahres aus die Zeit vom 1. April bis 31. März beschlossen, der Kammer zu empfehlen die Petition der Regierung zur Erwägung zu überweisen, und zwar auch in dem Sinne, ob nicht der Beginn des Schul jahres auf den Herbst verlegt werden könnte. — Wer in dieser herrlichen Frühlings zeit seine Schritte hinauslenkt auf Felder und Wiesen, der trifft auch von früh bis abeyds den Landmann, denn jeden Tag gibt eS jetzt vollauf zu arbeiten und zu schaffen. Ein Blick auf die Saatfelder und Wiesen überzeugt uns dabei, daß in diesem Frühjahr alles recht gut steht: Ueppiger Klee- und Graswuchs und die jeden Tag iffimer mehr und mehr zunehmende junge Saat. Bald kann auch schon mit der Grünfütlerung begonnen werden, zeitiger als in änderen Jahren; natürlich würde ein warmer Regen viel mit dazu beitragen. So kann der Landmann in diesem Jahre hoffnungsfceudig in die Zukunft schauen und darf eine gute Ernte erwarten. Es liegt nun aber auch mit am Publikum, daß der Landmann in seinen Hoffnungen nicht getäuscht, resp. ihm seine Arbeit nicht mutwillig zerstört wird. Wegen einiger Feld- oder Kornblumen werden oft Wiesen und Felder niedergetreten und mancher Scheffel Heu und Getreide geht dadurch dem Landmann verloren. Jeder verständige Spaziergänger sollte hier Polizei ausüben und Andersdenkende zur Rede stellen oder auch zur Anzeige bringen. — Vogelschutzparke, ein neuer Programm punkt für die Gemeinden. Wo bleiben denn die Vögelein? Wo bau'n sie ihre Nestelein? Diese Fragen werden jetzt mit jedem Frühjahr brennender. Es herrscht Wohnungsnot in der Vogelwelt. Vor allem müßten auch die Gemeinden hier helfend einspringen und die so notwendige Schaffung von Nistgelegenheiten im großen nicht vorwiegend den Privaten überlassen. Von diesen letzteren geschieht zu wenig, so daß von da aus die Rettung gewiß nicht kommt. Aber es könnten viele Gemeinden mit geringen Kosten sich einen Vogelpark anlegen, denn geeignete Pläße auf Oedland oder Bergeehöhen gibt es im Gemeinde besitz genug. Wie leicht ließen sich diese mit Gesträuch, Buschwerk und Bäumen als Lchutzgehölz bepflanzen, und der Vogelpark wäre da. Je eifriger die moderne Land- und Gartenbebauung, welche einzig nach dem Geldertrag fragt, jeden alten Baum, jede Hecke an den Rainen, in den Mulden und auf den Höhen als hinderlich fort schafft, umsomehr sollte von vielen Seiten den Vögeln ein Ersatz ihrer früheren Äufenthaltsmöglichkeit in großzügiger Weise geboten werden, und das kann durch die Aufnahme der Vogelschutzparke in das soziale Programm der Gemeinden geschehen. — Die Witterung im Mai soll nach den Mondvierteln folgendermaßen aus- faüen. Das erste Viertel (3. Mai) bringt Regen und Wind. — Vollmond (9. Mai) ist zu Gewitter geneigt. — Letztes Viertel 16. (Mai) erzeugt warme und fruchtbare Witterung. — Neumond (25. Mai) ist kühl und regnerisch. — Die Jagd im Mai. Der Mai gehört zu der jagdlich stillen Zeit. Im König reich Sachsen dürfen in diesem Monat nur noch Auer-, Birk-, Haselhähne und Schnepfen geschaffen werden und zwar bis 1b. Mai einschließlich; außerdem natürlich die Tiere, die überhaupt das ganze Jahr hindurch keine Schonzeit genießen, z. B das Schwarzwild, die Kaninchen, das Raubzeug usw. — Ersparnisse. Man müsse mehr sparen, das Wort, das Fürst Bülow seinerzeit im Reichstage sprach, hat eine Menge von Kommentaren in der Presse ausgelöst, ... mit ein Beweis dafür, daß er mit diesem Wort eine nicht unwichtige Seite im täg lichen Leben angeschnüten hatte, wenn auch schließlich die Betrachtungen, die sich an die Bemerkung anschlossen, im Hinblick auf die Umstände die sie veranlaßten, mehr politisch- volkswirtschaftlicher Natur gewesen sind. Aber das Sparen Ist nicht minder der eif rigsten und nachdenklichsten Erörterung auch im alltäglichen wirtschaftlichen Leben wert. Dabei wollen wir weniger davon ausgehen, daß gespart werden soll, als viel mehr davon, wie gespart werden muß. Denn nicht selten wird ein Blick in das Leben und Wirtschaften sonst als recht parsam bekannter Menschen lehren, daß ie trotz aller Sparsamkeit auf keinen ;rünen Zweig kommen. Also ist es wohl mir dem Sparen als solchem nicht allein getan. Es wird doch etwas anderes dabei m Betracht gezogen werden müssen: Nämlich einerseits das am rechten Fleck paren und das richtige Anlegen des Ge- parten. Wer beispielsweise unnötigerweise am Essen spart, wenn er es eben nicht muß spart am unrechten Ort, denn zu guter, nutzbringender Arbeit gehört auch ein trotz aller Einfachheit nahrhaftes Essen. Wer an der Wohnung spart, spart auch am unrechten Fleck. Ein Glas Bier, eine Zigarre oder sonst ein Luxusartikel weniger am Tage schon kann dir die Möglichkeit einer besseren Wohnung geben. Und so sind es tausenderlei Dinge, bei denen es nur eines kleinen Nachdenkens bedarf, um sie zu erkennen und, sofern man ein kluger Haushalter ist, zu verwirklichen. Und was das rechte Anlegen betrifft, sollte man wahrlich heutzutage nicht mehr wiederholen müssen, daß man auch den kleinsten Betrag zinsbringend anlegen soll. Dos läßt sich in unserer Zeit bei einer Sparkasse sehr leicht machen. Nur wird man leider selbst heute noch manchmal finden, daß viele aus Bequemlichkeit oder sonst nicht stichhaltigen Gründen ihr Erspartes bei sich behalten und bei der nächsten Gelegenheit — aus geben. Sparen ist gut. Aber stets am rechten Ort und mit rechter Art. Pulsnitz. In vergangener Nacht ist von unbekannten Tätern in hiesiger Kirche ein gebrochen worden. Die Täter haben durch Aufbrcchen der Sammelbüchsen einen Geld betrag von reichlich 100 Mark erbeutet. Die von der hiesigen Polizei in Gemeinschaft mit der Landeskriminalpolizei aufgenommenen Er örterungen haben zu keinem direkten Erfolg geführt, jedoch hofft man auf Grund ge sammelter Beweise der Täter baldigst habhaft zu werden. Zweifellos hat man es mit einer internationalen Einbrecherbande zu tun, da in ven letzten Tagen eine größere Anzahl Ein brüche gleicher Art in hiesiger Gegend aus- gesührl worden sind. Der sofort auf die Spur gesetzte Polizeihund hatte allerdings keinen Erfolg zu verzeichnen, da von mehreren Personen die vorhandene Witterung wesentlich vernichtet worden ist. Dresden. Am Sonntag abend erschoß, wie gemeldet, im benachbarten Kemnitz der Expedient Seidel seine Geliebte, die Tochter, des Gärtnereibesitzers Gerhardt aus Stetzsch. Das Mädchen wurde am Donnerstag nach mittag in Briesnitz beerdigt. Der Täter hat sich der irdischen Gerechtigkeit entzogen, indem er sich in der vergangenen Nacht im Dresden- Friedrichstädter Krankenhause, wohin er wegen feiner Schußverletzungen gebracht worden war erhängte. ----- Die Polizei verhaftete den angeblichen Kaufmann Arthur Lorenz und seine Ehefrau, die hier in der Struvestraße 16 unter der Firma „Patents" Dauerwäschefabrik, „Dresdner Ideal-u. Gesichts- und Schönheitspflegewerke" usw. umfangreiche Kredit- und Kautions- schwindeleien betrieben haben sollen. Frankenberg. Aus dem großen an der Fadrikstraße hinter den Wohnhäusern gelegenen Holzlageiplatz des Stellmachermeisters Reiche und des Glajermeistcrs Gaudlitz brach ver gangene Nacht gegen 1 Uhr Feuer aus, das sich sehr schnell ausbreitete. Die Holzvorräte wurden vernichtet, ebenso die Schuppengebäude von vier Grundstücken, während es den Feuer- wahren gelang, eine Reihe arg bedrohter Wohnhäuser zu retten. Die Holzlager waren nicht versichert. Leipzig. Einem hiesigen Kraftwagen besitzer waren wiederholt größere Geldbeträge aus einer verschlossenen Kassette, die er in einer Wohnung stehen hatte, entwendet worden. Erst vor zwei Tagen vermißte er wieder 120 Mark, die er mit einer größeren Summe in die Kassette gelegt hatte, und er benachrichtigte schließlich die Kriminalpolizei von den ihm ganz unerklärlichen Diebstählen. Die Erörterungen ergaben, daß die Diebstähle die Tochter ausgeführt hatte und daß das liebliche Kind hierzu von ihrem Geliebten, einen 22 Jahre alten Eisenarbeiter, angestiftet worden ist. Sie hat die Kassette mit einem Dietrich geöffnet und die erlangten Beträge ihrem Geliebten, der zur Verantwortung ge zogen wurde, zugesteckt. — Die neuesten Pariser Moden versetzen zur Zeit unsere Damenwelt in die größte Aufregung. Und in der Tat bieten diese neuesten Moden viel Schönes und Anmutiges und man kann es den Damen wahrlich nicht lbel nehmen, wenn sie daran mehr Gefallen finden, wie an der leidigen Politik. Wer sich von allen Neuheiten ein umfassendes Bild machen will, der nehme die neueste Nummer des tonangebenden Weltmodenblatts „Große Modenwelt", mit Fächervignette, Verlag John Henry Schwerin, G. m. b. H., Berlin W. 57 zur Hand, in der er eine große Anzahl vieler Neuheiten in mustergültigen Zeichnungen vor findet. Und dabei lehrt dieses vorzügliche Blatt nebenbei noch leichtverständlich, wie auch die Unerfahrenste sich das eleganteste Kostüm ür wenig Geld selbst Herstellen kann. Abonnements auf „Große Modenwelt" mit Fächervignette (man achte genau auf de« Titel!) zu 1 Mark vierteljährlich, wofür S Nummern geliefert werden, nehmen sämtliche Buchhandlungen und Postanstallen entgegen. Probenummern bei ersteren und durch den Verlag John Henry Schwerin, G. m. b. H., Berlin W. 57. Tchlachtviehmarkt zu Dresden am 4. Mai 1914. Auf- trieb Stück Tiergattung Marktpreis für b0 Ire Lebens- Ger Schlacht- oicht 315 Ochsen 28-49 65-90 411 Bullen 37—47 71 -85 236 Kalben und Kühe 22—47 58-85 555 Kälber 38—60 76-102 1091 Schafe 39—50 76-100 4193 Schweine 35-44 47—56 Ge gattun schäftsgang: gen schlecht. 3ei alle n Tier-