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II— s Bezugspreis: vierteljährlich :,20 Mark frei ins Haus. In der Geschäftsstelle abgckoit viertel- jährlich i Mk. Einzelne Nummer ;o Pfg. Erscheint am Dienstag, Donnerstag und Sonnabend Nachmittag. 8 Unterhaltung«-- um! Anzeigeölatt s a Anzeigenpreis: Für die kleinspoltige Korpus-Zeile oder deren Raum io pfg. — Im Reklameteil für die kleinsxaltige Petit-Zeile 25 Pfg. Anzeigenannahme,bis<2Uhr mittags. Beilagegebühr nach Vereinbarung. W . 0 Mit wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie den abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und Wandel" „Leid und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode". Dn»ck m,- Vertag von Hermann Rühle, Buchdruckerei in Groß-Dkrilla. verantwortlich für die Redaktion H. Rühle in Groß-Gkrilla. Nummer Z7 Freitag, den 2?. März sM 15 Jahrgang Amtlicher Teil. Freitag, den 27. Mär;, abends 8 Uhr öffenü. Kemeinderats-Sihung in der neuen Schule. Die Tagesordnung hängt am Amtsbrett im Gemeindeamt aus. Ottendorf-Moritzdorf, den 26. März 19 l4. Der Gemeindevorstand OertUches und Sächsisches. Gttendorf-Vkrilla, 26. März IM. — Schutz vor Einschleppung der Maul, und Klauenseuche in Sachsen. Seit Mitte März ist das Königreich Sach en wieder frei von Maul- und Klauenseuche. Nach dem oiese Seuche im 3. Vierteljahre 19l3 in Sachsen überhaupt nicht aufgeireten war, brach sie am 21. November 1913 in einem Gehöft der Amtshauptmannschaft Kamenz aus. Die Einschleppung war in diesem Falle, wie auch bei verschiedenen weiteren Ausbrüchen, vom Magerviehhofe in Friedrichsfelde bei Berlin aus erfolgt. Im übrigen handelte es sich bei der Mehr zahl der Neuausbrüche der Seuche um Rinder, die aus verschiedenen preußischen Provinzen nach Sachsen eingeführt worden waren. Mit Rücksicht hierauf wurden schon am 6. Dezember 1913 verschärfte Maßnahmen gegen die Einschleppung der Seuche für den Handel mit Klauenvieh aus den preußischen Provinzen Ost- und Westpreußen, Schlesien, Brandenburg und Sachsen eingeführt, die wegen der zu nehmenden Ausbreitung der Maul- und Klauenseuche im Deutschen Reiche am 12. Januar dieses Jahres auf die Herkunft aus weiteren preußischen Provinzen und anderen deutschen Bundesstaaten ausgedehnt wurden. Durch die hierbei für das nach Sachsen eingesührte Klauenvieh ein- zuhaltende zehntägige polizeiliche Be obachtung der eingeführten Tiere, die am Ende dieser Beobachtungszeit vom Bezirks- tieraczt zu untersuchen sind, gelang es, weitere Seuchmeinschleppungen am Ein fuhrorte zu lokalisieren und durch Schlach tung der verseuchten Bestände sofort die Seuche zu ersticken. Diese auf Grund von ß 49 des Reichsviehseuckengesetzes auch bei anderen, einige Male völlig unaufgeklärten Ausbrüchen der Maul- und Klauenseuche polizeilich angeordneten Schlachtungen von ganzen Klauenviehbeständen einer Wirt schaft haben sich zur örtlichen Beschränkung der Seuche ausgezeichnet bewährt, zumal die betroffenen Viehbesitzer aus Staats» mitteln stets zufriedenstellend entschädigt werden konnten. Die diesmalige Ver seuchung betraf 13 Amtshauptmannschaften 21 Gemeinden und 26 Gehöfte, außerdem wurden je einmal die Schlachthöfe in Dresden und Leipzig betroffen. Mit Rück sicht darauf, daß die Gegenden, aus denen erfahrungsgemäß viel Klaucnvieh nach Sachsen eingeführl wird, nocht nicht allent halben frei von Maul- und Klauenseuche sind, empfiehlt es sich, die erwähnten ver schärften Vorsichtsmaßregeln gegen die Ein schleppung der Seuchen zunächst noch auf recht zu erhalten. Königsbrück. In der Nacht vom Freitag zum Sonnabend ist abermals ein Einbruch m das Komor des Herrn Kaufmann Heller am Bahnhof Königsbtück-Ost verübt worden. Der oder die Täter hoben den GUdschrank uon der Rückseite geöffnet und einen Betrag von 35 Mark entwendet. Schon vor etwa zwei Jahren wurde dort eingebrochen, doch gelang es damals den Dieben nicht, große Beute zu machen und den Geldschrant zu öffnen. Es wäre wünschenswert, wenn es ge lingen wollte, diese gefährliche Räuberbande unschädlich zu machen. — Am Sonnabend mittag hörte man wiederum das eigentümliche Summen und gleich daraus beobachtete man einen Flieger, der aus der Gegend von Kamenz kommend, über unsere Stadt flog. Plötzlich fuhr er eine Schleife und nahm die Richtung nach dem Truppenübungsplatz (neues Lager), wo er glatt landete. Bei dem kurz darauf unter nommenen Weiterflug platzte der Pneumatik eines Rades. Der Flieger war gezwungen, bis Sonntag vormittag hier zu verweilen, bis der Schaden repariert war. Am Sonntag vormittag unternahm der Flieger einen Probe flug, an dem Herr Depotmeister Feldwebel Müller als Passagier teilnahm und der glatt gelang. Dann fuhren die beiden Offiziere, die als Bemannung der Rumplsrtaube an- gekommen waren, nach Döblitz weiter. Es steht zn erwarten, daß im kommenden Sommer die hiesige Einwohnerschaft noch mehrmals Gelegenheit haben wird, Flieger zu sehen. Dresden. Ein großer Diebstahl wurde gestern bei der Firma Alsberg auf der Wils- aruffer Straße aufgedeckt. Eine Verkäuferin wurde am Sonntag beobachtet, als sie einen gestohlenen Hut mit nach Hause nahm. Die Polizei wurde hiervon in Kenntnis gefetzt, worauf heute vormittag in der Wohnung der Verkäuferin auf der Osterbergstraße Haus suchung vorgenommen wurde. Hierbei fand man ein ganzes Warenlager von gestohlenen Sachen vor, die einen Wert von ungefähr 1000 Mark haben. — Die verschwundene Generalstochter hat sich am Montag unter sehr merkwürdigen Umständen bei ihrem Vater, dem General Claußen in Kemnitz (Bez. Dresden), wieder eingefunden. Spaziergänger sanden sie an einer einsamen Stelle des Tännigt-Grundes bei Oberwartha bewußtlos aus und brachten sie in ein Haus, wo sich die 26 Jahre alte Dame nach längerer Zeit wieder erholte. Hauswalde. In der Nacht vom Sonntag zum Montag früh gegen ^,3 Uhr ertönte Feueralarm. In drm im Oberdorfe gelegenen strohgedeckten Wohnhause des Herrn Reinhard Schöne war Feuer ausgebrochen, das alsbald dasselbe bis aus die Grundmauern verzehrte. Bautzen. Auf der Zweiglinie Bautzen- Radibor—Weißenberg hat sich am Mittwoch jrüh gegen 7 Uhr auf Bahnhof Großdubiau durch Zusammenstoß zweier Güterzüge ein schweres Eisenbahnunglück ereignet. Täglich treffen früh 7 Uhr aus Bahnhof Großdubrau und Famüienblatt. < > < > r > < > Auflager 46ONO (ständig steigend). 43 mm breite Petitzeile 30 Pf. :r auf Romanseite 38 Pf. : Anzeigen aller Art richten sich an einen gebildeten Und kaufkräftigen Leserkreis, daher — 184. Jahrgang — Amtsblatt königlicher und städtischer Behörden. Schnelle und zuverlässige Bericht erstattung über hiesige und aus wärtige Tagesereignisse :: reichhal tiges Feuilleton :: umfangreicher Börsen- und Handelsteil (amerika nische Kurse) :: wissenschaftliche und tt r: Unterhaltungs Beilagen. :r n Bezugsgebühren monatlich r Mk. bei Zustellung durch Boten in Ottendorf—Moritzdorf— Okrilla. Auf Wunsch kurze Zeit kostenfreie Lieferung. BczugLbeükllung Lurch Hermann Nühle, Ottendorf-Okrilla. Anzcigen-Annahme durch obige Firma söwie alle Anzeigen-ErpeditiSnen und das Lüttig!. Sachs. Ndreß-Tompkoit (Expedition des Dresdner An zeigers), Dresden, Breite Str. 9 u. Hauptstr. 3. je ein Güterzug ans der Richtung Bautzen und aus Weißenberg ein, die daselbst rangieren und Wagen auswechseln. Am Mittwoch früh stand der Bautzner Zug bereits auf Bahnhof Großdubrau, als der Zug aus Weißenberg ankam. Letzterer fuhr auf den haltenden Güterzug auf. Beide Lokomotiven wurden durch den Zusammenstoß arg beschädigt, fünf Wagen unv ein Tender entgleisten und wurden zum Teil zertrümmert, so daß der Material schaden ziemlich groß ist. Leider hat beijdem Zusammenstoß auch der Hilsszugschaffner Wilhelm aus Maltitz eine Beinquetschung er litten. Der Betrieb wird durch Umsteigen ausrecht erhalten. Die Ursache des Unfalls muß erst festgestellt werden. Es ist zu er warten, daß die Störung in kurzer Zeit be hoben sein wird. Zittau. Der Soldat Schulze I von der Maschinengewehrkompagnie des 3. Infanterie- Regiments Nr. 102 hat sich im Birken wäldchen am Braunkohlenbergwerk südwestlich der König Ludwigkaserne erhängt. Die Ursache zu Ler Tat ist aller Wahrscheinlichkeit nach Furcht vor Strafe, da Schulze den ihm ge währten Nachturlaub überschritten hatte. Großenhain. Aus dem hiesigen Militär- Flugplatze landeten am Mittwoch nachmittag 1 Uhr 23 Min. ein Albatros-Doppeldecker; dessen Führer und Beobachter waren Offiziere der hier garnisonierten 3. Kompanie des Flieger-BataillonS. Der Doppeldecker war 11 Ühr 45 Min. in Johannisthal aufgestiegen, hat also zum Fluge nach hier 1 Stunde 38 Min. gebraucht. Las Flugzeug hatte starken Seitenwind und begegnete mehrfachen heftigen Böen. Die Landung erfolgte glatt und genau auf dem Mittelstrich des auf dem Flugplätze ausgelegten weißen Landungskreuzes, das der Beobachtungsoffizier schon wahrgenommen halte, als das Flugzeug erst über Elsterwerda schwebte. Ortrand. Der am Montag hier ab« gehaltene Wochenschweinemarkt war mit einer ganz beträchtlichen Anzahl Fsrkelschweinen be schickt, Der Geschäftsgang war ein recht stockender, sodaß diese Borstentiere nicht alle Absatz fanden. Das Paar wurde mit 30 bis 48 Mark bezahlt. Fette und Läuferschweine waren nicht ausgetrieben. Leipzig. Bei einer nächtlichen Schlägerei aus dem Brühl wurde eine Person gegen ein Schaufenster eines Hutgeschäfts gestoßen, das dabei zerbrach. Die an der Schlägerei sämt lich Beteiligten ergriffen hieraus die Flucht, konnten aber später festgenommen werden. Nachträglich haben sich Langfinger das große Loch in der Scheibe zunutze gemacht und sechs Herrenhüte aus dem Schaufenster gestohlen. Brandis. Der Landwirt Sch., welcher wie s. Z. gemeldet, unter dem Verdacht, eine Scheune seines Gutes vorsätzlich in Brand gesteckt zu haben, in Untersuchungshaft ge nommen wurde, ist wieder auf freien Fuß gesetzt worden. — Von einem Automobil überfahren und schwer verletzt wurde gestern mittag gegen 1 Uhr in der Hainstraße ein etwa 3 bis 4 Jahre altes Mädchen. Das Mädchen, welches mit noch anderen Kindern spielte, lief direkt in das Automobil hinein. Das Vorderrad ging dem Kinde über den Arm und nur durch das sofortige Halten des Wagens wurde es erreicht, daß das Kind noch gerade vor dem Hinterrad liegen blieb. Das Kind wurde, da es stark blutete, vom Chauffeur sofort nach der Sanitätswache gefahren. Den Chauffeur trifft nach der Aussage von Augenzeugen keine Schuld an dem Unglück. Johanngeorgenstadt. Unter dem Ver dachte, seine niedergebrannte Schleiferei und Pappenfabrik selbst angezündet zu haben, wurde der Fabrikbesitzer Kettmann von hier in Untersuchungshaft genommen.