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W hierdurch orf um Bezirke Amtlicher Teil. Steinschläger zum Schlagen der Steine auf dem Moritzdorfer-Würschnitzer KommuntkationSweg werden angenommen. Schlägerlohn 2,60 Mark pro cbm (einschl. Hammernnter- haltung. Meldungen sind bei Straßenwärter Stölzer zu bewirken. Ottendorf-Moritzdsrs, den 10. Januar 1914 Der Gemeindevorstsnd. OertlicheS nn- Sächsisches. Dttendorf-Vkrilla, 3^. Januar — Der hiesige Landwirtschaftliche Verein hielt gestern Freitag seine diesjährige Hauptversammlung ab, welche zahlreich besucht war. Der Vorsitzende, Herr Guts besitzer Beck, begrüßte die Erschienenen, ins besondere Herrn Kreisvereinssekretär Dr. Ritter, welcher gekommen war zur Ueber- rrichung eines Ehrenzeugnisses für die Dienstmagd Fräulein Emma Rosa Riemer aus Cunnersdorf, die seit 10 Jahren bei Herrn Mühlenbesitzer Kühn bedienstet ist. Bei den Worten der Ueberreichung betonte Herr Dr. Ritter die Treue, den Fleiß und die Anhänglichkeit Vie die Jubilarin zu ihrer Herrschaft bewiesen hatte, gleichzeitig aber auch das gute Einvernehmen, welches zwischen der Herlschaft und der Bediensteten geherrscht halte, besonders anführte. Mi, beglückwünschenden Worten für beide Teile nahm die feierliche Handlung ihren Schluß. Die folgenden Punkte der Tagesordnung fanven hiernach ihre Erledigung. Ter Kassenbericht, welcher ein sehr erfreuliche, war, wurde zur Kenntnis gebracht und dem Kassierer Entlastung erteilt. Weiter wurde beschlossen, gegen das unbefugte Betreten der nichtöffentlichen Wege, sowie Wiesen, Felder und Wälder dem Jagd pächter Vollmacht dahin zu erteilen, daß Verbottafeln angebracht und Uebertremugen zur Anzeige gebracht werden sollten. Be treffs des Stiftungsfestes wurde be- schloffen dies am 13 Februar im Gasthof zum schwarzen Roß wie alljährlich abzu- halten. — Auf der S. G flügelausstellung zu DreSden N. erhielt Herr Paul Klotsche- Morttzdorf auf Langsan-Hühner den 1. und 3. Preis, auf rebhuhnfarbige Italiener den 1', 2. und 4. Preis zuerkannt. — Der Männergesangverein »Deutscher Gruß" begeht am 8 Februar in sämt- Uchen Räumen des Gasthof zum Hirsch sein VII. Stiftungsfest. Noch vom ver gangenen Jahre her, weiß die Einwohner schaft, daß der zwar noch junge, aber lebenskräftige Veiein sein Benes der Bewohnelschast bietet. Diesmal begeht er sein« Gründungsfeier unter der Devise: Bannerweihe in Singsanghausen. Ver anlaßt zu dieser würdigen, aber humorist ischen Feier ist er du-ch den Ausflug, den er voriges Jahr in die Baumblut nach MobSdorf mit Kind und Kegel unternahm. Begeistert über die herrliche Baumblut, die ihm die Sinne bestrickte, hat der Fahnen träger sein Kleinod in den blülenreichen, luftigen Mobsdorfer Höhen vergessen. Nachforschungen sind bis jetzt ergebnislos verlaufen. Um aber im neuen Jahre nicht bannerlos umherirren zu müssen, hat der Verein beschlossen, dieses Jahr eine Banner- weihe im Gasthof zum Hirsch zu begehen. Drum alle, alle kommt und feiert mit uns das Fest der Bannerweihe. — Postscheckverkehr, Das amtliche Ver zeichnis der Kontoinhaber bei den Postscheck- ku"ern im Reichs Postgebiet wird in den nächsten Lagen nach dem Stande vom 1. Januar 1914 neu erscheinen. 86400 Kontoinhaber sind darin aufgeführt. Das Verzeichnis ist bei allen Postanstalten für 2 Mark käuflich. Kontoinhaber erhallen eS auf Verlangen von ihrem Postscheckamt unter Lastschrift des Preises; auch können sie sich den regelmäßigen Bezug des Ver zeichnisses, sowie der im Laufe des Jahres erscheinenden beiden Nachträge durch ein malige Bestellung bei ihrem Postscheckamt sichern. Medingen. Am Sonntag hielt der landwirtschaftliche Verein eine sehr gut besuchte Versammlung ab, in welcher der Vorsitzende Se. Exzellenz Herr Wirkl. Geh. Rat Or. Mehnert einen Vortrag über den Wehrbemag hielt. Den anwesenden Grundbesitzern er läuterte er besonders die Frage: Wie wird der Ertragswert eines Grundstückes berechnet?, worüber ja sehr viel Unklarheit herrscht. De, Vortrag trug dazu bei, Klarheit über die Be rechnung zu schiffen -Am Abend fand ein Gewnas-Konzert des hiesigen Männergesang. Vereins statt, welche« sehr zahlreich besuch, war. Reicher Verfall belohnte den jungen Vertin für seine Darbietungen. Dresden. Bon einem plötzlichen Un wohlsein befallen wurde der am V'ktoriohauS stationierte Gendarmerieposten. Der Beamte stürzte heftig zn Boden und blieb besinnunhö- los liegen, Zn einen nahen Hausflur ge bracht, wurde ihm die erste ärztliche Hilfe zu teil. Beim Fallen halte sich der Beamte noch Verletzungen am Kopie zugezo.^en. Königsbrück. Ein allgemein tiefes Mit gefühl erweckender Vorgang hat sich in der Wohnung de- Schutzmanns Stelzner hierielbst am Mittwoch zugetragen. Dessen Frau hatte auf kurze Zeit dit Wohnung verlassen, während das Jahr alte Töchterchen im Kinderstnhl sitzend, zurückblitb. Alö die bedauernswerte Mutter zurückkehrte, fand sie das Kind erstickt vor. E« war nach vorn heruntergerutsch, und mit dem Hals an dem Querbrettchen hängt« geblieben. Alle Wiederbelebungsversuche blieben leider erfolglos. Malter. Entgegen den früheren Angaben daß bei regelmäßigem Zu- und Abfluß die Talsperre bei Malter ungefähr b Jahre bis zu ihrer Füllung brauche, wird mitgeteilt, daß sie bereits jetzt bis zum oberen Rande voll ist. DaS Wasser in der Vor sperre spült ebenfalls über ihre Mauern. Das ganze gleicht jetzt einem gewaltigen See, in und um welchen sich zahlreiche Wildenten nieder gelassen haben. Roßwein. Unter dem Verdacht Unter schlagungen begangen zu haben, wurde der hiesige Rechtsanwalt Dr. Koptch verhaftet uud dem Kgl. Landgericht Freiberg zugeführt. Leipzig. Eine forsche Dame hatte sich in der Person der 57 Jahre alten Frau Marie L. aus Wahren bei Leipzig vor dem Schöffengericht zu verantworten. Sie hatte einen Gendarmen, der einen Gerichtsvollzieher bei einer in ihrem Proouktengeschäft vor- zunehmenden Pfändung unterstützte, so stark vor dir Brust gestoßen, daß dieser hinterrücks in eine Menge leerer Bierflaschen fiel. Dar- nach bog sie oem Beamten noch cen Daumc» der rechten Hand nach hinten, sodaß der Gendarm mit dirfer Hand gar mcht mehr zu- -assen konnte. Das Gericht erkannte gegen die rabiate Frau aus eiue Geldstrafe von 15 Mark. — In einem Grundstück in Leipzig-Lindenau wollte sich ein 18 jähriges Mädchen an einem Oien wärmen. Es rückte zu diesem Zwecke den vor dem Ofen stehenden Schirm ab und lehnte sich nun mit dem Rücken gegen den Ofen. Hierbei ist es wahrscheinlich der Feuerung zu nahe gekommen, denn plötzlich fingen die Kleider des Mädchens Feuer und das bedauernswerte Mädchen erlitt schwere Brandwunden, daß eS sogleich ins Kranken haus gebracht werden mußte. Dort ist die Asrmste an den Folgen der Verbrennungen gestorben. Es ist noch unaufgeklärt, auf welche Weise die Kleider des Mädchens in Brand geraten konnten, da die Tür zur Feuerung des Ofens, eines sogenannten Berliner Kachel- ofens, fest zugeschraubt war. — Als früh in der ersten Stunde ein hiesiger Bersicherungsbeamter aus der Be dürfnisanstalt an der Angerbrücke zu Leipzig. Lindenau herauskäm, versetzte ihm ein junger Mann, der ihm von der Straße aus entgegen- kam, ohne jeden Anlaß einen heftigen Stoß vor die Brust und entriß ihm eine aus einer Tasche herausragende Ledermappe, mit der er die Flucht ergriff in der Richtung nach dem Sportplatz zu. Der Versicherungsbeamte kam durch den Stoß des Unbekannten zu Fall und brach den rechten Unterarm. — Vor kurzem bezichtigte eine Frau den Rohproduktenhändler Liesegang hier in der Carolinenstraße der gewerbsmäßigen Hehlerei. Eine nach längerer Beobachtung des Ver dächtigen vorgenommene Revision der Geschäfts bücher diese« Händlers sörderte soviel Be lastungsmaterial zutage, daß die mit Kiefer Revision betrauten Kriminalbeamten den Liese gang aufforderten, zur näheren Untersuchung der Angelegenheit mit nach dem Polizeiamt zu gehen. Als die Beamten mit dem Händler das GeschSstelokat verließen, fuhr gerade ein einspänniges Fuhrwerk bei ihm vor, dessen Kutscher dem Liesegang verschiedene Metalle zum Ankauf brachte. Zu gleicher Zeit fuhr auch ein anderer Mann mit einem Handwagen an, der ebenfalls mit Metall beladen war, vas der Mann bei Liesegang verlausen wollte. Im Hinblick auf den Vorgang sahen sich die Beamten beide Ladungen eingehend an. Aus dem größeren Wagen befanden sich außer mehreren Zentnern reinen Zinnes, Messing-, Rotguß- und Kupferstücken auch zwei schwere kupferne Drahtseile. Nun war am Tage zu vor von einer Ueberlandzentrale angezeigt woiden, daß dort ein 19adriges Kupferkabel von 50 Quadratmillimeter Querschnitt ge stohlen worden war. Eine Prüfung des auf dem Wagen verladenen Kabels ergab, daß dieses offenbar ein Teil des als gestohlen an gezeigten Drahtseiles war. Da die Besitzer der anfahrenden Wagen, ein Leutzscher Roh produktenhändler und ein hiesiger Gelbgießer, somit der Hehlerei ebenfalls verdächtig er schienen, nahmen die Beamten die Wagen und deren Besitzer gleich mit nach dem Hose deS Polizeigedäudes. Hier ergab sich schon beim Abladen, daß man einen sehr guten Griff ge tan hatte, denn es stellte sich sofort heraus, daß beide Wagen ausschließlich mit gestohlenen Metallen beladen waren. Zum größten Tei bestanden die Ladungen aus wertvollen Stücken reinen Zinns, die aus der Gießerei einer Fabrik im Westen Leipzigs gestohlen worden waren. DaS Zinn allein stellte einen Wert von über 1200 Mark dar. In welchem Um fange die Hehlergefchäfte betrieben wurden zeigt das Geständnis eines Hehler-, der zuga allein seit Juni vorigen Jahres an einen Helfer--Heller für 11000 Mark gestohlene w^terverkaust zu haben. Da man von ^..t oer zuerst festgenvmmrnrn Hehler wieder aus mehrere Diebe und von diesen auf immer wieder neue Hehler kam, zogen sich die Erörterungen längere Zeit hin. Hinter Schloß und Riegel kamen in dieser Sache bi- etzt über 20 Rohproduktenhändler und Diebe >on denen nur wenige von der Untersuchungs- saft verschont blieben. Welcher Schrecken in die Arbeiter einer bestohlenen Gießerei ge- ahren ist, erhellt übrigens daraus, daß einige der noch nicht zur Verantwortung gezogenen Spitzbuben das noch nicht abgesetzte Diebesgut ackweise in Schrebergärten und abseits gelegene Winkel warsen, nur um sich der gestohlenen Sachen zu entledigen. Mit welcher Gewissen- osigkeit einzelne Metallschmelzer zu Werle gegangen sind, kann man daraus ersehen, daß is sich nicht scheuten, das zu besonderen Zwecken beschaffte beste Zinn zeitweilig durch minderwertiges auszuwechseln, nur um das eure für sich verkaufen zu können, ganz un- iekümmert darum, daß, wie sie wußten, Leben und Gesundheit ihrer Mitmenschen in einigen Fällen nur von der Güte des ihnen über- zebenen Materials abhingen. Um eine Re kognoszierung des gestohlenen Metalls un möglich zu machen, hatten die gerissenen Diebe größere Metallmengen einfach in andere Formen umgeschmolzen, so daß die zugezogenen Sach verständigen einzelne Metalle nur dadurch als gestohlen feststellen konnten, daß sie die Metalle chemisch zerlegten und miteinander verglichen. Trotz aller Bemühungen der Kriminalpolizei Hal noch nicht ermittelt werden können, woher ein Posten 19 adrigen für Niederspannungen dienenden Kupferseils (etwa 110 bis 120 Millimeter Querschnitt) und eine angebrochene und unangebrochene Rolle isolierten Kupfer- orahts (N. G. A.) stammen, die bei einem sestgenommenen Händler gefunden wurden. Mitteilungen hierüber sind der Kriminal- Abteilung erwünscht. Elsterberg. Vorgestern nachmittag er eignete sich im benachbarten Dölau ein schwere- Automobilunglück. Das Automobil der Plauener Elektrizitätswerke, das nach einer Reparatur eine Probesahrt unternahm, stürzte bei Dölau eine fünf Meter hohe Böschung hinunter und wurde vollständig zertrümmert. Der Chauffeur konnte rechtzeitig abfpringen und erlitt nur leichte Hautabschürfungen. Von ben beiden ihn begleitenden Freunden zog sich der eine schwere Knochenbrüche und der andere einen gefährlichen Beckenbruch zu. OelSnitz. Der Gemeindevorstand EnderS im nahen Raschau, der sich seit Mitte diese- Monats entfernt und mehrere tausend Mark unterschlagen hatte, wurde vorgestern bei Pirna als Leiche aus ber Elbe gezogen. Mrchen«achrichten. Oltendors-Okrtlla. Sonntag, den 1. Februar 1914. Vorm. */, 10 Uhr: Predigtgottesdienst. Medingen. Vorm. 9 Uhr: PregigtgotteLdienst. Großdittmannsdorf. Vorm. 9 Uhr: Lesegottesdienst. Nachm. 1 Uhr: Predigtgottesdienst. Ar». . spart ^roeit, Leit, L Äo — Orientiert krei Z von sckäälicken kestsnäteilen LLlfkblplilVcst ^pkunä-puIrvtlSpt. ld len »fiehlt neister, rnrtilt lrf besten- ssdrüeil be stehen tzer kann ölen. Msv- usur Kto» : ttendorfer Zeitung unä Anzeigeökatt Untertmktungb Nummer 14 15. Jahrgang Sonntag, den 1. Februar M vierteljährlich ^20 0"«? frei k» Hau». I« der Geschäftsstelle abgeholt viertel- Melich t Mk. Linzc'v« Nummer w pfg. Lrschei«» a» vi^netag, vonnerstag «b Somurben- Nachmittag. Mit wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie den abwechselnd erscheinenden Veil«-« ,H«del «d O-tM* „Feld und Gart«", „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode". v«ck »d Verlag von Herm mm Rühl«, Buchdruckerei in Groß-Vkrill-i. verantwortlich für die Redaktion tz. Rühl« in Oreß-GAEn. - > > —— - - ... >, , , , 1 M dt« denn X«m w fstr U« Lnzii-Enonnohme bi» u