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s>!ab unct ^ern. Waldankauf für Groß -Berlin. Die Verbandsversammlung von Groß-Berlin hat nck> für den Erwerb von 40 000 Morgen Wald fiskalischer Forsten zum Preise von 50 Millionen Mark entschieden. Fehlbeträge im Offizierskasino zu Jena. Ein Feldwebel, der als Rechnungsführer im Jenenser Ofstzierskastno tätig war, wurde unter dem Verdacht, umfangreiche Beträge unterschlagen zu haben, verhaftet. Der Be trag der fehlenden Gelder wird auf 10 000 Mark angegeben. Zwischen Himmel und Erde. Eine un angenehme Nacht war kürzlich einem Ingenieur der Kaliwerke in Bernburg (Anhalt) be- schieden. Er hatte zu einer abendlichen Fahrt von Aderstedt nach Gröna die Drahtseil- schwebebahn zwischen dem Kaliwerke gewählt, mit der Personen überhaupt nicht befördert werden dürfen. Natürlich hatte er es unter lassen, vor seiner Fahrt der die Bahn be dienenden Stelle Mitteilung zu machen. Da mm bald nach Antritt der Fahrt auf den Kaliwerken Schichtschluss eintrat, so geschah es, daß der Betrieb der Bahn eingestellt wurde, bevor der unternehmungslustige Passagier das Ziel seiner Reise erreicht hatte. Er kam da durch in die wenig beneidenswerte Lage, die ganze Nacht hindurch in einem kleinen Kasten hoch über der Saale hängend zubringen zu müssen. Das Auto ohne Räder. Vor einem großen Kreis geladener Zuschauer führte in Pinne (bei Posen) der Jngenier Goebel aus Berlin sein ohne Räder sich fortbewegendes Lastauto vor. Es gewährte einen wunder baren Anblick, wie das neuartige auf sechs Kufen, die sich abwechselnd heben und senken, ruhende Fahrzeug, in dem der Erfinder selbst Platz genommen hatte, an der eigens errichteten hölzernen zehn Meter hohen Pyramide von 45 Grad Steigung emporklomm und dann auf der anderen Seite die Holzebene ebenso wieder hinabstampfte. Sollte es dem Erfinder ge lingen, den jetzt etwa zwei Meter langen Wagen zu Transportzwecken entsprechend zu vergrößern, so kann seiner Erfindung, wie in Heereskreisen verlautet, eins große Zukunft prophezeit werden. Aus Rache zum Brandstifter geworden. Um aus Eifersucht einen Racheakt auszuüben, entfernte sich dieser Tage der Infanterist Johann Mühlbauer der 3. Kompagnie des in Landshut in Bayern garnisonierenden In fanterieregiments Nr. 16 von seinem Truppen teil. M. unterhielt dort mit einem Mädchen ein Verhältnis, das ihm von einem Mühl- burschen abwendig gemacht worden war. Er begab sich nun von Landshut nach Oberhegel bach, wo die Eltern seines bevorzugten Rivalen einen Bauernhof besitzen, und wollte diesen in Brand setzen. Das Feuer wurde jedoch von ihm irrtümlicherweise an ein falsches Anwesen gelegt und so fielen seiner Rachsucht die be nachbarten Anwesen des Besitzers Brummer und des Wagners Braun zum Opfer. Nach verübter Tat stellte sich der Brandstifter frei willig der Gendarmerie in Mallersdorf, die ihn seinem Truppenteil wieder zuführte. Das Ende eines Räuberkauvtmanns. Nach langem Suchen sand die Polizei endlich eine Spur des berüchtigten Räuberhaupt» manns Daniel Steffer. Als ein Boot den Pilitzafluß passierte, gewahrten die Insassen, Polizisten, in einem anderen Boot den Lang- gesuchten. Er feuerte auf die Polizisten, die das Feuer erwiderten und ihn erschaffen. Steffer war der Sohn eines deutschen Kolo nisten. Anfangs war er Pferdedieb. Nachdem er drei Jahre Zuchthaus verbüßt hatte, organi sierte er eine Räuberbande. In den letzten drei Wochen hatte er in der Umgebung von Warschau acht Personen ermordet, etliche fünfzig beraubt und mehrere verletzt. Die New Yorker «nter ständiger ärzt licher Kontrolle. Der Sanitätskommissar von New Nork, Dr. med. Goldwater, kündete einen Erlaß an, wonach jeder Einwohner von New Nork jährlich einmal ärztlich untersucht werden soll. Dr. Goldwater erhofft durch diese Einrichtung die durchschnittliche Lebensdauer jedes New Norker Bewohners um drei bis fünf Jahre zu verlängern. Das System ist bereits ber den Beamten des Sanitäts- departements eingeführt. Als nächster Schritt soll es auf alle städtischen Beamten und schließlich auf alle Einwohner ausgedehnt werden. Allerlei vom Tage. — In der Störmündung bei Glückstadt lief nachts der Dampfer „Dollart" auf ein Wrack auf und sank in wenigen Minuten. Zwei Mann der Besatzung ertranken. — In Hamburg ist das Schulmädchen Malleck bei lebendigem Leibe verbrannt. Das Kind war aus der Schule in die Wohnung zurückgekehrt und halte in Abwesenheit der Mutter mit einem Spirituskocher hantiert. Der Apparat fiel um und setzte die Kleider des Kindes in Brand. ebenfalls arge Beschädigungen. Die Ursache des Unfalls dürfte wohl eine Unvorsichtigkeit gewesen sein. Der Lenkballon „Adjutant Reau" wurde 1911 gebaut und führte vor seiner Übernahme durch die französische Heeresverwaltung eine Fahrt von acht Stunden über Paris durch, während er mit 2150 Meter einen Höhenrekord erzielte. HelepLtkilcke Munäer. — Das Meisterstück eines Gedankenlesers. — Die Kunst des Gedankenlesens hat sich immer mehr vervollkommnet, seitdem sie, ihres übernatürlichen Gewandes bar, sich im klaren Lichte wissenschaftlicher Forschung bewegt. Telepathie — Fernempfindung — nennt man sie mit dem griechischen Kunstausdruck. Ihre Sächsische Prinzen in St. privat am Denkmal des i2.sachs.Armeekorp§. Kronprinz Georg von Sachsen und Prinz Friedrich Christian von Sachsen besichtigten die Schlachtfelder westlich von Metz, wo am 18. August 1870 das sächsische 12. Armeekorps unter Führung des damaligen Kronprinzen Albert von Sachsen den Angriff der preußischen Garben so heldenmütig unterstützte. St. Privat ist ebenso wohl ein Ehrentag für die preußische Garde als auch für die tapferen Sachsen. — Nach einem Wirtshausstreit wurde der 60 jährige Hauptlehrer Kien zier in Iagstzelt von dem 20 jährigen Unterlehrer Kirchmeier überfallen und durch 16 Messerstiche lebensfährlich verwundet. ^uMckiffakrt. — Der Weltdauerrekord, der sich fast immer in den Händen französischer Flieger befand, wurde im Februar 1914 von dem Flieger Bruno Langer nach Deutschland gebracht. Langer erhielt für seine Leistung von der National-Flugspende ein Ehrengeschenk von 8000 Mark. Der Franzose Poulet hat jetzt den Rekord zurückgewonnen. Es gelang ihm, 16 Stunden und 28 Minuten un unterbrochen in der Lust zu bleiben. — Der französische Lenkballon „Adjutant Reau" ist durch einen Brand vernichtet worden. Der Unfall, bei dem Personen nicht zu schaden kamen, ereignete sich mittags gelegentlich der Neufüllung des Ballons im Luftschiffpark von Belleoille bei Verdun. Durch das Zerreißen einiger Anhängergurte, entstand ein Feuer, das rasch die Ballonhülle ergriff, die größtenteils ver brannte. Dis Gondel und die Motoren erlitten Jünger wissen ihr aber trotz der natürlichen Erklärung durch Übertragung von Nerven reizen ständig neue und erstaunliche Wirkungen abzuringen, die ans Wunderbare grenzen. In Wien hat einer dieser Telepathen, der sich Eugen v. Rubini nennt, dem Wiener Photoklub eine eigenartige Wette vorge- fchlagen und glänzend gewonnen. Irgendein Gegenstand sollte in Wien von Vertrauens leuten versteckt werden, und Rubini sei ver pflichtet, innerhalb zwei Stunden diesen Gegen stand zu finden. Drei Vorstandsmitglieder des Photoklubs, Persönlichkeiten von ein wandfreiem gesellschaftlichen Ansehen, hatten das Vertrauensamt übernommen, und nach mittags um 3 Uhr begann Herr Rubini im Auto die Jagd nach dem geheimnisvollen Gegenstand, gefolgt von Klubmitgliedern, Journalisten usw. Der eine der Vertrauens leute stand im Auto hinter ihm und war mit dem Telepathen nur durch ein Kupferdraht bündel, dessen zwei Enden je einer der beiden hielt, verbunden. Und außerdem hatte dieses vermittelnde „Medium" die Verpflichtung, an gestrengt an das zu denken, was der Telepath zu tun hatte, „falsch" zu denken, wenn er ab irrte, „richtig", wenn er auf dem rechten Wege war. Dieser war in einem Geheimprotokoll genau bezeichnet. Vom Klublokal in der Seilergaffe aus lenkte Herr Rubini das Auto sicher über den Graben gegen das Schottentor, aber dort ver lor er das Ziel und bog fälschlich in die Kolingaffe ab. Allerdings bekam er gleich die richtige „Witterung" und er ließ zurücklenken Da ihm aber, wie gesagt, zehn oder mehr Autos folgten, deren Insassen und Chauffeure nichts wußten, als daß sie ihm nachzufahren hatten, so gab das eine gewaltige Aufregung und eine schwere Verkehrsstörung. Vor dem Hause Nr. 2 in der Währingerstraße ließ der urige Telepath halten und stürmte in ein kleines Blumengeschäft, drang in einen finsteren Nebenraum ein, ergriff dort einen be reit liegenden Lorbeerkranz und bestieg unter dem Jubel der Fahrtteilnehmer wieder das Automobil. Nun ging es ohne Störungen nach seinen Weisungen durch die Währinger straße, den Gürtel entlang in die Anastasius- Grüngaffe hinein, wo vor dem Hause Nr. 43 das „Halt" erfolgte. In scheinbar völlig geistesabwesendem Zu stand drückte der Telepath auf einen Klingel- mopf, stürmte mit dem Kranz in den Garten, legte ihn auf einen Tisch, raste ins Haus, fand dort einen Schlüssel, der die Tür einer Dunkelkammer öffnete, holte eine Kaiserbüste, die er auf einen Sockel stellte, lief wieder in das Haus, um ein kleines Mädchen zu holen und legte dann den Kranz der Büste um. Damit war er dem geheimen Protokoll, das nun erst erbrochen und verlesen wurde, bis auf das J-Tüpselchen gerecht geworden und die Anwesenden lohnten ihm den Schweiß, der ihm in Hellen Bächen von dem bleichen Antlitz rann, durch stürmischen Beifall. ^olkswrrllckaftUckes. Fischwürste als Volksnahrungsmittel. Die Verarbeitung von Fischfleisch zu Würsten ist ein ausgezeichneter neuer Versuch, den FisHkonsum auch im Binnenlande zu heben. Die Fischwürste haben sich, wenn sie mit der nötigen Sorgfalt bereitet und behandelt werden, als eine ein wandfreie, wohlschmeckende und preiswerte Nahrung erwiesen. Ihre Herstellung erfolgt so, daß frische, größere Seefische, darunter besonders Kabeljau und Seelachs, zunächst entgrätet und zerkleinert werden. Diesem Fischbrei wird Fett in Form von feinzerhacktem Speck zugesetzt, und dann wird er nach erfolgter Würzung in dünne Därme eingefüllt. Die Würste werben zum Schluß ähnlich wie die Kieler Bücklinge geräuchert und sind nun versandfähig. Vor dem Genuß sollen sie 10 Minuten in bereits langsam siedendem Wasser gekocht werden, und es wird empfohlen, sie möglichst heiß zu genießen. Die Untersuchung von Proben ergab als Durchschnittswerte für Wasser 66,64 Prozent, Eiweiß 21,90 Prozent, Fett 9,33 Prozent, Asche 2,01 Prozent. Die Kosten für eine Fisch» wurst von zirka 100 Gramm betragen 14 Pfennige, von zirka 180 Gramm 20 Pfennige. Es sind nur möglichst frische Würste zu verwenden, da die Haltbarkeit ziemlich beschränkt ist. Werden die Fischwürsts ohne besondere Vorsichtsmaßregeln ausbewahrt, so verschimmeln sie bald und trocknen ein. Man kann sie jedoch auch längere Zeit un verändert halten, wenn man sie mit Kochsalz be streut und in feuchte Tücher einwickelt. Gericktskalle. Augsburg. Vom hiesigen Schwurgericht wurde der Buchbinder Rumpf wegen Ermordung der zwölfjährigen Gisela Schwarz aus Budapest zum Lode verurteilt. Toulon. Das Seekriegsgericht verurteilte den Matrosen Desmaisons des Torpedobootes „Dard", ber Schmirgelpulver in die Maschinerie des Torpedobootes geschüttet hatte, zu zwei Jahren Zuchthaus. kultige Scke. Auch eine Frage. Herr (zum Heiratsver mittler): „Ich möchte mich gern verheiraten, aber nur mit einem Mädchen, das ich lieben kann." — Heiratsvermittler (ihm eine Photographie vor legend): „Hier habe ich was ganz ausgesucht Feines, 60 000 Mark, die Hälfte bar, erst sechs undzwanzig Jahre alt, nur zehn Prozent Provision für mich (ungeduldig): Nun, lieben Sie die noch nicht?" """'' Herr im Hause ist! Und wenn meine Frau erst sieht, wie leicht man draußen aus der Rennbahn Geld verdienen kann, wird sie schnell wieder ruhig werden!" „Meister, einen guten Rat!" „Na?" „Sie haben doch Geld! Setzen wir in der nächsten Zeit mal ein bißchen höher, da ist natürlich auch mehr zu holen, statt hundert Mark plus könnten Sie sünfhundert haben, und die Unkosten sind auch nicht größer!" „Hm, — ich will mir's überlegen, Ernst!" „Ich denk' da ja auch an mich, denn — ganz ehrlich gesagt — solche Behandlung kann ich mir auf die Dauer doch unmöglich ge fallen lassen, das sehen Sie doch ein, Herr Manke! Können wir Ihrer Frau erst mal wenigstens sünfhundert Mark auf den Tisch legen und Sie sagen ihr dann: trag' das auf die Sparkasse, so kriegt die ganze Geschichte natürlich gleich ein anderes Aussehen!" Das Blut stieg Manke zu Kopfe. „Fünshundert Mark, Ernst? Werden wir das bald fertig kriegen?" „Aber Meister, denken Sie an meine drei hundertunddreißig Mark, die mir die Kriminal polizei weggenommen hat. Was meinen Sie, wie ich mit dem Gelds „operiert" hätte? Wie 'ne Katze vor'm Mauseloche. Mir die Schnauze geleckt an der Milch und — auf das Mäuschen — „die große Sache" — gewartet, ia —a!" „Kommt denn so 'ne „große Sache" öfters vor?" »Ach, du lieber Simmel, haben Sie 'ne Aynung, fast an jedem Renntage einmal! Nur wissen muß man davon! Ich kann schon manchmal was erfahren, aber Sie nicht, und da wär's doch wohl ganz gut, wir hielten fest und treu zusammen!" Warum nicht, Ernst? Wenn ich ver diene ..." „Da sprechen wir ein andermal d'rüber. Erst bringen Sie Ihrer Frau Raison bei, wer vorwärts kommen will in Berlin, muß das Gras wachsen hören!" Manke war fest überzeugt, daß sein Geselle ein besonders kluges Menschenkind war. „Jetzt wollen wir 'nen Schoppen trinken, Emst, und dann rede ich zu Hause ein Macht wort !" Da seufzt Pillow. „Wenn Sie's nur fertig bringen, Meister!" „Sie werden schon sehen!" Der Geselle lächelt vor sich hin und dann gehen sie zur Kneipe — um die Ecke! 21. Mister Root war nach Potsdam gefahren, hatte sich dort auf den Dampfer gesetzt, und an der Pfaueninsel das Schiff verlassen. Der Tag war auch zu köstlich. Hier lief ihm schwerlich ein Kriminalbeamter über den Weg, schließlich, was sollte auch „so einer" von ihm wollen? Immerhin blieb eine Aus fragerei stets eine peinliche Geschichte. Gegen Abend beschloß er mit einem der Dampfer, die alle halbe Stunden an derJnsel anlegen, nach Wannsee zu fahren und von da mit der Bahn nach Berlin. Es hatte sich alles zurechtgelegt, was er sagen wollte, wenn er etwa vernommen werden sollte. Pau- nitz hatte ihm den Auftrag gegeben, er war schlecht für seine „Bemühungen" be ¬ zahlt worden, da hatte er sich an die „Konkur renz" gewendet, die seine Arbeit höher zu be werten sich geneigt gezeigt hatte. Vielleicht war das nicht ganz „korrekt", aber strafbar auf keinen Fall. Wahrscheinlich konnte er auch noch „Zeugengedühren" schlucken, und was die Leute am Alexanderplatz oder in Moabit über ihn dachten, war ihm herzlich einerlei, so lange sie ihm nicht an den Wagen fahren konnten. Die Hauptsache, in seiner Tasche klapperte Geld, mehr als er seit langem besessen hatte! * » * Wrütten waren die Worte des Kriminal kommissars doch furchtbar nahe gegangen. Jetzt hieß es alle Energie zusammenraffen, und selbst die Sachs mit in die Hand nehmen. Wenn er sich an einen Rechtsanwalt wendete? Du lieber Gott, so viel verstand er doch auch von der Juristerei, bevor der Einblick in die Akten erhielt, konnte die Karre schon wer weiß wie weit gelaufen sein! Da durchzuckte ihn der Gedanke: fahre in deine Garnison, mit dem D-Zug sind es ja kaum anderthalb Stunden, und sprich erst mal mit Bleitersstedt, der ist nicht nur dein guter Freund, sondern auch noch Regimentsadjutant, vier Augen sehen mehr als zwei! Er hatte Glück! In zwanzig Minuten ging ein Zug nach seiner Garnison. Tele graphisch unterrichtete er Bleitersstedt von seinem Kommen, morgen früh zum Dienste konnte er bequem zurück sein. „Verdammt, Wrütten!" Der Regimentsadjutant, mittelgroß, brünett, strich sich nachdenklich seinen Schnurrbart zur Seite und trommelte dann mit den Fingern auf dem Tisch herum. „Du glaubst, daß ich dir die volle Wahr heit gesagt?" „Natürlich!" „Ob ich gleich mal zu unserm Obersten gehe?" „Ich tät's!" „Schön wird er mir die Leviten lesen!" „Und mit Fug und Recht mein Junge? Aber weil dir die Geschichte recht arg uns Bein lausen kann, muht du offen und ehr lich mit ihm sprechen! Schließlich wird er sich sagen: wenn mir der Wrütten so in die Bude fällt, kann die Sache nicht gar zu schlimm stehen!' „Hast recht, ich danke dir und halt den Mund!" „Das versteht sich. — Ich bleib' zu Hause, komm doch nachher noch mal mit ran!" „Werde ich, halt mir den Daumen!" Der Oberst hatte schon manchmal über Wrüttens Leichtsinn zu klagen gehabt, aber dienstlich war auch nie das Geringste an ihm auszusetzen gewesen, alle sünf Eskadronchefs wollten ihn gern haben, er verstand es, mit den Leuten umzugehen und sie doch straff in der Hand zu behalten. Bei den Rekrutenbc- sichtigungen hatte er immer am besten ad- geschnitten. „Jammerschade, Wrütten, daß Sie nicht zu wirtschaften verstehen! — Und nun diese ganze blödsinnige Geschichte!" „Herr Oberst, ich versichere nochmals auf mein Ehrenwort . . ." „Ja, ja, ich glaube Ihnen unbedingt, aber — was soll ich da tun?" i» (Fortsetzung folgte