Volltext Seite (XML)
Ottendorfer Zeitung I > — ! - - - Y Bezugspreis: vkrteljLdrkich ^20 v'ark frei ins Haus. )« der Geschäftsstelle abgcholt viertel- jL?rlich , Mt. Linze'n« Nummer ,o pfg. Lrscheiut am Dicnstag, Donnerstag und Sonnabend Nachmittag. » -— L Untergattung^- unä Unzeigeökatt L^retg,«pr,it: .M di. Nein^a^ge Lerpus-LM .».r deren X«mm ,0 pfg. — Zm XeßiemeM für die kletn^aittge Petit-Seil, n pfß Anzet-enannahme bi, „ phr Veilaße-Mtz, «ch V«M»«WW. Mit wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungrblatt", sowie den abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und Wendel" „Fel- und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode". Dort mü Verlag von Hermann Rühle, Buchdruckerei in Groß Vkrilla. Nummer (6 Freitag, den 6. Februar M s3. Jahrgang verantwortlich str die Redaktion h. Rühle in Sreg-GKUa. -'M» IM.-.X > Sparkasse Ottendorf Worchdorf verzinst Einlagen bei strenger Geheimhaltung mit Z^/zO/g. Die in den ersten 3 Werk tagen eines Monats eingezahlten Beträge werden für den betreffenden Monat noch voll verzinst. Einlagen bei auswärtigen Sparkassen werden kostenfrei hierher übertragen. OerMcheS und Sächsisches. fGttcndors.Gkrilla, 5. Februar MH. — Gestern lief der 6 jährige Schul knabe Z. einem Radfahrer ins Rad, so- daß beide zu Fall kamen, wobei der Knabe sich eine blutende Wunde am Kopfe zuzog. — Als sich gestern gegen Abend einige Kinder auf dem noch haltbaren Eise an -er Röder in der Nähe des Bahndammes vergnügteu, fuhr der Knabe K. mit seinem Schlitten der Röder zu, hier war es ihm nicht möglich den Schlitten aufzuhalteu und so stürzte er mitsamt diesen tn die Röder. Durch zwei an derselben Stelle weilende jungen Leute wuroe der Knabe dem nassen Element entrissen, auch gelang es den Schlitten aus der Röder zu holen. — Zu einer imposanten Kundgebung wird sich der am konimenden Freitag von den verschiedenen Vereinen veranstaltete Fackelzug gestalten, der aus Anlaß des 70. Geburtstages Ihrer Durchlaucht Frau Prinzessin von Schönburg Waldenburg auf Schloß Hermsdorf staltfindet. Unter Be gleitung von zwei Musikchören wird der Fackelzug, bei dem über 400 Fackelträger in Frage kommen» seine Huldigungen dar- bringen, unter anderem ist vom Turn verein zu Lausa die Aufführung eines FackelretgenS vorgesehen. — Die Sonne gewinnt immer mehr an Macht. Linde Lüfte wehten am Sonntag und Montag und lockten Manchen hinaus in» Freie. Nach langen Frost- und Schnee tagen ein wonniges Vergnügen, so am Feldrain oder im Walde zu gehen. In den Bänmen schwellen schon die Säfte und bald wird Schneeglöckchen den Früh ling etnläuten. Angenehm verspürt man auch schon die Zunasme der Tageslänge. Von Tag zu Tag macht sie sich bemerkbar. Im Februar steigt die Tageslänge von 8 Stunden 5b Minuten bis auf 10 Stunden 42 Minuten. Nach des Winters langen Nächten eine wirkliche Labsal und Er sparnis an Ausgaben für Beleuchtung. — Das Erfrieren der Kartoffeln, das sich durch die unangenehme Süßigkeit der Feldfruchi lästig bemerkbar macht, gehört zu den notwendlgeu Uebeln, die jeder harte Winter mit sich bringt. Experimente haben nun gezeigt, daß diese Umwandlung der Kartoffelstärke in Zucker, die bei niedrigen Temperaturen eimrilt, durch längeres Etehenlassen der süß gewordenen Kartoffeln im gehetzten Raum wieder verschwindet. Unsere Hausfrauen brauchen demnach nur den Karloffelbedarf für eine oder zwei Wochen in der Küche vorrätig halten und werden schon nach wenigen Tagen in dem Küchenvorrai kaum noch eine süße Kartoffel vorfinden. Die Verwendung von Kartoffeln die nicht direkt vor dem Verbrauche Lem eiskalten Keller entnommen sind, sondern vorher einige Tage in mäßig gewärmten Räumen, z. B. ver Küche, gestanden haben ist im Übrigen auch sonst der Gesundheit zuträglicher, da die Kälte noch andere chemische Einflüsse auf die Kartoffeln aus- Übt, unter denen deren Güte leidet. Radeberg. Zu vergiften mit Ly,ol ver- suchte sich die Verkäuferin V. von hier. Die Lebensmüde wurde ins hiesige Krankenhaus gebracht, wo sie sich jetzt außer Lebensgefahr befindet. Als Ursache zur Tal wird Liebes kummer angenommen. — Ein Automobilunglück ereignete sich um ^/i8 Uhr am Bahnübergang an der Fabrik- stiaßr. Der Görlitz—Dresdner Güterzug hatte eben den Bahnübergang passiert. Die Bahn schranken waren vorschriftsmäßig, vom dienst tuenden Bahnwärter Ullrich geschlossen warben und wurden auch von diesem nicht geöffnet, da gleich der Dresden—Arnsdorfer Zug Nr. 707 den Bahnübergang passieren mußte. In diefer Zeit kam von Dresden das Auto des Herrn Horwarlh in etwas rascher Fahrt daher. Die geschlossenen Schranken wurden jedenfalls von Herrn Horwarlh, der sein Amo selbst steuerte, nicht bemerkt; er fuhr daher mit aller Gewalt in die Schranken hinein. Durch die Wucht des Anpralles wurde das eiserne Schutz gitter demoliert, die Holzschranle jedoch in c>ie Höhe geschlagen. Es ist sehr wahrscheinlich anzunehmen, daß hierdurch Herr Horwarlh schon einen Schlag vor den Kops erhielt. Jedoch hat er wohl noch die Bremsen des Wagens gezogen, denn der Wagen blieb aus dem unmittelbar neben der Schranke lausenden Dresdner Gleise stehen. Die entsetzten Zurufe der Augenzeugen, vom Auto abzusprtngen, blieben erfolglos, da im nächsten Moment der Personenzug Herandraust« und das Unglück besiegelte, Das Auto wurde von der Maschine erfaßt und mit fortgerissen. Herr Horwarlh wurde in weitem Bogen herausgeschleuoerl und stürzte blutüberströmt und besinnungslos an dem Signalglockenhaus, daß ein erhebliches Slück beiseite gebrückt wurde, nieder. — Nur der Geistesgegenwart des Bahnwärters ist es zu verdanken, daß ein noch größeres Unheil verhütet wurde, indem der Dresden—Görlitzer Schnellzug kurz dahinter die Stelle passieren mußte. Sofort wurde demselben entgegen- geeilt und drei sogenannte Knallkapseln gelegt, wodurch der Schnellzug zum Stehen gebracht werben konnte. — Das Amo wuroe förmlich in Stücke gerissen und bildete das Stück von der Unsallstelle bis zur sogen. Kanonrnvrücke links und rechts der Bahnstrecke ein wüstes Trümmerfeld; hie: lag die Karosserie zum Knäuel zufammengedrückl, da die Polster oder sonstige Elsen- oder Holzlelle. Das Unter gestell des Wagens hatte das Geländer der Kanonenbrücke auf der rechten Seite losgerissen und war dann über das Nebengleis auf den linken Bahndamm geschleudert worden. Eben- salls dort in dem Wassergaben lag der Motor und die Hintere Achse. Unweit dieser Brücke war es dem Lvkomouvsühler, der das Unglück ebenfalls sofort bemerkte, gelungen, den Zug zum Stehen zu bringen. Herr Horwarlh halte schwere Kops- und lnnere Verletzungen erluten ebenso war das linke Bein sichtbar zerschlagen. Von zwei hiesigen sofort zur Unsallstelle ge- eilten Aerzten wurde die Uebersührung mittels Krankenwagen ln das hiesige Krantenhaus veranlaßt, wo der Bedauernswerte ohne ote Besinnung wieder erlangt zu haben gegen b/iIO Uhr abends durch den Tod erlöst würbe. Dresden. Am Dienstag vormittag wurde der Aichttetl und Baumeister Hugo Dammmüller m seinem im Hinterhaus Strehlener Silage 20 gelegenen Bureau durch Leuchtgas vergütet lvl aufgesunoen. Dt« Feuerwehr versuchte unter Anwendung bes Sauerstvffapparmes den Toten wieotr zum Bewußtsein zu bringe», jedoch vergeblich. — Beim Aufsteiger, aus einen fahrenden Straßenbahnwagen kam am Sonntag abend am Lmbengarien auf der KönigSbrückerstraße eine junge Dame zu Falle und mit der linken Hand unter ein Rad. Hierbei wurden der Dame drei Finger zerquetscht und anscheinend auch innere Verletzungen zugefügt, sodaß sich die Uebersührung in das Carolahaus not wendig machte. — Dem Gutsbesitzer Alwin Pietzsch in Rennersdors bei Cossebaude waren in der Nacht zum letzten Montag Obstbäume von ruchloser Hand derart angeschnitten worden, daß sie eingehen müssen. Um den Täter zu ermitteln, wurde am Dienstag der von dem Gendarmen Keilitz in Radebeul geführte Polizeihund »Etzel" herbeigeholt. Der Hund nahm an den an der Landstraße stehenden Bäumen Witterung und verbellte schließlich einen in seiner Wohnnng versteckten Renten empfänger. — Wegen umfangreicher Schwindeleien wurde der jetzige Besitzer des Mineralbades Hohenstein-Ernstthal Christian Lorenz von der Chemnitzer Staatsanwaltschaft verhaftet. Lorenz ist eine in der Chemnitzer Geschäfts- und Lebewelt außerordentlich bekannte Persönlichkeit und bewirtschaftete früher den Wintergarten >n Chcmnitz-Schönau und das Musenhaus (jetzt Palmengarten) in Dresden. Schandau. Im elbabwärts gelegenen Königstein wurde infolge des eingetretenen Tanwetters am Sonnabend vormittag der Eisübergang über die Elbe aufgehoben und oie Dampffähre hat den Betrieb wieder aus genommen. Vor Rathen und Wehlen gestattet oie günstige Lage der Elbeisdecke noch das Ueberschreiten derselben; vor Nieder- und Mittelgrund und Tetschen wird die Elbe an oerfchüdenen Stellen noch ohne Gefahr über schritten. Zittau. In der Wohnung der 21 Jahre alten Faorckarbeiterin Olga Diloeg erschien am Montag der bet der Firma Seidel n. Nauman >n Dresden beschäftigte Schlaffer Julius Fischer, um sich Klarheit darüber zu verschaffen ov das Mädchen das Liebesverhältnis mit ihm lösen wolle. Da das Mädchen dies wieder- hott, und zwar in Gegenwart ihrer Mutter und Schwester bejahte, zog Fischer einen Revolver aus der Tasche und gab einen Schuß aus das Mäochen ab. der die rechte Hand traf. Dann richtue Fischer die Waffe gegen sich selbst. Nach dem zweiten Schüsse fank er, in die Schläfe getroffen, tot zu Boden. Fischer ist 24 Jahre alt. Er stammt aus einer in guten Verhältnissen befindlichen ruffiichen Familie in Zyraroow. Er hatte die Reife von Dresden nach Oftntz nur zu dem Zwecke unternommen, um die Tat aus zufühlen, sobald daS Mäochen seine Werbung ablehnie. Roßwein. Ans der Mulde bei Roßwein würbe der 10jährige Schulknabe Kurt Jentzsch als Leiche geborgen. Der Kleine ist durch das Eis gebrochen und ertrunken. Rochlitz. Gestern vormittag ist der 32 Jahre alte verheiratete Gutsbesitzer Arno Lieders im nahen Noßwitz tödlich verunglückt. Im Begreffe, eine Fuhre Getreide in die Stadt zu bringen, scheuten bei der Ausfahrt aus dem Gute die Pferde, Liebers rutschte aus, fiel zu Boden und die Räder drückten ihm den Kopf an eine Mauer. Liebers war sofort tot. Mittweida. Durch die Kgl. General- direkuou oer Slaatsbahnen erfolgt spätestens am 1. Juki dieses Jahres die Uebernahme oer visher von der Firma Nacke m Coswig betriebenen Kraftwagenlinie Mittweida— Hainichen—Freicerg vorbehaltlich der Zu stimmung oes Landtages und der Erfüllung oer rn der Velhanolung vom 28. Januar ge stellten Bedingungen, Waldheim. Eine Aussehen erregende Liebes« und Hehlerangelegenyeft ist hier ans Tageslicht gekommen. Der bei einer hiesigen Schuhwarenfabrik tätige Arbeiter Walther stahl aus dem Lager der Firma Schuhwaren und Herstellungsmaterial in derartigen Mengen, daß der Wert des entwendeten Gutes in die Tausende geht. Walther setzte leine Beute teils am Orte um, teils hatte er auswärtige Abnehmer, Er selbst, wie auch einige der Hehler sind festgenommen worden. Neukirchen. In der Nacht zum Montag gegen 12 Uhr wollte in Neukirchen der Kauf mann Rieß aus Chemnitz auf den in Be wegung befindlichen Automobilomnibus auf- spnngen, glitt dabei ab und geriet unter die Räoer, Er erlitt so schwere Verletzungen, daß er alsbald starb. Chemnitz. Auf der Chemnitztalstraße stürzte sich der 25 Jahre alte Handarbeiter Friedrich Oswald Uhlmann aus dem Fenster des 2. Stockwerks herab in den Vorgarten. Er schlug dabei auf einen diesen Garten um« gebenden eisernen Zaun auf, der ihn förmlich aufjpießte. Dem Unglücklichen wurde u. a. der rechte Arm vollständig abgerissen. Uhl mann wurde in hoffnungslosem Zustande in das Krankenhaus gebracht. Leipzig. Einem schweren Unglücksfall ist in der Reudnitzer Strnße die 3 Jahre alte Tochter des in dieser Straße wohnhasten Maschinisten Rackwitz zum Opfer gefallen. Die Kleine wollte mit ihrem älteren Bruder etwas einkausen gehen und lief diesem, der vorausgegangen war, aus der Haustür schnell nach. Sie sprang dabei vom.Fußsteig auf die Fahrstraße und rannte hier gegen ein gerade vorüberfahrendes, mit Kies beladenes Lastfuhrwerk, dessen Ortscheit sie umriß, so daß sie direkt vor die Räder des Wagens zu liegen kam. Bevor der Kutscher das schwere Fuhr werk anhalten konnte, war das rechte Vorder rad des Wagens dem bedauernswerten Kinde über den Hals hinweggegangen. Eine Frau trug das Kind sogleich nach der elterlichen Wohnung, wo es bald darauf verstarb. Auerbach i. V. Aus der Fremdenlegion zurückgekehrt ist der in Auerbach i. V, wohn hafte und ortsbekannte, unverheiratete Paul Stumpf. Er hat seine aktive Dienstzeit tn Zwickau abgedient, sich aber dann wegen einer zerschlagenen Hoffnung in die Fremdenlegion verdungen. Dort hat er volle 5 Jahre der schweren Heerespflicht genügt und ist nur auf ein Jahr nach Auerbach zurückgekehrt. WaS ihn dann bewogen hat, abermals in die heiße nordafrikanische Wüste zurückzukehren, entzieht sich der Kenntnis. Er verpflichtete sich aus zehn Jahre, hat aber seine Geduld diesmal doch überschätzt. Schon nach sieben Jahren ist er desertiert. Er begab sich in voller Uniform mit Gewehr nach Marseille, um, wie er vorgad, einen neuen Werbetransport zu leiten, reiste mit dem Vorgeben, neue Glieder für die Fremdenlegion zu werben, nach Straß« bürg und verschwand dort, um schließlich wohlbehalten in der Heimat wieder auf zutauchen. 6rö88ts 8olwmmg ösr M8vlis beim Oebrauck von vr.Tkompgon'g Seikenpulver Oarantlert krel von scbäälicken Uestanätetten ^p,unU-p»ket1Lpt.