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Folgenschwerer Einsturz eines Güter- schuvvendaches. Auf der Station Szczypionro (Posen) an der Kalischer Eisenbahnstrecke brach die eiserne Überdachung des grossen Güter schuppens zusammen. Zwei Zimmerleute blieben auf der Stelle tot: drei andere wurden lebensgefährlich verletzt. Kinovorstellungen — „Kuriositäten". Gegen die Abhängigkeit aller kinematischen Schaustellungen von den Bürgermeisterämtern als Ortspolizeibehörde hatten die Interessenten in Frankreich den Beschwerdeweg beschritten. Jetzt veröffentlicht der französische Staatsrat den Bescheid, durch den diese Beschwerde ver worfen wird. In der Begründung heißt es: Die Vorstellungen, wie sie gegenwärtig vorge führt werden, gehören zu den Kuriositäten, und diese sind in der immer noch gültigen Verordnung vom Jahre 1790 ausdrücklich mit den von den Ortspolizeibehörden zu kontrol lierenden Jahrmarrtspronuktionen auf eine Stufe gestellt. Für den Anspruch der Kinema schaustellungen mit den Theatervorstellungen gleich behandelt zu werden, fehle demnach jede gesetzliche Grundlage. Sizilianische Räuber. In Pozzallo bei Syrakus wurden auf Verlangen der amerika nischen Polizei zwei Brüder Colombo unter dem Verdacht verhaftet, die Mörder des reichen amerikanischen Grundbesitzers Georg Ward zu sein. Ein amerikanischer Detektiv namens Morgan war den beiden Sizilianem von Amerika bis in ihr kleines Heimatsdorf gefolgt. Gedenkfeier eines russischen Seesieges. Am 9. August wird die Zarenfamilie sich zur 200 jährigen Feier der Seeschlacht von Han- goeudd nach Hangoe begeben. Die glänzende Feier soll drei Tage währen. — Bei Han- goeudd, der Südwestspitze Finnlands, erfocht am 7. August 1714 Peter der Große einen Seesig über Admiral Ebrensköld, der mit der gesamten schwedischen Flotts in Gefangenschaft geriet. Das Schicksal des Fangschiffes „Southern Croft". Aus Sankt John (Neu- Fundland) wird noch über die Fischerkata strophe in den Neufundländischen Gewässern gemeldet: Von dem Schiff „Southern Cro >" liegt keine Kunde vor. Alle Hoffnung erscheint ausgeschlossen, daß es sich hätte retten können. Erfahrene Seeleute glauben, daß das Schiff versucht habe, sich durch den Sturm durch zukämpfen, um mit der kostbaren Ladung von Seehundfellen als erstes Schiff im Hafen an zulangen und hohe Preise zu erzielen, daß es jedoch im Sturm entweder durch Leckwerden oder durch Kentern zugrunde ging oder auch durch Eisschollen zerdrückt wurde. Die 173 Mann an Bord des „Southern Croff" mit den 72 Opfern der „Neu - Fundland" bringen die Zahl der Todesopfer auf 280. — Die -Belle Aventure" ist mit 50 überlebenden der -Neu-Fundland" in Sankt John angekommen. Es gelang dem Schiff, die Eisbarriere in der es eirmelchlossen war, zu durchbrechen. Die geretteten Schiffbrüchigen waren ohne jede Kleidung, da idnen die Kleidungsstücke von ihren starr gefrorenen, vereisten Gliedem heruntergeschnitten werden mußten. Allerlei vom Tage. — Unter dem schweren Verdacht, den Doppel mord am Teu'elsiee (bei Berlin) verübt zu haben, ist der Lackierer Albert Bock aus Potsdam in Untersuchungshaft genommen worden. — über der Rbeinebene, dem Haardt und dem Schwarzwald gingen am 5. b. Mts. stundenlang heftige Gewitter, begleitet von wollen- bruchartigemP latzregen und teilweise Hagel schlägen, nieder, dis großen Schaden an richteten. — Der Ort Garam-Halaszi (Ungarn) bei Bad Szliacs ist niedergebrannt. Nur zehn Häuser und eine Fabrik blieben vom Feuer verschont. — Bei einem Unfall des Postzuges, der von Johannesburg (Transvaal) nach Natal unter wegs war, sind drei Personen getötet und viele verletzt worden. VolkswrrtlcbLfllickes. Die Verwendung ausländischer Arbeiter. Im Reichstag wurde gelegentlich der Debatten über die Arbeitslosenfrage die starke Verwendung ausländischer Arbeiter beklagt. Die darüber seitens des statistischen Landesamtes angestellten Ermittlungen haben folgende Ergebnisse geliefert: Die größte Anzahl Eingewanderter, bezw. herbei geholter ausländischer Arbeiter stellt Österreich- Üngarn mit der Zahl von 357 650 nach dem Stand vom Jahre 1911. Es folgt an zweiter Stelle Rußland mit 204 522, an dritter Stelle die Niederlande mit 115 735, an letzter Stelle Bel gien mit 7732 Köpfen. Insgesamt ergibt die Zahl der ausländischen Arbeiter nach den letzten Erhebungen die immerhin beträchtliche Höhe von 820 831. Dies bedeutet eine Steigerung der zu nehmenden Beschäftigung ausländischer Arbeiter in Deutschland seit den letzten sechs Jahren um rund 400 000 Köpfe. Das Heilverfahren im ersten Jahre der Angestclltenversichcrnng. Schon im Monat erfolgten. Bei 1394 Fällen wurden Kuren in Sanatorien unternommen, Einweisungen in Bäder betreffen 815 Fälle, in Krankenhäuser und Kliniken 178 Fälle; Zuschüsse zur Durchführung einer Kur wurden in 511 Fällen gegeben. Die Gesamtaus gaben für die Heilverfahren beliefen sich im ersten Jahr auf rund 1.5 Millionen Mark. GerrcktskaNe. Berlin. Das Kammergericht hat eine Ent scheidung getroffen, die für weitere Kreise von all gemeinem Interesse sein dürfte. Sie lautet: Der 8 69 der Baupolizeiverordnung von 1900 be stimmt, daß auf schon bestehende bauliche Anlagen ihre Vorschristen nur insoweit Anwendung finden, als überwiegende Gründe der Sicherheit und Ge Tum Angriff auf I^oritra. Epirotische Aufständische sind vor Koritza er schienen und haben mit Geschützen einen Angriff auf die Stadt unternommen. Es entspann sich ein blutiger Kampf um die von Albaniern be wohnten Häuser. Der holländische Major Rüller, Kommandant der albanischen Gendarmerie, be ¬ schränkte sich auf die Verteidigung, da die Albanier von dem Angriff völlig überrumpelt waren. Der Major wurde schwer verwundet. Koritza fiel in dis Hände der Aufständischen. Auch aus anderen Städten Südalbaniens wurden die albanischen Besatzungen vertrieben. April vorigen Jahres konnte die Reichsverstche- rungsanstalt für Angestellte mit dem Helloerfahren beginnen, die Ergebnisse des Jahres 1913 be ziehen sich deshalb auf rund neun Monate. In bie er Zeit gingen ein insgesamt 10 464 Anträge, von männlichen Angestellten 7127 und von weib lichen 3337. Im Gesamtdurchschnitt aller im ersten Jahre vorhandenen 1424 603 versicherten Angestellten kommen auf je 1000 Versicherte rund sieben Hellverfahrensanträge. Es wurden genehmigt und begonnen Heilverfahren in 6892 Fällen, abge lehnt in 1448 Fällen, zurückgezogen 759 Anträge und durch den Tod erledigt26. Bondengenehmigten6892 Anträgen entfallen 1963 aus Zahnheiloersahren und 4929 auf andere Hellverfahren. Welche Rolle bei den Heilverfahren die Tuberkulose spielt, geht daraus hervor, daß in 2031 Fällen (gleich 41 Prozent) Überweisungen in Lungenheilanstallen sundbeitspflege es unerläßlich machen. Diese Vor schrift ist aber ungültig, denn sie ist so unbestimmt, daß der Leser den Umfang ihrer Geltung nicht selbst zu ermessen vermag. Insbesondere ist der Begriff, was unerläßlich ist, völlig unsicher und aus der Verordnung nicht bestimmbar. Erst durch Gutachten Sachverständiger kann dis Tragweite der Vorschrift ermittelt werden; eine gültige Polizeioerordnung muß aber den Umfang der Geltung ihrer Bestimmungen selbst klar und'deut lich ergeben. Nur bann kann der Gesetzgeber ihre Befolgung erwarten und Zuwiderhandelnde unter Strafe stellen. Gleiwitz. Nach mehrtägiger Verhandlung wurde in dem Prozeß wegen SacharimchmMgels folgendes Urteil gefällt: Die Angeklagten Meyer und Rubin wurden wegen fortgesetzten Vergehens zu je sechs Monaten Gefängnis und je 1500 Mark duftige Ecke« Ei« Frauenkenner. Ein Blinder behauptete von einer Dame, die eben aus dem Zimmer ge gangen war, sie habe sehr schöne Zähne. Da dies nun wirklich der Fall war, so war man sehr begierig zu hören, auf welche Weise er trotz seiner Blindheit diese Entdeckung gemacht habe. „Nun," sagte er, „ich hörte sie fortwährend lachen, und da ich keine Ursache habe, sie für eine Närrin zu halten, muß ich annehmen, daß sie nur — ihre schönen Zähne zeigen wollte." Gedankensplitter. Zwei Klassen von Mensche« gibt^es: eine, die gebieten, und ein^ die nicht ge- l-uftfckiffakrt. — Der deutsche Flieger Hirth, der am 4. S. MtS. morgens um 4 Uhr in Gotha mit einem Flug gast aufstieg, um sich an dem Wettbewerb-Stern flug Monaco zu beteüigen, landete mit einem Aufenthalt in Frankfurt a. M und Dijon glatt in Marseille. Hirths glänzender Flug hat in ganz Frankreich ungeheures Aussehen gemacht. — Auf der dänischen Insel Sawsö, die zwischen der Insel Seeland und dem jütischen Festland liegt, ging am Sonntag ein deutscher Ballon nieder, der auS südlicker Richtung her sich der Insel näherte und dicht über dem Meer dahinflog. ES gelang jedoch den Lustfahrern, schließlich eine Landung vorzunehmen. Der Gondel entstiegen drei deutsche Herren, ein Kaufmann Miller und zwei deutsche Offiziere; sämtlich auS Lübeck. Sie teilten über thre Fahrt mit, daß der Ballon morgens in Lübeck aufgestiegen war, um nach Aarhus zu fliegen. Nachdem der Ballon sich eine Zeitlang in der Lust befunden hatte, bemerkten die Lustfahrer, daß er wegen Undichtigkeit der Hülle schnell zu sacken begann. Nach kurzer Zett schwebte der Ballon dicht über dem Meer daher, und die Gondel tauchte von Zeit zu Zeit in bas Meer nieder. Die Lustfahrer waren genötigt, alle entbehrlichen Gegenstände über Bord zu werfen, und sogar ihrer Stiefel und aller Bekleidungsstücke mußte sie sich entledigen.» Glücklicherweise hat keiner der Herren auf der gefährlichen Ballonfahrt Schaden gelitten. Geldstrafe, Tiefenbrunn zu sechs Wochen Ge fängnis, unter Anrechnung der Untersuchungshaft, Kodier zu 1150 Mark Geldstrafe, Pastuschka zu sechs Wochen Gefängnis, Kommraus zu vier Wochen Gefängnis verurteilt. Sechs Angeklagte wurden freigesprochen. Metz. Vor dem Kriegsgericht fand ein Prozeß wegen Soldatenmißhandlung statt. Angeklagt waren drei Dragoner der 5. Schwadron deS Dragoner-Regiments Nr. 9, daß sie zwei Rekruten der Schwadron mißhandelt und den Tod eines von ihnen, des Dragoners Emeluth, verursacht haben, da sie ibn durch die Mißhandlungen zum Selbstmord trieben. Das Urteil lautete gegen den Dragoner Korengel auf drei Monate, gegen Meinecke auf sechs Monate und gegen Schwahe- dahl auf neun Monate Gefängnis. Außerdem wurde der Wachtmeister der Schwadron, Müller, wegen ungenügender Beaufsichtigung mit sieben Tagen Arrest bestraft. Jurist unci Mffenlckaft. Die strengste Kälte am Äquator gemessen. Es ist eine höchst eigentümliche Tatsache, baß die niedrigsten Temperaturen, die man bisher in der freien Natur beobachten konnte, nicht in den Polarqebieten, sondern in der Nähe deS Äquators gemessen worden sind, allerdings in höheren Schichten unterer Atmosphäre. So übertraf z. B. die Temperatur von 82'/, Grad unter Null, die Professor Berson am 30. August 1908 am Viktoria- See iin äquatorialen Afrika in 17 300 Meter Höhe festaestellt hatte, die niedrigsten, bisher aus den Polarzonen bekannten Kältegrade noch um 12 Grad. Aber auch dieses Mindestmaß ist neuerdings übertroffen worden. Der holländische Professor van Bemmelen hat mit Hilfe von Re gistrierballons in Batavia, das auf der Insel Java nur wenige Brettengrade südlich vom Äquator gelegen ist, am 4. Dezember 1913 in einer Höhe von 16 500 Meter 90,6 Grad und am 5. November 1913 in 17 000 Meter sogar 91,9 Grad unter Null gemessen. Diese ungeheure Kälte übertrifft alles, was man bisher für wahr scheinlich halten muhte, denn selbst in den Polar- gebieten sind die Temperaturen in gleicher Meereshöhe erheblich wärmer als in Äquator nähe. Besonders bemerkenswert aber ist es, daß in noch größeren Höhen die Kälte regelmäßig nachläht, und z. B. am 4. Dezember 1913 in 26 000 Meter Höhe nur noch 57 Grad unter Null betrug. doppeltes Geld raus, arg ist er nicht gesetzt worden, weil der Schinder noch nie über Hindernisse gegangen ist. Aber auf dem sitzt auch einer, der seinen Kram versieht 1" „Na, nun kommen Sie aber rasch, Emst, wer reitet ihn denn?" „Der gelbe Ulan!" Sie eilten an die Barriere, mußten aber sehr wett vom Ziel sich aufstellen, weil sie so spät gekommen waren. Und kaum hatten sie ihren Platz erreicht, jagte auch schon die achtköpstge Reiterschar an ihnen vorbei. „Der vorletzte, das ist unserer!" „Schlimm genug!" Manke machte ein ganz enttäuschtes Gesicht. „Aber Meister, was will denn das sagen? Es gibt eine lange Fahrt!" „Der Wrütten ist der Allererste!" „Will den andem Gäulen den Atem zu schnüren und „auf der Flachen", so nennt man Rennen ohne Hindernisse, hat unserer gerade immer gut über lange Distanzen „gestanden". Das haben natürlich die Tröpfe vergessen und mit den popligen Hürden wird der Schinder schon fertig werden!" Aber so recht wollte Manke nicht an Pillows Redereien glauben. „Der Wrütten reißt ja immer weiter aus!" „Warten Sie doch ab. vtertausendjünf- hundert Meter sind eine ziemtich lange Fahrt!" Je näher die Pferde dem Ziele kamen, um- Wmeqr reckte man die Hälse. Wrütten bog nnt sünf Lüngen Vorsprung als Erster in die „Gerade" ein. In Lem dichten Rudel üa- dinter stak auch der selbe Ulan. Da schallte ein Schrei aus tausend Kehlen, Wrüttens Pferd war über das letzte Hindemis gestürzt. An ihm vorüber brauste Lie Jagd. Zu den Peitschen wurde gegriffen. „Meister, jetzt sind wir dicke raus, denn „Helgoländer", so heißt unser Schinder, ist über die Hindemisse und hat sich immer „ireu und brav nach Hause gekämpft"!' Richtig, er schoß als zweiter durchs Ziel! Pillow führte einen Freudentanz auf. Das gibt Geld, und sehen Sie nur, Meister, die vielen langen Gesichter, die Troddel haben natürlich alle Wrütten gewettet. Na, wo wären wir denn geblieben?" „Mir tut er leid!" Da ließ der Geselle die Mundwinkel hängen. .Sportleute dürfen nicht so empfindlich sein, und wenn er sich schon was gebrochen bat, was macht denn das? Wird nicht das erste mal gewesen sein!" — Sehen Sie doch, da kommt er ja angehumpelt, hat 'nen „Preller" weg, das schadet nichts, 'ne kleine Gehirner schütterung hatte ich bei der „windenden" Fahrt, das heißt „schnell", Meister, doch er wartet! — Also, nun kommen Sie, wir wollen unser Geld holen, dieses Mal gibt's viele Leid tragende !" Jeder bekam für zwanzig Mark zweiund- fündig. „Ach nein, soll man's glauben, Ernst?" Der rührselige Manke hatte Wrütten schon wieder ganz vergessen. „Ja, ja, hören Sie nur auf mich, heute schleppen wir 'nen tüchtigen Batzen mit nach Hause, passen Sie mat auf!" Aber, so aut ging es bei den nächsten Rennen doch nicht mehr, das dritte und fünfte verloren sie, beim vierten und sechsten waren sie zwar im Glücke, aber es waren „tätlichere" Sachen, an denen nicht viel zu verdienen gewesen war. Immerhin ergab Lie Schlußrechnung ein Plus von einigen achtzig Mark, und das war doch mehr, als Manke in seinen kühnsten Träumen erwartet hatte. Pillow aber war nicht vollständig zu frieden. „Na fa. Meister, es ließ sich an. aber wenn man Halbwegs was in der Tasche hat, muß man eigentlich mit hundert Mark Gewinn mindestens nach Hauss fahren, wenn man seinen Kram versteht, und daß ich was loS habe, das sehen Sie doch wohl nun ein!" Und das gab der Meister dem Gesellen gern zu. , , Abends gegen zehn*Uhr holte Manke Frau und Kinder vom Lehrter Bahnhofe ab. Er war in der fidelsten Stimmung. „Lene, Paul, Emil, Trude, Ella, schön, daß ihr nun da seid!" Die Kinder freuten sich und seine Frau erst recht, daß ihr Mann ihnen ein so herzliches Willkommen bereitete. „Gut gegangen, das Geschäft, Gustav?" „ ,a, recht gut, uns morgen, Lene, La muß ich dir was Großartiges erzählen!" „Sag's doch gleich!" Aber weder in der Gepäckdroschke noch zu Hause war etwas von ihm an diesem Abend herauszubringen. 8. Wrütten war gleich nach dem Rennen nach Lause gefahren. Er batte sich uv ar nickts gebrochen, aber die beiden Ritte, die er für daZ vierte und fünfte Rennen übernommen, abgegeben. Er wohnte möbliert, für die paar Dtonate Kommando auf die Militärturnanstait hatte es keinen Sinn gehabt, seine Sachen kommen zu lassen, auf Umzügen geht ja ss furchtbar viel kaput, und die Wohnung in seiner Gamison mußte er doch weiter be zahlen. Er legte sich ins Bett. Sein Bursche war nicht da. Las war ihm auch ganz recht, denn er mußte schleunigst Ordnung in seinen Schädel bekommen, der ihm vom Sturze noch heftig schmerzte. In ein paar Tagen mußte er einen Wechsel über dreitausend Mark bezahlen. Natürlich hatte er beim Halsabschneider viel weniger erhalten, als darauf stand. Fünfhundert und einen Posten Teppiche, der schleunigst ins Leih haus gewandert war, wo man ihm dis Ver sicherung gab, daß die „echten Perser" noch weniger wert waren, als er gedacht. Über haupt, in der letzten Zeit war's recht schwer geworden, auf Halbwegs reeller Grundlage einen kleinen oder größeren Pump aufzu nehmen. Durch einen Agenten hatte er er fahren, daß seine Papierchen schon in einem bekannten Schiebercafä Unter Len Linden wohl bekannt waren und das hieß nichts anderes als: der Anfang vom Ende, wenn nicht schleunigst ein anderer Ausweg gefunden würde. Und der einzige war: heiraten! Noch galt er etwas; aktiver Kavallerie-Offizier, von altem Adel — unL ein populärer RennreUer. M « (Fortsetzung folgt.)