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Der Fremdenlegion entronnen. Zwei Fremdenlegionüre in voller Uniform trafen dieser Tage mit dem Dampfer „Italia" im Hafen des Hochofenwerkes in Lübeck ein. Der Dampfer kommt von Aghios Johannes in Griechenland. Auf seiner Reise nach Lübeck lief er Algier an, um Kohlen zu bunkern. Dort schlichen sich die beiden Fremdenlegionäre in eurer stürmischen Nacht heimlich an Bord der Italia". Einige Zeit nach der Abfahrt des Dampfers von Algier kamen die beiden „blinden" Passagiere zum Vorschein und fuhren nach Lübeck mit, wofür sie sich in jeder Weise an Bord nützlich machten. Von den beiden Abenteurern ist der eine ein Deutscher, der andere ein gebürtiger Deutscher, der aber eines Tages auf den etwas sonderbaren Ein fall kam, sich in Frankreich naturalisieren zu lassen. Die Fremdenlegionäre erregten in ihren Uniformen begreiflicherweise einiges Auf sehen. Sie wurden zwecks näherer Feststellung ihrer Personalien von der Polizei einstweilen kn Schutzhaft genommen. Glückliche Gewinner. Am letzten Tage der Klassenlotterie kam in Wien ein 5000-Kronen- Los mit der großen Prämie von 700 000 Kronen heraus. Die Prämie fiel nebst einem Gewinn von 6000 Kronen auf das Lys Nr. 18 629, das in Graz von einem Obersten, einem Oberstleutnant, einem Ge schäftsmann, einem Beamten, einem Ver- ficherungssekretär und einem älteren Fräulein, das sich durch Schneiderei ernähren mutz, ge spielt wird. Von einem Wassereinbruch überrascht. Sieben Arbeiter, die auf dem Grunde eines Schachtes in Nizza beschäftigt waren, wurden durch einen Wassereinbruch überrascht. Zwei Arbeiter sind ertrunken. Alle andern wurden schwer verletzt. Der drohende Ätna. Aus dem Haupt krater des Ätna (Sizilien) steigen gewaltige Rauchsäulen auf, die größere Ausbrüche er warten lassen. — Die Bevölkerung in der Nachbarschaft des Vulkans hegt grohe Be sorgnis vor einer Katastrophe und trifft nach Möglichkeit Vorkehrungen zur Sicherung von Leben und Eigentum. Ausständische Uhrenarbeiter in der Schweiz. In dem Uhrenmacherdorf Grenchen im Kanton Solothurn sind seit einigen Monaten rund 2000 Arbeiter infolge Lohn- streitigkeiten ausgesperrt. Da in der letzten Zeit die Zusammenstöhe zwischen den Aus gesperrten und Einheimischen immer häufiger wurden, hat jetzt die solothurnische Regierung zwei Kompagnien Infanterie in dem Ort zur Bereitschaft gestellt. Baumwollspekulanten als Brandstifter. In den Baumwollspeichern des Bombayer Hafens waren in der letzten Zeit fast täglich große Brände ausgebrochen. Jetzt wieder wurde ein Feuer entdeckt in einem Schuppen, in dem für 2 Mill. Mk. Baumwolle lagerte. Nr 80 000 Mark Baumwolle verbrannte. Es hat sich nun ergeben, daß die Brandstiftungen auf das Konto einer Gruppe indischer Speku lanten zu setzen sind. Sie haben große Vor räte von Baumwolle angehäuft und wollten durch das Niederbrennen gewaltiger Massen Baumwolle ein künstliches Emporschnellen der Preise herbeiführen. Der gesamte Brand schaden der letzten Zeit beläuft sich auf sechs Millionen Mark. Der Ovfertod der Hindubraut. In Kalkutta hat sich ein vierzehnjähriges Mädchen aus einer vornehmen Kaste, das kurz vor der Verheiratung stand, das Leben genommen. Wie festgesiellt wurde, ist die iunge Braut, namens Suchalata Devi, freiwillig aus dem Leben geschieden, um es ihrem Vater zu er sparen, die vereinbarte Mitgift von 2000 Rupien zu zahlen, die er ihrem Verlobten, einem Rechts studenten, versprochen hatte. Allerlei vom Tage. — In der Wirtschaft „Zum goldenen Kessel", die in Düsseldorf dem Geburtshaus Heines gegenüberliegt, wird eine Statue von Hernr ich'He ine öffentlich ausgestellt werden. — In Nürnberg hat ein SchutzMann den Kellner Stief, der Straßenpassanten belästigt hatte und sich seiner Verhaftung widersetzte, erschossen. — Der Polizei in Rom ist es gelungen, der Verbrecher habhaft zu werden, die seit längerem durch riesige Diebstähle von Telegraphen« und Telephondraht, den sie einfach ab schnitten, die Unterbrechung der wichtigsten Leitungen zur Verzweiflung der Beamten ver schuldeten. — Beim Bau einer neuen Brücke über den Mississippi (Ver. Staaten) ereignete sich aus un bekannter Ursache eine furchtbare Explo sion. Neun in der Nähe befindliche Arbeiter wurden getütet. ^uMckiffakrl. — Falsche Gerüchte sind über einen Unfall des Luftschiffes „Viktoria Luise" verbreitet worden. Das Luftschiff hat in den letzten Tagen überhaupt keine Fahrt unternommen und liegt wohlbehalten in der Halle in Frankfurt a. M. auszuweichen. Da der Sturm jedoch immer schlimmer wurde, landete er schließlich um 3 Uhr bei Heiligenhafen glatt auf der See. Das Ein bringen des Apparates gestaltete sich sehr schwierig, konnte aber schließlich mittels eines Motorbootes ausgesührt werden. Dahms erzählte, daß dieser Flug einer der schlimmsten war, die er je durch zumachen hatte. Wie groß die Wut des Sturmes war, gegen die das Flugzeug anzukärnpfen hatte, erhellt am besten daraus, daß der Doppeldecker, der bei günstigem Wetter 100 Kilometer in der Stunde fliegt, zur Zurücklegung der 100 Kilometer langen Strecke 3V« Stunden gebraucht hat. — Die amerikanische Dale-Universität hat das Fliegen und die Luftschifsahrt als offizielles Studienfach in ihren Lehrplan ausgenommen. In der Sheffield Scientific School der Dale-Univer sität werden unter der Oberleitung von Professor IVlobUmackung m Albanien. Die berittene Gendarmerie auf dem Ausmarsch. bei Koritza mit seiner Gendarmerie-Abteilung gefangen genommene albanische Major Emin Reschid(X). Die epirotischen Wirren bereiten der albanischen Regierung und den europäischen Kabinetten, denen an einer Sicherung des jüngsten Balkan staates gelegen ist, andauernd schwere Sorgen. Die griechische Besatzung ist vertragsmäßig im Abzug begriffen, aber die einheimische Bevölkerung, die durchweg aus Griechen besteht, ist mit der An gliederung an Albanien nicht zufrieden. In den Reihen der Epiroten kämpfen viele griechische Soldaten und Offiziere in Uniform; an Waffen, die aus der griechischen Armee stammen, ist kein Mangel. Es ist ein ziemlich beträchtlicher Klein krieg entstanden, in dessen Verlauf die Epiroten recht bedeutsame Erfolge erzielt haben. So wurde kürzlich bei Koritza der albanische Major Emin Reschid mit seiner Truppe gefangen ge nommen. Die albanischen Gendarmen und von holländischen Offizieren ausgebildet worden. — Einen sehr gefährlichen Flug hatte der Flieger Dahms zu bestehen, der auf einem Doppel decker mit seinem Monteur in Warnemünde zu einem Fluge über die Ostsee nach Kiel aufge stiegen war. Auf dem ersten Teil der Strecke, die 100 Kilometer über die offene See führt, geriet Dahms in einen furchtbaren Schneesturm, der dis Flächen des Apparates mit einer dicken Schnee schicht überzog. Als er endlich dem Unwetter ent ronnen war, zog ein schweres Gewitter heran, das ihn zwang, schleunigst auf 3000 Meter Höhe zu gehen, um den elektrischen Entladungen Breckenridge fortan regelmäßig Vorlesungen und Übungen in der Konstruktion und im Bau, sowie in der Behandlung von Flugmaschinen und Luft fahrzeugen abqehalten werden. Gerickwkalle. Berlin. In dem Wucherprozeß Holzapfel und Genossen, der seit dem 23. März die Strafkammer des Landgerichts beschäftigte, wurde folgendes Urteil verkündet. Es erhielten: der Privatier Wilhelm Holzapfel und der Rentier Gustav Adolph auS Steglitz je vier Monate Gefängnis, 300 Mark Geldstrafe und ein Jahr Ehrverlust, der Agent Heinrich Hinrichs neun Monate Ge fängnis, öOO Mk. Geldstrafe und drei Jahre Ehr verlust. Der Kaufmann Jakob Bein wurde zu acht Monaten Gefängnis, 300 Mk. Geldstrafe und zwei Jahren Ehrverlust, der Agent Karl Krusch witz zu zwei Monaten und drei Wochen Gefängnis, 100 Mk. Geldstrafe verurteilt. Der Hypotheken makler Georg Schumann erhielt drei Wochen Ge fängnis und 60 Mk. Geldstrafe und der Agent Karl Gräser zwei Monate Gefängnis und 100 Mk. Geldstrafe. Der Agent Joseph Rosenblatt wurde freigesprochen. Zabern. Vor dem hiesigen Landgericht wurden die Entschädigungsklagen der seinerzeit im Pandurenkeller eingesperrten Zaberner Bürger gegen den Militärfiskus verhandelt. Es kamen 25 Vergleiche zwischen dem Fiskus und den Ein gesperrten zustande; diese Bürger erhielten eine Entschädigung von je 60 Mark. Vier andere be antragten die Vertagung des Prozeßes auf den 21. April, da ihre Ansprüche über 60 Mark hinausgingen. Unter ihnen befindet sich auch der Schuhmacher Blank, der vom Leutnant v. Forstner verletzt worden war und nun 350 Mark Ent schädigung verlangt. Ein anderer Bürger, der durch den Aufenthalt im Pandurenkeller angeblich schwere körperliche Nachteile erlitten hat, verlangt dreihundert Mark. Sechs andere Klagen konnten nicht erledigt werden. ^unst UNÄ Mifsenlckatt. Wilde und zivilisierte Kraft. Man kann des öfteren die merkwürdigsten und zunächst voll kommen unglaublich erscheinenden Dinge in Be richten von Reisenden lesen, die uns unbekannte Länder durchstreift haben. So wird auch wieder holt von Forschern, die das Innere Neu-Seelands bereisten, berichtet, daß das Fleisch eines Ein geborenen, welches von einem Beilhieb schwer verletzt worden ist, innerhalb des unglaublich kurzen Zeitraums von zwei oder drei Tagen wieder heilt, während die gleiche Verletzung bei einem kräftigen Weißen unfehlbar seinen Tod verursacht hätte. Man schloß daraus, daß in den Eingeborenen ein ungeheures Maß von Lebensfähigkeit und physischer Widerstandskraft stecke, Eigenschaften, welche bei uns durch unsere verweichlichende Lebensführung und die Hygiene der Sinne unserer Kultur verschwunden find. Doch ist diese Schlußfolgerung nach dem Urteil namhafter Autoritäten auf diesem Gebiete etwas übereilt gezogen. Man könnte nämlich dieser Be hauptung entgeqenhalten, daß man an verschiedenen Punkten der Erdoberfläche mit europäischen und amerikanischen Soldaten den Versuch gemacht hat, ihre Kräfte im Vergleich zu den jeweiligen Ein geborenen der besuchten Gebiete zu meßen; da bei stellte sich heraus, daß der Körper des zivilisierten Menschen weitaus widerstandsfähiger ist als jener der Wilden. Als Ursache für diese auffallende Erscheinung wurde herausqefunüen, daß es besonders die unregelmäßige Ernährung der Wilden und das Fühlen jeder Hygiene ist, die sie in einen gewissen Kräfteoerfall geraten läßt. Dieser Grund ist es auch, der das Aus sterben ganzer wilder Völkerstämme auf dem Ge wißen hat. Nur eine gleichmäßige Führung der alltäglichen Lebensgewohnheiten, des Schlafens, Essens, Trinkens und des Arbeitens sei eine Ge währ für eine dauernde Spannkraft und Wider standsfähigkeit des menschlichen Körpers. Vermißtes. Ein Kontrollfchiff für drahtlose Tele graphie. Um die Tätigkeit der drahtlosen Telegraphiestationen an den Küsten Amerikas zu überwachen, hat das Seeamt der Ver einigten Staaten ein Kontrollschiff eingerichtet, dessen Aufgabe es sein wird, im Atlantischen Ozean kreuzend darüber zu wachen, daß die verschiedenen Stationen die ihnen erteilten Vorschriften über die Länge der elektrischen Wellen genau innehaiten, um Störungen des drahtlosen Nachrichtendienstes zu vermeiden. Das Fahrzeug ist mit Apparaten ausgerüstet, die eine schnelle Messung Ler Wellenlängen ermöglichen, und soll in erster Linie dazu dienen, die Stationen festzustellen, die von den ihnen zugewiesenen Wellenlängen abweichen und damit Anlaß zu Mißverständnissen geben. Diese Überwachung des drahtlosen Nachrichten dienstes ist mit der wachsenden Anzahl der Telegraphiestationen allmählich ein dringen des Bedürfnis geworden, da sich in letzter Zeit sowohl die Störungen wie auch die Ab gabe falscher Alarmrufe bedenklich gemehrt Wie es hier Sitte war, blieb man zum Abendbrot. Wrütten führte Julia zu Tisch. Der neueste Klatsch wurde durchgehechelt, die Damen zeigten sich sehr interessiert und unterrichtet, was man die nächsten Tagewohl an stellen könne, wie man diese und jene Ausstellung beurteilte. Das war Pingsiorffs Fahrwasser! Er kritisierte sehr scharf, oft recht zutreffend, aber seine Weisheit stammte aus den Zeitungen, die er im Bette oder im CakS las. Nach Tisch versuchte Wrütten Fräulein Julia etwas schärfer auf den Zahn zu fühlen, aber sie wich aus, lachte und fragte ihn. ob er wohl Donnerstag in Hoppegarten zum Rennen sein würde. Er bejahte. ' Das war allerdings der böse Tag, an dem der Wechsel fällig wurde: nun, bis dahin lies Noch viel Spreewaffer durch Berlin, uüd ein Ausweg würde sich schon noch finden laßen, oder vielmehr mußte, und wenn er dem Hals abschneider einfach sagte: „Menschenskind, seien Sie nicht unver nünftig, wenn Sie mich zur Strecke bringen, kriegen Sie überhauvt nichts zu sehen, denn mein alter Herr rückt keinen Heller mehr heraus." An den noch nach Geld zu schreiben, hatte er seit längerer Zeit aufgegeben. Die Antwort lautete doch einmal, wie das andere: .Mein Junge, du hast noch einen Bruder und zwei Schwestern, wenn du mit deinem Monatswechsel von zweihundertundsünfzig Mark und alle zwei Jahre ein Pferd aus memer Fohlenherde nicht ausSmmst, kann ich brr nicht helfen, oft genug hab ich dir neben bei in den drei Jahren, seit du Offizier bist, von der Fähnrichszeit gar nicht zu reden, aus der Bredouille geholfen, jetzt kann ich nicht mehr." Und da es unterdeßen halb elf geworden war, fühlte sich Pingstorff verpflichtet, zum Auibruch zu blaken, denn sonst standen die Ballsäle Kopf, wenn er nicht auf der Bild fläche erschien. Storglow und Wrütten verabschiedeten sich an der Haustür von dem Lebemann, der die erste vorübersahrenoe leere Droschke anrief. „Bummeln Sie mit bis zu mir, Storglow?" „Gott, eigentlich bin ich rechtschaffen müde!" „Und mir tun alle Knochen im Leibe weh, aber ich glaube, wir beide sind Leidensbrüder, und da könnten wir eigentlich 'nen Kompromiß schlicken!" „Nen Kompromiß ?" „Nun ja! Die Idee fuhr mir eben so durch den Kopf, aber auf der Straße läßt sich das wirklich nicht besprechen!" „Schönchen! Aber 'ne Nachtsitzung wird nicht draus!" „I bewahre!" Und als sie in der Leutnantsbude vor der Kognakflasche beisamensaßen, ging Wrütten ohne Umstände auf sein Ziel los. „Also, Stroglow, einer von uns wird wohl die Julia nehmen müssen!" „Wenigstens wär's erwünscht, falls die Moneten nicht zu knapp sind!" „Schwerlich!" „Kenn sich einer den Amerikaner aus, die bluffen gern mal saftig!" Eigentlich kam ick beute z« der Überzeu gung, daß Sie doch wohl die meisten Chancen haben, immerhin möchte ich Ihnen raten, vor sichtig zu sein!" „ Sie sind also wohl kein ernsthafter —Kon kurrent mehr?" „Wohl nicht, — das heißt, verschwören möchte ich's nicht! 'ne Zeit halte ich mich schon noch über Wasser." „Hm — wißen Sie, lieber Storglow, mir geht's augenblicklich sehr übel!" Der lachte aust „Als ob ich das nicht wüßte! Sie, der energische Rennreiler, werden doch im entscheidenden Augenblick den Kopf nicht verlieren?" „Hab ich heute ja getan! —Ich traute meinem Schinder allzuviel zu und da konnte er das letzte Hindernis nicht mehr nehmen!" „Ziehen Sie die Lehre draus, lieber Wrütten, kein Mensch kommt mit dem Kopf durch die Wand, ohne Schaden zu nehmen. Mich halten ja viele durchaus nicht für ein Kirchenlicht, — aber meine Pomadigkeit hat mir im Leben schon manchmal über heikle Situationen hinweggeholfen. Da geb' ich ?>hnen den praktisch häufig von mir erprobten Rat. nicht bis zur letzten Minute die Karre laufen zu lasten. Redet man mit den Kerlen Deutsch, nun, so ist man niemals ganz aufge schmißen, denn die Halsabschneider wissen ganz genau, daß sie in der Tinte sitzen, wenn sie den Bogen überspannen!" Wenigstens Mut machte der pomadige Storg low Wrütten wieder, das war in seiner Lage eine Menge wert. Bald ging der Garde dragoner nach Hauke, für ihn fing der Tag morgen um fünf Uhr an. „Große Felddienstübung —und unser neuer Kommandeur hat Haare auf den Zähnen, dir muß man Halbwegs ausgescklasen haben, sonst hagelt ein Donnerweiter nach dem anderen auf unsereinen herab. Denn Lunte hat er schon ge rochen, na ia, ein glänzender Finanzminister bin ich gerade nicht!" S. Manke hatte fast die ganze Nacht schlaflos gelegen. Soviel an einem Tage zu „ver dienen", war ihm bisher auch noch nickt an nähernd geglückt! Natürlich spielten auf dem grünen Rasen eine Menge Zufälligkeiten eins große Rolle, aber wenn man die Sportzeitun gen tüchtig studierte, mußte man doch mit einiger Wabrfcheinl'chkeit auf ein gutes Ab schneiden rechnen können, — wohnte man den Rennen bei! Denn gelang einmal oder gar ein paarmal hintereinander ein Schlag nicht, nun so verdoppelte man seine Einsätze, so viel Geld hatte er von seiner Erbschaft, um für den Anfang durchhalten zu können! Und so dumm wollte er auch nicht fein und große Summen riskieren, wenigstens vorläufig nicht! Schnitt er an einem Renntage mit achtzig oder hundert Mark Gewinn ad, nun so war's vorläufig mehr wie genug. Geld kam zu Geld, in ein paar Jahren war er „der gemachte Mann"! Zwei Bedenken wurde er aber nicht los. Was würde seine Frau dazu sagen? Für solche Dinge hatte sie ja leider so gar kein Ver ständnis ! Wenn er erst vier-, fünfmal gewon nen hatte, dann wär vielleicht mit ihr vernünf tig zu reden, aber für den Anfang würde eS einen harten Kampf kosten, und den mußte er bestehen, da Hais alles nichts. RN s cFortietzung ivigt^