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o— 8 Bezugspreis: Vierteljährlich ,,2a Mark fr»> in: kfau». der Geschäftsstelle abgcholt viertel jährlich 1 E. Einzelne Nummer w Pfg. Erscheint am Dienstag, Donnerstag und Sonnabend Nachmittag. V— Ü unä Anzeigeökatt s 0 Anzeigenpreis: Für die kleinspaltige Korpus-Zeile oder deren Raum w pfg. — Im Reklameteil für die kleinspaltige Petit-Zeile 25 Pfg. Anzeigenannahme bi» ;r Uhr mittag». Beilagegebühr nach Vereinbarung, il!" -Nit wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie den abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und Wandel" „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode". Dnick und Vertag von Hermann Rühle, Buchdruckerei in Groß-Vkrilla. verantwortlich für die Redaktion H. Rühl« in Groß-Vkrilla. Kummer Mittwoch, den s3 Mai M s3. Jahrgang findet Amtlicher Ceil. Übung der Pflichtfeuerwehr Sonntag, den 17. Mai V. I. früh 7 Uhr vor dem Gasthofe „zum schwarzen Roß" statt. Sämtliche dienstpflichtigen Mannschaften haben zur Vermeidung ihrer Bestrafung unter Anlegung der Binden an der Uebung teilzunehmen. Als Führer der Pflichlfeuerwehr sind neuerdings bestellt worden: a) für die Spritzenmannschaft: Herr Privatus Arthur Mäser als Führer, Herr Ofensetzer Albert KrehhS als Stellvertreter, b) iür die Wachmannschaft: Herr Gärtnereibesitzer Friedrich Matthes als Führer, Herr Schlosser Kurt Kunath als Stellvertreter. Ottendorf-Okrilla, den 11. Mai 19l4. ver Vorsitzes Ser feuerlSlAverd-naet. Ricbler, Gemeindevorstand. Sparkasse Ottendorf Moritzdorf verzinst Einlagen bei strenger Geheimhaltung mit Z^o/y. Vie in den ersten 3 Werk tagen eines Monats eingczahlten Beträge werden für den betreffenden Monat noch voll verzinst. Einlagen bei auswärtigen Sparkassen werden kostenfrei hierher -übertragen. "" " - -7»- > . Oertliches und Sächsisches. Vttendors-Vkrtlla, Z2. Mai IM. — Am heutigen Tage begeht Herr Ernst Thieme mit seiner Gattin Vas Fest der Silberhochzeit. Der Vater des Jubilars, der 75 jährige GutSauszügler Kart Lode, dem leider seine Gattin vor 3 Jahren starb, hat heute seinen 50. Hochzeitstag. — Die drei Eisheiligen. Voll banger Sorgen sehen Landmann und Gärtner den Tagen des 1l. 12. und 13. Mai entgegen die im Volksmunde die drei Eisheiligen oder die gestrengen Herren heißen und die Kalendernamen Mamertus, Pankratius und Servatius haben. Mag auch die Blüten pracht noch so lieblich dastehen, mögen die Felder die besten Aussichten für die Ernte bieten, ein Frost oder Reif in der Früh lingsnacht kann alle schönen Hoffnungen knicken. Mit großer Regelmäßigkeit, wenn auch manchmal etwas verfrüht, manchmal etwas verspätet, treffen die Eisheiligen fast jedes Jahr ein Wir würden ihnen gern das Wiedertommen schenken, aber sie sind beharrliche Gäste. Die Bedeutung dieser Tage haben die alten Bauernregeln in dem Satze zusammengefaßt: Mamertus, Pankratius, Servatius Sind drei gar strenge Herrn Zerstören und vernichten gern Wenn diese Frost- und Reifriesen, wie man sie nennen könnte, da sie mit diesen altgermanischen Unholden große Aehnlich- keit haben, glücklich vorübergegangen sind, dann braucht man nur noch den Urbanstag der auf den 25 Mai fällt, zu erwarten. Nach ihm ist die Witterung so gut wie sicher, - und der Mai macht seinem Namen Wonnemonat alle Ehre. Auch die Kälte, die jetzt vielleicht noch einlritt, ist nicht von Dauer Nach der alten Erfahrung, daß strenge Herren nicht lange regieren, vertreibt die sieghafte Sonne mir ihrer Macht die Eindringlinge, stürzt sie von der selbsterrungenen Herrschaft herab und setzt dafür König Lenz auf den Thron. — Die Maul- und Klauenseuche scheint sich zu einem neuen Verheerungszuge rüsten zu wollen. Es liefen in letzter Zeit die Meldungen über den Ausbruch der ge fürchteten Krankheit in bedenklich großer Zahl «in. Woher sie dieses Mal kommt, ist noch nicht aufgeklärt Der Viehbesitzer soll sich aber zur rechten Zeit gegen seinen Feind, der ihn jederzeit heimtückisch über fallen kann, rüsten. Es seien darum er neut alle Vorsichtsmaßregeln empfohlen. In der Amtshauptmannsckaft Kamenz sind die Schweine- und Ferkelmärkte bis auf weiteres aufgehoben worden. — Der Landwirtschaftliche Kreisverein Dresden veranstaltet Sonnabend, den 23, Mai d. I. eine Tierschau in Wilsdrufst Die Anmeldungen sind erfreulicherweise zahlreich eingegangen, sodaß diese Ver anstaltung ein umfassendes und lehrreiches Bild vom Stande der Tierzucht im Bezirke bieten wird. Außer 284 Tieren werden noch Maschinen und Geräte zu sehen sein, und auch die Buchstelle des LandeSkultur- rates, sowie die Zentralstelle für Vogel schutz im Königreich Sachsen haben die Beschickung der Schau in Aussicht gestellt. Schon heute wird den Landwirten Und Freunden des landwirtschaftlichen Berufs der Besuch der Tierschau am 23. Mai dringend empfohlen. Dresden. Hier wurde in Gegenwart von rund 5000 Personen das 18. Fest des Bundes der evangelisch lutherischen Männer- und Jünglingsvereine im Königreich Sachsen durch einen Festgotteödienst in der Frauen- kirche eröffnet, au dem die Minister General- oberst von Hausen, Dr. Beck und Graf Vitzthum von Eckstädt, sowie zahlreiche andere hohe Würdenträger teilnahmen. — Am Montag vormittag gegen 9 Uhr bemerkten Hausbewohner in dem Grundstück Silbermannstraße 30 Gasgeruch. Die herbei gerufene Feuerwehr brach die Tür auf und land ein in den dreißiger Jahren stehendes, dort wohnendes Ehepaar schwer vergütet und besinnungslos auf. Die Wiederbelebungs versuche waren von Erfolg. Das Ehepaar wurde in ein Krankenhaus gebracht. Nach einem hinterlassenen Briese hatte es beschlossen gemeinsam aus dem Leben zu scheiden. — Die Finanzdeputalion H. der Zweiten Kommer hat durch ihren Vorsitzenden Dr. Haehnel als Berichterstatter dem Landtage über daS Etatkapnel 91, Universität Leipzig, einen aussührlichen Bericht unterbreitet. Die Deputation beantragt, die Einnahmen mit 876350 Mark und die Ausgaben mit 5215562 Mk. nach der Vorlage zu bewilligen. Ferner beantragt sie, dir Petitionen der Ver- eine für naturgemäße Lebens- und Heilweise m Sachten und des Bundes der Gärtner in GohliS-Dresden um Errichtung eines Lehr stuhles an der Universität Leipzig, soweit sie -ächt schon durch die Regierungserklärung er ledigt sind, auf sich beruhen zu lassen. Auch toll die Peli ion des Landesvereins für Homöopathie im Königreich Sachsen um Ein führung von Vorlesungen usw. auf sich be ruhen bleiden. Lotzdorf. Verhaftet wurde hier der Expedient D. wegen Urkundenfälschung und Unterschlagung. Radeberg. In der Nacht vom Sonn abend zum Sonntag ist im hiesigen Schützen haus eingebrochen worden. Der oder die Diebe hatten ein Fenster ausgehoben und sämtliche Behältnisse durchgestöbert, es fielen ihnen Eßwaren, Zigarren und Zigaretten in die Hände. Von den Tätern fehlt bis jetzt noch jede Spur. Königsbrück. In dem Rittergute in Krakau ist die Maul- und Klauenseuche aus gebrochen. Im Schutzgebiete ist verboten: 1. Der Auftrieb von Klauenvieh auf Jahr- und Wochenmärkte. Dies gilt auch für markt« ähnliche Veranstaltungen. 2. Der Handel mit Klauenvieh, der ohne vorgängige Bestellung entweder außerhalb des Gemeindebezirkes der gewerblichen Niederlassung des Händlers oder ohne Begründung einer solchen stattfindet. Unter dieses Verbot fällt auch das Aufsuchen von Bestellungen durch Händler ohne Mit führung von Tieren und das Aufkäufen von Tieren durch Händler. 3. Versteigerung von Klauenvieh. Das Verbot findet keine An- Wendung auf Viehversteigerungen auf dem eigenen nicht gesperrten Gehöfte des Besitzers, wenn nur Tiere zum Verkauf kommen, die sich mindestens 3 Monate im Besitze des Ver steigerers befinden. 4. Oeffentliche Tierschauen mit Klauenvieh. 5. Das Weggeben von nicht ausreichend erhitzter Milch auS Sammel- Molkereien an landwirtschaftliche Betriebe, in denen Klauenvieh gehalten wird, sowie die Verwertung solcher Milch in den eigenen Viehbeständen der Molkerei, ferner die Ent- sernung der zur Anlieferung der Milch und zur Ablieferung der Milchrückstände benutzten Gesäße aus der Molkerei, bevor sie innen und außen mit heißer Sodalösung desinfiziert sind. Zuwiderhandlungen gegen die vorstehenden Borschristen werden, soweit nicht eine höhere Strafe verwirkt ist, mit Geldstrafe bis zu 150 Mark oder mit Haft bestraft. Stolpen. Unter rätselhaften Umständen wurde hier der Privatier O. Leuner von hier in einem Teiche in Lauterbach tot ausgefunden. Leuner hatte die beiden Teiche gepachtet und betrieb in ihnen eine Karpsrnzucht. Nach Lage der Dinge läßt sich annehmen, daß Leuner in den Teich gestürzt und ertrunken ist. Pirna. In der Papierfabrik im be nachbarten Copitz wollte der Maschinist Richard Volland aus Hwtigessen an einer Papier- Maschine ein Sieb einsetzen, wobei er von den Walzen ersaßt und in die Maschine hinein- gezogen wurde. Er trug dabei so schwere Quetschungen davon, daß er nach kurzer Zeit seinen Geist aufgab. Der Verunglückte war 32 Jahre alt und Vater von 3 Kindern. Plauen i. V. Spielende Kinder fanden am Sonnntag nachmittag in einem Dickicht beim Kemmler die fast völlig verweste Leiche eines unbekannten, etwa 1,75 Meter großen Mannes. Bekleidet war der Tote mit dunklem Jackett, dunkler Weste, grünlich-grauen Bein kleidern, grauen Strümpfen und schwarzen Schnürschuhen. Ler Leichnam mußte am Auffindungsorte vergraben werden. — Die 21jährige Näherin Marie Heidel aus Markneukirchen hat sich am Sonntag nachmittag aus Liebeskummer in ihrer Wohnung erhängt. — Die wunderschöne Gräfin mit den tizian« goldenen Locken war verdrießlich, und zog die feinen, dunkler getönten Augenbrauen unmutig zusammen. Ihr Gegenüber, die reizende Baronin mit denk Boticelliköpschen lachte wie ein Kobold. „Also deshalb — der Mode wegen — sind Sie so bitter erbost, liebste Elvira?" Die rotblonde Gräfin stampfte fest mit dem lila Lackschuhchen auf. „Natürlich! Georgelte, ich bitte Siel Empire, Rokoko, alles endgültig über Bord geworfen! Wofür meine Figur doch just geschaffen ist? Das Boticelli- öpichen wiegte sich lächelnd hin und her. „Allerdings, Empire, Rokoko sind mal wieder ad acta gelegt, liebste Elvira. Die Schneider genies haben sich diesmal die Epoche des weiten Kaiserreichs näher angesehen und ultivieren nebenbei die Formen der achtziger Jahre. Da haben wir ja den veritabelsten Modensalat.* — „Eben!" ries Gräfin Elvira verzweifelnd emporspringend „was soll man da wählen?" „DaS Kleidsame" entschied Baronin Georgette lakonisch. „Finden sie mich etwa unkleidsam kostümiert?" Gräfin Elvira betrachtete sich die Freundin genau. Georgette trug ein hellgrünes Tuchkleid. Darüber eine Tunika und Bluse aus blauweiß und grüngestreiftem Tast. Dazu Weste aus hellgrüner, Gürtel aus hellblauer Seide. Eine Toilette, apart und kapriziös und dabei kleid- am, chik uud poetisch wie ein Gedicht. „Wie ein Maicntraum sehen Sie aus, liebste Georgette, fabelhast chik. Woher bloß haben Sie . . . „Alles aus dem „Pariser Chic"! das ist nämlich ein Modejournal, das alle Monate mit über 100 Modellen erscheint! Es sind gradezu uusgewählte Modelle! Die Hüften nun mal bei allen garniert. Darum aber doch jedes einzige ein vollendet-stilvoll- chikeS Genres! Ich sah da eine Toilette aus schwarzem Samt mit einer chorhemdartigen Tunika aus alten gelblichen Kirchenspitzen, ein brauner Schleier als Gürtelung und Pelz« Verbrämung als Aermelabschluß" , . . Gräfin Elvira hatte während des unablässig aus den Knops des elektrischen Läutewerks gedrückt. Der elegante Diener stürzte fast herein. „Gnädigste Gräfin befehlen?" „Antoine, in die nächste Buchhandlung eilen, das Maihest (Nr. 17) des „Pariser Chic" holen, ach bitte schnell — auch das Abonnement ausgeben l" Baronin Georgelte klatschte in die Hände. „Sie werden gefallen, Elvira, entzücken, be glücken, berücken wie immer!" Abonnements nimmt jede Buchhandlung, jedes Postamt oder direkt der Verlag Gustav Lyon, Berlin SW. 68, Schützenstraßs 8, ent gegen. Preis 40 Pia. pro Heft, 1,20 Mark vierteljährlich und 4,50 Mark pro Jahr. Schlachtviehmarkt zu Dresden am ll. Mai 1914. Auf trieb Stück Tiergattung Marktpreis Lebend- Ger für 50 Lx Schlacht vicht 273 Ochsen 28-49 65-90 359 Bullen 37-47 71 -85 165 Kalbe» und Kühe 22-47 58-85 406 Kälber 38-60 79—102 883 Schale 37—48 73 97 3212 Schweine 35-44 47-56 G e Lei S schäftsgang: 4 chweinen langsam. lei Kälber n schlecht